M31 mit 6 sec und unempf. unmod. DSLR

  • Hallo, Kollegen,


    ich habe auch mal wieder Kurzbelichtung mit dem 200/800 Newton und der Canon 750d versucht, heute mal bei M31:
    zuerst 1-3 sec bei ISO 3200 bzw. 6400 ausprobiert: da ist einfach zu wenig Signal, nur Kern von M31 und fast nur Rauschen. Da kann ich mich totbelichten, bis da was zu sehen ist...so was hat wohl mit DSLR keinen Sinn...die sind immer noch zu unempfindlich trotz hoher ISO...
    Dann bin ich bei ISO 3200 auf "lange" 6 sec gegangen.
    Das Seeing wird nun nicht mehr auch nur teilw. überlistet. Was soll's. Dann sehe ich eben, wie mein lichtverschmutzter Standort mit dem ständigen Schleier-Himmel wirklich aussieht...
    Hier mal 380 x 6 sec. Immerhin sieht man bei NGC 206 (blaues Sternfeld in M31) einzelne Klumpen von Sternen und die Aufnahme ist immerhin relativ "scharf".
    Zwischendurch bei der BB den nervigen Grunstich verringert, alle möglichen Gradienten besetigt, so gut es geht. Das Bild war zwischendurch wieder stark verrauscht, als Rauschen verringert (ich weiss, das sollte man nicht machen)...
    Nichts weichgezeichnet, nichts geschärft.



    viele Grüße und häufiger cs
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    M31 hatte ich letztes Jahr mit der 1300D bei F/5 mit mind. 90sec und ISO 800 aufgenommen. ISO 800 bis ISO 1600 soll bei den Canons in etwa der optimale Bereich sein. Darüber hinaus verbesserst Du das S/R-Verhältnis nicht mehr und reduzierst nur die Dynamik.
    Um das Seeing zu überlisten, müßtest Du im Millisekundenbereich belichten. Darüber hinaus ist das eher "Lucky imaging". Und bis Du im Sekundenbereich mal ein Bild erwischst, bei dem sich Seeingeffekte gerade ausgleichen, damit das Bild halbwegs scharf wird, mußt Du sehr sehr sehr viele Aufnahmen machen. Nimm vielleicht einfach mal länger auf mit weniger ISO, auch wenn Dein Himmelshintergrund etwas heller ist. 380 x 6sek sind auch nur 38 Minuten. Ein paar Stunden solltest Du Andromeda schon gönnen, dann kannst Du auch das Signal besser aus dem Hintergrund schälen. Man sieht auf Deinem Bild ja schon einiges.


    Viele Grüße


    Heiko

  • Hallo, Heiko,


    vielen Dank für Deinen Kommentar!
    Es ging mir eigentlich um kürzere Belichtungen, wie oben schon beschrieben (der Kollege Ralf "30sec" hatte ja erwähnt, dass bei 1 sec der Effekt des tanzenden Sternes großenteils eliminiert würde). Ich wollte bei meinem schlechten Himmel einfach mal ein schärferes Bild haben! 1 sec bei einer DSLR ist leider einfach zu kurz! Da benötige ich zu viele Bilder. Ich hatte 420 Aufnahmen gemacht, aber denke, das kann DSS nicht mehr stacken. Deshalb die schlechtesten 40 gelöscht. Mehr als 500 Aufnahmen passten auch nicht auf die Speicherkarte. 1 Aufnahme = 30 MB.
    Bei 6 sec sehe ich die sinnvolle Grenze bei unseren Canon DSLR's.
    Jedenfalls werden bei mir die 6 sec Bilder schärfer als die 30 sec Bilder! Es ging mir nur um die Schärfe. Die Tiefe war mir egal!
    Die BB ist bei den kurzen Belichtungen und speziell bei M31 schwierig.
    Ich sehe mir Sternkonstellationen in M31 an..(z.B. diese geschwungene Sternkette nahe des Kerns).wenn dann noch einige sehr enge Sternpaare getrennt sind, dann bin ich schon zufrieden!
    Leider lag das Seeing (FWHM-Wert in DSS) bei ca. 3,7". Viel besser wird es bei mir nicht.
    Ich suche immer noch ein Programm, mit dem man den Abstand von beliebigen engen Sternen in den Bildern bestimmen kann...Hast Du eine Idee?


    viele Grüße und häufiger cs
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    ich denke du hast dein Ziel erreicht. An der Schärfe gibt es gar nichts zu meckern finde ich. Die Farben sind, na ja...
    Übrigens hatte ich damals, mit der DMK, eine Belichtungszeit von 5,7 s gewählt und diese Bilder (an Heiko)waren deutlich schärfer als Langzeitbelichtungen. ABER: Wichtig! jedes der Einzelbilder muss mindestens so lang belichtet sein, dass der Hintergrund eine, wenn auch leichte Sättigung, bekommt, sonst verliert man sehr, sehr viel Tiefe. Bei der DMK waren es 5,7 s bei der ASI sind das z.Z. (mit Reducer) ca. 2 s.
    Zur Frage des Sternabstands:
    Ich nutze Aladin. das ist eine Datenbank, die von den Profis bereit gestellt wird. Man kann endlos in den DSS und z.T. im SDSS hineinzoomen und mit einem Distanzwerkzeug den Abstand messen.
    NGC206 ist z.T. in Sterne Aufgelöst, ich schätze du bist von der Schärfe her bei um/unter 2".
    Machst du eigentlich Darks und Flats? Wenn, dann ist da vllt. was schief gelaufen wg. der Farbe meine ich.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo, Ralf,


    Dir auch besten Dank für Deinen Beitrag!


    noch eine Info an Dich, falls Du meinen Beitrag zu Deinem Thread nicht gelesen hast und es Dich interessiert:
    - zu Deinem 135mm Samyang: Wie ich in CN gelesen habe, wurde das Objektiv von mehreren Kollegen genauer vermessen: Ergebnis: Es ist durchschnittlich ein 64/130mm Objektiv (+-0,5mm)!


