Kleiner Refraktor - visuell

  • Hallo miteinander,


    wer hat visuelle Beobachtungserfahrungen mit kleinen Refraktoren gemacht? In welchen Bereichen seht ihr die Stärken der Kleinen (z.B. 80/480 oder 90/600).


    Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen.

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Hallo Uwe,


    eigentlich klar, die "Kleinen" haben Vorteile bei der Weitfeldbeobachtung, also offene Sternenhaufen und andere großflächige Objekte.
    Milchstrasse auch sehr schön, bei guter Optik auch an Mond und Planeten einsetzbar.
    Deep-Sky unter sehr dunklem Himmel auch noch lohnend.
    Ein sehr wichtiger Aspekt ist natürlich noch die Größe und das Gewicht.
    Warum fragst Du?


    Andreas

  • Hallo Uwe,
    solche kleinen und teilweise recht feinen Refraktoren sind natürlich auf Grund der meist guten Abbildungsqualität und der geringen Lichtstärke bevorzugt für Objekte innerhalb unseres Sonnensystems geeignet.
    Als beste Objekte sind da die großen Planeten und natürlich zuallererst der Mond zu nennen.
    Mit geeigneten Filtern bietet sich auch die Sonne als Beobachtungsobjekt für Flecken und die Granulation sehr gut an.
    Ich selbst nutze gern für schnelle Beobachtung, oder für Flugreisen einen kleinen 100 mm Skywatcher Refraktor.
    Aber auch die hellsten Deep Sky Objekte wie die großen Kugelsternhaufen M13 oder der Orionnebel sind ein dankbares Objekt auch für solche kleinen Instrumente.
    Als Beantwortung deiner Frage gibt es hier auch ein recht interessantes Forum unter dem Thema,Mondbeobachtung mit kleinen Instrumenten, da kannst Du viele schöne Bilder die mit kleinen Refraktoren gemacht wurden sehen, und einen guten Eindruck von der Leistungsfähigkeit bekommen.
    Viel Spass mit den kleinen Linsen
    Ralph

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten,


    (==>)Andreas:
    ich überlege das C5 gegen einen kleinen Apo zu ersetzen, da ich mit dem C5 nur noch die Sonne beobachte. und ein Refraktor sollte vor allem für den schnellen Einsatz gedacht sein und um Objekte aufsuchen zu können.


    Außerdem soll er auf die vorhandene EQ3 passen. Ab 4" werden die Tuben zu schwer, wenn ich die Gegengewichte mitrechne. Oder hat da jemand andere Erkenntnisse?
    Weiterhin reichen mir Übersichtsbeobachtungen mit dem "Kleinen" sowie der regelmäßige Blick auf die Sonne. Ich verspreche mir davon, dass die Abbildungsqualität etwas konstrastschärfer wird.
    Evtl. läßt sich irgendwann auch h-alpha ergänzen, so dass ich in dieser Wellenlänge und im Weißlicht beobachten kann.


    Zu guter letzt könnte mein Dobson den Apo huckepack nehmen. Das würde aber sicher Gewichtsausgleich auf der Gegenseite bedingen.

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    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

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    (D. Adams)

  • Wir haben auf der Sternwarte den Lacerta 72/432 (gibts auch unter anderen Bezeichnungen mit anderem Glas) auf eine EQ-3 zum Schellspechteln und für Kurse im Garten.


    lg
    Niki

  • Hi,


    ich teile mal die Stärken und Schwächen eines solchen Gerätes nach Objekttyp ein:


    Geht gut: Offene Sternhaufen, Planeten, galaktische Nebel
    Geht meistens/eingeschränkt: Kugelsternhaufen, Planetarische Nebel mit niedriger Vergrößerung
    Geht eigentlich nicht: Galaxien


    Klar gibt es von jeder Objektgruppe auch Vertreter, die ich eher als gut beobachtbar bewerten würde - z. B. gefällt mir M31 in meinem 80er ziemlich gut. Aber so ordne ich den Durchschnitt der Objekte unter typischem Landhimmel ein.


