Hilfe: Weniger Farben nach Stacken

  • Hallo zusammen,


    nach einem erneuten Rückschlag bitte ich euch um Hilfe:


    Mein Problem ist folgendes: Ich hatte von der Andromeda 40 Minuten Gesamtzeit belichtet (Einzelbilder à jeweils 2 Minuten, ISO 800), habe dies gestackt (Deep Sky Stacker) und auch ein für mich als Anfänger erfreuliches Resultat erhalten:



    Nun habe ich mir gedacht, super das will ich noch optimieren und habe erneut Aufnahmen gemacht mit den gleichen Parametern mit aber nun insgesamt 3 Stunden Belichtungszeit, auch die äusseren Bedingungen waren meiner Meinung nach praktisch identisch (Ort, Lichtverschmutzung, beide male kein Mond). Aber wenn ich diese Bilder nun Stacke schaffe ich es in der Nachbearbeitung überhaupt nicht mehr die verschiedenen Farben wie im Bild oben herauszubringen, sondern das ganze Bild (und insbesondere die Galaxie) hat praktisch nur einen Farbton, bis auf die helleren Sterne welche teilweise etwas bläulich oder rötlich sind.


    Ich habe bei DSS schon verschiedene Stackingmethoden und auch Speichermethoden (16 BIT, 32 BIT) ausprobiert, aber es ist immer dassselbe [:o)][B)]


    Für mich ist das ziemlich frustrierend, dass ich nun mit der doch deutlich erweiterten Belichtungszeit (3h statt 40 Minuten) ein deutlich schlechteres Resultat erhalte als vorher [V]


    Ich habe nun schon viel Zeit in die Lösungssuche investiert (auch google etc) komme aber hier irgendwie nicht weiter!
    Hat da irgendjemand von euch schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder eine Idee wo das Problem liegen könnte?



    Liebe Grüsse von einem verzweifelten Anfänger [;)]
    Chris

  • Hallo Chris,


    nicht verzweifeln, das wird schon noch. Und dann ist der erarbeitete Erfolg umso wertvoller.
    Zum Vorgehen mit DSS kann ich dir leider nichts sagen, allerdings zu den Farben in deinem Bild: So wie du's beschreibst entspricht eher dein blasses, farbschwaches Bild der Realität. Die hier sichtbaren intensiven Farben scheinen mir ziemlich überzogen, evtl. sogar verfälscht.

  • Hallo Erwin,


    vielen Dank für die Mutzusprechung [;)]


    Klar im obigen Bild habe ich die Sättigung erhöht, sonst aber eigentlich nichts an der Farbbalance verändert.


    Hier mein Bild nach Stacking von 3h Gesamtbelichtungszeit:



    Das Bild hat irgendwie viel weniger "tiefe", vor allen in der Galaxie ist alles nur einfarbig. Wie gesagt, die Parameter der Einzelbilder sind identisch, deshalb erstaunt es mich das nach dem Stackingprozess hinten so unterschiedliche Bilder herauskommen. Ein "ausbrennen" durch Stacking vieler Bilder ist nach meinem Verständnis nicht möglich oder?

  • Hallo Chris,


    DSS nur zum Stacken benutzen und dabei nicht mit DSS irgendwelche Bearbeitungen durchführen, das fertige Summenbild <b>ohne</b> die DSS-Einstellungen dabei mit zu übernehmen als FITs-Datei abspeichern und dann erst mit z.B. Fitswork weiterverarbeiten.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">DeepSkyStacker kann das fertige Bild als 16 oder 32 Bit TIFF oder FITS-Datei mit zwei Methoden speichern:
    - mit den angewendeten Einstellungen
    - ohne die angewendeten Einstellungen (speichert sie aber, im Falle der TIFF-Datei, um die Nachbearbeitung fortzusetzen, wenn das Bild noch einmal in DeepSkyStacker geöffnet wird).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Dazu findet sich auch dieser Hinweis im DSS-Handbuch- http://deepskystacker.free.fr/german/userguide.htm#rawddp<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass DeepSkyStacker nur ganz einfache Nachbearbeitungs-Verfahren für die fertig gestackten Bilder anbietet, damit man mal auf die Schnelle, nach dem Stacken, das Bild ein bißchen einstellen kann, um sich einen ersten Eindruck vom Ergebnis machen zu können.
    Die schwierige und langwierige Nachbearbeitung Ihrer Astrofotos, sollten Sie besser in einem spezielleren Programm durchführen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich habe darauf geachtet die Bilder aus DSS ohne Bearbeitung zu übernehmen und dann die Bearbeitung nur in Photoshop gemacht, daran sollte es also eigentlich nicht liegen. Muss die Datei denn als FITS gespeichert werden? Ich habe sie immer als TIF gesichert.