    Vielen Dank für den Tipp Aladin. Dieses Programm habe ich bisher immer nur dafür genutzt, meine erreichte Tiefe zu bestimmen (mit Hilfe der schwächsten bei mir und Aladin zu sehenden Vergleichssterne). Werde ich mal genauer untersuchen, wo das Distanzwerkzeug steckt...


    Zu Deiner Einschätzung: 2" erreichte Genauigkeit: Wie geht das?
    Mit dem 800er Newton und den 3,7µm Pixelm komme ich zwar theoretisch auf ca. 0,95"/Pixel, aber das Seeing war nur ca. 3,7"!


    Das Bild ist nicht geschärft (hatte keinen Zweck wegen des großen Rauschens (wegen der starken Streckung)).
    Zu den Farben: nicht modifizierte fast neue Canon. Ich habe Flats versucht, ist aber bisher nicht gelungen (bisher keine Flecken; kaum Vignettierung). Keine Darks. Die Kamera hat einen starken Grünstich!


    viele Grüße und häufiger cs
    Andreas

  • Hallo Ralf und Andreas,


    ja ich gebe euch recht. Solange genügend Signal ankommt, ist kürzer besser für die Schärfe. Aber ich vermute das liegt nicht so sehr daran, daß man das Seeing im Sekundenbereich überlistet, sondern an Effekten wie weniger Einfluß des Schneckenfehlers oder anderen Nachführungenauigkeiten, Bilder mit Artefakten wie Zirren oder Flugzeugen o.ä. kann man eher rausfiltern, verwackelte Bilder (weil man z.B. ums Stativ herumläuft, Wind o.ä.) ebenso usw... Und die eine oder andere Warmluftblase hat sich dann auch in der Zeit durchs Bild geschoben. Eine DSLR ist aber, denke ich, nicht ideal für viele Kurzbelichtungen. Vor allem wenn man die Spiegelvorauslösung nicht unterdrücken kann.
    Aber egal - entscheident ist ja was raus kommt.


    Gruß


    Heiko

  • Hallo Andreas,
    ich hatte zwar eine Benachrichtigungsmail erhalten aber dann keinen Text von dir gesehen. Sorry, wenn das zu Verwirrungen geführt hat, dein Text scheint irgendwie rausgeflogen zu sein.
    Der DSS Wert bezüglich FWHM entspricht nicht dem Seeing. DSS rechnet die Pixel. Ist alles sehr unglücklich bezeichnet. Ein Hotpixel hat den FWHM-Wert von 3,5 bei meiner DSLR.
    Du siehst im Hintergrund so bunte Streifen, diese sollten mit Darks verschwinden. Wenn die Kamera das her gibt, versuche mal interne Darks zu machen und schaue, wie oft die Kamera neue Darks macht. Manche machen ein Dark für 7 Aufnahmen und man verliert also nur ca. 15% Belichtungszeit. da du ja nicht guidest ist jedes Bild ja quasi gedithert. Du würdest also auch mit recht wenigen externen Darks auskommen.
    Flats mache ich auch keine wenn der Chip sauber ist.
    Was da mit der Farbe los ist weiß ich auch nicht, sieht komisch aus.
    Gruß,
    ralf

  • Hallo, Heiko und Ralf,


    Heiko: ich weiß, DSLR ist nicht gut geeignet, hat aber ein großes Bildfeld und man braucht keinen Laptop!... warte noch auf eine empfindlichere, preiswerte DSLR: vielleicht gibt es die schon: Fuji, Sony oder Pentax?...die Astrel ist mir bei weitem zu teuer.
    Bei 6 sec getestet: Lights mit LiveView-Spiegelhochklappen und ohne LiveView: beides führte zu punktförmigen Sternen. Habe also ohne LiveView gearbeitet, aber nach jeder kurzen Aufnahme kurz gewartet, bis sich die Montierung bezüglich der Schwingungen wieder "beruhigt" hat!


    Ralf: habe noch nie Darks gemacht! Farbe: wie gesagt, starker Grünstich und wenig Rot. Da habe ich Probleme mit der BB. Auch die vielen Gradienten nerven, trotz nur 6 sec! Bekomme ich nur mit Fitswork (ebnen, Nebel) und Photoshop Tutorial (Gradienten beseitigen; amerikanisches Tutorial, mir auf deutsch aufgeschrieben) großenteils in den Griff.
    Das kam bis jetzt dabei raus... werde ich noch besser machen ,hoffe ich.
    Werde demnächst vielleicht auf 10 sec verlängern. Zw. 6 und 10 sec habe ich in der Vergangenheit kaum einen Unterschied gesehen. 30 sec waren aber viel zu lang (und zu verschwommen)!
    Zur Berechnung des Seeings: habe die Formel benutzt:
    FWHM (in Pixel; DSS-Wert: Durchschnitt der Rohbilder) x (206 x 3,7µm-Pixel / 800mm) = Seeing in "
    Ist das verkehrt? Ein erfahrener Kollege hatte mir mal bei meiner Aufnahme bei 1525mm Brennweite geschrieben: hier ist ein FWHM-Wert von 6 gleich einem Seeing von 4", dann gelte auch 3 entspricht 2".Das galt für meine 5,2µm große Canon 1100da.


