Uranus am 14.10.2018

  • Hallo miteinander,
    Planetenfilmer haben es schwer zurzeit und das wird sich leider auch in den nächsten Jahren nicht groß ändern.
    Eine Ausnahme macht da derzeit Uranus, der mit einer Deklination von + 19° relativ ungestört durch atmosphärische Einflüsse hoch am Himmel steht. Eine gute Gelegenheit, um endlich mal Details der Wolkenatmosphäre einzufangen. Das war mir auf Grund der meist schlechten Seeingverhältnisse und des nicht Vorhandensein von prägnanten Wolkenstrukturen nie wirklich gelungen.
    Am 14.10. gegen 1:30 Uhr war mein 20“ Newton durch die vorangegangenen Aufnahmeserien auf Betriebstemperatur ausgekühlt, und das seeing war auf Grund der Inversions-Wetterlage sehr gut.
    Mit Bildraten von 5 bis 3 Bildern pro Sekunde stand das Scheibchen teilweise fast regungslos da. 2000 Bilder konnte ich dann mit IR742 Filter aufnehmen und 350 anschließend mit Autostakkert aufaddiert.
    Nachbearbeitung mit Fitswork und Photoshop.


    Die Aufnahme zeigt eine deutlich sichtbare Polaufhellung und schwach angedeutet ein etwas dunkleres Band auf der entgegengesetzten Pol Seite.


    Grüße,
    Thomas


  • Hallo Thomas,
    herzlichen Glückwunsch! Ein solches Ergebnis wäre mein Ziel für die ganze Saison. Den IR-Filter hast du vermutlich wegen des Seeings verwendet. bei Jupiter und vor allem Saturn habe ich aber festgestellt, dass sehr schwachkontrastige Wolkenstrukturen im Grünen besser dargestellt werden. Wäre vielleicht einen Versuch wert.
    Hast du schon mal darüber nachgedacht den Ring von Uranus nachzuweisen? Du kennst die Versuche von Bernd Gährken?
    Viele Grüße,
    ralf

  • Servus Ralf,


    im Grünen schlägt sich mein Dicker nicht sonderlich. Habe das offen gesagt an diesem Abend erst gar nicht ausprobiert, da ich eigentlich von rasch wechselnden Seeing Bedingungen ausgegangen bin. War fast erschrocken, wie die Kugel da auf dem Monitor stand und ich wollte die ruhigen Sekunden schnell nutzen und dabei auf Nummer Sicher gehen. Ein 20" hat seine eigenen Spielregeln.
    Das Thema mit den Ringen ist ein recht anspruchsvolles und ich habe die Bernd Gärkschen Ergebnisse gesehen. Ich denke, dass man neben sehr gutem Seeing auch eine sehr exakte Nachführung benötigt. Bei der ASI 290 und der gewählten Vergrößerung kamen bei mir Belichtungszeiten im Sekundenbereich heraus und ohne subpixel genaues Guiding wird es nicht funktionieren befürchte ich.
    Gut, ich habe noch ein paar Filme im Petto, auf denen auch die umliegenden Monde zu sehen sind und mit viel Glück etwas darauf zu erahnen sein könnte. Werde da noch etwas Arbeit investieren und einzelne, schlecht nachgeführte Bilder aus dem Videosequenz entfernen.
    Ansonsten wäre das derzeit sicher eine günstige Gelegenheit, um da mehr Zeit und Mühe zu investieren.
    Erschwert wir das ganze durch den nahen Abstand der Ringe zum Planeten, der ja bei langen Belichtungszeiten zum Überstahlen neigt. Fingerspitzengefühl ist als angesagt.


    Grüße,
    Thomas

  • Hallo Thomas,
    ja genau, das war mein Plan. Ich bin auch im Besitz eines Methanbandfilters. Die Planetenscheibe könnte so verdunkelt werden a la Bernd Gährken. Ich habe auch über eine Abblendung des Planetenscheibchens nachgedacht, damit es die Umgebung nicht überstrahlt. Grundsätzlich würde ich nicht guiden, sondern kurz belichten und das Ergebnis strecken. Das alles sage ich ohne je Details auf Uranus ausgemacht zu haben und in dieser Saison habe ich noch nicht einmal gefilmt. Also, reines Gedankenspiel.
    Viele Grüße,
    ralf

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