    Hier nochmal eine andere Version des Bildes oben, weniger gestrecht und praktisch identischer Workflow beim Postprocessing wie beim kurz belichteten Bild ganz oben. Nach wie vor habe ich das Gefühl irgendwie deutlich weniger Farbe im Bild zu haben als bei der kurz belicheten Version ganz oben aber das kann doch eigentlich nicht sein? [B)]



  • Gut ich habs nochmal durch und bin zu dem etwas erstaulichen Schluss gekommen:


    1: Nur 30 Lights gestackt und mit Photoshop bearbeitet



    2: Von der gleichen Nacht 106 Lights gestackt und mit Photoshop mit gleichem Workflow verarbeitet(zuerst Bild auf 16 Bit, dann Crop, dann Schwarz und Weisspunkt setzten, dann Tonwertkoektur und Gradationskurven, dann die Actions sets Local contrast enhancement, Make stars smaller, Deep Space Noise Reduction, dann zum Schluss noch die Sättigung im Bereich der Galaxie etwas erhöht)



    Resultat: Das Bild mit den nur 30 Lights ist deutlich besser mit mehr tiefe und auch weniger Hintergrundrauschen.


    Jetzt bin ich verwirrt [:D] Ändert sich denn grundlegend etwas am postprocessing wenn man mehr Gesamtbelichtungszeit hat? Irgendwie muss ich da etwas falsch machen


    Grüsse
    Chris

  • Hallo Chris,


    ich hatte neulich einen ganz ähnlichen Effekt mit M33: In der Nacht vom 10. auf den 11.10. ist es hier (bei Stuttgart) massiv aufgeklart.
    Wenn zu guten Lights noch solche mit hohem Hintergrund addiert werden gibt's zwei wichtige Effekte:
    1.) Der Hintergrund rauscht (wie alle Signale). Durch zusätzliche Bilder mit viel Hintergrund kann man seine Gesamt-Bildqualität (SNR) u.U. sogar verschlechtern.
    2.) Farbige Aufnahmen plus weißer Hintergrund ist wie Farbe plus Weiss: Die Farbe wird blasser. Der Haupteffekt tritt aber dadurch auf, dass der künstlichen Farbintensivierung, die man mit Untergrundabzug und Stretchen erzeugt, entgegen gewirkt wird.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ErwinL</i>
    <br />Hallo Chris,


    ich hatte neulich einen ganz ähnlichen Effekt mit M33: In der Nacht vom 10. auf den 11.10. ist es hier (bei Stuttgart) massiv aufgeklart.
    Wenn zu guten Lights noch solche mit hohem Hintergrund addiert werden gibt's zwei wichtige Effekte:
    1.) Der Hintergrund rauscht (wie alle Signale). Durch zusätzliche Bilder mit viel Hintergrund kann man seine Gesamt-Bildqualität (SNR) u.U. sogar verschlechtern.
    2.) Farbige Aufnahmen plus weißer Hintergrund ist wie Farbe plus Weiss: Die Farbe wird blasser. Der Haupteffekt tritt aber dadurch auf, dass der künstlichen Farbintensivierung, die man mit Untergrundabzug und Stretchen erzeugt, entgegen gewirkt wird.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Erwin, vielen Dank für deine Antwort!


    Meinst du also damit, dass wohl die Bedingungen am ersten Aufnahmetag einfach viel besser waren und es deshalb bei Verrechnung mit den Lights von der zweiten Aufnahmenacht schlechter wird? Also meinst du mit "hohem Hintergrund" den weniger guten, weniger transparenten Hintergrund?