    Ralf, ich habe noch eine "Ausnahme" bezüglich Deiner propagierten Kurzzeitbelichtungen von bis zu 1 sec für Dich, falls sie Dir unbekannt ist: Was sagst Du als erfahrener Astrofotograph zu folgendem link: wie ist ein solche extrem gute Auflösung mit "langen" 20 sec Einzelbildern möglich (nur 200 Frames)? Liegt es an der Montierung oder der besonderen BB...GA-Hamal schreibt etwas von schlechten Bedingungen....wenn das kein Understatement ist...(schmunzel)
    https://www.cloudynights.com/t…ewton-3051500-asi290mm-c/
    Das Ergebnis übertrifft auch die Dir sicher bekannte EM-CCD Aufnahme von NGC 4490, meine ich. Eine EM-CCD muss man also nicht haben. Eine ASI 290 reicht schon aus...


    viele Grüße und cs
    Andreas

  • Die Hypothese, dass man das Problem des Seeing („tanzende Sterne“) durch kurze Belichtungen eliminieren kann, ist für mich nicht recht nachvollziehbar. Tanzen denn alle Sterne des Bildfeldes kohärent und um die gleichen Beträge? ich glaube, das kann nicht sein. Nach meiner Vorstellung können deshalb zwar die Einzelaufnahmen schärfer als eine längere Belichtung sein, die relative Position der Sterne untereinander sollte sich jedoch durch den Effekt des Seeing zwischen den Bildern unterscheiden. Das dürfte beim Stacken der Kurzbelichtungen dann je nach Methode wiederum zu einer Unschärfe oder zu einem Informationsverlust durch die methodisch bedingte, mathematische Datenreduktion führen. Oder übersehe ich da etwas?


    Viele Grüsse
    Peter

  • Hallo, Peter,


    Die These stammt vom in der Kurzzeitbelichtung sehr erfahrenen Kollegen Ralf ("30sec"), die ich erst einmal ernst nehme und versuche, seine Erfahrungen auszunutzen. Hier der link, sein Thread zu M57, sein 1. Beitrag:
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=188962&whichpage=1


    Leider kann ich das mit meiner DSLR nicht nachvollziehen, siehe oben.
    Ich glaube ihm aber, denn ich sehe es so:
    Bei jeder Aufnahme befindet sich der einzelne Stern in seinem Tanz an einer zufälligen Stelle (Zufallsprinzip) und das gilt für jeden Stern. Beim nächsten Bild wieder das Gleiche. Wenn man dann alle Bilder stackt, kommt für jeden Stern eine Mittelposition aller Sprünge (Tanz) heraus.
    Ich weiß nicht, wie DSS das berechnet.
    Bei der 1 sec Aufnahme werden viel weniger einzelne Sprünge berücksichtigt als bei der Langzeitbelichtung.
    Bei 1 sec wird der Mittelwert der wenigen sehr kurzbelichteten Sprünge berechnet (und es entsteht ein kleiner Stern), bei der langen Einzelbelichtung kommen viele Sprünge mehrfach vor, die vielen hellen Sprünge kleben dann zusammen und werden von DSS als eine große Sternposition angesehen (größerer Stern).

    Das linke Ende des Histogrammberges war bei 6 sec knapp vom linken Rand getrennt, das sollte als Belichtungslänge ausreichen.


    viele Grüße und cs
    Andreas

  • Hallo Peter (und Andreas),


    es gibt tatsächlich eine Form des Seeings, wo das ganze Feld (bei kleinem ASI-Chip) hin und her springt. Und das auf relativ großen Zeitskalen, also einige Sekunden. Der Stern selber wird dabei nicht schärfer oder unschärfer. Möglicherweise sind auch Schneckenfehler oder Wind die Ursache. Bei Autostakkert kann man jeden Stern auf jeden Stern stacken (multipoint Stacking). Das Bildfeld wird so entzerrt und oft schärfer.


