Um die Cassiopeia mit dem Trolley

  • Eine laue Brise umweht mich. Meine von der anderthalbstündigen Zugfahrt noch unangepassten Augen erblicken die ersten Sterne am Fuß der bayerischen Alpen. Es ist bereits seit gut einer Stunde dunkel. Ungläubiger Blick aufs Thermometer: 18 Grad – Feuchte 38%. Die ersten Schritte gehen noch leicht verwunden über Stock und Stein an Grundstücken der Ortschaft vorbei, nach wenigen Minuten kommt die gut ausgebaute Asphaltstraße, die in einem halben dutzend Kurven nach oben führen soll. Ich setze den Rucksack ab. Zeit für den Test eines vom Sperrmüll abgestaubten Handtrolleys. Der Rucksack hat so viele Gurte und Clips, dass für eine Befestigung 30 improvisierte Sekunden genügen, sogar die gebündelten Stangen sind ohne vorigen Test schnell draufgefummelt.
    Jetzt mal gucken, ob wir die 28 kg die 200 Höhenmeter auf diese Weise besser hochbekommen, als im Buckelmodus. Erster Versuch: Schieben. Puh, näh, da kann ich gleich normal hochlatschen, geht einfacher. Zugtest vorwärts. Okayyy... ja, so macht man das wohl. Ich eiere von einem Straßengrabenrand in Richtung des gegenüberliegenden und habe irgendwann den Dreh raus. Gut, dass die Straße praktisch nicht befahren ist, zu dieser Zeit nur von eins, zwei Anliegern genutzt. Es ist stockfinster, über mir knackts in der Baumkrone. Auf über 1500m Höhe sind Windspitzen von um die 70km/h angesagt. Auf 1000m soll es weniger schlimm ausfallen und die Luftfeuchte ist mit 40% herum auf 1000 m auch nicht schlechter als auf 1500m nach Prognose. Da ist es völlig wurscht, dass die Bergbahnen gerade Ihre Wartungen durchführen, da oben macht es in der heutigen Nacht also eh keinen Sinn. Aber es ist kein Wind der über mir die Baumkronen herunterbricht, sondern ein aufgescheuchter Vogel. Weg ist er. Der einzige komische vogel ist in dieser Szenerie nur noch die mit einem Handtrolley bewehrte Gestalt, die sich anschickt, einen 12“-Dobson die Bergstraße hochzurollern.
    Die Gestalt dreht sich nun um und probierts rückwärts. Ich lehne mich mit vollem Gewicht nach hinten, Rücken gänzlich und Arme fast unbelastet. Während ich rückwärts hochlaufe, blicke ich in den sternklaren Himmel. Mit draufgeschnalltem Rucksack würde ich nur mit Kopf nach unten geneigt die Straße sehen, im Rückwärtsmodus schaue ich automatisch hoch in den Himmel. Ich bin nun aus dem Waldstück heraus und trete in die offene Flur.


    <b><font color="limegreen">Volle Pulle</font id="limegreen"></b>


    Wummm! Peitscht mir eine Windböe ins Gesicht. Zwischenzeitlich bin ich im vorwärtsgäng. Der Wind schien sich etablieren zu wollen. Aubacke. Ich hatte einen Platz mit Holzbaracke im Auge und überlegte, ob da genug Windschutz wäre. Aber erstmal hoch. Völlig begeistert vom gedanklichen Vergleich des Schleppens per Rücken und der nun rollenden entspannten Variante, geht’s die gut ausgebaute Straße problemlos die 200 Höhenmeter hoch. Die übersäuernden Beine brauchten hin und wieder etwas Pause aber insgesamt erfreulich entspannte Geschichte, das Sperrmüllmobil tat gute Dienste. Bei einem Rad war ich erst skeptisch. An einer Kreuzung auf der, nennen wir es mal Hochebene, checkte ich zunächst einen neuen Platz. Direkt hinter einem Gehöft war eine große Art Scheune, die perfekten Windschutz vor dem Südostwind bot. Der blick war entsprechend sehr eingeschränkt, aber ich will ja nicht in die Landschaft gucken, sondern in den Himmel. Nach Abstellen meiner Ausrüstung am Platz schlenderte ich erst mal Richtung ursprünglich anvisiertem Platz. Ah – ist eh per Weidezaun versperrt und Glocken-Gebimmel ist auch noch zu vernehmen.


    <b><font color="limegreen">Ja, es geht gleich los.</font id="limegreen"></b>


    Am Platz zurück begann ich langsam aufzubauen, immer wieder skeptisch unterbrechend, weil ein paar unberechenbare Böen ihren Weg in meine ecke fanden. So dauerte alles etwas länger. Schon die 200 Höhenmeter haben mich eine Stunde gekostet – es ging zwar vergleichsweise leicht – aber 30 kg sind 30 kg und 200 Höhenmeter 200 Höhenmeter... Nun noch die Stunde Aufbau und schon ists 22 Uhr. Muah... eigentlich wollte ich 18.30 Uhr Gewehr bei Fuß stehen... Nach der Arbeit hatte ich aber bereits unbedingt ein Nickerchen gebraucht. Was gönnt man sich nicht alles, wenn die Nacht potentiell 11 Stunden Beobachtung parat hält? Denn das ist eh kaum durchzuhalten.
    Der Aufbau nervt mich heute etwas – ich hielt die OAZ-Stützstreben unentschlossen in der Hand und hatte irgendwie keinen Bock die dranzupfriemeln. Es gibt Tage/ Nächte, da ist einem so ein Gefummel irgendwie zu viel :-)) Da ist eine angehende sehr lange Nacht von Vorteil, man hat Zeit, herumzugammeln und auch mal unentschlossen doof in der Gegend rumzugucken.