    Ich habe zum Beispiel auch probehalber Lights nur von der 2. Nacht gestackt, und auch da habe ich beobachtet dass beim stacken von weniger Lights irgendwie mehr Farbe und auch "tiefe" im Bild (speziell in der Galaxie) bleibt, als wenn ich von derselben Nacht alle (guten) Bilder stacke (dann wirkt alles irgendwie, wie du geschrieben hast, eben "ausgewaschen"). Ich muss mich aber korrigieren bezüglich meiner vorherigen Aussage mit dem Rauschen, das wird schon weniger wenn ich mehr Bilder stacke, habe ich nochmal nachgeprüft.


    Ist das möglich oder bin ich da definitiv beim Stackingprozess oder auch Bildbearbeitung völlig auf dem Holzweg?


    Nun denn, ich habe mich jetzt damit abgefunden und eben nun nur meine 20 besten Lights für mein Bild ausgewählt (und damit von der eigentlich 3h vorhandenen Belichtungszeit nur gerade 40min verwendet).




    Grüsse an alle
    Chris

  • Hallo Chris,


    nur 40 min von 3h sollte nicht sein, da müssten sich die Bedingungen schon stark verschlechtern.
    Ich vermute, dass der Effekt nicht beim Stacken entsteht, sondern bei der Nachbearbeitung. Am besten vergleichst du mal die verschiedenen Stacks direkt, allenfalls mit etwas gleichförmigem Untergrundabzug.

  • Hallo Chris, ich kann dir nur empfehlen, das gestackte Bild als .fit abzuspeichern und nach dem Stacken mit DSS das Bild zuerst mit Fiitswork zu öffnen.
    Dann klickst du mit der Rechtsmaus an eine Stelle ohne Sterne und wählst die Funktion "Umgebung (15x15) als Grauwert".
    Dann speichere ich das ganze als .tif ab.
    Weitere Bearbeitung dann in PS.
    Gruß, Rainer

  • Hallo zusammen,


    ich habe die Stacks verglichen, und habe das gleiche Resultat wie ich oben schon beschrieben habe: weniger Stacks= sieht die Staubbänder besser, die Galaxie wirkt "schöner". Mehr Stacks= alles sättigt in Blau, ist eher ausgeschwaschen. Aber gemäss Logik kann dies ja wirklich nicht sein, und whs mache ich etwas falsch im Postprocessing, ich weiss einfach nicht woran es liegt.


    Diesbezüglich noch eine Frage: Wenn man mehr Lights hat, dann hat man ja mehr Gesamtbelichtungszeit und somit mehr Bildinformation. Heisst dass, dass man das Bild dann im Postprocessing weniger "strecken/Strechen" muss/kann?


    Ich habe mir nun noch die Trial-Version von PixInsight heruntergeladen und werde mal damit vergleichen, das Programm ist aber nicht so zugänglich und ich muss mich da noch einarbeiten.


    Rainer_Schmegel: vielen Dank für den Tipp, leider habe ich einen MAC und im Internet keine Portierung von Fitwork für MAC gefunden. Wüsste jemand von euch ob es ene Version für MAC gibt?



    Grüsse an alle
    Chris

  • Hallo zusammen,


    ich habe die Stacks verglichen, und habe das gleiche Resultat wie ich oben schon beschrieben habe: weniger Stacks= sieht die Staubbänder besser, die Galaxie wirkt "schöner". Mehr Stacks= alles sättigt in Blau, ist eher ausgeschwaschen. Aber gemäss Logik kann dies ja wirklich nicht sein, und whs mache ich etwas falsch im Postprocessing, ich weiss einfach nicht woran es liegt.


    Diesbezüglich noch eine Frage: Wenn man mehr Lights hat, dann hat man ja mehr Gesamtbelichtungszeit und somit mehr Bildinformation. Heisst dass, dass man das Bild dann im Postprocessing weniger "strecken/Strechen" muss/kann?


    Ich habe mir nun noch die Trial-Version von PixInsight heruntergeladen und werde mal damit vergleichen, das Programm ist aber nicht so zugänglich und ich muss mich da noch einarbeiten.


