Mache ich was falsch?

  • Hallo zusammen,


    ich besitze seit Anfang Oktober ein 200/1200 Dobson. Vorher habe ich kein Teleskop besessen, bin also absoluter Anfänger. Ich beobachte bisher nur von meinem Balkon. Dieser hat direkte Feldrandlage, schaue also nicht über Dächer oder etwas ähnliches hinweg, zusätzlich steht das Haus am Hang und ich habe somit eine erhöhte Beobachtungsposition von circa 8-10m. Ich wohne circa 25 km von der nächsten größeren Stadt entfernt.


    Nun habe ich bereits einige Deep Sky Objekte aufspüren können. Wenn man im Internet recherchiert wie man diese Objekt allerdings mit meinem Teleskop sehen soll, muss ich gestehen, das ich das so nicht hin bekomme. Ich beobachte meistens mit folgenden Okularen:


    - TS-Optics Optics 5 mm Planetary HR
    - Seben Zoom Super-Plössl Okular 8-24mm
    - Omegon SWA 38mm Okular 2''


    Die Andromedagalaxie bspw. sehe ich lediglich als hellen Punkt, der von Nebel umgeben ist, also ohne jede Struktur. Kugelsternhaufen sehe ich als eine Art "geknäulte" Sternhaufen, welche allerdings keineswegs wie online beschrieben "bis ins Zentrum in unzählige einzelne Sterne aufzulösen" sind. Nebel sehe ich lediglich als ganz leichte Wolke (was daran liegen kann, dass ich bisher keinen Nebelfilter besitze), also wirklich ganz leicht, kaum zu erkennen.


    Meine Frage, mache ich etwas falsch? Oder liegt es einfach an der Qualität der Okulare bzw. am Beobachtungsort?


    Also nur das man das jetzt nicht falsch versteht, ich bin absolut begeistert von der Vielfalt dessen, was ich bisher am Himmel erspähen konnte. Ich möchte nur sichergehen, dass ich nicht deutlich mehr sehen könnte und das aufgrund einiger Fehler versäume.


    Vielen Dank vorab,
    Johannes

  • Hallo Joe,


    super, dass Du Freude hast mit dem Abenteuer und Deinem Entdeckergeist - was Du schreibst klingt für mich erst mal nicht dramatisch. Kugelsternhaufen "bis ins Zentrum aufgelöst" kann (überspitzt formuliert) die ESO in Chile, aber ich kann es hier nicht. Andromeda sieht wohl meistens so aus, wie Du es beschreibst, wenn man in etwa Deine Voraussetzungen hernimmt. Was alles hineinspielt:


    - lokales Seeing: Balkon, aber vor allem die Hausfassade erzeugt durch ihre Temperatur, die nicht der Umgebungstemperatur entspricht eine Thermik, vor allem, wenn sie im Sommer aufgeheizt, oder im Winter von innen erwärmt wird.
    - Justage des Fernrohrs: Die Spiegel müssen gut aufeinander ausgerichtet sein
    - Das Seeing in der Atmosphäre: die Luftunruhe macht sich bei zunehmender Vergrößerung zunehmend bemerkbar, dadurch wird das Bild nicht so gut aufgelöst, wie es theoretisch sein könnte.
    - Himmelshelligkeit: wenn der Himmel dunkel ist, treten Deep Sky Objekte besser hervor, als wenn Du durch eine Lichtglocke schaust. Hier können auch Filter helfen.
    - Dunkeladaption Deiner Augen: die sollten natürlich ausgeruht und "lichtfrei" sein, schon 30 Minuten vor dem Gucken.
    - Indirektes Sehen: auch das Sehen am Teleskop muss man lernen und sich daran gewöhnen. Da ist Geduld angesagt! [:)]


    Wenn also alles stimmt, dann siehst Du M13 in den Randbereichen in Einzelsterne aufgelöst, aber nicht im Zentrum, wie es ja auch auf Fotos nicht zu sehen ist - auf Fotos kann man jedoch näher am Zentrum noch Einzelsterne sehen. Andromeda "aufzulösen" mit 200mm Öffnung und f/5 ist schwer... bei einer Supernacht und Super-Seeing und Super-Augen kann man vielleicht einen Hauch von den dunklen Bändern erahnen, aber da braucht man sicher Geduld.