    <b><font color="limegreen">Sonnensystemmodell aus großen runden Vegetarier-Utensilien - oder
    Ist das ein Stern oder kann das weg?</font id="limegreen"></b>


    Nun aber guckte ich durchs 26mm-Okular.
    Watt? Was haben die Kürbisse hier zu suchen? Hälloween ist doch vorbei? Oder ist das ein vorgezogener Bounty-Schock (warteten in meinem Verpflegungsbeutel) – überall Kokosnüsse?
    Ich spielte diverse andere Optionen durch: Spiegel beim kürzlichen Putzen ein paar Täler und Berge verpasst, jemand hat eine Plexiglasscheibe auf dem Hauptspiegel liegen lassen, ich hatte zu viel Kraft beim Anziehen der Spiegelsicherung und hab sie vergessen zu lösen,... Das Ende ist gekommen - es tat sich ein schwarzes Loch auf und hat alle Sterne weggesaugt, sodass nur noch Planeten im Okular übrig sind....nee. Alles Quatsch. Norman(G) war offenbar einfach letzte Zeit zu frech gewesen und wird von höherer Macht bestraft – nicht per Blitz in den Allerwertesten sondern verhöhnender Weise von einem Föhn, der nun das lichte Haupt kräftig umwehte. Es war schlicht und ergreifend das schlechteste Seeing auf der ganzen weiten Welt, das ich jemals erlebt habe. Blick auf die Uhr: 22.15 Uhr. Letzter Zug gen München: 22.35 Uhr. Status Equipment: alles außerhalb des großen blauen Rucksacks. Beste Abbau-/ Packzeit ever: 10 Minuten. Standort: 200 Höhenmeter über dem Bahnhof. Prognostizierte „Abfahrt“ im Harakiri-Style mit dem Trolley: mindestens 10 Minuten. Ticketkauf: mindestens eine Minute. Määäääp! Verloren.
    Jo. Watt machste nu. Es war hier oben auf 1000 m überraschenderweise nicht viel anders als unten – auch 13 Grad und um die 40% Luftfeuchte. Mild genug, um zur Not einfach auf dem Rücken liegend mal wieder nach Sternschnuppen zu schaun. Zunächst jedoch meldete sich vehement der Hunger. So saß ich dann mal wieder unter klarstem Himmel, mit einem dick belegten brot in der Hand und mampfte vor mich hin. Dieses mal aber ohne jedes schlechte Gewissen und mit viel Zeit im Gepäck.



    <b><font color="limegreen">Wer es bis hier geschafft hat - danke fürs Durchhalten, es wird :-)</font id="limegreen"></b>


    Als ich den ersten Hunger gestillt hatte, wagte ich mal einen nächsten Blick durchs Okular – es soll ja ein Komet nahe M 31 unterwegs sein. Hui... das Seeing ist ja...nur noch übel und nicht megaübel. Kann man ein bissel was mit anfangen. Juhu! Komet gesichtet, rund, kein Schweif, immerhin mal ein neuer Komet – abgehakt.
    Nach einer SMS-Schalte mit unserem Fünfling-Stefan, der parallel die Lage weiter nördlich eruierte war klar, das Seeing ist vor allem nahe der Berge mies wegen dem Föhn. Wenn ich das eher gecheckt hätte, wäre es ein anderer Standort geworden.
    Aber der Himmel hatte ein einsehen und ließ zumindest mit dem 26er Nagler jetzt sinnvolle Beobachtungen zu, 13mm eher selten. Der Witz dabei ist, ich hatte anfangs vor, wegen unklarer Standortwahl und möglichem weiteren Bergauf Gewicht zu sparen und das 26er zu Hause zu lassen...
    Nun aber. Ab ca. 23 Uhr herum war es wohl, dass ich langsam in Beobachtungsstimmung kam. Der Himmel war trotz der geringen Feuchte aufgehellt, aber insgesamt schon als guter Landhimmel anzusprechen. Was macht man bei miesem Seeing - flächige Objekte.



    <b><font color="limegreen">Rund um die Klaue</font id="limegreen"></b>



    Da ich ja noch den Auftrag mit dem <font color="orange">Klauennebel Sh 2-157</font id="orange"> habe, auch wenn bei perfekten Beidnungen eigentlich gewollt, nutzte ich die Gelegenheit mal zu schauen, was mit Filter so geht. Im DeepskyAtlas sind die Umrisse eingezeichnet und ich versuchte das nachzuvollziehen. Hier mal die Skizze fast „raw from the field“...So richtig deckt sich das mit der Abgrenzung im DeepskyAtlas demnach nicht.
    Ich weiß nicht, woher der Name Klauennebel exakt kommt – ob es nur von der Nebelstuktur selbst herrührt. Denn der kürzeste „Finger“ hat am Ende ein gebogenes Sternkettchen, was sehr gut als scharfe Kralle interpretiert werden könnte. Markant ist natürlich der Sternhaufen NGC 7510, der in einem Sehfeld mit dem Klauennebel im 26er-Okular zu sehen ist.


    In folgender Skizze/ Zeichnung ganz oben links entsprechend bissel leuchtend hervorgehoben.



    Die unteren beiden "Finger" waren näher beieinander bzw. der obere Teil weiter weg von den beiden als dargestellt. Habs aber nicht anders hinbekommen auf die Schnelle. Ist mehr so eine "Quick&Dirty-Zeichnung" - 15 min nachbearbeitet.
    Ronny, wenn Du das hier siehst, ich schau nochmal bei Alpenhimmel ob es mehr zu sehen gibt - aber wer weiß wann das kommt, deshalb schonmal so... habs nicht vergessen: http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=215743&whichpage=1
    [:)]



    Der ganze Nebel passt so also gut ins Sehfeld meines 12“ers. Der inneliegende winzige Nebel <font color="orange">Sh 2-157a</font id="orange"> zeigte sich witzigerweise nur ohne Filter wenn ich mich recht entsinne. Es gibt in der Ecke noch ein paar Mininebelchen, die ich wohl auch probiert hatte, aber die Dokumentation ist der Faulheit zum Opfer gefallen ;)


    In der Umgebung zeigten sich einige weitere Nebel, denen man mit OIII zuleibe rücken kann, so tat ich das dann auch – mal in der Ecke um Cassiopeia herumwühlen. Der
    <font color="orange">Bubble-Nebel NGC 7635</font id="orange"> war schon ohne Filter als kleinflächiger Nebelwisch zu sehen, mit Filter deutlich kontrastreicher. Und rundlicher. Ich meinte darin ein paar dunkle Partien/ Teilungen/ Löcher zu erkennen, aber das Seeing...nunja. Interessant fand ich auch unweit davon den Nebel Sh 2-142, der eine Kombi bildet mit dem Haufen
    <font color="orange">NGC 7380</font id="orange">. Aus meiner Erinnerung: mit Filter sah ich mehr oder minder nur den runden Nebel und ohne Filter dann nur den Haufen – witzig. Unbedingt hervorhebenswert ist natürlich M 52 – ein sehr schöner reicher dichter Haufen.
    <font color="orange"></font id="orange">NGC 7538, der nur 1 Grad vom Bubble weg ist, soll auch mit UHC am besten zu sehen sein. Aber mit OIII strahlte der auch kräftig vor sich hin als dicker rundlicher Nebelfleck, aber ohne jede Struktur. Jetzt in der Nachrecherche sehe ich, dass ich ganz in der Nähe im Cepheus noch auf einen größeren Nebel hätte schwenken können den ich noch nicht kenne, Sh 2-132, verflixt.



