FG Auflösungsvermögen berechnen?

  • Hallo Fernglas-Fans,


    ich wüsste gerne, wie ich das maximale Auflösungsvermögen eines Fernglases berechnen kann?


    Hintergrund:
    Vor kurzem habe ich mit meinem Canon IS 15x50 in der Hersbrucker Schweiz von einem Aussichtspunkt eine 17km Luftline entfernte Burg beobachtet und konnte freihändig den Fahnenmast dort auflösen. Es war sehr gute Fernsicht und sehr ruhige Luft. Das fand ich schon beachtlich.
    Interessant wäre nun, wie "klein" darf so ein Mast sein, dass man ihn gerade noch sehen kann.
    Danke für Tips
    Bernd

  • Hallo Bernd,
    das Auflösungsvermögen von Fernglasbjektiven berechnet sich genauso wie das von Teleskopen. Allerdings ist es visuell nicht zu erreichen, da du mit den typischen Fernglas Vergrößerungen weit unter der zur maximalen Auflösung benötigten Vergrößerung bleibst. Außerdem sind noch viele andere optische Flächen dabei, die alle wenn auch noch so geringe Fehler einbringen.
    Ich vermute mal, dass auch die Hersteller nur die benötigte Qualität herstellen, nicht die maximal mögliche.
    Das maximale Auflösungsvermögen wird also mehr von individuellen Eigenschaften des Beobachters abhängen als von der Optik.
    Wahrscheinlich selektieren auch grosse Hersteller ihre Optiken.
    Vor Jahren erreichte ich mit einem Zeiss Jena 7x50 und 8facher Zusatz Vergrößerung (56x) kein gutes Bild, während mit einem Zeiss Jena 15x50 und ebenfalls 8facher Zusatz Vergrößerung (120x!!) die Komponenten von epsilon Lyrae beide länglich erschienen!
    Also die guten ins Toepfchen, die schlechten ins Kroepfchen.
    Deshalb ist das 7x50 Objektiv nicht schlecht, aber bei der Vergrößerung braucht man eben kein high end.
    Viele Gruesse
    Andreas

  • Hallo Bernd,


    es gibt, soviel ich weiß, keine Berechnungsformel für das Auflösungsvermögen eines Fernglases. Andreas hat ja schon geschrieben, dass man auf Grund der relativ kleinen Vergrößerungen der Ferngläser unter dem theoretisch maximalen Auflösungsvermögen der Objektivöffnung bleibt. Entscheidend ist hier die Vergrößerung des Fernglases und die Sehschärfe des jeweiligen Beobachters. Da die Sehschärfe individuell sehr unterschiedlich sein kann, gibt es keine feste Berechnungsformel sondern eher eine Faustformel, die an die individuelle Sehschärfe des Beobachters angepasst werden müsste. Eine Faustformel lautet: 120 Bogensekunden geteilt durch die Vergrößerung des Fernglases (120"/V).
    Wir hatte vor einigen Jahren im Nachbarforum schon einmal eine interessante Diskussion dazu. Die Beiträge von P_E_T_E_R sind dabei besonders aufschlussreich. Hier der Link: https://forum.astronomie.de/th…chter.114874/#post-686691

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