    Meine Beobachtungen und Erfahrungen zeigen, dass wirklich auch bei einigen Sekunden Belichtungszeit das Bild oft schärfer wird. Das bestätigen auch andere Astrofotografen.
    Jetzt kommt meine, evtl. etwas gewagte Hypothese: Es ist gar nicht so, dass bei z.B.6 Sek. Belichtungszeit das Bild schärfer wird, weil das Seeing so gut ausgetrickst wird. Es ist vllt. genau anders herum, dass das Guiding ein Astrofoto grundsätzlich unschärfer macht. Ein Hinweis darauf ist die Beobachtung, dass je besser die Monti ist, die Differenz zur Kurzbelichtung immer geringer wird. Will sagen: gute Monti= wenige Korrekturen = scharfes Bild. Schlechte Monti = ständiges Korrigieren , vor zurück, vor zurück, macht einen unscharfen Stern. Natürlich kommen jetzt die Jungs, die mir ihren Graphen zeigen, dass ihre EQ oder was auch immer auf 1" genau nachgeführt hat. Aber, das ist eben nur das, was das Guiding Programm geglaubt hat, bzw. welche Korrekturen es ausgeführt hat. Über die tatsächliche Bewegung des Sterns sagt das nichts aus. (Schwingungen z.B. etc.).Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber diese beliebte Guiding Methode durch einen Sucher, (dessen theor. Auflösungsvermögen bei ~ 3-4" liegt) der traue ich nicht recht. Klar ist theor. eine Positionsbestimmung genauer als 3-4" möglich, aber können die Motoren und die Mechanik das wirklich so gut umsetzen? ich habe da meine Zweifel. Und letztendlich kann die Software erst aktiv werden, wenn eine Drift bereits detektiert wurde. Und diese Drift ist wohl oder übel schon im Bild drin.
    Bei 1-2 s Belichtungszeit kann man übrigens tatsächlich unterschiedlich große Sterne erkennen, hier greift tatsächlich das "Lucky Imaging" (besser natürlich noch kürzer)
    Vielleicht ist das alles nicht der Weisheit letzter Schluss, aber es lohnt sich wirklich hier noch mal nach zu denken.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Ralf,


    ich wäre da voll bei Dir. Ich habe mir auch schon überlegt, ab wann ein "unruhiges" Überkorrigieren durch Guiding eine relativ gutmütige Drift durch Schneckenfehler und Fehleinnordung bei kurzen Belichtungen übersteigt. So abwegig erscheint mir Dein Gedanke nicht.


    Gruß


    Heiko

  • Hallo Andreas, hallo Ralf,


    die Idee mit den Kurzbelichtungen ist ja tatsächlich interessant und es gibt bestimmt gute Anwendungsmöglichkeiten. Auch finde ich es richtig gut und wichtig, viel und kontrovers zu diskutieren - sonst geht ja nix voran :)


    Schließlich bringt jeder seine eigenen Erfahrungen und Vorstellungen mit. Ich z. B. bin gestartet ohne Montierung vom Stativ aus mit dem eingebauten Pentax Astrotracer System, das den Chip nachführt, statt die ganze Kamera. Damit ließen sich die "normalen" Belichtungszeiten im Schnitt um den Faktor 10 verlängern. Ich habe damals mit dem 200er Objektiv meistens zwischen nur 2 und 10 Sekunden belichtet und Serien mit sehr vielen Einzelaufnahmen belichtet. Ich konnte trotz der Unsummen an kurzen Einzelbelichtungen nicht richtig viel rausholen, war aber auch in jeder Hinsicht unerfahren. Der Sprung nach vorn kam aber mit den längeren Belichtungszeiten und Fortschritten in der Nachführung. Den letzten großen Sprung nach vorne brachte ein temperaturkompensierender Motorfokus (Mfoc).


    Für mich ist eine schlechte Abbildungsleistung die Folge der Summe aller Imperfektionen aus atmosphärischer Diffraktion (seeing), sämtlichen Abbildungsfehlern des Teleskops bis zum Sensor (Koma, CA, Astigmatismus, tilt, usw.), Fokusfehler (und auch -shifting bei Temperaturänderung), Vibrationen (insb. Wind), Nachführungsfehlern der Montierung (Alignment, PE, Vibrationen, Backlash etc.) und guidinginduzierten Fehlern (z. B. Flexur). Das Seeing steht zwar am Anfang der Aufzählung, wäre für mich persönlich aber das Letzte, was ich in einer Strategie für die Verbesserung der Detailabbildung angehen würde; die anderen Fehlerquellen schlagen in Summe in einer ganz anderen Größenordnung zu und das Seeing ist ein harter Gegner mit wenigen echten Angriffsflächen.


    Ein wichtiger Punkt gegen die Kurzbelichtungen scheint mir, dass man sich mit Kurzbelichtungen auch handfeste Nachteile einkauft. So wird zwangsläufig jede Menge Dynamik verschenkt. Zum Einen nutzt man bei sehr kurzen Belichtungszeiten nicht die full well capacity des Sensors; auch dezimieren die höheren Iso Werte, die man benötigt, den Dynamikumfang. Für Sternaufnahmen und sehr helle Objekte mag das ja noch zu verschmerzen sein, aber bei dunklen Objekten, die ja bekanntlich in der rechten Flanke des steilen Hintergrundpeaks leben, wird es beim Stretchen richtig eng.


    Das Seeing selber kann sich als Summe aller atmosphärischen Diffraktionen in meiner Vorstellung nicht als gleichmäßige Bewegung über das gesamte Bildfeld zeigen. Am deutlichsten wird mir das, wenn ich mit Live-Bildschirm und Fokuslupe den Mond anvisiere. Man sieht ein fließendes Wabbeln und Flirren, Schwaden der Unschärfe wandern unregelmäßig durch das Bild. Es handelt sich um multifrequente, ungleichmäßige Störungen. Auch als "normaler" Fotograf bin ich der Meinung, dass Belichtungszeiten von mehr als dem Bruchteil einer Sekunde in Bezug auf das "Einfrieren" der Bewegung nicht viel bringen. Selbst bei guter Nachführung werden sekundenlange Belichtungen des Mondes unscharf. Und wenn es bei kurzbelichteten Astroaufnahmen "wabbelt", liegen die Sterne beim Stacken später nicht übereinander (bzw. das Alignment des Stackingalgorhythmus wird schlecht) und die statistische Datenreduktion schlägt zu.


