Seeing in Villingen

  • Das kannst Du vergessen.
    Zumindest in der Stadt.
    Da wurden neue Halogenlampen in die Lampen installiert alles ist jetzt taghell. Mein Dachbodenstand ist unbrauchbar geworden.


    Um 25 km in ein Schwarzwaldtal zu fahren bin ich zu faul.
    Meine Schätzung:
    (für ein Schwarzwaldtal)
    Seeing besser 2 nur an 10 Tagen im Jahr.
    Alles steht jetzt rum und verstaubt.

  • Hallo Buster,


    Seeing ist Luftunruhe und hat nichts mit der künstlichen Aufhellung zu tun. Auch aus der Hamburger Innenstadt heraus kann man gutes Seing haben und Planeten beobachten. Schau Dir mal die Bilder an, die Hartwig (Astrohardy) aus Hamburg-Altona heraus macht.


    Wenn Du weiter beobachten willst, spezialiere Dich auf Sonne, Mond und Planeten. Wenn Du natürlich Faint Fuzzies jagen willst, führt an einer Fahrt ins Dunkle kein Weg vorbei. Eine weitere Möglichkeit wäre gute (!) Schmalbandfilter anzuschaffen und helle Emissionsnebel zu jagen. Für Dich dürfte der Baader OIII-Filter angemessen sein.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Ich habe zwar im Anfängerforum gepostet bin aber kein Anfänger.
    Ich bin allerdings auch kein 16 Zoll Amateurspiegelschleifer
    nur um hier mal die Grenzen abzustecken.
    Natürlich ist das seeing nicht von den Halogenlampen beeinflusst (oder doch ?)
    Vielleicht fasse ich den Seeings-Begriff zu weit und ihr zu eng.
    Wie geht die Lichtverschutzung ins das Seeing ein ?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: saturnbuster</i>
    <br />Natürlich ist das seeing nicht von den Halogenlampen beeinflusst (oder doch ?)
    Vielleicht fasse ich den Seeings-Begriff zu weit und ihr zu eng.
    Wie geht die Lichtverschutzung ins das Seeing ein ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Werner,


    Das Seeing wird nicht von den Lampen beeinflusst, Du fasst den Begriff zu weit und die Lichtverschmutzung geht nicht ins Seeing ein.

    Seeing ist wirklich nur Luft(un)ruhe.
    Gutes Seeing = viele Details an Planeten, feine Details auf dem Mond und der Sonne, zarte Strukturen in hellen Deepskyobjekten.
    Schlechtes Seeing = Matsch. Jupiter ist ein Klecks mit ab und zu zwei Streifen, Mars ein ausgefranster Blob ohne Details, auf dem Mond kann man keine feinen Strukturen in den Kratern und Maria ausmachen.


    Das ist aber eigentlich nichts neues und wird meist nur von Anfängern falsch verstanden und gebraucht. Deshalb meine etwas ausufernde Erklärung, ich wollte damit nicht dein Wissen in Zweifel ziehen.


    Aber all das ändert natürlich nichts an deinen Beobachtungsbedingungen. Wenn Du trotz er Lichtverschmutzung gutes Seeing hast, gilt das von mir oben gesagte und Du solltest Dich nach einem anderen Beobachtungsschwerpunkt umsehen. Wie gesagt, Mond, Sonne, Planeten, helle Emissionsobjekte im OIII. Aber wenn das nicht Deins ist oder das Seeing bei Dir obendrein schlecht ist (nahegelegene, aufgewärmte Hausdächer sind tödlich fürs Seeing), nützt alles nichts. Dann musst Du raus aus der Stadt.


    Das Leben ist hart und grausam:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vielleicht fasse ich den Seeings-Begriff zu weit und ihr zu eng.
    Wie geht die Lichtverschutzung ins das Seeing ein ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Meiner Meinung nach sind "Seeing" und "Lichtverschmutzung" zwei
    getrennte Sachverhalte.