    Vielleicht hat ja hier auch jemand einen 200/1200, der kann Dir sicher aus Erfahrung noch viel mehr dazu sagen!


    lg
    Niki

  • Hallo Johannes,


    wenn die nächst größere Stadt Köln ist, dann hast Du verloren ;-).
    Im Ernst, versuch mal in der nächsten klaren Nacht in der Richtung die schwächsten sichtbaren Sterne zu identifizieren.
    Schreib uns mal, wie weit Du kommst. Dann kann man ungefähr abschätzen was Du wie realistisch sehen kannst.


    Übrigens ist auch die übernächste Stadt von Bedeutung wenn sie riesig ist...


    Welche "Nebel" bekommst Du denn rein? schon den Orion Nebel versucht? M42, so ab Mitternacht?


    Es ist ein Riesen Unterschied mit 8", von wo aus Du beobachtest, und ganz wichtig - auch die Augen müssen absolut dunkeladaptiert sein. Also nicht die kleinste Laterne oder licht die letzten 15-20 Minuten (außer Rotlicht).


    CS,
    Walter (auch mit 8" und größere Stadt vor dem Balkon in 15km Entfernung)

  • Danke für die schnellen Antworten.


    Wie kann ich denn den schwächsten, sichtbaren Stern identifizieren, wenn ich ihn gefunden habe?


    Ich habe gestern M71 angeschaut. Den Orionnebel habe ich noch nicht beobachtet. Die Dunkeladaption kann eine Rolle spielen, es gibt zwei Laternen die etwas blenden. Da werde ich heute Abend mal eine Stellwand oder ähnliches davorstellen.


    Es kann also nicht an den Okularen liegen? Hat man mit hochwertigeren Okularen auch ein helleres Bild?`


    Danke vorab.

  • Hallo Johannes,


    ganz verloren hat man auch dann nicht!


    Ein gut austemperiertes Teleskop und der Schutz, mit einem aufgestelltem schwarzem Tuch vor jedem Streulicht, und die richtige Einblickposition über dem Okular könnten da, so wie bei mir, mit nur 8Km von Köln helfen!


    Als nächstes würde ich über ein 13 -14mm 80° Okular Anschaffung nachdenken, zeigt es Dir den Doppelsternhaufen h & Chi > und M81 / M82 Beide recht gut aufgelöst, jeweils zusammen im Gesichtsfeld.
    Bei den Kugelsternhaufen und bei den Gasnebeln, dann mit UHC oder OIII - Filter, kommen Die > im großen Gesichtsfeld dann viel besser zur Geltung als mit dem engeren Zoom - Okularmit 60° - 40°!


    Das Zoom - Okular ist ein minimal Kompromiss, ein guter Helfer am Mond um auszutesten, welche Vergrößerung da noch geht, die es dann mit größerem Gesichtsfeld besser zeigen kann, um es zu zeichnen oder mit dem Handy + Halter aufzunehmen!


    Das 5mm ist sicher ausser am Mond, nur bei exzellenter Durchsicht, an Jupiter und Saturn schon seltener nutzbringend einzusetzen!


    Sonst gilt das, was Walter und Niki schon geschrieben haben


    Der Stern - Atlas > https://teleskop-austria.at/VZ…n-Beobachter-Peter-Vizi#m < ist eine sehrgute und ausführliche Hilfe zum Aufsuchen und als Beobachtungsführer!
    Besonders in der neuen Telrad Edition!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hallo Johannes, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie kann ich denn den schwächsten, sichtbaren Stern identifizieren, wenn ich ihn gefunden habe?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wie meinst du das? Bezogen auf beobachtete Sterne oder um die Grenzhelligkeit an deinem Standort festzustellen? Ersteres dürfte ich so einfach sein, im Okular siehst du ja jede Menge lichtschwache Sterne, daraus einen anhand einer Sternkarte sicher zu idendifizieren ginge anhand von erstellen Fotos, aber wohl kaum aus dem Kopf raus nach dem Blick durch das Okular.


    Zur Grenzgröße, da hilft der Link. Im zweiten Bild gezeigt der kleine Wagen mit Sternen in unterschiedlicher Magnitude. Mit dunkeladaptierten Augen am Himmel schauen- welchen dieser Sterne kannst du mit freiem Auge noch sehen, das entspricht dann der Grenzgröße an deinem Beobachtungsplatz.