    Aber egal, es ist ein spannendes, interessantes Projekt, das ihr da angeht und abseits von der ganzen Theorie ist es am Ende wie beim Fußpilz: "Was zählt, ist auf'm Platz!" Ich bin gespannt und freue mich auf weitere Ergebnisse und Erkenntnisse!


    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo Peter und alle,
    über den Fußpilz muss ich jedes mal aufs neue lachen.
    All die möglichen Probleme, die du oben aufzählst können einem echt die Laune verderben.(von manchen habe ich noch nie gehört) So gesehen können wir froh sein, dass überhaupt etwas zu sehen ist, so scheint es.
    Natürlich handelt man sich auch Probleme ein, wenn man nur kurz belichtet. Die Tiefe leidet i.d.R. schon etwas. Es ist aber weniger die Dynamik, durch hohe ISOs oder Ähnliches als das Ausleserauschen. Das ist aus meiner Sicht das a und o. Und gerade die neuen cmos haben hier einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht.
    Auf der anderen Seite verbessert sich die erreichte Grenzgröße bei gutem Seeing bzw. scharfen Sternen um bis zu 2 mag. Das ist ne menge Holz.
    Mein Himmel hier ist nichts besonderes. SQM Wert max. um die 20 und trotzdem habe ich es mit 2 s Bildern erstaunlich tief geschafft. Sorry Andreas, wenn ich in deinem Beitrag hier meinen Link verwende, aber VDB 141 gilt ja nun nicht gerade als Leuchtturm.
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=204412
    Ich hoffe es ist in deinem Sinne die Diskussion am leben zu halten. Mir geht es wie Peter um einen Austausch und eine echte Kommunikation, dir ja auch oft. Einfach nur "Gefällt-mit-Sternchen" dranmachen ist ja langweilig.
    Noch ein Wort zum Seeing. Sehe ich den ganzen Mond, dann habe ich natürlich keinen Versatz des ganzen Bildes, da zerrt und staucht es wie wild. Allerdings habe ich auch das schon gesehen, kurz bevor eine Wolke das Objekt verdeckt z.B. Der Chip der ASI ist aber sehr klein und das Feld am Himmel leider auch, da kommt es schon zum Versatz des ganzen Bildes. Aber wie gesagt, ich kann nicht ausschließen, dass das auch Wind oder Schneckenfehler sein können.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo, Ralf, Peter, Heiko und alle anderen Kollegen,


    Ralf: Du kannst hier alles niederschreiben, was Du möchtest bzw. was
    Dich bewegt, und wenn es 1000 Seiten und 1000 link-Verweise sind! Das ist hier ein Diskussionsforum und ich möchte auch gerne etwas dazulernen!
    Das gilt natürlich auch für alle anderen Kollegen und Kolleginnen!


    Peter: das ist mir klar: das Seeing ist nicht Alles! Genauso wichtig oder noch wichtiger scheint mir eine sehr genaue Montierung zu sein:
    ich hatte den link schon oben präsentiert und er gibt mir sehr zu denken:


    https://www.cloudynights.com/t…ewton-3051500-asi290mm-c/


    Da gibt es in Polen, in der Nähe einer größeren Stadt einen Kollegen, der hat sich eine große Yoke-Montierung zusammengebaut, die anscheinend die Ganggenauigkeit in den beiden Achsen stark erhöht. GA-HAMAL schreibt dazu: in einer normalen parallaktischen Montierung sind in der RA-Achse die Unterstützungspunkte etwa 2-5 inches voneinander entfernt, bei ihm sind es 52 inches! Dies verzeiht fast jeden Nachführfehler (habe das Ganze noch nicht so recht verstanden).
    Das Wichtigste, so erzählt er, ist ihm die Schwingungsdämpfung seiner Montierung und damit auch seiner Kamera, ASI290 MM. Als Motoren verwendet er u. a. Druckermotoren, etc.
    Trotz langer 20 sec Einzelbilder (und nur 200 Rohbilder) erreicht er bei gutem Seeing (er spricht natürlich bescheiden von schlechten Beobachtungsbedingungen!) eine Auflösung, wie ich sie so noch nie gesehen habe!
    Gewöhnlich sind: Teleskop, Newton 305/1500 und Kamera, ASI290.
    Bei der BB geht er den ungewöhnlichen Weg, dass er bei jedem der
    200 Bilder ein anderes Referenzbild auswählt und damit 200 Stacks a 200 Bilder erhält. Da gibt es feine Unterschiede in den einzelnen 200er Stacks (man sieht z.B. deutlich, wie die Lage der hellsten Stellen in den Sternen bzw. Sternenklumpen variiert)!
    Durch das Stacken von Stacks erhält man ein zunächst unschärfer erscheinendes Ergebnis. Die Power dieser Maßnahme liegt jedoch versteckt in einer stärkeren Fixierung der Details, die das Bild enthält! Letztendlich wird das Bild etwas schärfer.
    Jeder Stack wird vor dem erneuten Stacken zuerst noch mal etwas vorverarbeitet (GA-HAMAL schreibt nur grobe Stichwörter: Fitswork4, variabel, unterschiedl. Effekte; wichtig ist: es muss in den einzelnen Stacks minimale Info-Unterschiede geben!) und dann werden die 200 200er Stacks noch mal gestackt. Damit erreicht er zumindest einen glatteren Hintergrund, wie er schreibt. Das SNR scheint diese Methode aber auch noch zu verbessern.
    Er stackt mit DSS 4 und drizzelt 3x, benutzt 2x Entrophy Weigther Average; meint aber, andere Algorythmen gehen auch; arbeitet mit 8 bit, Unity Gain 351; benutzt Deconvolution.
    Bei der ASI290 hat er duch Experimentieren die für ihn optimale Belichtungszeit ermittelt. Er meint: unter 20 sec mag er nicht, über 20 sec braucht er nicht. Soviel, falls das einer von Euch auch mal ausprobieren möchte. Ich hatte diese BB mal ansatzweise ausprobiert: 3x Drizzle ging nicht, Fehlermeldung; 2X Drizzle ging. Der Hintergrund erschien etwas weicher; ich konnte aber nicht viel damit erreichen.
    Interessant erscheint mir die Möglichkeit, nur die schärfsten n Bilder zu benutzen und diese n-mal zu stacken; aber erst mal mit Fitswork die einzelnen Stacks leicht unterschiedlich strecken.


