Herznebel

  • Hier schiebe ich noch mal den Herznebel nach, habe ich gestern Nacht bei Vollmond aufgenommen. Ich frage mich mich, ob ich die HA-Aufnahmen lieber bei ISO 800 statt ISO 400 machen sollte. Ich finde nämlich, es hätte bei um die 5h schon etwas mehr Signal sein können. Oder wird das Summenbild dann zu verrauscht? Vielleicht sind die Subs bei 10min auch schon überbelichtet? Kann mir da jemand einen Tipp geben? Ich benutze einen Baader HA 7nm Filter.
    Größere Version auf Astrobin: https://www.astrobin.com/368791/



    VG Martin

  • Hi Martin,


    in der kleinen Ansicht sieht das gut aus. Aber in der vollen Auflösung sieht man deutlich das Du zu hart bearbeitet hast. Der Hintergrund ist komplett abgesoffen. So ist eine Beurteilung recht schwer.


    Ich bin mit einer gekühlten mono 600d unterwegs. Ich habe ein 6nm ha Filter. In der Regel belichte ich 900 Sekunden bei ISO800. Ob Du das auf die Sony adaptieren kannst weiß ich nicht. Bei ISO400 müßtest DU halt deutlich länger belichten. Hast Du Dir mal das Histogramm eine Rohbildes angeschaut?


    Gruß Markus

  • Hallo Martin,


    wie Markus schon sagt, etwas zu stark bearbeitet. Aber ansonsten für 5h ein meiner Meinung gutes Ergebnis - es sind ja "nur" 10 Minuten Frames.
    Üblich sind bei 7nm Filtern, je nach Kamera häufig 15, 20 oder gar 30min Einzelframes.
    Kenne die Kamera nicht im Detail, aber wenn ISO 400 für dich ein guter Kompromiss zwischen Rauschen und Empfindlichkeit ist, lass es so.
    Auf ISO 800 hochschrauben geht natürlich, aber deswegen landen ja nicht mehr Lichtteilchen vom Objekt aufm Sensor - worauf es schlussendlich ankommt.


    Grüße,
    Alex

  • Hallo Alex und Markus,
    jetzt habt ihr mich etwas stutzig gemacht. Ich habe mal das Summenbild mit einem Subframe verglichen und sehe komischerweise keinen Unterschied. Im Gegenteil, das Subframe scheint schärfer zu sein?! DA kann doch was nicht stimmen. Das Histogramm sieht soweit gut aus, im linken Drittel. Da ich mit der Bearbeitung und dem Stacking von HA Bilder und DSLR noch nicht so die Erfahrung habe: Wie ist der Workflow dafür? Ich habe in DSS mit Super-Pixelmodus gestackt, und dann in Photoshop mit Hilfe der Astroactions bearbeitet, abschließend in Lightroom noch die finishing touches verpasst. In PS habe ich Graustufen angeklickt und 8 Bit. Dabei habe ich nur den Rotkanal verwendet, Blau und Grün verworfen. Markus, was meinst du mit "abgesoffen"? Der Hintergrund ist doch schön schwarz?!

  • Hallo Martin,


    wenn der Hintergrund schwarz ist sagt man die Tiefen sind abgesoffen.
    Dadurch werden schwache Details nicht mehr sichtbar.
    Deshalb sollte der Hintergrund eine Helligkeit wert von ca 20 bis 30 haben.
    Ich habe vor ein paar Tagen auch den Herznebel hier eingestellt.
    Sieh dir das mal an, dann weißt Du was ich meine.
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=229789


    VG Cl.-D.

  • Hallo Martin,


    ja es sind schon mehr Details sichtbar geworden.
    Allerdings auch ein paar Fehler.
    In dem Bild ist im Hintergrund ein streifenförmiges Rauschmuster.
    Das kommt, da es kreisförmig ist, durch eine Bildfelddrehung. Das heißt die Montierung ist nicht gut genug eingenordet.
    Verhindern kann man es durch sehr genaues einnorden und oder durch Dithern.
    Dithern solltest Du auf jeden Fall mal versuchen.
    Bei H-Alpha Aufnahmen mit einer Farbkamera ist es besser in DSS den Superpixel Modus zu verwenden.
    Es wird ja nur der rote Pixel der Bayer Matrix verwendet. Dadurch halbiert sich die Bildgröße.
    Und Du wirst noch einige Aufnahmen mehr machen müssen um das Rauschen zu minimieren.


