M 33

  • Hallo,


    Gerade die letzte Woche war wetterbedingt ein Highlight im Norden. 4 Nächte mit sehr guter Durchsicht und geringer Luftfeuchtigkeit, durchschnittlicher SQM-l Wert 21,5.


    Diese Nächte wurden für nur 3 Objekte genutzt: NGC 6946, M 33 und NGC 1499, die auch in dieser Reihenfolge in den Nächten aufgenommen wurden.


    Als Erstes möchte ich die Galaxie M 33 vorstellen, deren Daten ja allen bekannt sind. Belichtungsumfang war 22.30h bis ca. 3.00h. Aufgenommen wurde für diese Aufnahme mit einem 12" ACF/6.5 (GEG, 20 Da) und einem Takahashi e200 Astrograph 800mm, f-4 und einer modf. Sony a 7R. Montierung: Mauz MAM 100, Nachführung mit dem Imagerchip einer ST2000 über den GEG.


    Über die Jahre hatte ich schon einige Aufnahmen mit dem ACF/20Da gemacht, diese wurden mitgestackt. Insgesamt kamen so 263 Aufnahmen mit einer Gesamtzeit von 26 Std, 50 min. zusammen. Somit hatte ich bei der Bildbearbeitung ein leichtes Spiel. Meine Erwartungen wurden auch übertroffen!


    Grüße: Bruno


    <b>Messier 33</b>


  • Hallo, Bruno,


    ein klasse Ergebnis mit einer hervorragenden Auflösung!
    [8D] Gefällt mir ausgezeichnet! Danke fürs Zeigen!


    Kannst Du etwas zu den Einzelbelichtungszeiten sagen?
    Falls diese lang waren, dann hast Du bestimmt bei der langen Gesamtbelichtungszeit gut schärfen können.


    Deine Sony A7R: hat sie mit dem Star Eater-Problem zu kämpfen? Ich überlege gerade, mir eine neue DSLR zu kaufen...


    viele Grüße und häufiger cs
    Andreas

  • Hallo,
    Vielen Dank fürs Lob. Die Belichtungszeiten bewegten sich zwischen 8 und 10 Minuten, je nach Himmelsgüte. Bei der mittlerweile 13 Jahre alten 20Da kommen noch die Autodarkaufnahmen hinzu. Diese lohnen sich auf jeden Fall, da dieses die Weiterverarbeitung wesentlich erleichtert. Zudem ist die originale 20Da auch modifiziert worden, was der Ha-Sensibilität sehr zuträglich war.


    Mit der ebenfalls modifizierten Sony a 7R ist im Zusammenspiel mit dem Takahashi e200 Astrograph ein hervorragendes Werkzeug entstanden, das beste Auflösung, großen Dynamikumfang bei kurzen Belichtungszeiten (5 - 6 min. bei ISO 1250) vereint. Ab ca 60 Aufnahmen ist die gestackte Aufnahme praktisch rauschfrei.


    Das Stareater-Problem habe ich nicht, da diese Kamera schon 2015 gekauft wurde. Erst nachfolgende Modelle wurden mit der verschlimmbesserten Version ausgestattet. Die erste Generation der 7S sollte somit uneingeschränkt nutzbar sein. Dieses Stareater-Problem kann aber auch positiv sein, wenn man überwiegend Ha-Gebiete Aufnehmen will und diese dann mit der Serie einer 7R mittels Registar zusammenfügt. Ich bin am überlegen... ;)


    Clear Sky: Bruno

  • Entschuldigt, dass ich mich hier so reindränge...
    aber ich las, dass Staryball/Bruno mit einer A7r arbeitet ...


    mir geht es weniger um M33 und das Foto, was wirklich klasse ist, sondern um das Thema Sony-Alpha-Kameras und das in den Foren seit 2017 kolportierte Thema: Star-Eater.


    Hatte mich gerade dazu animieren lassen, mich den Sternen mit Astro-Fotografie zuzuwenden und mir zum Anfang eine Skywatcher HEQ5 SkyScan Pro GoTo Montierung zugelegt.


    Nun lese ich seit Stunden in div. Foren, dass Sony Alpha wegen Star-Eater der schlechteste Weg zu den Sternen sei.


    Ich wollte eigentlich meine beiden Sonys:


    ILCE-7R mit Firmware 3.20 für (Windows) (Veröffentlichungsdatum: 26/07/2016)


    und der ILCA-77M2 (Windows) mit Firmware 2.00 (Veröffentlichungsdatum: 11/12/2014)


    hier an den Start bringen. Beide Cams haben die Möglichkeit, im Menü die Langzeit-RM auszuschalten, was für Verschlusszeit auf eine Sekunde oder länger Vorteile bringen soll.


    Für die Aufgaben auf der Erde haben sich beide Cams eigentlich bisher sehr zufriedenstellend verhalten.


    Zwischenzeitlich hat Sony für die A7r III wohl eine Lösung finden können, aber was ist mit meinen Kameras?


    Ist es von vorne herein zwecklos, damit im Sektor Astro Langzeit zu arbeiten?