    Das "Seeing" bezeichnet die Ruhe oder auch die Unruhe der Luft, durch
    die wir hindurch beobachten müssen.
    Neben bodennahen Seeing, verursacht durch die nächtliche Abstrahlung
    warmer Luft vom Boden, versiegelten Flächen oder Gebäuden gibt es
    auch noch das Seeing, das durch verschiedene Luftschichten oder auch
    dem Jetstream verursacht wird.


    Weitere Einflüsse sind das Instrumentenseeing oder auch das durch dem
    Beobachter am Teleskop verursachte Seeing.


    Auch in der Stadt gibt es immer wieder ruhige Luft, bei der man
    zumindest Planeten und Doppelsterne beobachten kann.


    Eine Verknüpfung zwischen Seeing und Lichtverschmutzung könnte es
    geben, wenn über (Halogen-) Lampen beobachtet wird, die Wärme
    abstrahlen. Das ist aber nur hypothetisch von mir gedacht.



    Die Lichtverschmutzung ist die Aufhellung des Nachthimmels durch
    künstliche Beleuchtung.
    Diese ist besonders ärgerlich und hinderlich für die Beobachtung
    schwacher Nebel und Sternhaufen etc.
    Hier hilft es nur weiter hinauszufahren um vom der künstlichen
    Beleuchtung weg zu kommen.
    25 Kilometer sind da eigentlich nicht viel zum fahren, es gilt hier
    eben den inneren Schweinehund zu überwinden...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da wurden neue Halogenlampen in die Lampen installiert alles ist jetzt taghell. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sind wirklich Halogenlampen installiert worden oder doch LED Lampen.
    Bei mir im Ort sind neue LED Lampen installiert worden, die eine
    deutliche Begrenzung des abgestrahlten Lichts nach oben zeigen.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Servus saturnbuster,


    Deinen Frust kann ich gut verstehen, das ärgert eigentlich jeden Amateurastronomen, die zunehmende Lichtverschmutzung, vielleicht kommt ja mal eine Art "Umdenken" das die Nacht nicht noch mehr künstlich zum Tag gemacht wird.


    Gibt ja auch viele andere Gründe warum man das nicht ins Extreme treiben sollte, nicht nur wegen "uns Sterndlschauer" .


    Ich hab zwar noch relativ viel Glück, und bin noch gut zufrieden, (ich wohn in einem Seitental im Nordalpenraum) nahe einer kleiner Ortschaft, die nächste Großstadt ( in meinem Fall, Salzburg) ist immerhin ( zum Glück) doch schon etwa 40 Kilometer entfernt, aber auch hier ist der Nachthimmel durch Licht schon deutlich etwas eingeschränkt.


    Kirchenbeleuchtung brennt bis halb zwei Uhr früh und strahlt in den Himmel, Bundesstraße in der Nähe, (Blendung durch Fahrzeuge und auch seit gut einem Jahr eine Straßenbeleuchtung..dazu hin und wieder beleuchtete Werbetafeln..also wird auch am Land immer schlechter.


    Immerhin auf etwa 6 Magnituden freisichtig komm ich aber schon noch im Zenitraum und die Milchstraße ist ( noch) gut und strukturiert zu sehen.


    Ich hab da noch Glück .


    Wäre aber schade das Hobby vielleicht deswegen aufzugeben, wenn man in einer halben Stunde ( so wie du schreibst) doch noch gute Beobachtungsplätze in der Näher hat.


    Kommt man nicht so oft zum Beobachten als wenn man nur vor die Haustüre zu gehen braucht - aeber wenn man Zeit hat dafür viel intensiver ?


    Nur Planeten, Mond und Sonne und bestenfalls die hellsten Deep Sky Objekte dann zu beobachten würde mir aber auch ebenfalls mit der Zeit zu fad werden - wenn vorm Haus oder der Wohnung der Himmel dank der Lichtverschmutzung so schlecht geworden ist.


    Dafür hin und wieder mal die halbe Stunde fahren, auch wenn man seltener zum Beobachten kommt.


    Nette Grüße und trotzdem klare Nächte wünsch ich dir.

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