    <b><font color="limegreen">Haufen und Nebel</font id="limegreen"></b>


    Ich nahm mir nun diverse Sternhaufen in der Cassiopeia vor . Oberhalb des „W“ habe ich schon einmal alles abgearbeitet, aber „links“ am Ansatz des „W“ war ich abgesehen von M 103 (schönes dreieckiges Teil mit markantem rotem Stern) noch nicht so richtig unterwegs. An dieser Stelle ein Tipp: die Haufengruppe um NGC 7788 finde ich absolut lohnenswert – ein halbes Dutzend verschiedene Haufen auf engstem Raum (ein Sehfeld für mein 26er Nagler).


    <b><font color="limegreen">Nun aber die „neuen“ Haufen:</font id="limegreen"></b>


    Während ich dem<font color="orange">„Letter S Cluster“ NGC 663</font id="orange"> die Namensgebung nicht so recht entlocken konnte und <font color="orange">NGC 659, 743, 654, 637, 886</font id="orange"> eher unspektakulär wirkten, fand ich großen Gefallen an <font color="orange">NGC 609</font id="orange">: ein rundlicher stark kondensierter kleiner offener Haufen, dem ich keine einzhelsterne entlocken konnte. Er steht markant an 2 Sternchen und bildet ein Dreieck mit denen. Bei gutem Seeing bin ich gespannt auf den Anblick im 8mm-Okular, ob da einzelne Sterne auftauchen. Auch <font color="orange">NGC 559</font id="orange"> fand ich interessant, es wirkte wie eine Art Spiralgalaxie, wahlweise eine Forke mit gebogenen Zinken.



    Irgendwo hier machte ich eine kleine Pause und vertrat mir die Beine. Kaum aus meinem Versteck, dem Windschatten des Schuppens heraus sah mich der wind und dachte sich, den krieg ich noch! Er wurde stäkrer und stärker, in schwallartigen unberechenbaren Böen und um ein Haar hätte ich meine Wollmütze verloren. Dass einem ein Cap mit dem schirm vom Kopf geweht wird hat man ja öfter. Aber eine WOLLMÜTZE! Dann wisst ihr ungefähr Bescheid, was da los war. Ich bekam Angst um meinen Dobson – schnell zurück. Steht noch.


    Die Ecke um den Herznebel und großflächigen <font color="orange">Embryo-Nebel IC 1848</font id="orange"> „links vom W“ habe ich noch nie besucht. Diese Ecke hat mich besonders begeistert, völliges Neuland. <font color="orange">NGC 896</font id="orange">war ohne Filter gut sichtbar, es wird UHC im Atlas empfohlen. Auf den Herznebel selbst hatte ich jetzt nicht geachtet, da ich mehr auf Sternhaufenjagd war. Aber ich glaube ich habe auch dort unruhiges Gewuschel gesehen – muss ich nochmal hin. <font color="orange">NGC 1027</font id="orange"> zeigte sich als eher langweiliger Vertreter seiner Gattung (Offener Haufen), halt mit hellem Stern in der Mitte. Spannend hingegen fand ich <font color="orange">IC 1848, den Embryo-Nebel</font id="orange">. Auch hier ist ein UHC empfohlen, den ich aber weder habe noch vorhabe mir zu holen. Jedenfalls zeigte sich der westliche Teil der Form, der größte Anteil als silbriger Schimmer, wo man versucht ist zu glauben, dass dies vieeele viele kleine unauflösbare schwache Sternchen sind, die diesen Eindruck verursachen. Den Teil, den man wohl als Kopf ansprechen würde und wo der Haufen Cr 34 ist, konnte ich allerdings nicht so recht wahrnehmen. Für mich DAS Objekt der Nacht.



    In den Perseus abgleitend schaute ich nach <font color="orange">Tr2</font id="orange"> – einfaches gezacktes Sternkettchen, mal das 13er Okular genommen war mir das schon etwas zu aufgelöst. <font color="orange">NGC 1220</font id="orange"> verblieb mir jetzt auch nicht in Markanz in Erinnerung, allerdings ist der nur 1 Grad entfernte <font color="orange">King 5</font id="orange"> m.E. einen Besuch Wert: ein kleines kondensiertes Häufchen. Auch hier müsste man mit höherer Vergrößerung mal ran. Langsam war ich zufrieden mit der Nacht. Obwohl keine Vergrößerung so richtig hinzubekommen war, eine Vielzahl an neuen Objekten und teils richtiges Neuland für mich, mit der Vorfreude auf einen Neubesuch bei besseren Bedingungen. Es war nun schon gegen 3 Uhr herum.


    Kometencheck: Objekt ist etwas weitergewandert.


    Ich wollte nach Möglichkeit den ersten Zug kurz vor 5 Uhr erwischen, sodass ich spätestens 4 Uhr abbauen musste. Mir war etwas unwohl, falls der Bauer um die Ecke kommt und halb 5 anfängt im Schuppen oder Stall oder was das ist, herumzuwirtschaften. Das sind doch Frühaufsteher! Ich harrte aber noch etwas aus, schade um den Himmel. Die Wintermilchstraße zeichnete sich sehr schön ab, das Zodiakallicht im Löwen strahlte hoch in den Himmel.


    Rausschmeisser? Doppelhaufen Perseus. Eingestellt, kann man gelten lassen, Rigel abmontiert.
    Blick auf die Zwillinge. Achnee, komm, einer geht noch. M 35 und Compagnion NGC... den ich mir nie merken werde – in einem Sehfeld. Rigel wieder abmontiert. Ich drehe mich um und sehe den hochstehenden großen Wagen. EINER geht noch. Rigel wieder dran, Justage noch vorhanden: <font color="orange">M 81/82</font id="orange">. Sehr schön in einem Sehfeld im 26er Okular, auch im 13er noch knapp. Die Spiralarme von M 82 im 13er auf Anhieb gut zu sehen, besser als im 26mm. Ich lasse das Duo auf mich wirken. SO kann man abbauen. Jetzt aber!



