Meteoritmit Knall?

  • Hallo zusammen,


    Vor einigen Nächten habe ich was außergewöhnliches erlebt. Ich stand abends auf meinem Balkon, um eine zu rauchen und habe währenddessen den Sternenhimmel mit bloßem Auge beobachtet. Es waren einige Sternschnuppen zu sehen bis plötzlich direkt über mir im Zenit eine „Sternschnuppe“ gesehen, dabei gab es scheinbar einen kleinen Knall, der gut zu hören war jedoch nicht laut.
    Hat jemand von euch sowas auch schon erlebt? Habe ich mir das nur eingebildet?
    Ich fand das schon sehr besonders...


    Freue mich auf eure Antworten.

  • Hallo Jens,
    das war nicht unbedingt ne Einbildung mit dem Geräusch.
    Ich und mehrere Personen hörten zeitgleich mit der Leuchtspur Anfang Mai 1989, das Zischen. Das war definitiv keine Einbildung.
    Also kann dein Eindruck völlig real gewesen seine


    Gruß Armin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich und mehrere Personen hörten zeitgleich mit der Leuchtspur Anfang Mai 1989, das Zischen. Das war definitiv keine Einbildung. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aber wie soll das physikalisch möglich sein?


    Gruß
    Armin

  • Hallo Armin,
    irgendein Effekt muss sich mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegt haben.
    Eine schlüssige Erklärung hab ich nicht. Ich hab so etwas nie erlebt aber schon öfters gehört bzw, gelesen. Wenn es irgendeinen elektristatischen Effekt geben könnte, der eine Art Sankt Elmsfeuer erzeugt, dann könnte man ein Zischen ... hören.
    Allerdings ist das reine Spekulation. Beim plötzlichen Auftreten hoher Spannungen müsste man dann auch eine Art Büschelentladung sehen. Büschelentladungen hab ich gesehen und gehört aber nie im Zusammenhang mit Meteoriten.
    Ich hab gerade mit Google gesucht und folgenden Link gefunden:
    Hier ein Link, der das knisternde zischende Phänomen beschreibt:
    http://www.erfm.eu/Deutsch/Meteore/akustischeunddet.html
    So ganz klar ist hier noch nicht, was da passiert. Vermutlich ähnlich unverstanden wie ein Kugelblitz.
    Servus,
    Roland

  • <b>electrophonic sounds</b>
    Ich zitiere aus meinem Bericht vom 11.7.2004:


    Grüne Feuerkugel mit “electrophonic sounds” 11.07.2004
    In der Nacht von Samstag auf Sonntag, am 11.7.2004 früh um 0.25 h, Standort bei Schärding Oberösterreich, 13 km südlich von Passau (48.471, -13.473), konnte ich eine Feuerkugel-Beobachtung machen: ich stand mit meinem Teleskop (Dobson 10" f6.4) auf der Terasse und hatte gerade den Lagunennebel im Schützen im Okular, als es um mich weißlich hell wurde, wie wenn ein Autoscheinwerfer mich aus 100 m Entfernung anleuchten würde. Um meine Dunkeladaptation nicht zu zerstören, habe ich daher das Auge erst nach ca 2 Sekunden vom Okular weg genommen, und dann sah ich ihn, den Boliden. Er kam aus dem Kopf der Schlange (Süd-West, Azimut ca 240 Grad, Höhe ca 45 Grad) und erlosch im "Haar der Berenicke" (WNW, Azimut ca 285 Grad, Höhe ca 25 Grad), als ich ihn bewusst sah (ca 3 bis 5 Sekunden lang) war er grünlich, mit Schweif, so hell, wie der "Neuschwanstein-Bolide", den ich auch gesehen hatte, allerdings der jetzige von meinem Standpunkt aus deutlich höher am Himmel, er zerbrach beim Erlöschen auch nicht in mehrere Teile. Ich war mir auch sicher während des Beobachtung eindeutig ein "leises Zischen" zu hören, das gleichzeitig mit dem Ende der visuellen Sichtung verschwand. Ich hatte dieses Geräusch aber erst als Einbildung abgetan, da der Meteorit dann ja extrem nahe gewesen sein müsste. Intuitive Schätzung der Entfernung war ca 5 bis 10 km, was aber wg der Unmöglichkeit für die menschliche Wahrnehmung solche Entfernungen am Himmel einzuschätzen, sicher eine Täuschung war, den Neuschwanstein-Boliden hatte ich fälschlicherweise ähnlich nah eingeschätzt. Beim "Neuschwanstein" hatte ich ca 10 Minuten nach der visuellen Sichtung ein schwaches Donnergrollen (ich wohne in einer absolut ruhigen und dunklen Gegend) vernommen, was ich damals auch als Einbildung angesehen hatte, da ich ja glaubte, der Bolide sei viel näher, über Schärding in ca 5 km Entfernung, herabgekommen. Erst die späteren Berichte über die wirkliche Einschlagstelle bestätigten mir damals die Möglichkeit meiner akustischen Wahrnehmung und den langen zeitlichen Unterschied zwischen der visuellen und der akustischen Wahrnehmung beim Boliden vom 6.4.2002. Darum war mir bei der Beobachtung der Feuerkugel vom 11.7.2004 eigentlich klar, dass auch dieser Boilde wohl tatsächlich in einer Entfernung von 50 bis 100 km heruntergekommen sein muß und ich so unmöglich gleichzeitig mit der visuellen Sichtung auch eine akustische Wahrnehumg haben könnte.