    Einen 80/480 würde ich nur nehmen, wenn die Farbkorrektur wirklich gut ist. Ansonsten muss es auch kein Triplett sein, visuell reicht ein Zweilinser als entspanntes System, beispielsweise mit f/7.


    Viele Grüße


    Dominik

  • Hallo Uwe,


    schau mal hier, etwa kurz vor der Mitte des Threads ein paar Objektbeispiele:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=211335



    Großartig auch Duos wie M 81/ 82, M 97/ 108, Leo´s Triplett...


    Was Du Dir von versprichst, dass die Anblicke etwas kontrastschärfer, ästhetischer werden, wird definitiv erfüllt, wenn es ED´s oder Apos sind.


    Vielleicht hilft zusammenfassend auch diese Aussage: ich war dieses Jahr genauso oft mit dem 72er draußen wie mit dem 12"er.


    CS!
    Norman

  • Hallo zusammen,


    das sind doch in Summe eher positiv gefärbte Erfahrungen mit den kleinen Refraktoren. Wenn's tief in All gehen soll, kann ich "zur Not" den 10" Dobson einsetzen.


    Hat jemand mehr Erfahrungen hinsichtlich der Beobachtung von Sonne (Weißlicht und h-alpha)- ergänzend zur Antwort von Ralph?


    Viele Grüße

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    (D. Adams)

  • Hallo Uwe,
    ich beobachte die Sonne mit einen 70/900 Skywatcher FH und einem Pentax75SDHF im h-alpha, was hervorragend funktioniert.
    Den kleinen Pentax nehme ich auch gerne im Weißlicht, da hat er seine Stärken als SD Apo bei der Abbildung der Sonnenflecken.
    Einige Zeichnungen, die ich vor längerer Zeit auch hier im Forum gepostet habe, zeigen, was der kann.
    Ich finde die kleinen sind eine gute Ergänzung, die wirklich vielfältig einsetzbar ist und wenig Aufwand bedeutet. Im Zweifel wäre ich auch dafür, eher einen guten ED oder Triplett-APO anzuschaffen wegen der farbreinen Abbildung und der deutlich kürzeren Hebel auf der Montierung.
    Also 80/600, 80/480 oder Ähnliches. Viel kleiner würde ich nicht gehen, da dann die Auflösung doch schon merklich geringer wird.
    Viele Grüße Michael

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für Deine Mitteilung! Im Moment habe ich einen 90/600 "im Auge". Ich denke, das kann was werden. Ich gehe auch davon aus, dass die Stärke in bei Abbildungsschärfe und guten Kontrasten liegt.

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    (D. Adams)

  • Hallo Uwe
    ich habe einen 90/500 Refraktor (Sky90 von Takahashi). Für mich ist das ein absolutes Allround-Teleskop von kleinen Vergrößerungen (z.B. Cirrus-Nebel komplett mit 12x und O-III Filter) bis zu hohgen Vergrößerungen (Planeten mit 3-6mm Nagler Zoom und Extender Q). Fotographisch ist er auch voll einsetzbar. Mit Reducer/flattener (unbedingt empfehlenswert) bekommt Du ein tolles Setup mit 400mm Brennweite.


    Zwei Nachteile:
    1) der Preis: um richtig Freude an einem kleinen Refraktor zu haben, ist ein APO sehr emfehenswert. Ein FH wird bei diesem Öffnungsverhältnis sehr starke Farbsäume zeigen.
    2) den Sky90 gibts leider nur noch gebraucht.


    Gruß
    Ulli

  • Mich würde auch interessieren, welcher 90/600er da geplant ist.


    Mich reizt ja immer noch der Borg 90FL (500mm) oder der Long Perng mit gleichen Eckdaten (der Tak ist natürlich auch passend, aber eben nicht mehr so einfach verfügbar). Die 100mm weniger Brennweite machen sich beim erzielbaren Feld durchaus bemerkbar.


    Viele Grüße,
    Sebastian

  • Guten Tag liebe Astrokollegen,


    da hat sich ein Fehler eingeschlichen: Es handelt sich um ein 90/500er und zwar: Long Perng S500M ED Apo - Öffnung 90 mm f/5,5

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

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    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Moin Uwe!