    Zu den Fragen, das Seben Zoom würde ich durch 1-2 Festbrennweiten ersetzen, auch das 5mm HR kann man langfristig betrachtet mal durch was Besseres ersetzen.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hat man mit hochwertigeren Okularen auch ein helleres Bild?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Jain- erst mal bestimmt die Austrittspupille (AP) die Bildhelligkeit und die ergibt sich so: Austrittspupille =&gt; Okularbrennweite / Öffnungszahl bzw. Öffnung / Vergrößerung. Bessere Okulare erreichen aber eine bessere/schärfere Abbildung und durch geringere Transmissionsverluste ist das Bild dann auch geringfügig heller.


    Kugelsternhaufen bis ins Zentrum aufgelöst- sehe ich mit meinem 12" auch nicht, jedenfalls nicht die großen wie M13, das ginge allenfalls bei etwas lockeren, nicht so dicht gepackten Sternhaufen.


    Für Nebel- ein OIII oder UHC, aber das geht ins Geld, man sollte die in 2" für die großflächigen Nebel kaufen und unbedingt auf Qualität achten- einzig derzeit wirklich empfehlenswert sind hier die Filter der Firma Astronomik. Die "günstigen" Labelfilter aus Fernost taugen wenig bis nichts. [}:)]


    Schau mal noch auf den Link- da findet du viele Begriffe, Abkürzungen und Erklärungen sowie andere hilfreiche Ratschläge - http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=228474


    Gruß
    Stefan

  • Hi nochmal,


    sorry, das hätte ich vielleicht genauer erklären können. Stefan hat ja schon was verlinkt. Der kleine Bär hilft nur nicht viel beim kleinen Südbalkon. Ich nehme da meinen Sternatlas, den "Karkoschke". Dort sind alle Sternbilder (Regionen) aufgeführt und für viele Sterne sind Helligkeiten in "mag" angegeben. Ich versuche in der Zielregion (meist Süd und etwa 50 Grad Höhenwinkel) die schwächsten Sterne die im Atlas in der Tabelle gelistet sind, mit meinen Augen zu "sehen". Für meine typische Teleskop-Blickrichtung komme ich so auf eher 3,5mag. Im Garten, senkrecht hoch können es in Super Nächten 4,5mag sein. Das ist schon "traurig"...daher fahre ich für Deep Sky Beobachtungen nur noch weit weg auf das Feld. Am Balkon mache ich nur noch Mond/Sonne/Planeten und Doppelsterne, wenn das Seeing mal sehr gut ist.


    Ach so, wenn man keinen Karkoschka hat (hast Du irgendein Atlas? Sternführer?) kann man auch das Freeware Programm "Stellarium" nutzen, oder "Cartes du Ciel", per Mouse Click kann man oft die visuellen Helligkeiten per Stern aufrufen. Dann versucht man ihn mit dem Auge zu finden. Dumemrweise zerschießt man sich mit dem Bildschirm die Dunkeladaption. Also versuche ich das vorher auf ein Papier zu übertragen (was ich dann mit Rotlicht betrachte). Man kann aber auch Rot-Folien für den Bildschirm kaufen (Astro Shops) wenn man gerne mit Rechner Karten arbeitet.


    CS,
    Walter

  • Super, danke an alle. Werde ich heute Abend gleich mal testen.


    (==&gt;) Stefan - Wenn ich das Zoomokular durch eine Festbrennweite ersetze, kannst du mir ein Okular empfehlen im Preissegment von 250-350€, welches sich für Deep Sky Beobachtungen so eignet, dass ich meine Beobachtungen schon allein durch die Qualität des Okulars verbessere?


    Danke vorab.

  • Hallo Johannes,


    das Zoom durch eine Festbrenweite ist natürlich zu wenig, wobei du das Zoom ja noch weiter benutzen kannst.


    24mm mit deutlich mehr Gesichtsfeld als dir das zoom bietet, die 4mm AP ist bei vielen DS-Objekten gut nutzbar.


    12mm mit 100-fach und 2mm AP und 7mm mit 170x und 1mm AP wären gut brauchbar.


    Was du zuerst besetzt musst du selbst entscheiden, aber wichtig wäre halbwegs großes Eigengesichtsfeld. Dein Zoom geht 60° bei 8mm runter zu 40° (Tunnelblick) bei 24mm. Ich würde wohl in der Reihenfolge 24, dann 12 und zuletzt 7mm (alternativ auch 8mm) anschaffen.