    Nach meinem Bericht von der Sichtung im Beobachtungsforum von http://www.astronomie.de wurde ich über einen Link zu http://science.orf.at/science/news/42705 darauf aufmerksam gemacht, dass es doch die Möglichkeit einer gleichzeitigen visuellen und akustischen Beobachtung bei Meteoriten gibt, ich zitiere hier aus diesem Artikel:


    "Ein von Astronomen favorisiertes Erklärungsmodell, das den nicht vorhandenen zeitlichen Unterschied zwischen Sichtbarwerdung des Meteoriten und den aufgezeichneten Geräuschen beschreibt, geht in diesem Fall von Radiowellen als den Verursachern der Geräusche aus.
    In diesen Fall würden elektrisch geladene Teilchen im Sog des Meteoriten mit dem Magnetfeld der Erde interagieren und dabei Radiowellen produzieren, die dann auf der Erde als jene elektrophonischen Geräusche hörbar werden.
    Diese Radiowellen (Very-Long-Frequency-Radiowellen; VLF) werden an einen Betrachter oder Hörer mit Lichtgeschwindigkeit übertragen, was den fehlenden zeitlichen Unterschied zwischen Sichtbarwerdung des Meteoriten und seine Geräuschen erklären würde."


    Als Laie auf physikalischem Gebiet ist mir zwar nicht sofort verständlich, wie Radiowellen akustisch ohne technischen Empfänger wahrgenommen werden können, möglicherweise wurde ein kleiner Eisentisch (runder griechischer Kaffehaustisch) oder eine große Glasscheibe der Terassentür, neben denen ich direkt stand, von den niederfrequenten Radiowellen in Schwingung versetzt, die ich dann akustisch wahrnehmen konnte ? Offensichtlich war aber die gleichzeitig mit der visuellen Wahrnehmung auftretende akustische Wahrnehmung eines "Zischens" doch eine reale Erfahrung.


    Zitat Ende - Quelle: http://www.psy-mayer.de/photos…n/astro-beobachtungen.htm

  • Hallo Wolfgang,
    irgendwie scheint es eine elektroganetische Kopplung zu geben. Mir ist aber immer noch nicht so klar, wie es zum akkustischen Phänomen kommt.
    Nur Interessehalber. Kennst Du das Geräusch, das bei Büschelentladungen bei hohen Spannungen an Spitzen auftritt?
    Könnte das ähnlich klingen?
    Es fällt mir schwer an einen photoakkustischen Effekt beim Meteoriten zu glauben, da die Lichtblitze eines Meteoriten für mich zu schwach wirken. Die Helligkeit ist im Bereich der Helligkeit des Mondscheins und dass sich da etwas schnell aufheizt und dann abkühlt und dadurch einen Ton erzeugt... Grundsätzlich kann ich mir das schon vorstellen, aber beim relativ schwachen Licht eines Meteorits fällt es mir noch schwer daran zu glauben. Vielleicht braucht man nur einen Mitbeobachter mit krausem Haar? Apropos, gehen auch buschige lange Haare?
    Ich wüsste dann schon jemand, den ich zum Meteoritenspechteln mitnehmen könnte um das Klangerlebnis auch einmal zu erleben. [:)]
    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Blechi</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich und mehrere Personen hörten zeitgleich mit der Leuchtspur Anfang Mai 1989, das Zischen. Das war definitiv keine Einbildung. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aber wie soll das physikalisch möglich sein?


    Gruß
    Armin
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Keine Ahnung! Einiges wurde hier inzwischen schon gesagt.
    Ein Jahr später kaufte ich mir das Buch "Die Entdeckung des Chaos" und da las ich, daß sehr lauter Knall, wie bei einem Kanonenschuss, sich als solitäre Welle ausbreitet und dadurch schneller als der Abschussbefehl des Kanoniers sei und eher am Eintreffort ankäme.
    Im Nachhinein halte ich das aber für falsch, zumal die Schallwelle mit oder nahezu Lichtgeschwindigkeit unterwegs gewesen sein müßte.
    Ich hab von dem angeblichen Effekt unterschiedlicher Schallgeschwindigkeiten, abhängig von der Lautstärke auch nie wieder was gehört und halte das für Unsinn.


    Viele Grüße von Armin zu Armin
    und an alle

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    <br /> Mir ist aber immer noch nicht so klar, wie es zum akkustischen Phänomen kommt.
    Nur Interessehalber. Kennst Du das Geräusch, das bei Büschelentladungen bei hohen Spannungen an Spitzen auftritt?
    Könnte das ähnlich klingen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Roland!


    Mir ist auch nicht klar, wie es zum akustischen Phänomen kommt. Ich habe die wissenschaftliche Arbeit zwar überflogen, kann mir aber keinen rechten Reim daraus machen, wie das funktionieren soll. Immerhin ist interessant, dass dort sogar der Schalldruckpegel berechnet und mit der wahrgenommenen Lautstärke verglichen wird.


    Mit dem Geräusch einer Büschelentladung ist das nicht vergleichbar. Es war ein deutlich wahrnehmbares Rauschen. Ich kann das verbal nicht richtig beschreiben. Jedenfalls gibt es keinen Zweifel darüber: Es kam tatsächlich ursächlich vom Boliden und war kein psychologisches Phänomen und Sonstiges.


    Gruß
    Wolfgang

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