    Rainer_Schmegel: vielen Dank für den Tipp, leider habe ich einen MAC und im Internet keine Portierung von Fitwork für MAC gefunden. Wüsste jemand von euch ob es ene Version für MAC gibt?



    Grüsse an alle
    Chris

  • Vielleicht mal nachgedacht, dass es an der Stacking-Software selber liegt? [;)]

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Dysnomia</i>
    <br />Vielleicht mal nachgedacht, dass es an der Stacking-Software selber liegt? [;)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Habe schon diverse verschiedene Stackingeinstellungen (Average, Kappa-Sigma, Medina-Kappa-Sigma etc) bei DSS ausprobiert und es trat immer dasselbe Phänomen auf. Auch mit oder ohne Dark has diesbezüglich keine Besserung gebracht...

  • Hast du mal eine andere Software ausprobiert z.B. Fitswork?

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Dysnomia</i>
    <br />Hast du mal eine andere Software ausprobiert z.B. Fitswork?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Habe die Trial Version von PixInsight nun mal zum stacken verwendet und siehe da, trotz Verwendung aller Lights bzw. der Gesamtbelichtungszeit von 3h ist das Resultat ordentlich! Auffällig ist insbesondere, dass viel mehr Rottöne im Bild bleiben als beim Stacking mit DSS, wo das Bild am Schluss praktisch nur noch uniform blau ist.




    Hmm nur sind &gt;200 Euro für PixInsight schon ein stolzer Preis, gibt es hier viele welche fix mit Pixinsight arbeiten? Ist es im Postprocessing vergleichbar mit Photoshop? Weil dann könnte ich evtl ganz umsteigen und so das Geld bei PS einsparen.


    Grüsse
    Chris

  • Nachdem ich anfangs DSS und Fitswork fürs Stacken und Ligthroom oder Gimp für die Nachbearbeitung genutzt hatte arbeite ich jetzt seit geraumer Zeit mit Pixinsight - zunächst noch nur für das Postprocessing, jetzt auch zum Stacken der Einzelbilder und bin insgesamt sehr zufrieden mit meiner Investition. Pixinsight ist speziell auf Belange der Astrofotografie ausgerichtet weshalb ich auch in deinem Fall Pixinsight gegenüber Photoshop vorziehen würde. Die Nutzung der zahlreichen Funktionen erschließt sich zwar nicht intuitiv aber u.a. bei Youtube gibt es etliche gute Tutorials, die einem den Einstieg deutlich erleichtern. Selbst nutze ich bislang nur einen Bruchteil der gesamten Funktionalität, werde das aber nach und nach vertiefen.


    Grüße
    Wolfgang

  • Gut ich werd mir mal ein paar Tutorials anschauen und versuchen mich da etwas einzufuchsen. Auch ein Vorteil: Ich habe einen MAC, PixInsight ist eines der wenigen Programme welches da voll kompatibel ist.


    Grüsse an alle
    Chris

  • Inzwischen habe ich einige Tutorials für PixInsight geschaut. Die Software ist definitiv nicht sehr zugänglich, aber kann man damit sehr viel machen und ich denke wenn man sich erst einmal eingearbeitet hat ist sie top. Überlege mir nun ernsthaft die Trialversion nach Ablauf zu "verlängern" [;)]


    Hier das Resultat, Stacking und Postprocessing mit PI
    44x120s, ISO 800



    Grüsse an alle
    Chris

  • Hallo Chris,


    xix für Ungut, aber die Sternfarben- PINK - igitt [:0]


    Nö, da gefiel mir das letzte Ergebnis von dir mit DSS erstellt erheblich besser, auch im Vergleich zu deinem ersten Versuch mit PixInsight, auch da ist die Farbgebung eher unnatürlich.


    Das DSS beim Stacken die Farben verfälscht werden halte ich her für nicht wahrscheinlich, abgesehen davon, das ja jede Menge Leute damit arbeiten und vernünftige Bilder rauskommen. Also dürfte bei dir eher das Problem in der Nachbearbeitung liegen. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hehe ja stimmt da hab ich auf Grund des vorher bestehenden "zu wenig Farbe Problems" dann wohl ein bisschen das Augenmass verloren [:D] ich werde mal versuchen die Sterne noch ein bisschen zu Desaturieren....

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