    Welche? Explore Scientific 24mm 2" Weitwinkel Okular - 82°, Explore Scientific 6,7mm 1,25" Weitwinkel Okular - 82° und Explore Scientific 11mm 1,25" Weitwinkel Okular - 82°. Damit wären alle aus einer Serie mit annähernd gleicher Fokuslage, Augenabstand ist brauchbar und preislich sowie qualitativ werden die auch meist als gut bewertet.


    Das vorhandene 5mm HR könntest du später noch durch das 4,7mm ES aus der gleichen Serie ersetzen.


    Gibt natürlich noch jede Menge andere Möglichkeiten, aber das wäre mein Vorschlag.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Joe,


    Stefan(-h) wird Dir sicher noch viel konkreter weiterhelfen können, inzwischen könntest Du auch mal drüberlesen beim Sven, der genau die Okularfrage zu einem 200/1200 beschreibt: http://www.svenwienstein.de/HT…ur_den_8_zoll_dobson.html [:)]


    Teuer, aber von der Transmission sehr gut sind auch die TeleVue Delos, die haben 72° Gesichtsfeld, bei Deep Sky kann man ja auch Ethos nehmen, aber die kosten das Doppelte für 100° Gesichtsfeld - und waren und sind mir zumindest zu teuer. Ich bin mit den Delos sehr glücklich. Kein Farbstich, angenehmes Einblickverhalten, randscharf auch bis runter zu f/4, brillengeeignet, robust und gute Beschichtungen - wie man in zahlreichen Tests nachlesen kann.


    lg
    Niki

  • Ich muss vielleicht warnen ;-)...


    In der Rhön sehe ich Galaxien mit meinem 25mm Plössl viiel schöner, als zu Hause mit dem Televue Panoptic 27mm. Preise darfst Du selber raus suchen ;-). Natürlich wär Rhön mit Ethos ein Knaller...


    CS,
    Walter

  • Hi Walter, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">In der Rhön sehe ich Galaxien mit meinem 25mm Plössl viiel schöner, als zu Hause mit dem Televue Panoptic 27mm<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Jepp, auf der freien Autobahn bin ich mit dem Golf auch schnller unterwegs als mit dem Porsche in der Stadt. [}:)]


    Wie schaut es denn aus, wenn du beide vergleichsweise jeweils zuhause und in der Rhön benutzt? [:)]


    Das dunkler Himmel immer von Vorteil ist streitet ja niemand ab. Aber auch unter weniger guten Bedingungen sind bessere Okulare im Vorteil.


    Hi Niki,


    die Delos, Nagler und/oder Ethos habe ich mal bei der Überlegung außen vor gelassen, ich wollte irgendwo im Rahmen der 250-350€ bleiben.


    Gruß
    Stefan

  • Stefan,


    wieso denn gleich böser Blick?


    Soll man jetzt jedem den Golf ausreden und einen Porsche empfehlen? Ich fahre einen Toyota...
    Johannes Problem ist nicht das Gesichtsfeld, so weit ich es gelesen habe.

  • Grüß´ Dich, Johannes!


    Bin ein bissken spät, aber nu... Zu Deiner Frage: Nöö, Du machst nichts falsch! Du gönnst Dir lediglich zu wenig Geduld... All das, was unsere Mitforisten hier so von sich gaben, ist sinnvoll und hilfreich, aaber... Und da komme ich ein wenig auf NIKI zurück, als Beginner sind Deine Augen noch sehr untrainiert... Daher meine Empfehlung: Erst einmal 2-3 Jahre staunen und geniessen und sich im Nachgang wundern, wie exquisit höherwertige Okulare performen können... Wenn es denn finanziell realisierbar ist, wäre das ein durchaus weiterer Schritt zu höhreren Sphären, aber bitte erst dann...!!


    All the best und CS!!
    Markus

  • Hallo Markus, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Daher meine Empfehlung: Erst einmal 2-3 Jahre staunen und geniessen und sich im Nachgang wundern, wie exquisit höherwertige Okulare performen können... Wenn es denn finanziell realisierbar ist, wäre das ein durchaus weiterer Schritt zu höhreren Sphären, aber bitte erst dann...!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Willst du ernsthaft empfehlen, Johannes soll 2 Jahre mit den sehr einfachen Okularen weiterbeobachten?