    Wenn ich das Alles so in CN lese, denke ich: 20 sec gehen also auch! Nun müsste man nur eine solche große Yoke-Montierung haben! Die hat GA-HAMAL selbst gebaut; kann man sicher nicht fertig kaufen, vor allem nicht in dieser Größe!
    Das scheint mir der eigentliche Knackpunkt für die gute Auflösung zu sein:
    http://indexhamal.pl/astrofoto…aktycznego_jarzmowego.htm


    viele Grüße und cs
    Andreas

  • Guten Abend zusammen,
    schon aus praktischen Gründen arbeite ich ja auch viel mit kurzen Belichtungszeiten. Die Möglichkeiten und Grenzen liegen dabei auf der Hand: Je heller ein Objekt ist, um so mehr eignet es sich dafür und je schwächer es ist, um so weniger, d.h. um so mehr Aufwand an Einzelbelichtungen muss betrieben werden bzw. man kommt um ein Mindestmaß an Einzelbelichtungszeit nicht herum.


    Das einfachste Beispiel sind doch die Planeten. Mit den Webcams vor über 15 Jahren wurde klar, daß durch kurze Einzelbelichtungen und Mittelung Details gewonnen werden können. Das ist heute eine Selbstverständlichkeit, aber damals war es für alle, die noch Planeten auf Film mit Zeiten von mehreren Sekunden fotografiert haben, eine neue Welt.


    Dann nehmen wir die hellsten planetarischen Nebel - diese haben zum Teil sehr hohe Flächenhelligkeiten, die nur durch kurze Belichtungszeiten überhaupt beherrschbar sind, siehe z.B. NGC6543. Ähnlich ist es mit den Zentren der Kugelsternhaufen, die gern ausbrennen. Mit unter 1 s an NGC6543 und 2 s an M13 konnte ich eine hohe Auflösung erreichen.


    Bei den Galaxien ist klar, daß sich nur die flächenhelleren eignen, wobei es ja verschiedene Meinungen geben kann, was denn eine "kurze" Einzelbelichtungszeit ist.
    Ebenso verschieden sind die Ziele des Fotografen am Objekt. Tiefe oder Auflösung ? Wenn man beides möchte wird es eher schwierig, weil sich die Auflösung im Hinblick auf das Seeing durch Verkürzung der Einzelzeit verbessert und dann für die Tiefe eine unheimliche Anzahl von Bildern nötig ist, das hat Ralf ja mehrfach gezeigt.


    Also im Ergebnis kommt es meine ich auf das Objekt an und was man bezweckt. Davon hängt die Gewichtung zwischen Einzelzeit und nötiger Anzahl der Bilder ab.
    Auf jeden Fall ist die Bildstörung, die das Seeing in jeder Einzelbelichtung verursacht, nicht mehr rückgängig zu machen. Und bei hochauflösenden Aufnahmen lernt man, daß es plötzlich auch im Deep Sky-Bereich auf das Seeing ankommt. Was an einem Abend gelang, lässt sich am nächsten nicht unbedingt wiederholen.


    Gruß Lars

  • Hallo,


    da ich ohne Autoguiding arbeite, belichte auch ich nur 5-30 s, je nach Montierung (azim./parall.), Deklination und Brennweite. Bei hellen Objekten auch weniger, bei 200 mm bis 2 min. Dabei ist auch mir aufgefallen, dass die Einzelbilder schärfer sind als die Summenbilder. Hierzu messe ich mit Fitswork die FWHM der Sterne.


    Da ein "Springen" der gesamten Aufnahme durch das Stacking kompensiert werden würde, glaube ich nicht daran (ich stacke mit DSS oder Fitswork, je nach Zielsetzung). Eine Anwendung, bei der mir scharfe Sterne wichtig sind, ist die Vermessung von Doppelsternen. Hier belichte ich sehr kurz stacke exakt auf den Stern (mit Fitswork). Trotzdem ist FWHM beim Summenbild größer als beim Einzelbild. Deshalb stacke ich auch nur so wenig wie notwendig, um die Position der beiden Komponenten zu bestimmen.