    Angeblich soll für Astro die Canon 6D und die 760D die idealen Werkzeuge sein.
    Wenn ich die bei DXOMARK vergleiche, schneiden meine Kameras dort ein wenig besser ab:


    https://www.dxomark.com/Camera…us-Canon-EOS-6D___917_836
    https://www.dxomark.com/Camera…n-EOS-600D___1011_953_692


    Wie ist der Stand heute bei dem Thema?


    Die alte Canon 7D wollte ich hier eigentlich nicht mitspielen lassen.


    Was meint ihr?


    Zu mir kurz: fotografiere seit 1958 und wollte als Ü70 nochmal etwas neues wagen.


    VG Ekkehard

  • Hallo Beisammen,


    Erstmal Gratulation zum M33 an Bruno. Die H-A Regionen kommen sehr gut raus. Hast Du noch extra H-A belichtet?


    Ich hab das mal kombiniert (Mein Foto ist uralt und 'nur' mit 4zoll, heute ist das sicher mehr drin):
    http://skywatcher.space:8000/CCD_Galery/m33_st10xme.html



    An Ekkehard,


    Willkommen im Astrotreff und Gratulation zum ersten Beitrag! Ja man liest viel vom Star Eater und es gibt Leute, die nach eigenen Tests berichten der sei nun weg. Das liegt aber meist an falsch aufgesetzten Experimenten und Auswertungen. Der Star Eater tritt auf, wenn Sternbildchen nur wenige Pixel treffe, sehr gut fokussiert und korrekt nachgeführt sind. Das Problem tritt auch 'nur' bei bestimmten Belichtungsmodi und Zeiten auf. Die besten Seiten dazu (in Englisch) gibt es von John Leathwick und Mark Shelly.


    John Leathwick :
    https://johnleathwick.wordpres…ras-for-astrophotography/


    Mark Shelly:
    http://www.markshelley.co.uk/A…onyA7S/sonystareater.html
    http://www.markshelley.co.uk/A…A7S/sonystareater_v2.html


    Meine Meinung : Es gibt Konstellationen, bei denen bei der Sony Camera der Star Eater Effekt auftritt. Nun kann ich mich fragen, ob wenn in 80% meines Anwendungsbereiches das nicht passiert, die Sony für mich eine gute Camera ist. Meine persönliche Antwort darauf ist 'Nein'. Ich will keine Camera haben, die selbst an den Rohdaten herummanipuliert, wenn ich das nicht will. Und die keine Möglickeit hat das abzuschalten. Ansonsten (vom Sensor her) ist die Camera super. Vielleicht kann einer der üblichen Verdächtigen (QHY/ZWO) Sony die Chips einzeln aus den Rippen leiern und eine eigene gekühlte Astro-Camera drumrumbauen. Wäre schön.


    Cheers,
    Gert

  • Vielen Dank Gert für die Meinung. 80% nutzbar ist erst mal schon ein Dämpfer.


    Lohnt denn ein Umbau einer alten 7D?
    Eine 6D ist für rund 600 EUR gebraucht zu haben.


    Vielleicht ist noch die Frage an Bruno erlaubt: was genau ist an der eigenen A7r für Astro umgebaut? Und: wer macht das? Und: was kostet so etwas?


    Danke und VG Ekkehard

  • Hallo,


    ja das ist ein schönes Bild. Ich will das Ergebnis auf keinen Fall schmälern, aber solche filamentartigen Strukturen kommen bei mir als Artefakt raus, wenn ich bei der Dekonvolution in Pixinsight nicht aufpasse. Ich sehe die so auf anderen Bilder auch nicht. Müßte man mal prüfen.


    Gruß


    Heiko

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Doc HighCo</i>
    <br />Ich will das Ergebnis auf keinen Fall schmälern, aber solche filamentartigen Strukturen kommen bei mir als Artefakt raus, wenn ich bei der Dekonvolution in Pixinsight nicht aufpasse.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    könntest du das so formulieren, dass es auch ein Visueller versteht? [:D] Woher rühren die Artefakte, also worum handelt es sich bei "mangelhafter" Dekonvolution?


    Es wäre interessant zu wissen, ob diese Filamente einen physikalischen (also realen) Hintergrund haben oder ob es sich um ein fotografisches Phänomen handelt.


    Viele Grüße
    Dominik

  • Hallo Dominik,


    jetzt bringst Du mich in Verlegenheit. Ich bin selber noch nicht der erfahrenste Postprozessor und müßte lügen, wenn ich sage, ich bin durch diese ganzen Algorithmen im Detail durchgestiegen. Ich weiß auch nicht ob Bruno (Starryball) überhaupt Dekonvolution angewandt hat.
    Ich erkläre es mir so: Bei der Dekonvolution versucht man eine Umkehrfunktion zu finden (bzw. Algorithmus) mit dem man aus einem verschmierten, verzerrten Stern wieder einen punktförmigen machen kann. Wir wissen ja, daß die Sterne auf Bildern im Prinzip punktförmig sein sollten. Es gibt da einiges an Parametern zum Einstellen. Wenn man die hat, sollte man das ganze Bild im Prinzip wieder in ein "klares" Bild rückrechnen können.
    Die Umkehralgorithmen sind aber nicht perfekt und passen aufs ganze Bild. Wenn man es übertreibt bekommen Sterne z.B. dunkle (oder helle) Halos und es kommt zu so was wie Überschwingern zwischen hellen Bereichen, die dann auch zu Artefakten wie Filamenten führen können.
    Vielleicht kann jemand anderes das noch besser erklären.