    > Long Perng S500M ED Apo - Öffnung 90 mm f/5,5


    Ahja - hatte ich mir schon fast gedacht.
    Ich hatte mal den sehr guten achromatischen Omegon 90/500, den es immer noch für läppische 200 EUR neu gibt. Jetzt bin ich aber doch bei der langen 90/900er Variante hängengeblieben. Ist für mich bei dem Preis-Leistungsverhältnis das optimale Gerät in der Größe. (Von EDs und Apos halte ich nichts.)
    .

  • Hallo Micha,


    "... von EDs und Apos halte ich nichts..."


    Kann man so sehen, aber ich frage mich WARUM? Was ist für Dich der Vorteil der Achromaten?

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Uwe65</i>
    <br />Hallo Micha,


    "... von EDs und Apos halte ich nichts..."


    Kann man so sehen, aber ich frage mich WARUM? Was ist für Dich der Vorteil der Achromaten?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Micha,
    ich bin auch neugierig, warum Du das so siehst. Ich finde auch FH interessant. Es sind halt Klassiker, besonders die langbrennweitigen wie 80/1200 oder 90/1300. Ein guter Zweilinser APO ist aber von der Abbildung meiner Erfahrung nach noch besser. Die guten 3 Linser können bei ähnlicher Brennweite und ähnlich guten Gläsern noch farbreiner sein, mit dem Nachteil, dass sie bei 2 Luftspalten langsamer auskühlen. Das fällt aber beim ölgefügten Triplet APO und beim 2 Linser APO weg.
    Der Vorteil beim FH ist halt das klassische Aufbau und oft der geringere Preis. Dann würd ich aber persönlich bei 90 mm und 100 mm immer auf f/11 oder kleiner (z.B f/13,5)... gehen.
    Das sieht aber jeder persönlich anders. Die 4" f/10 z.B. von Tal sollen oft sehr gut gewesen sein und Skywatcher liefert heute auch relativ gute Refraktoren.
    Dennoch ist ein guter ED oder APO bei gleich guter Fertigung immer etwas besser, was das den visuellen Kontrast und die Farbreinheit betrifft.
    Servus,
    Roland

  • Moin Uwe!


    &gt; WARUM? Was ist für Dich der Vorteil der Achromaten?


    Wenn ich jetzt über "Vorteile von Achromaten" schreibe, dann werde ich hier unter Garantie auseinandergenommen. Für mich zählt vor allem das o.g. Preis-Leistungsverhältnis. Den Vorteil eines ED oder Apo sehe ich nicht in dem Sinne, daß ich das x-fache für die gleiche Öffnung ausgeben würde. Das ist mir die Sache für das bißchen "Mehr" nicht wert. Was ich sehen will, kann ich auch mit einem Achromaten sehen.


    Natürlich habe ich auch schon durch diverse dieser Edeloptiken geschaut, aber mich reizt sowas nicht. Da war ich schon immer außerhalb des Mainstrems in dieser Sache.


    Nur zur Info: neben meinem meistgenutzen SW 90/900 besitze ich noch einen SW 80/600 als Richfielder sowie zwei 70-mm-Achros: 70/900 und 70/400. Und das nur, um das Feeling vergangener Zeiten wieder aufleben zu lassen. Es muß nicht immer das Non-Plus-Ultra sein, um mit seinem Hobby zufrieden zu sein.


    So, genug. Ich will mich nicht weiter rechtfertigen. [:D]
    .


    Roland:
    &gt; Dann würd ich aber persönlich bei 90 mm und 100 mm immer auf f/11 oder kleiner (z.B f/13,5)... gehen.


    Tja, dann haste aber wieder das Montierungsproblem. Hier muß es eine Stufe stabiler sein und darunter gehört ein hohes Holzstativ. Irgendwo ist alles ein Kompromiß, und wenn man sich spezialisiert, wird's teuer. Mein 70/900 hat f/13 - ich bin also bei dir! [;)]
    .

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