    <b><font color="limegreen">Abgang</font id="limegreen"></b>


    Bald befand ich mich auf der guten Asphaltstraße und rollte den 12er hinab, das ging viel besser als ich dachte. Ich musste richtig bremsen. Erstaunlicherweise hat der Abstieg dennoch 30 Minuten gedauert, mir kam es viel schneller vor. Keine Ahnung, wie Alex und ich letzten Winter da bei Glatteis runtergekommen sind – und zwar schneller! Und zurück hochblickend fragte ich mich – Wie bin ich da so gut raufgekommen? Vermutlich hat da der Blick in den Himmel während des Hochzuckelns die Leiden in den Hintergrund rücken lassen...
    Es wurde wärmer und wärmer und ich fragte mich, das kann doch nicht an der Bewegung liegen?
    Unterwegs auf der Strecke waren es doch tatsächlich irgendwo 16 Grad – in voller Dunkelheit!
    Unten angekommen zeigten sich vergleichbare Werte mit der Feuchtigkeit – 40% und 13 Grad herum. Da hätte ich auch genauso gut unten bleiben können. Verrückt hier am Alpenrand. Im Zug entglitt ich bei geschlossenen Augen in ziemlich bunte Welten. Das muss die Kreativphase sein, derer sich die Künstler bedienen.... In München empfingen mich Kühlschranktemperaturen gegen 7.30 Uhr. Ich war wieder wach. Was ganz cool wäre, jetzt noch schnell zum Basketballplatz und 100 Würfe nehmen. Wieviel Treffer würde ich ohne Schlaf versenken? Für gewöhnlich wären es ca. 70%. Wieviel würde ich in diesem Zustand schaffen?
    Ich besann mich eines besseren, ließ die Rollos runter, Schlafenszeit.


    Gute Nacht


    Norman


    <b><font color="limegreen"></font id="limegreen"></b>

  • Moin Norman,
    wenn ich seh , daß du wieder einen BB eingestellt hast klapp ich immer die Kiste zu ,
    hol mir einen Cafe und mach es mir gemütlich !
    Kiste wieder auf und eintauchen...
    danke fürs mitnehmen [:)]
    CS Alex, der versucht seinen 14er wieder einsatzbereit zu kriegen...[:(]

  • Hallo Norman,


    klasse, wenn man nichts (mehr) erwartet, kann es doch noch nett werden.
    Also, woher der Name Klauennebel kommt, dürfte nach Deiner Skizze klar sein, das finde ich mehr als offensichtlich...
    Wie weit war denn der zu laufende Weg, außer 200m in die Höhe ? (Vielleicht ist diese Angabe in den Bergen völlig irrelevant und sowas fragt nur ein Flachlandtiroler).
    Das Gepäck zu rollen statt zu tragen ist natürlich ebenso elegant wie naheliegend. Für etwas holprigere Pfade als die gut ausgebaute Asphaltstraße wären ausreichend große Räder, am besten mit Luftbereifung von Vorteil. Es gibt doch so zusammenklappbare Sackkarren aus Alu ?


    Danke fürs Mitnehmen
    Gruß
    Daniel

  • Hallo Norman,


    das ist ein sehr schön geschriebener Bericht, der richtig Spass macht beim Lesen. [:p]


    Schon die alten Ägypter konnten mit Hilfe von Rädern ungeheure Lasten bewegen.
    Du bist also in guter Gesellschaft, wenn du deine Lasten auf Rädern den Berg hoch bewegst.
    Ich mache es ja auch so, aber meine Dobsons sind größer als deine. Deshalb benötige ich 4 Räder.
    Vorzugsweise an den vier Ecken eines DB-Sprinters angebracht und weil der so schwer ist, hilft ein Verbrennungsmotor. [8D]


    Wenn du deinen 12er rollend noch bequemer und sicherer transportieren möchtest, kannst du auch so etwas nehmen:
    https://www.bauhaus.info/trans…klappsackkarre/p/20810827


    cs
    Timm

  • Hallo Norman,


    schöner Bericht wie immer. Obwohl ich am gleichen Abend im Garten stand und du in den Voralpen, konnte ich doch einige Gemeinsamkeiten entdecken - vor allem was Bedingungen und Objektwahl angeht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[...] von einem Föhn, der nun das lichte Haupt kräftig umwehte. Es war schlicht und ergreifend das schlechteste Seeing auf der ganzen weiten Welt, das ich jemals erlebt habe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei meinem anfänglichen Blick auf Mars war das auch mein Gedanke. Tiefer Stand hin oder her, das Scheibchen flackerte wirklich gewaltig und wehte wie eine Fahne im Wind. Aber die Transparenz war gut. [:)]


    M52, M103 und einige der anderen Sternhaufen habe ich auch angeschaut. Zufällig war auch der Letter S Cluster dabei, der auch für mich nicht nach einem S aussah (auch wenn sich eine Sternkette durchzog). Hast du auch zufällig den 7789 erwischt? Der Anblick im Tak eines Kollegen vorgestern hat mich sehr beeindruckt.


    Was mich auch interessieren würde: Ich hatte ebenfalls den Embryo-Nebel drin und kämpfte aber ein bisschen damit, den Nebel von den Lichthöfen der Sterne zu unterscheiden. Das Problem ist ja nichts neues, aber am Embryo störte es mich besonders. Hattest du den gleichen Eindruck?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Erstaunlicherweise hat der Abstieg dennoch 30 Minuten gedauert, mir kam es viel schneller vor. Keine Ahnung, wie Alex und ich letzten Winter da bei Glatteis runtergekommen sind – und zwar schneller!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Soweit ich mich richtig erinnere, seit ihr da runtergerutscht. [:)]


    Viele Grüße


    Dominik

  • Guten Morgen Benni und Alex,


    lieben Dank für Eure Anerkennung [:)]
    Freut mich Alex, dass ich Kaffelektüre sein darf und Du Dir richtig Zeit für nimmst :)


    Ja Benni,die Motivation ist ein guter Punkt.