    Das er damit weniger Seherlebnis hat als mit hochwertigeren hat ist dabei egal, weil er noch keine Seherfahrung hat?


    Ich finde schon, das er mit besseren Okularen auch schneller das richtige Sehen trainiert und das er dabei auch mehr Freude an den Beobachtungen hat.



    Hi Walter,


    das Teufelchen galt dem doch recht unpassendem Vergleich und meine Antwort bezog sich dabei in keiner Weise auf das Gesichtsfeld.


    Bekommst dafür jetzt ein [:)] von mir.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Johannes,


    falls nicht allzu weit von dir entfernt, könnte sich am 24.11. der Besuch dort lohnen: http://www.sternwarte-hattingen.de/hatt.htm .
    Die Messe ist nicht allzu gross, aber neben den gelisteten Ausstellern sind auch Privatanbieter dort. Ich werde auch da sein und könnte bei Interesse ein Paar Okulare mitbringen, die ich für brauchbar halte.


    Gruss Heinz

  • Hallo Johannes, hallo Stefan,


    die Delos liegen bei 367,- Euro Listenpreis, bei -10% Vereinsrabatt (man kennt doch vielleicht jemanden? [:)]) liegen sie also gerade noch im Budgetrahmen.


    Walter, ich halte saloppe Vergleiche wie "Plössl in der Atacama" gegen "Ethos in der Innenstadt" [;)]auch für pointiert, aber wenig aussagekräftig - natürlich kann ein Plössl mit seinen 4 Linsen nicht alles falsch machen, aber es ist eben auch kein modernes Weitwinkelokular. Die Delos haben hervorragende Transmission und Schärfe. Ich habe die Delos auch mit meinen beiden 30 Jahre alten japanischen Orhos verglichen - und siehe da, sie waren so gut wie diese "Referenz", was Transmission betrifft und Schärfe auf der Achse, am Mond und am Planeten wunderbar, zumindest für meiner Augen. Bei Deep Sky und großem Feld würde ich aber lieber ein 72° Okular nehmen, als ein 40° Ortho, und diese Schärfe im ganzen Feld haben! Denn so ist es nun einmal.


    Ich denke auch, dass alle Komponenten wichtig sind, Geduld gehört dazu, auch, wie schon mehrfach erwähnt wurde, das Training der Augen, die Zeit, ein Objekt länger zu beobachten usw.


    Ich komme gerade von der NÖ Volkssternwarte, wo 3 Teleskope aufgebaut waren, ein 150er Bresser Refraktor, ein Meade SC 8" und ein 40cm SW Dobson (modifiziert), und dazu gab es vom Plössl über Meade zu Erfle und Co genug Okulare zum Testen. Wir sind mit Goto dieselben Objekte angefahren, Cirrusnebel, Ringnebel, Andromeda, Nordamerikanebel, M13, M31, M81, M82, und so weiter und haben die visuelle Anmutung verglichen.


    Den meisten Einfluss hatte wie immer der Himmel - wenn die Objekte hoch genug über der Horizont"suppe" standen, war es fantastisch. Der zweite Faktor war die Öffnung (bei Deep Sky logisch), und in dritter Linie waren es die Filter (UHC, O III), dann die Okulare, wie ich meine. Ich hätte mir gewünscht, meine Delos dabei gehabt zu haben, zum Vergleich, aber ich fand die vorhandenen Okulare nicht schlecht, der dicke Dobson zeigte Oku-Astigmatismus und ein wenig Koma, aber im Prinzip hätte es mich gewundert, wenn mein Okular etwas "gezaubert" hätte, das der Himmel noch nicht bereit war zu zeigen, sei es wegen der Transparenz da und dort, aber vor allem beim Stand des Objekts. Da hilft nur warten bis es hoch genug steht.