    Gruß


    Heiko

  • Hallo Bruno,


    Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Ergebnis! Was die Sterne angeht muss ich mich den anderen anschließen. Die feinen Strukturen innerhalb der Galaxie sind nahezu ausschließlich Artefakte. Ich würde das Bild daher nochmals überarbeiten. Deine Daten scheinen unglaublich toll zu sein, ich fände es daher schade es so verfälscht zu belassen. Kannst Du etwas zur Bearbeitung sagen? Die kleinen Strukturen zwischen den Sternen treten bei mir auch auf, sobald ich Sterne verkleinere. Vor allem bei der "Morphological Transformation" Funktion in PI tritt dies besonders stark auf!


    Beste Grüße,


    Julian

  • Hallo,


    Ich bin ja nicht täglich auf den Seiten und habe mich eben gewundert :) , wie das Thema explodiert ist!


    Eins nach dem Anderen:


    Ekkehard: Die Sony a 7R I habe ich mir bewusst im September nach einem Test im Frühjahr 2015 gekauft und diese bei der Fa. Markario modifizieren lassen.
    Die Pixelgröße steht im idealen Verhältnis zu meinem Takahashi e 200, 8", f-4. Die Kamera rauscht sehr wenig, bei den Dutzenden Aufnahmen, die ich bei 5 min. Blz. mache, wird Neat Image o.ä. nicht mehr benötigt. Der Weissabgleich in der Kamera ist schwierig, ich mache dieses, wenn die ARW-Dateien der Sony mittels CS 6 in DNG Dateien fürs Stacken mit dem DSS umgewandelt werden.


    Deine 7R ist vorhanden und könnte, s.u., umgebaut werden. Gegenüber meinen Canon Modellen ist die Dynamik und die Empfindlich viel höher, vom Rauschen ganz zu schweigen.


    Der Kauf einer a 7R II wäre wohl die bessere Lösung, da bei dieser ein rückseitig zu belichtender Chip eingebaut ist.


    Zur a 7S I wäre zu sagen dass diese von mit nur modifiziert für die Ha größeren Gebiete eingesetzt werden würde. Das Star-eater Problem tritt bei der a 7S I nicht auf, sofern man kein Software update gemacht hat. Ich plane, demnächst nach erfolgter Modifizierung einer 7S, diese mittels Ha Filter einzusetzen und mit den RGB Aufnahmen der 7R zu kombinieren. Einen Teil von Aufnahmen des Vorletzten Winters habe ich mit einem Ha-Filter an der 7R gemacht, sehr vielversprechend und eine gute Ergänzung. Der Filter wurde, wie der L-Filter in einen Sony-E zu Canon Adapter eingeklebt. Von diesem manuellen Adapter habe ich mehrere, die schnell parfokal gewechselt werden können.


    Auch wenn das Star-Eater Problem bei kleinen Sternen auftritt,
    so ist dieses doch völlig sekundär, da es auf die Ha-Gebiete ankommt.


    Zum Umbau: Dieser wurde damals von der Fa. Markario durchgeführt (500,-€). der Umbau war total, sodass ich einen L-Block Filter für IR und UV (Astronomik) einsetzen muss. Über die Fa. möchte ich mich nicht verbreiten, es sein nur gesagt, dass ich nicht den Originalfilter trotz Anmahnen zurückbekommen habe.
    Eine Fa. in Holland ist da viel besser.: Dieses würde der Astro-Shop (Fa. Vesting) in die Wege leiten.




    Heiko & Julian:


    Diese Aufnahme ist aus zwei Telekopen mit verschiedenen Kameras kombiniert worden: 12" ACF und Original 20Da von 2005 (die zusätzlich modifiziert wurde, immer noch hervorragende Ha Sensibilität) und dem Takahashi /Sony a7R. Es kann sein, dass die kritisierten Filamente durch das Anwenden von "make Stars smaller" mittels Astronomy Tools (Aktion in CS 6) hervorgerufen wurde. Die Bildbearbeitung habe ich eigentlich sehr zurückhaltend eingesetzt.


    Ich hoffe, allen zufriedenstellende Antworten gegeben zu haben: Viele Grüße: Bruno

  • Hallo Bruno,
    danke für die Nachricht. Ich habe mir zwischenzeitlich eine Canon 6d mit wenig Auslösungen zugelegt und werde diese für Astro als 6Da umrüsten lassen.
    Meine Sonys kann ich ja dann immer noch für WW und Milchstraßenfotos ohne Umbau nutzen.
    Das weitere wird sich finden.
    VG Ekkehard

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