    VG Cl.-D.

  • Hallo Cl.-D,
    danke für den Hinweis. ich versuche schon die ganze Zeit, dieses Rauschmuster wegzubekommen, aber dann leidet die Schärfe erheblich. Ich dachte eigentlich, dass die Einnordung ganz gut passt, da das Guiding immer ganz gut läuft (so um die 1,5"). Gedithert habe ich noch nie. Wie funktioniert das denn? Den Superpixelmodus hatte ich verwendet und dann 2x drizzling aktiviert.
    VG M

  • Hallo Martin,


    auch wenn das Guiding gut läuft bekommst du durch ungenaue Einnordung eine Bildfelddrehung hinein.
    Gerade wenn sehr lange Belichtungsreihen gemacht werden.
    Das Streifenmuster ist auf Einzelbildern nicht zu sehen. erst nach dem Stacken wird es sichtbar.
    Die Ursache liegt an der unterschiedlichen Empfindlichkeit der Pixel des Sensors.
    Ist zum Beispiel ein Pixel etwas unempfindlicher wird dieser dunkler angezeigt.
    Bei einer Drift während der Aufnahmen entsteht dann solch ein Streifen.
    Durch das Dithern werden, sagen wir mal die Ausreißer wie Hotpixel beim Stacken herausgerechnet und werden
    durch Mittelwerte aus der Umgebung ersetzt.
    Im Netz findest Du viele Tutorials zu PHD, suche einmal danach.


    VG Cl.-D.

  • Hi,


    sorry aber was hat Bildfelddrehung mit Dithern zu tun?
    Bildfelddrehung sieht anders aus. Da sind die Sterne an den Rändern dann Kreisförmig was von ungenauer einnordung kommt. Diesen Fehler sehe ich hier aber im Bild nicht. Und Bildfelddrehung sieht man schon auf den einzelnen Subframes.
    Das hier sieht aus wie ein statisches Rauschmuster. Wie ditherst Du? Großzügig genug? Nach Zufall? Bias? Flats?


    Ansonsten sieht die zweite Version schon besser aus, aber bei der linken Seite sind die Kontraste ziemlich hart. Das Kenne ich so nicht.


    Gruß Markus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mash.m</i>
    <br />Hi,


    sorry aber was hat Bildfelddrehung mit Dithern zu tun?
    Bildfelddrehung sieht anders aus. Da sind die Sterne an den Rändern dann Kreisförmig was von ungenauer einnordung kommt. Diesen Fehler sehe ich hier aber im Bild nicht. Und Bildfelddrehung sieht man schon auf den einzelnen Subframes.
    Das hier sieht aus wie ein statisches Rauschmuster. Wie ditherst Du? Großzügig genug? Nach Zufall? Bias? Flats?
    Gruß Markus


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Markus,


    in dem Bild ist eine Bildfelddrehung drin, wenn auch schwach.
    Ist an dem leicht bogenförmigem Rauschmuster (Fixed Pattern Noise) zu erkennen.
    DSS kann ja auch eine Bildfelddrehung beim stacken korrigieren.
    Bogenförmige Sterne treten erst bei sehr langen Belichtungszeiten und oder größerer Polabweichung auf.
    Das Streifenmuster tritt dann, wie ich schon geschrieben hatte, erst nach dem stacken auf.
    Zur Veranschaulichung hier ein Bild was ich mal gemacht hatte.
    Da hatte ich auf Polaris ohne Nachführung gehalten und etliche Aufnahmen gemacht.
    Wie Du sehen kannst sind die Sterne punktförmig, aber das Streifenmuster zeigt deutlich das eine Drift (also ohne Nachführung) vorhanden war.
    Auf einer Einzelaufnahme ist davon nichts zu sehen.


    Nach meinen Erfahrungen lässt sich das nur durch dithern unterbinden.


    VG Cl.-D.

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