    ABER: ein gutes Okular ist trotzdem die beste Option, alles aus dem Himmel und dem Fernrohr herauszuholen. Die Okulare sind für viele deshalb eine langfristige Investition in langfristige Freude. Teleskope kann man tauschen, Okulare sollte man dabei behalten können, weil sie gut sind! [:)]


    Nächstens lass ich alle meine Delos gegen meine Fujiyama HD-Orthos, gegen die Panoptics und alle vor Ort verwendetetn Okulare antreten, und dann sehen wir mal, was wir dann sehen. [:)] Da zeigt ein Plössel beim Orionnebel hoch im Süden dann dasselbe, wie ein Delos, wenn der Orionnebel gerade über die Suppe schaut... [;)] - oder auch nicht (wohl kaum!). Jedenfalls sollte man den Vergleich am selben Teleskop am selben Standort zur selben Zeit machen. [:)]


    lg
    Niki

  • Wenn Brille kein Thema, Geld aber schon eins ist, sind für mich die APM HDC 100°-Okulare (bis auf die Augenmuschel identisch mit Skywatcher Myriad und TS XWA) noch ein wahrer Preis-Leistungs-Sieger.
    Bei Preisen je nach Brennweite von gut 200-270€ tolle 100°-Okulare, die sich kaum hinter den 3x so teueren Ethosokularen verstecken müssen.


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Danke für die vielen Meinungen. Wenn ich das alles richtig verstehe bringen hoch- oder höherwertige Okulare einen deutlichen Mehrwert im Vergleich zu meinen jetzigen Möglichkeiten. Da die Auswahl des Herstellers und scheinbar auch des genauen Typs neben der Geldfrage auch Ansichtssache zu sein scheint, fühle ich mich jetzt etwas überfordert. =) Gibt es denn Okulare in dem Preisbudget (bis circa 300-350€) mit denen ich sicher nichts falsch mache?


    Gestern Abend war es zur Bestimmung der Grenzgröße auf meinem Balkon leider zu bewölkt. Bei meinem morgendlichen Kaffee heute (05:50 Uhr) konnte ich im Sternbild Perseus, bei nicht ganz dunkel adaptierten Augen (stand circa 12-15 min draußen), deutlich einen Stern erspähen, der im angehängten Link mit 56 gekennzeichnet ist. Die schon erwähnte Laterne konnte ich allerdings auf die schnelle nicht abdecken, ich werde mir aber am Wochenende eine Stellwand bauen oder organisieren. Wenn man nun davon ausgeht, dass ohne Laterne und mit etwas mehr Zeit am Abend bzgl der schwächsten noch zu sehenden Sterne noch etwas mehr geht, was sagt das nun über meinen Beobachtungsstandort in Bezug auf meine beschriebenen Beobachtungen aus? Kann man das in Einklang bringen?


    http://www.deepsky-brothers.de…zgr%F6%DFenbestimmung.htm


    Da das scheinbar auch Relevanz hat, ich wohne im Odenwald, circa 30 km südlich von Darmstadt und 50 km vom Frankfurter Flughafen entfernt und beobachte bisher nur den von beiden Störquellen abgewandten Himmel.


    Demnach ist Hattingen zu weit, trotzdem danke Heinz. =)

  • Hallo Johannes,


    ich bin ja auch ein Neueinsteiger :) und besitze das selbe Seben wie du. Da ich das Zoom von der Handhabung her mag habe ich mir das Baader Hyperion (220€ ohne Barlov, 298€ mit Barlov) zugelegt, und ich muss sagen da liegen schon Welten zwischen den Okularen. Allerdings kommt es wohl sehr stark auf die Fertigungstoleranzen an, das Seben wird ja unter zig Namen von anderen Herstellern verkauft, typisches Chinaprodukt halt. Und einige haben es ja als sehr gutes Okular beschrieben, kommt wohl wirklich drauf an welches Exemplar man erwischt. Allerdings muss ich auch sagen das etwas mehr Gesichtsfeld beim Hyperion schon sehr schön wäre. :) Ich kaufe mir jetzt in Abständen, das ganze ist ja nicht ganz billig, einzelne Okulare nach und muss mir durch das Zoom keinen Druck machen das mir was fehlt. Sind aber nur meine Noob-Gedanken. :)


    Torsten

  • Ob Du bei der Okularauswahl für Dich alles richtig gemacht hast, kannst letztendlich auch nur Du für Dich entscheiden.
    Hilfreich bei der Entscheidungsfindung ist dabei aber beurteilen zu können, was gut ist und was schlecht.


    Ich habe mich über Gebrauchtkäufe zu meinen derzeitigen Okularen "vorgearbeitet" und bin für mich damit sehr zufrieden. Ein anderer könnte das aber komplett anders sehen....