    An dieser Stelle möchte aus aktuellen Beiträgen im Forum heraus etwas weiter ausholen. Das Thema Beobachtung aus lichtverschmutzten Gegenden/ vs. Landhimmelbeobachtung nimmt ja zuweilen Züge von Linse vs. Spiegel an… Unnötig.
    Wenn ich von autobesitzenden Stadtbeobachtern lese, die über ihre Bedingungen in der Stadt jammern, muss ich immer mit der Nase rümpfen - da prallen natürlich Welten aufeinander, da bleibt das nicht aus ;) Aber mir ist sehr wohl klar, dass eben jeder seine eigenen Möglichkeiten hat und auch nicht jeder die gleiche Motivation haben kann und ich mich selber nicht als Maßstab nehmen darf. Das ist alles keinesfalls wertend gemeint, für manche liest es sich vielleicht arrogant, aber das möchte ich nicht so ankommen wissen. Jeder muss einfach diverses abwägen und hat seine eigene individuelle Balance.
    Für mich ist die Leidenschaft für Deepsky einfach derart groß, dass ich mit solchen Aufwendungen gerne lebe. Förderlich ist dabei sicher auch, dass ich mich gerne bewege, auch mal für körperliche Herausforderungen zu haben bin, generell gern draußen in der Natur bin und gern viele Stunden am Stück meine Ruhe von allem habe.
    Das ist alles mit Opfern verbunden, die ich ja nicht alle im Detail schildere, z. B. die stete Überzeugungsarbeit beim Chef wenn es mal wieder etwas kurzfristiger wird mit dem Urlaubswunsch… Jedenfalls freut es mich, wenn meine Berichte so ankommen. Ein Kumpel von mir meint, er bräuchte selber gar nicht mehr beobachten, wenn er immer meine Berichte liest - das reiche ihm ;-))) Aber ich fänd es schöner, wenn ich den einen oder anderen motivieren kann, mal hin und wieder etwas mehr Aufwand zu treiben und jener als Belohnung wenigstens ein paar mal im Jahr einen tollen Himmel, tolle Erlebnisse hat.


    So wage ich die These, dass zum Beispiel Hannes überwiegend Spaß an seinem Equipment hat und die Beobachtungen von Deepsky da fast nachrangig sind. So leidenschaftlich wie er hier und da streitet, darf man von genug Energie ausgehen, wenn er wirklich etwas will. Aber er bleibt in der Stadt und fühlt sich offenbar nicht unwohl dabei.
    Und das ist völlig okay so, solange wir aufhören, auf jene die etwas anders machen mit den Fingern zu zeigen und über deren Tun zu meckern. Andreas hat einen sehr guten Spruch in der Signatur - „Wer nicht will findet Gründe, wer will, findet Wege“. Jeder hat seinen eigenen Weg. Ich würde mir nie anmaßen, über anderer Leute Wege zu urteilen.
    Wenn ich die Nase rümpfe, dann sind es die Ausreden und das Fingerzeigen, das Urteilen über anderer Leute Lebensumstände die jenes ermöglichen oder eben nicht. Ganz schlimm finde ich es, wenn jetzt schon angefangen wird, jene, welche von ihren eigenen Wegen berichten und uns an ihren tollen Erlebnissen mit Großgeräten in tollen Gegenden teilhaben lassen, fast schon verunglimpfen. Ich spare mir Verweise auf aktuelle Threads. Jene könnten es genauso gut lassen, von solchen Erlebnissen zu berichten, teilen es aber gerne. Wodurch wird ein Forum und das Hobby reicher - durch Weglassen solcher Berichte oder Hinzufügen von etwas anderem? Immerhin hat Hannes einen eigenen Thread als Gegenpol zum Superhimmel initiert - einen Thread zur Stadtbeobachtung, was ich sehr gut und auch mal interessant finde. Denn DAS ist der richtige Ansatz - nicht meckern, sondern selber anders/ besser machen. Habt einfach Spaß am Hobby, macht das beste aus euren Möglichkeiten und hört auf zu meckern [:)].


    Das war das Wort zum Mittwoch [;)]


    In diesem Sinne - Clear Skies, an welchem Standort auch immer!


    Norman

  • Hi Daniel Timm und Dominik,


    ah, jetzt beim Schreiben seit ihr noch nachgerutscht :)


    Danke euch :-)!


    Ja, so Riesensackkarren brauche ich jetzt nicht. Das war eine Ausnahme.


    Embryonebel fand ich gut unterscheidbar mit dem silbrigen, daher ja mein Favorit die Nacht :) NGC 7789 muss ich gucken heute Abend was damit war..
    Achso Daniel, das waren so 1,5 km nur...


    Schöne Grüße!
    Norman

  • Amen Bruder :)
    Aber ist schon so. Jeder nach seinen Möglichkeiten. So wie immer :)
    Dann aber nicht jammern :)


    Persönlich lese ich gerne solche Berichte, sowieso wenn diese so gut geschrieben sind.
    Gibt immer noch was zum lernen. Sowieso für mich als Anfänger.


    Drum weitermachen [:D][8D][:p]

  • Hallo Norman,


    vielen Dank für deinen schönen Bericht. Ein paar mehr Fotos hätten es zwar sein können[;)] aber dafür mal wieder mit einer Zeichnung von Dir, toll. [:)]


    NGC 559 und NGC 609 kannte ich noch gar nicht, vielen Dank für den Tipp hab ich mir gleich notiert für die nächsten Nächte. Und wie toll ist denn NGC 609, der scheint ein Sternhaufen zu sein wo sich gewinnbringend auch Große Öffnungen daran versuchen könnten wenn ich mir den so in Guide anschaue.


    Interessant ist auch das dein Seeing so schlecht war, auf der Rhöner Wasserkuppe war zur gleichen Zeit meist gutes Seeing, nur die Luftfeuchte war sicherlich höher als auf deinem Berg.


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hi Mathias,


    dankeschön! [:)]


    Seeing, tja, bin halt ein Alpenbenachteiligter [:D][;)]


    Photos - wollte ich erst gar keine machen und 1kg zu hause liegen lassen...


    Ich will ja nicht immer alle mit Bildern erschlagen. Mir ist selber die Wintermilchstraße neben dem Orion dermaßen vertraut mittlerweile, da brauch ich keine Bilder mehr. Außerdem ist die Festplatte bald voll ;) Aber 3 kleine Erinnerungsphotos hab ich mir doch noch Abgerungen vor Ort.


    Schöne Grüße und CS!
    Norman

  • servus Norman,


    sehr schöner Bericht. Wo hast Du Dich denn da rumgetrieben? Da bin ich furchtbar neugierig.....
    Sh 2-157: sehr beeindruckend, und noch viel mehr die Tatsache, dass man den visuell so gut sehen kann. Ich hab das Teil bei einem Mosaik der M52-Umgebung erstmals für mich "entdeckt", hab aber bislang keinen visuellen Versuch gestartet - kommt bei nächster Gelegenheit.
    Das schlechte Seeing scheint eine bestimmende Größe der letzten Wochen gewesen zu sein. Vor 4 Wochen auf der Edelweißspitze war es ein 0/8tel Seeing ("gestern wars 1/8tel, und heut isses nochmal schlimmer"). Also genauso entsetzlich wie bei Dir. respekt, dass Du es trotzdem ausgehalten hast.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo Norman