    Ich glaube, dass die Ursache in der Atmosphäre liegt. Es gibt viele Schichten, die sich unterschiedlich verhalten. Ich denke, es gibt Veränderungen von Temperatur, Druck, Dichte und Feuchte auf sehr kleinen Zeitskalen (1/100 s oder weniger), aber auch auf größeren (viele Sekunden, evtl. 10 s oder mehr). Es könnte sein, dass sich das Kurzzeit-Seeingscheibchen von z.B. 1" über eine Fläche von 5" im Laufe von vielen Sekunden bewegt, also zwei (oder mehr) überlagerte Zitterbewegungen. Das sind nur sehr Vermutungen; ich hatte der Klärung dieses Phänomens bisher keine hohe Priorität zugeordnet.


    Als Beispiel zeige ich mal eine Aufnahme des Blauen Schnellballs (NGC 7662), den ich 2013 von Kaltenkirchen aus mit meinem damaligen Meade 8" f/10 und einer Canon 60Da bei ISO 1600 aufgenommen: 184 Bilder je 5 Sekunden. Das Bild ist schärfer (Stern hat 1.5") als sonst meine Bilder bei 32 sec Belichtungszeit werden.


  • Hallo zusammen,
    mir gefällt es, dass hier nicht "ja" oder "nein" proklamiert wird. Diese kurzen Einzelbelichtungen sehe ich als eine weitere Facette in unserem Hobby. Keiner sollte sagen, ´ach das sind die kurzen, ich gehöre aber zu den langen´. Die Zielsetzung rechtfertigt das Equipment. Dazu kann es durchaus zählen, dass ich nicht Guiden kann oder will. Ich selber gehöre zu den Leuten, die viel mehr auf die Schärfe achten als auf die erreichte Tiefe. Bei anderen ist es genau umgekehrt. Eine Ideologie sollte man nicht daraus machen.
    Noch einige konkrete Infos: Ich stacke Deep-Sky-Bilder mit Autostakkert. Belichte ich sehr kurz, unter 2 s, dann verwende ich den Multipoint Algorithmus. Für gewöhnlich nehme ich aber nur 1 bis 3 Sterne zum alignen. Die Ergebnisse sind schärfer als bei DSS.
    Der FWHM Wert ändert sich (bei mir) mit der Belichtung. Die Glockenkurve wird mit zunehmender Zeit immer flacher. Ähnlich, wie ein gestacktes Planetenbild erst einmal unschärfer ist, als das beste Einzelbild. Das Plus an SNR kann man dann aber zur Schärfung nutzen. Schärfen ist ja kein "Schnickschnack-Prozedere" fürs Pretty Picture machen sondern ´seriöse´ Bildbearbeitung. (wenn man es nicht übertreibt natürlich)
    Aus meiner Praxis kann ich sagen, dass es Nächte gibt, da ist der Stern groß. Groß und weich, da hilf es auch nicht im Millisekundenbereich zu belichten. Dieser weiche Stern steht manchmal still und manchmal zappelt er hin und her, brauchbar ist beides nicht. Dann gibt es Nächte / Stunden das ist der Stern klein. Die Grenzgröße steigt deutlich und man kann nun wirklich mal einen Fokus sehen und nicht nur erahnen. Aber auch hier gibt es Tage das steht der Stern ruhig und Tage da springt er hin und her. Bei Kurzzeitbelichtungen kann beides genutzt werden um ein scharfes Bild zu machen. Bei Langzeitbelichtungen nur die eine recht seltene Situation. Ich habe schon sehr scharfe Bilder gemacht, obwohl die Sterne bis zum Zenit hin funkelten. Ganz grob abgeschätzt würde ich sagen das Springen bewegt sich oft im Bereich von 0,5 bis 1 s. Und die Drift beträgt auch wieder ganz grob geschätzt bis zu 5". In der Praxis hat man natürlich fast immer eine Mischung von allem und deshalb ist es jedes mal aufs Neue ein Glücksspiel, wie es denn wohl heute so sein wird. Manchmal gibt's Herzklopfen und manchmal ein langes Gesicht. :)
    Hier auch mal ein blauer Schneeball, das war eine Nacht mit Herzklopfen http://www.astrofototeam-niede…fotografien/99938_6_g.jpg
    Viele Grüße,
    ralf

  • Guten Abend nochmal,
    gerade bei den planetarischen Nebeln finde ich es spannend, daß man einige Exemplaren nur mit "kurzen" oder "langen" Zeiten nicht zugleich vollständig und hoch aufgelöst aufnehmen kann. Das sind echte Herausforderungen.
    Ein schönes Beispiel ist NGC6543: Die inneren Strukturen sind sehr hell und lassen sich ganz kurz belichten, aber es gibt dazu den schwachen Halo, den man so nicht einfangen kann. Mit der hohen Auflösung sind dann leider nur die hellen Details darstellbar (Beispiel hier: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=214952) und man müsste das Bild eigentlich mit einer weiteren "tiefen" Aufnahme kombinieren, um den Nebel nicht nur als "Torso" zu zeigen.
    Das gleiche Problem besteht beim Ringnebel mit den hellen Strukuren im Ring mit schwachen Wasserstoff-Halo.


