Stand Alone Guiding - vorteilhafter?

  • Moin Moin,
    ich erwäge, für meine Reisemoni (siehe unten) ein einfaches Guiding-Set anzuschaffen, sie hat immerhin einen ST4-Port; infrage käme entweder das Celestron NexGuide als Stand Alone System oder die Orion Starshoot (mit PHD auf dem Laptop).
    Da ich leider nur weit außerhalb meiner Stadt einigermaßen gutes Seeing habe und daher mein Equipment leicht, bzw. gut transportfähig halten möchte, könnte ich mir das Mitschleppen des Schlepptops (Laptops - jetzt weiß ich, warum man das Teil manchmal so nennt)ersparen.
    Frage: Hat eines der beiden Systeme erhebliche Vorteile gegenüber dem anderen oder ist es für den Einsatz am SA (nur RA-Achse motorisiert) eigentlich egal?
    Und wenn ich schon mal nachfrage: Wie lange könnte man mit Guiding an der SA fotografieren; sind 5 oder 10 min Belichtung drin?
    Ich fotografiere überwiegend mit einem 70-200 L von Canon, ggf. ergänzt mit dem 1.4 Extender.
    VG + CS
    Peter

    Sky-Watcher NEQ-3 Pro SynScan

    Sky-Watcher Evostar ED 80/600

    Sky-Watcher Skymax MC 127/1500

    Sky-Watcher SAM

    Canon 60D

    Canon 1000Da

    ZWO ASi 120 MC-S

    ZWO ASi 30F4

  • Hallo Peter,


    Der Celestron NexGuide ist Müll, der führt nicht richtig nach, hat Probleme mit vielen Montierungen und bietet keinerlei Support. Er entspricht dem Synguider von Syntha, nach dem kannst Du ja mal googeln.
    Es gibt momentan nur einen praktikablem Standalone-Autoguider auf dem Markt: den MGEN. Ja, der kostet 600,- Euro. Ist aber jeden Cent wert.


    Merke: Astrofotografie geht ins Geld und kostet Nerven.


    Wenn Du die SA mit dem MGEN guidest, ist die Genauigkeit der Nachführung nur durch die Genauigkeit der Einnordung begrenzt. Wie genau Du einnordest, kannst Du nur selbst wissen. Aber Belichtungszeiten von mehreren Minuten bei 200mm und mehr sollten problemlos drin sein.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Moin,


    ich gebe Marcus absolut recht, wollte aber noch etwas ergänzen:


    Zum Guiden gehört natürlich auch noch ein Leitrohr oder OAG - wobei letzterer mit dem Teleobjektiv wohl eher ausfällt. Das muss der SA dann natürlich auch noch tragen.


    Und ja - einachsiges Guiding kann natürlich auch nur die Fehler einer Achse (RA) ausgleichen und wenn die Einnordung nicht 100%ig stimmt, bleibt die Belichtungszeit stark eingeschränkt. Dazu müsste man das Setup einscheinern und auch das ist mit einer einachsigen Montierung nicht so einfach, bzw. geht nur auf die klassische Methode, die viel Zeit kostet. Also bleibt einachsiges Guiding ein Spiel mit halbem Gewinn;-)


    Noch etwas zum Thema Standalone oder Schlepptop: Ich bin zweifellos auch ein Fan des MGEN - allerdings nur in Verbindung mit einer DSLR. Mit anderen Kameras brauche ich ohnehin ein Laptop und das kann dann auch gleich das Guiding übernehmen. PHD wird mir da allerdings immer unsympatischer. Ich wollte nur noch anmerken, dass es zum Guiden (und Belichten) nicht unbedingt ein "Schlepptop" braucht. Es gibt mittlerweile so coole kleine Notebooks und Tablets, die das auch leisten und - wenn die Kamera bereits vorhanden ist - wesentlich billiger als der MGEN sind. Ich benutze zum Guiden und Belichten mit CCD auf Reisen zum Beispiel dieses Teil:


    https://www.ebay.de/itm/7-0-In…c7a48c:g:eO8AAOSw2sZbQK8G


    Und das ist wirklich - nicht nur für die Astronomie - der absolute Oberhammer;-)


    Gruß
    Klaus

  • P.S. Das Vorgängermodell "GPD Win" ist ebenso gut geeignet und erheblich billiger zu bekommen. Auch diverse günstige Windows-Tablets gehen ebenso gut. Aber immer darauf achten, dass man USB-Geräte (Guiding-CAM) anschließen und gleichzeitig laden kann.

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