    Danke für Deinen neuen Abenteuerbericht mit etwas „Jugend forscht“.
    Ich war mit Walter am Montag auf der Adelegg bei ähnlich schlechten Bedingungen unterwegs. Wir brachten
    es aber fertig, um 19:30 Uhr "Startklar" zu sein. Aber ein bis 21:00 Uhr voll beleuchteter Sportplatz und
    andere Beleuchtungen in der Ferne warfen ihre Schatten bei uns oben.
    Seeing war am Anfang schlecht, bis zur Aufgabe miserabel werdend. Transparenz gut, ab 23:00 Uhr dann Abbruch
    wegen Cirren aus Süd-Südwest.
    Temperatur: mediteran sehr-sehr angenehm.
    Respekt. Du machst bei diesen Bedingungen noch eine Zeichnung. Da hab ich nichts fertig gebracht. Hab nicht mal
    ein Foto gemacht. Bei NGC 7510 war ich vor 4 Wochen und hab ihn auch gezeichnet. Da gibt Deine Zeichnung
    die dreieckige Form perfekt wieder. Im Übersichtsokular ist die dann noch kleiner wirkende Form gleich auffallend.
    Vom Klauennebel hatte ich aber nichts wahrgenommen.


    Mein Rausschmeiser war diesmal Mü-Chephei, der Granatstern.
    Der sah bei 300fach wie Orangeplanet Nr.9 aus. Echt scheibig. [:p][:D]


    Grüße

  • Moin Norman,


    ich hatte ja schon auf deinen Bericht gewartet... ich wusste ja das du mal wieder einen Ausflug geplant hattest... Du bist echt ne Type und deine Berichte sind immer wieder wunderbar. Tolle Objekte, dass ein oder andere werde ich zeitnah versuchen.


    Danke dir für deine Mühe das immer so schön für uns aufzubereiten.


    Gruß Holger

    12“ Spacewalk Infinity + Black Edition, Lzos APM 100f8, APM MS ED Bino 16x70 und 10x50

  • Hi Leute,


    puh, ich komme ja kaum mit tippen hinterher heute [;)]


    Danke Dir Benni nochmal [:)]



    Hi Stefan,


    danke Dir, schön von dir zu lesen. EWS - oha! Das erste mal? Das wäre ja fies, dann gleich bei derartigen Un-Bedingungen... Allerdings, das Seeing ist seit Wochen schlechter als anderswo in D. Zweimal hintereinander Wendelstein mit Seeing von 3, nun gefühlt 33 oder so ;-).
    Standort ist kein großes Geheimnis - Hochkreuth-Alm am Fuß vom Wendelstein :)


    Der Sh ist so ein typisches Transparenz-Ding. Uwe hat +- das gleiche wie ich mit 8" gesehen bei vergleichbaren Bedingungen(Grüße). Da geht noch was in Sachen Transparenz. Aber ich hatte schon lange keine so richtig guten Alpenbedingungen mehr. Aber Der Winter hat ja noch die eine oder andere Inversion im Gepäck gehe ich von aus...


    Danke Dir Werner, schön von eurer Ecke zu lesen, dass es euch noch gibt...[;)] "Jugend", im Geiste und von der großen Klappe her sicher - aber der Ausweis sagt langsam aber sicher was anderes ;) Erschreckend.


    Danke Markus, Dir auch Clear Skies!


    Hi Holger,


    dank Dir schee [:)] Freut mich von Dir zu lesen. Ja dieses mal hab ichs mir auch etwas einfacher gemacht mit der Aufbereitung. Der Bilderteil verdoppelt sonst immer den Aufwand...


    Ich wünsche Dir auch noch ein paar tolle Herbstnächte ohne Nebel, dass Dein Spiegel noch was schönes zu sehen bekommt in diesem Jahr.


    Schöne Grüße und Clear Skies in die Runde


    Norman

  • Hallo Norman,


    ein sehr schön geschriebener Bericht, man kann sich deine Erlebnisse gut bildlich vorstellen, obwohl es noch nicht einmal ein Foto vom Trolley gibt.
    Mit 2 zusätzlichen Rädern am Trolley könntest du dich bergab drauf setzen, dann lassen sich die 10 Minuten im Harakiri-Style bestimmt unterbieten. [;)]


    Die Zeichnung von Sh 2-157 ist doch gut geworden, der längliche Teil in der Mitte scheint wohl etwas einfacher zu sein.
    Bei sehr guter Transparenz werde ich mal probieren, ob ich von meinen Balkon aus auch diesen länglichen Bereich sehen kann.


    Mit 11" habe ich bisher nur Sh 2-157a (LBN 537) gesehen.
    Nach meinen Notizen hat der OIII-Filter kaum geholfen, war also mit und ohne Filter sichtbar.


    Viele Grüße,
    Ronny

  • Hallo Ronny,


    dankeschön - man sieht, Du liest fleißig mit hier immer :)
    Okay, dann belasse ich es mal ruhigen Gewissens erst mal bei dieser Zeichnung und werde die bei Gelegenheit ausbauen - aber nicht komplett neu. An anderer Stelle wenns soweit ist nochmal separat dann.


    Ja der mittlere Teil vom Klauennebel ist sehr einfach. Das andere da muss man schon ein bissel herumschielen, wo da nun was genau ist.
    Ohne Filter hab ichs auch kurz probiert, da meinte ich, den mittleren Finger schon erkannt zu haben - aber ultraschwach. Hab mich aber nicht groß drauf versteift ohne Filter was zu erkennen/ das genauer zu prüfen.
    Foto fom Trolley hatte ich noch überlegt. Aber im Gelände kam es irgendwie nicht dazu - hin wie rück alles zappenduster - auf dem Rückweg Kamera schon verpackt usw..


    Dominik - jetzt hab ich gesehen - Caroline´s Haystack - achso! Nein, hatte ich dieses mal nicht, kann mich aber grob erinnern - fand den auch ganz nett.



    Schöne Grüße
    Norman

  • Hallo Norman,


    Dein Bericht kam genau richtig als Bettlektüre am Dienstag.
    Und dann noch ein Wort zum Mittwoch hinterher, das es in sich hat. Das unterschreibe ich Dir gerne zu 100%. Den Stachel bei Hannes wirst Du damit trotzdem nicht ziehen, der sitzt einfach zu tief. Aber egal.
    Es gibt schöneres zu besprechen. Nämlich Deine tolle Tour quer durch Cepheus, Cassiopeia und Perseus.


