ISS fotografieren

Hallo Ralf!
Das funktioniert nur, wenn du eine äquatoriale Monti mit Option zu hoher Geschwindigkeit und ein Guiding-System mit Satelliten-Verfolgung (z.B. PHD2) hast. Ansonsten bekommst du kein Detailbild der ISS, sondern nur Strichspuren. Ich habe bisher nur Beiträge von erfolgreichen ISS-Jägern gesehen und gelesen. Problem ist die kurze Durchlaufzeit und damit die Schwierigkeit, sie erstmal zum Guiden in den Sucher zu bekommen. Wenn das klappt, ist ein Video mit einer Planetenkamera sicher das Optimale. Viel Erfolg!
VG + CS
Peter

Hi Ralf,

im Gegensatz zur Aussage von Peter- es geht auch handnachgeführt mit einem Dobson- http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=180640 oder hier aus diesem Jahr http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=227983#815229

Allerdings ist da schon ein wenig Übung nötig. Mit einem parallaktisch montiertem Teleskop wurd das kaum zu schaffen sein, da müssten richtig schnelle Motore verbaut sein und die Steuerung müsste auch auf frei eingebbare Bahndaten nachführen können.

Gruß
Stefan

Hallo Ralf,

Die ISS habe ich schon oft rein visuell mit meinem kleinen 6" f/5 Dobson verfolgt, meist bei niedriger 30x Vergrößerung.
Eine Videokamera hat typischerweise zu wenig Bildfeld,um die ISS handnachgeführt auf dem Chip zu halten. Wenn ich es versuchen würde, tät ich einen gut justierten 8x Sucher mit Fadenkreuz nehmen und als Kamera eine DSLR im Videomodus, am besten mit 60 Hz Bildrate oder höher, falls möglich.

An der Volkssternwarte München können wir die ISS mit unserem 80cm RC Teleskop tracken. Ein Vereinsmitglied hat schon vor über 10 Jahren die Nachführung dazu programmiert. Erst vor ein paar Wochen habe ich einen ISS-Überflug während einer öffentlichen Führung miterlebt, bei dem das Teleskop automatisch auf die ISS nachgeführt wurde, während unsere Besucher sie beobachten konnten.

Die Nachführung ist gut genug, um Aufnahmen mit einer Planeten-Videokamera zu machen und das wurde auch schon getan. Leider ist offenbar die entsprechende Homepage mittlerweile offline.

Unser Teleskop hat eine Alt-Az Montierung. Das ist sogar sehr nachteilig bei hohen ISS-Überflügen, weil der Azimut-Motor um die 70° Horizonthöhe an seine Grenzen stößt und das Teleskop nicht mehr schnell genug gedreht werden kann. Hier wäre ein kleineres Teleskop mit einer parallaktischen Montierung im Vorteil.

Nachtrag: Sehr beeindruckend fand ich, wie unser Sternwarten-Teleskop horizontnah an der Stelle "lauert", wo die ISS auftauchen wird, die ISS beim Erscheinen bis zur Bildmitte wandert und dann dort plötzlich "festgenagelt" steht, weil das Teleskop beginnt, sich zu bewegen.

Die maximale Wingelgeschwindigkeit beim Überflug beträgt etwa 2° pro Sekunde. Mit einer parallaktischen Montierung, die 3°pro Sekunde schafft, sollte das Tracking von der Hardware her prinzipiell gehen.
Allerdings müssen die Laufzeiten für die Steuerbefehle für hohe Genauigkeit wohl mit berücksichtigt werden. Und die Montierung sollte während einer laufenden Bewegung neue Positionierbefehle verarbeiten können. Wie das programmierteschnisch gelöst wird und welche Montierungen das können, da bin ich leider kein Experte. Aber die Sache interessiert mich auch, und ich treffe den Vereinskollegen, der die Software geschrieben hat, wahrscheinlich Dienstag abend wieder.

Gruß,
Martin