    Gruß
    Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Mein Tipp für das erste "gute" Okular an Deinem Gerät wäre eines um die 15mm Brennweite. Das ergäbe dann eine Vergrößerung um die 80-fach bei einer angenehmen AP von um die 2,5mm. Dein Budget eröffnet Dir da schon einige gute Möglichkeiten.


    Mein Wahl wäre ein modernes Okular mit eher großem scheinbaren Gesichtsfeld (&gt;70°). Delos wurde schon empfohlen, günstiger aber auch sehr gut sind die Baader Morpheus Okulare. Bei den sonst sehr guten Pentax XW ist das 14mm eher eines der schwächeren (trotzdem immer noch gut), die Nikon NAV SW sind hier schwierig (und fast nie gebraucht) zu bekommen und daher verhältnismäßig teuer, sonst auch sehr gut. Von APM kommt ein 12,5mm Hi-FW, welches nach ersten Berichten auch gut zu werden "droht"... Das wären so im groben die passenden Weitwinkel-Optionen mit großem Pupillenabstand. Der ist nötig, falls Du eine Brille beim Beobachten trägst, oder einfach den entspannten Einblick magst.


    Solltest Du näher ans Okular herangehen können (10 bis 15mm Pupillenabstand sind meist ohne Brille auch noch bequem), kommen viele weitere Okulare in Betracht. Ebenso, wenn Du Dich mit etwas weniger Weitwinkel (bis ca. 60° halte ich für akzeptabel) zufrieden gibst. Da können andere noch Tipps geben.


    Falls Dir mal ein Planet ins Bild gerät, könntest Du bei hoher Vergrößerung noch schauen, welche eventuellen Fehler Dir eventuell den Blick trüben. "Blubbert" das Bild wie beim Blick über erhitzten Asphalt? Das könnte auf Tubus- oder Standort-Seeing hindeuten. Ebenso könntest Du Dich hier beraten lassen, wie man am besten die Justage seines Gerätes überprüft.


    Viele Grüße,
    Sebastian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gibt es denn Okulare in dem Preisbudget (bis circa 300-350€) mit denen ich sicher nichts falsch mache?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Joe, genau da beginnt ja die "Ansichtssache", jeder wird Dir empfehlen, was er selbst als gut erfahren hat und/oder was in vielen Tests "gesiegt" hat. Da wir in Summe wohl Okulare aller Marken besitzen, wirst Du eben alle (hochwertigeren) Marken empfohlen bekommen, je teurer, desto dünner wird das Segment.


    Das ist ein wenig wie die Frage, welche Frau man heiraten sollte, damit man "sicher nichts falsch macht". Wenn Du eine Miss World findest, die vielleicht auch Astrophysik studiert hat und gerade Dich liebt, dann wäre das eventuell die "eindeutig beste Wahl". [:)] Bei Okularen kannst Du wie bei vielen anderen Dingen natürlich auch nach dem Preis gehen, entscheiden kannst Du dann sozusagen aus dem Bauch.


    Ich hab damals die Diskussionen auf Cloudynights gelesen, als die Delos herauskamen, auch hier und im gelben Forum, alle waren begeistert, einer wollte sogar seine Ethos verkaufen (!), weil die Delos angeblich mehr Transparenz zeigten... und da beginnt dann wohl auch das Kopfschütteln, weil Ethos-Okulare sicher zum Besten gehört, das man kaufen kann. Aber der Wahn, vielleicht etwas NOCH besseres gefunden zu haben greift oft schnell um sich.


    Nochmals kurz gesagt: Delos von TeleVue empfehle ICH, weil ICH sie habe und sie absolut super sind. TeleVue ist eine Top-Marke, da braucht man keine Angst haben. Ähnliches werden aber Kollegen hier auch von anderen Okularen sagen. Lass es sickern, oder probiere ein Okular Deiner Wahl mal aus, es gibt ja ein Rückgaberecht, frag vielleicht auch den Händler dazu - hier im Forum gibt es leider auch keinen allwissenden "Gott", der herabschwebt und Dir ins Ohr flüstert: "Junge, vergiss alles, was hier geschrieben steht und kaufe Dir ...XY..., das ist das BESTE" [:)]


    Du wirst nicht viel falsch machen können, wenn Du ein hochwertiges, teures Okular (egal welcher Marke) kaufst.


    lg
    Niki

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