    Bei den Emissionsnebeln fällt mir die erste Annäherung immer ein wenig schwer. Embryo- und Herznebel habe ich noch gar nicht besucht. Liegt vielleicht ein wenig daran, dass ich immer bei gut 85-95% Luftfeuchte beobachte. Das macht zwar wunderschöne Halos ums die Sterne, aber erschwert eben auch schnell die Nebelbeobachtung.
    Wenn ich dann sehe, dass Du den Embryo als must have-Nebel mitunter auch erst jetzt zum ersten Mal angesteuert hast, dann beruhigt mich das wieder.
    Beim Klauennebel habe ich mit OIII maximal einen Hell-Dunkel-Wechsel wahrnehmen können, vom Erkennen von Konturen oder gar Nebelfingern war ich aber weit entfernt.


    Deswegen stürze ich mich lieber mal auf Deine Sternhaufen-Erlebnisse.
    Die meisten von Dir genannten Haufen habe ich auch schon beobachtet und gleich mal verglichen, ob unsere Eindrücke sich decken. Machen sie, aber nicht immer [;)].


    <font color="orange">NGC 663</font id="orange"> ist schon im 8x20 FG ein auffälliger Fleck, eigentlich der hellste Fleck von allen sichtbaren im Umfeld dort. Mit 4" habe ich mit viel gutem Willen ein S gesehen, das sich ganz schmal von Nordwest nach Südost durch den Haufen zieht. Aber das hat gedauert, es gab auch einige Beobachtungen, da habe ich vergebens nach einem S Ausschau gehalten.
    Bei so Protzen wie NGC 663 frage ich mich immer zwangsläufig, warum Messier ausgerechnet M 103 für seine Liste auserkoren und an dem hellen NGC 663-Teil beide Augen zugedrückt hat. Vermutlich hat selbst er den Haufen schon aufgelöst gesehen und damit war NGC 663 keine Gefahr mehr, um mit einem Kometen verwechselt zu werden.


    Bei <font color="orange">NGC 609</font id="orange"> (auch King 3 - Mathias, den kennste schon) habe ich mir verwundert die Augen gerieben. Den habe ich als große Enttäuschung empfunden. Vermutlich habe ich mir zuviel erhofft, laut isDSA soll er ab 4" sichtbar sein. Ich vermute, das wird sauschwer mit dieser Öffnung. Mit 12,5" habe ich bei 160-fach einige Sterne herausblitzen gesehen. Die Beobachtung habe ich insgesamt als mittelschwer empfunden.


    Dann <font color="orange">NGC 559</font id="orange">, den fand ich auch im Fernglas schon interessant. Bin gespannt, ob ich Deinen Galaxien-Eindruck nachvollziehen kann, wenn ich den Haufen später mal mit 12,5" nachbeobachten werde.


    <font color="orange">NGC 1220</font id="orange"> - den fand ich sehr interessant. Im Fernglas nix, mit 4" unscheinbar, aber mit 12,5" habe ich bei 160-facher Vergrößerung eine Art konvexe Linse aus helleren Sternen vor leicht nebligem Hintergrund gesehen. Hat mich beeindruckt.


    Bei <font color="orange">King 5</font id="orange"> bin ich ganz bei Dir. Musste unbedingt nochmal hin und höher vergrößern. Meine Beschreibung bei 200-fach: ... die Sterne werden dabei abwechselnd sichtbar, es ist wie ein kleines Blitzlichtgewitter.


    <font color="orange">Trumpler 2</font id="orange"> macht in allen Öffnungen eine gute Figur, bei 12,5" habe ich aber auch noch nicht richtig hoch vergrößert. Naja, der Haufen ist ja auch bei 70-fach schon ganz gut aufgelöst zu sehen gewesen. In der markanten Fünferkette habe ich natürlich wieder mal einen Vogel mit ausgebreiteten Schwingen gesehen. Ein alter Hut, ich weiß. Was soll ich machen, ich kann nicht anders [:D]


    So, jetzt brauche ich noch einen Rausschmeißer. Eine Empfehlung, falls ihr in der NGC 663-Ecke unterwegs seid, Trumpler 1 ist auch immer einen Besuch wert. Er bietet bei hohen Vergrößerungen einen interessanten Anblick.


    Norman, Deine Schlagzahl an Berichten hier ist unglaublich ... und sie sind für mich jedes Mal sehr motivierend. Das bestätige ich Dir wegen Deines Wortes zum Mittwoch hier noch einmal hoch offiziell. Mich hat es dazu bewogen, die eigene Gemütlichkeit abzulegen, und ab und an doch mal alles ins Auto zu packen und in die Lieberoser Heide raus zu fahren. Eine Erfahrung, die sich sehr für mich gelohnt hat.


    Viele Grüße


    Rene


    Edit wg. falscher Objektbezeichnung

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ReneM</i>
    <br />
    Bei <font color="orange">NGC 609</font id="orange"> (auch King 3 - Mathias, den kennste schon)....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na Klar, Danke Rene. Mensch den hätte ich jetzt fast nochmal beobachtet, die blöden Doppelnamen immer [;)] Habe ihn tatsächlich mit 18" schon beobachtet. Kann ihn also wieder von meiner Liste streichen. Hier mal der Eintrag bei FdN:


    "bei 160-fach ist ein deutlich granulierter rundlicher Haufen zu erkennen,hier und da blitzten feine Sterne hervor, was ihn wie feinen glitzernden "Sternenstaub" wirken läßt - indirekt auffällig ist ein U-förmige Kette im Haufen - bei 320-fach sind Einzelsterne gut zu sehen und insgesamt 17 Sterne zu halten - die U-fömige Kette bleibt auch bei dieser Vergrößerung recht markant "


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hallo Rene,


    vielen Dank für Dein umfangreiches Objektfeedback - so können alle schön vergleichen - super. Auch dass du verschiedene Öffnungen gleich vergleichend einbringst find ich gut.


    Dass sich die Ansichten und Ergebnisse nicht decken müssen, is ja klar :) Kann ganz unterschiedliche Ursachen haben, ganz abgesehen von der Geschmacksfrage.
    Das hängt auch stark an den Bedingungen, ob man sich ein Objekt als lohnenswert merkt. So hatte ich mal bei einer Galaxienkombi bei eigentlich gutem Himmel notiert "nicht lohnenswert", in einer anderen offenbar besseren Nacht war ich aber begeistert, ohne von dem vergangenen Besuch Erinnerung zu haben.


    Der Klauennebel sieht auf der Zeichnung einfacher aus als er war. Einfach ist nur der ... öhm... Mittelfinger [:D] Der untere erschien weniger als richtiger Finger sondern als länglicher Hauch, der schwer abzugrenzen war. Auch oben ähnliche Situation.


