Nachfolger für TS65Q gesucht

  • Hallo,


    nach mitlerweile fast genau 3 Jahren mit dem TS65Q kommt mitlerweile, insbesondere im Vergeleich zum Apo Sonnar 135mm, der Wunsch nach mehr Licht auf. Gerade in den kurzen Sommernächten habe ich eigentlich fast ausschließlich mit dem Tele fotografiert, weil in der kurzen Belichtungszeit deutlich schönere Bilder zustande kamen. Auch bei Dunkelwolken wie NGC1333 oder dem Staub im Orion macht das 135er eine deutlich bessere Figur.
    Da mir die "Idiotensicherheit", die gute Bildqualität und die Zuverlässigkeit des kleinen All-in-one-Apos gut gefallen hätte ich gerne wieder einen Apo. Mir sind bis jetzt der "große Bruder" TSQ-71ED F/4.9 und der etwas komplexer wirkende TS-Optics Imaging Star 80 mm f/4,4 aufgefallen. Beide scheinen eine lichtstärkere und etwas größere Version meines kleinen Apos zu sein.
    Wie sieht es bei der Bildqualität und der Handhabung der beiden aus? Sind sie wirklich vergleichbar mit dem TS65Q oder werden sie durch die höhere Lichtstärke deutlich emfpindlicher? Zum 71ED findet man einige schöne Bilder im Netz aber beim Samyang 135mm habe ich gelernt, dass das nicht viel heißt, die Bildbearbeitung kann viele Fehler kaschieren. Zum 80er finde ich leider fast nichts an Infos oder Beispielbildern.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    leider kann ich dir keinen direkten Vergleich zwischen dem 65Q und 71Q bieten, aber wenigstens etwas über meine bisherigen Erfahrungen mit dem 71er mitteilen, den ich seit dem Sommer habe und schon einige Nächte im Einsatz hatte. Deinen Wunsch nach mehr Lichtstärke kann ich vollkommen verstehen. Immerhin liegt der Lichtsammelfaktor vom 71er zum 65er bei knapp 1,8! Den 80 f/4,4 hatte ich auch schon auf dem Schirm, als ich etwas mit einer Brennweite von ca 350mm suchte. Jedoch war ich mir bei dem doch schon etwas "zu guten" Öffnungsverhältnisses sehr unsicher, was die Verkippungsempfindlichkeit angeht. Der wird ja bestimmt nicht zum Spaß mit einem Tiltingflansch angeboten. Und ich habe keine Lust, jedes mal die Verkippung wegzujustieren, wenn ich auf dem Acker sitze. Für einen Sternwartengebrauch mags ja funktionieren, aber das ist eine andere Geschichte.
    Zum TSQ-71ED: Die Verarbeitung ist wirklich sehr gut. Macht einen wertigen Eindruck. Die OAZ-Verstellung läuft etwas unrund, was ich aber nicht als störend empfinde. Der ist halt sehr genau gearbeit und ist wirklich stabil, wenn ich das mit dem 102 f5,1 vergleiche.
    Die Bildqualität ist nicht absolut 100%ig in Ordnung, aber wer sowas sucht, muss wahrscheinlich ein paar Scheine mehr in die Hand nehmen. Es kommt selten vor, dass man am Rand ganz leichte Eiersterne hat. Die fallen aber erst bei einiger Vergrößerung auf. Damit kann ich leben. Genauso verhält es sich mit der chromatischen Aberrationam am Rand. Die ist natürlich auch vorhanden, für mich allerdings immer noch in einem hinnehmbaren Maß.
    Diese Sachen werden beim 65er wegen des kleineren Öffnungsverhältnisses vermutlich etwas geringer ausfallen.
    Ich bin jedenfalls voll und ganz mit dem TSQ-71ED f/4,9 zufrieden und bereue die Anschaffung keineswegs.


    Vielleicht konnte ich dir ja etwas bei deiner Entscheidung helfen.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    danke für die Infos. Meine Gedanken zum 80er waren recht ähnlich, ein flotter Apo ohne Ansprüche wäre zu schön um war zu sein.
    Mit leicht eirigen Sternen könnte ich leben, wie sehr sind denn die Farbfehler ausgeprägt und hast du Probleme mit Fokus Drift?


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    der Farbfehler macht sich in den Ecken bei helleren Sternen erst nach einer sehr intensiven Farbsättigung und Dynamikerhöhung bemerkbar. Also wenn man wirklich übertrieben farbenfrohe Sterne haben möchte. Ansonsten hält sich das in Grenzen und fällt kaum auf.


    Nachfokussieren musste ich bisher nicht viel. Ich mache ungefähr jede Stunde eine Fokuskontrolle und hatte da kaum was zu tun. Ein wenig passiert natürlich schon über eine gesamte Nacht, sodass man das nicht vernachlässigen sollte. Ganz ohne Nachfokussieren gehts nicht. Aber alles im Rahmen würde ich meinen. In den Nächten, in denen der TSQ71 bei mir zum Einsatz kam, ging die Temperatur im Schnitt um ca 10°C nach unten. Zudem war er anfangs außerdem noch nicht 100%ig ausgekühlt.


    Viele Grüße
    Kai

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