    Gruss Lars

  • Hallo Lars und alle,


    das passt jetzt gerade ganz gut, natürlich hast du Recht. Aber machen wir doch aus der Not eine Tugend und aus unserem Astrohobby eine soziale Aktivität. Langzeitbelichter tun sich mit Kurzzeitbelichtern zusammen, arbeiten an dem gleichen Objekt und das ganze wird rund.(Na ja, Bildbearbeitungstechnisch oft schwierig)
    Habe hier doch noch den Beitrag gefunden wo ich mit Sascha zusammen den Schneeball bearbeitet habe. Astrofotos in Zusammenarbeit zu machen ist wieder eine neue Facette des Hobbies.
    Viele Grüße,
    ralf
    http://www.astrotreff.de/topic…archTerms=schneeball,7662

  • Hallo Ralf und Kollegen,
    eine solche Zusammenarbeit würde ich als schöne Bereicherung empfinden. Das ganze Spektrum der Techniken allein abzudecken ist extrem aufwendig, da lässt sich gemeinsam mehr erreichen. Das geht ja schon bei der Bildbearbeitung los, die nicht jedermanns Stärke ist, meine auch nicht ;)
    Also wenn es eine Idee gibt bin ich gern dabei, z.B. NGC6543 würde sich anbieten, wie der Schneeball ein Kandidat mit Halo...
    Gruß Lars

  • Hallo, Kollegen,


    mit den sehr kurzen Einzelbelichtungen erreicht man eine gute Schärfe, wenn das Seeing mind. durchschnittlich ist. Leider läßt die Tiefe sehr zu wünschen übrig.
    Manchmal sieht man von Kollegen, die anscheinend recht exakt laufende Montierungen besitzen, aber auch scharfe, mit hoher Auflösung und Tiefe beschaffene Ergebnisse. Dann kommen einem Zweifel, ob man es nicht wieder mit längeren Einzelbelichtungen versucht und hofft, dass der Stern trotzdem recht klein bleibt.
    Hier mal so ein Beispiel von dem Kollegen Ralf "Clavius", der bei seiner Aufnahme im Jahre 2012 von NGC 206 in M31 einen OAG und M-GEN verwendet hat. Es handelt sich hier um 15 min Einzelbilder! Trotzdem ist NGC 206 sehr gut aufgelöst, finde ich! Ich hoffe ,es stört ihn nicht, dass ich hier sein Bild verwende. Seine Montierung kann ich jetzt nicht benennen. Über seine Bedingungen kann ich nur spekulieren. Das Seeing muss sehr gut gewesen sein. Bei der BB muss Ralf sehr gut geschärft haben...aber 15 min so stabile atmosphärische Bedingungen? Erstaunlich!


    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=141882


    Inzwischen habe ich mal aus Spaß die letzten 135 Frames mit unterschiedlichem Referenzbild 14x gestackt und zusammen mit den 380 Frames gestackt und bearbeitet. Das wären dann insgesamt ca. 2000 Bilder, auch, wenn es eigentlich nur 380 verschiedene Aufnahmen sind! Naja, der Rohsummen-Stack erscheint mir nun etwas glatter als bei 380 Aufnahmen und läßt sich damit geringfügig stärker strecken oder auch schärfen. Ich habe mich mal für das Schärfen entschieden, deshalb jetzt etwas mehr übersättigte Sterne. Hier mal der nächste Bildversuch:
    Bezügl. Auflösung: man muss hier berücksichtigen: das Bild ist von .tif 4000x6000 auf .jpg 800x1200 runterskaliert. Da geht viel verloren!
    Habe mal meine Auflösung überprüft, mit Aladin, SDSS und dem Distanzbutton: da waren die Mitten von zwei engen mittelhellen Sternen, links vom sehr hellen gelben Stern unterhalb des Kerns, die sich in meinem Bild gerade so berühren, 4,8" getrennt. Ich glaube da doch eher an eine Auflösung von bestenfalls ca. 3".



    Hallo, Ralf,
    habe auch noch einmal Deine Aufnahme von einem Gebiet in der Nähe des Kerns von M31, mit 1 sec Belichtungszeit, mit meinem Ergebnis von 6 sec verglichen. Ich muss sagen: Du hattest viel feinere und hellere Sterne, auch wenn sie weniger Farbe haben, und Du hattest eine viel bessere Auflösung! Hier noch mal Dein Ergebnis:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=168042
    Was sagt mir das jetzt?: ich muss doch noch kürzer werden, auch, wenn dann nur noch wenige Sterne zu erkennen sind und sonst nichts!
    Auf Deinem hier gezeigten Einzelbild von 1 sec ist von einer leichten Himmelsaufhellung, von der Du sprachst, für mich Nichts zu erkennen. Sieht man diese winzige Aufhellung erst nach leichtem Strecken?
    Ich hatte auch noch gehofft, bei f/4, ISO 3200, 800mm, ohne Filter und (zu)? langen 6 sec Einzelsterne in den hellen Regionen von M31 zu zeigen, wie Du; ist mir aber nicht gelungen... Bei welchem der obigen Faktoren muss ich da noch nachlegen, um das zu erreichen! ...mit einer DSLR, geht das überhaupt, gutes Seeing vorausgesetzt?
    hier ein vergleichbarer Ausschnitt des gleichen Gebietes...


    viele Grüße und bald wieder cs ohne Mond
    Andreas

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