    Hell-Dunkel-Wechsel ist ja schonmal nicht schlecht. Ich habe von dem NGC 7510 ausgehend immer wieder eine längliche Dunkelstruktur in richtung des "Handballens" gesehen, konnte es aber überhaupt nicht einordnen. Auch ohne Filter keine Sternenleere, die das jetzt bestätigt hätte. Kam mir so vor, als wäre der Effekt mit Filter prägnanter. Also wie eine Art recht dünner Dunkelnebel, ist nach DSS aber wohl keiner. Jedenfalls kann man aufm Photo ansatzweise nachvollziehen, was das ggf. war - nämlich die Stelle, wo sich zwei Finger aufgabeln. Vorsicht, nicht zwei Finger aus der Zeichnung, sondern nach Fingerteilung aufm Photo. Doof zu erklären, schaut einfach :)


    Schlagzahl, danke - och, findste... die Saison hätte mehr zugelassen aber ging halt nich.


    Cool Mathias und Rene, dann freu ich mich schonmal auf den 609er mit den Einzelsternen :)


    Beste Grüße und cS
    Norman

  • Hallo Norman,


    die Durchsicht war am Montag auch in der Abendführung der VSW München ziemlich gut. Das hat man sofort an den vielen schwächeren Sternen gesehen, die da in der Regel kaum zu erkennen sind.


    Ja, wieder ein schöner Bericht - mit interessanter Zeichnung - bei dem man wie gewohnt sehr anschaulich "live" mitgenommen wird [:)]. Das ist wirklich sportlich mit der Sackkarre - Respekt ! Und ich kenne den Weg von Osterhofen nach Hochkreut, da gehts allemal auffi [:D].


    Über den Sternhaufen NGC 609 hatte ich mich auch schonmal hier im Forum mit Rene unterhalten. Der war ja in meinem 120mm Refraktor indirekt als schwaches Fleckchen auszumachen, ich hab ihn aber nicht in meinen 5-Zoll Offene-Haufen Bericht mit aufgenommen, weil er sich für diese Öffnung visuell sicher nicht "lohnt".


    Servus
    Ben

  • Hallo Norman,



    mal wieder ein toller, detaillierte und kurzweiliger Bericht mit diversen guten Anregungen, vielen Dank!


    Die Region Cassiopia und Perseus ist einen wahre Fundgrube für Sternhaufen, im Grunde braucht man nicht mal eine Karte, wenn man darauf verzichtet, hinterher zu wissen, was man gesehen hat. Neu für mich die vielen Gasnebel, da werde ich ebenfalls mal Ausschau nach halten.


    Besonders NGC 7789 und die direkte Umgebung finde ich auch sehr reizvoll. Und großen Respekt, so ein Programm mitten in der Woche und mit schwerem Gepäck1


    beste Grüße


    Thomas


    p.s. ich habe deinen Bericht erst gelesen, nachdem ich selbst auf das Land gefahren bin, etwas schade, sonst hätte ich bestimmt die Anregungen aufgenommen

  • Servus Norman,


    wieder mal eine interessante und spannend geschriebene Spechtelaktion. Der letzte Bericht war doch gerade erst. Anhand der Beschreibung hatte ich sofort den Weg nach Hochkreuth im Sinn, den bin ich schon viele Male runtergelatscht. Rauf eher selten, dann starte ich immer am Sudelfeld. Deine Energie ist echt bewundernswert, das in der Arbeitswoche durchzuziehen.
    Zur Zeit ist das Seeing in der Nähe der Berge wirklich ziemlich schlecht. Am Wendelstein haben wir regelrechte Negativrekorde aufgestellt, da waren teilweise mehr als 4" angesagt, da geht nicht mehr viel.
    Wegen der Revision durfte ich auch zu Fuß in die Arbeit latschen. Die Wärme unten war grandios, kann mich nicht erinnern, mal im November im T-Shirt losgelaufen zu sein. Oben hats dann aber fett geblasen, da mußte man dann doch ein bisserl mehr anziehen. Du hast diese ganze Stimmung, die ich auch miterlebt habe, schön beschrieben.
    Die Idee mit dem Trolley ist gut, erinnert mich an meinen früheren Wohnhort, da hatte ich ein paar Hundert Meter zu der Spechtelwiese, wo ich auch meine Sternwarte hatte. Den Zubehörkram habe ich immer mit einem Handwagerl dahin gefahren. Das Konzept ist vielleicht noch ausbaubar. Ein besserer, spezieller Leichtbau Trolley könnte den Kram schon von daheim aus aufnehmen, wenn du eh weißt, daß z.B. eine Forststraße zum Spechtelplatz führt. Hast du eigentlich weit von der Haustür zur Bahn? Auf jeden Fall bewundernswert, das konsequent mit den Öffentlichen durchzuziehen.
    Es gibt noch die Ringlinie, die den Wendelstein umrundet und über das Sudelfeld fährt. Hier mal der Link: http://www.wendelstein-ringlinie.de Leider haben die keinen Winterbetrieb mehr. Solange kein Schnee liegt, wären die Plätze, die man damit am Sudelfeld erreicht, auch interessant. Wenn Skibetrieb ist, ist es nachts dort oft hell, dann machts nicht mehr so viel Spaß, wir haben da trotzdem immer wieder mal gespechtelt, trotz Kaltluftstrom und Pistenraupen.
    Du hast auch wieder interessante Objekte ausgesucht, die ich schon lange nicht mehr geguckt oder bislang gänzlich ignoriert habe, z.B. die Klaue. IC 1848 kommt mir jetzt ebenfalls erstmal unbekannt vor, mal bei Gelegenheit gucken, wie das im 16er ausschaut.


    Gruß und CDS,


    Haley

  • Hallo Norman,


    auch von mir einen Applaus! Ich hab mir mal die Passagen ausgedruckt und etwas umgeformt für die nächste Beobachtungsnacht. Ich habe die Gegend ja letztes Jahr in der Rhön ausführlich beobachtet, aber einige Dinge wie Sh's ausgelassen. Das muss ich unbedingt bei sehr dunklem Himmel nachbeobachten.


    Interessant fand ich daß Du die Gruppe um NGC 663 unspektakulär fandest. Insbesondere das Paar NGC 663 und 654 zusammen im Okularfeld (Pano 27mm bei 1000mm Brennweite) finde ich sehr reizvoll. Der eine Haufen größer und lockerer, der andere kleiner und sehr fein. Übrigens sehe ich im "S-Cluster" eher eine häßliche Version des Eulen Nebels (also der Mr. Hyde von Dr. Jekyll sozusagen).


    CS,
    Walter

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