Celestron C14 Edge HD vom Balkon

  • Hallo Miteinander,


    Ich bin 38 und habe vor - Wahnsinn, es ist über 20 Jahre her - einige Jahre an vielen Wochenenden in einer Sternwarte verbracht und Besuchern dort Himmelsobjekte gezeigt, fotografiert (Filme sogar noch selbst entwickelt) usw.


    Jetzt hat mich das Fieber wieder. Ich kenne mich mit den Gerätschaften und Vor- und Nachteilen denke ich (wieder) ganz gut aus - so viel hat sich ja an der grundlegenden Technik nicht wirklich getan (außer in der Fotografie).


    Ich liebäugle mit dem C14 Edge HD CGX L, Televue Ethos Okularen für die Beobachtung (sofern diese Sinn machen bei diesem Gerät) und ggf. Hyperstar und Focal Reducern für Fotografie sowie div.Filter usw.


    Das Celestron war damals mein Traumteleskop. Vor und Nachteile sind mir bekannt, mit ist aber ein bequemer Blickwinkel (hinten) und möglichst kompakte Bauform, sowie die Vielseitigkeit dieses Geräts wichtig, weshalb ich eher keinen Newton möchte. Ich beobachte eigentlich alles - Planeten, Nebel, Galaxien...


    Das Problem: Ich wohne in der Stadt, habe zwar eine große Terrasse im Dachgeschoss und einen annehmbaren Blick nach Süden, aber der Himmel ist natürlich nicht wirklich dunkel...macht das Gerät eurer Meinung nach Sinn? Ich werde vermutlich eher nicht besonders oft andere Standorte aufsuchen, sondern die meiste Zeit von zu Hause aus beobachten und fotografieren. Das Gewicht der Ausrüstung mit rund 100Kg ist mir bewusst.


    Ich habe damals stets in Stadtnähe beobachtet und habe keinen Vergleich, wie es denn nun direkt in der Stadt ist.


    Was wären eure Favoriten in meiner Lage? Ich möchte halt in jedem Fall eine möglichst große Öffnung )noch transportabel), da ich damals mit div. Newton mit 20" oder 8" Refraktoren gearbeitet habe und Himmelsobjekte halt auch mit größeren Öffnungen kenne und automatisch vergleichen werde....Dobsons scheiden (leider!) aus, da ich auch fotografieren möchte.


    Bin an eurer Meinung sehr interessiert, was ihr machen würdet oder was Ihr empfiehlt.

  • Hallo Astroman,


    willkommen im Forum und Glückwunsch zum Wiedereinstieg in das schöne Astrohobby.


    Hatte selbst einmal ein C 14, also genau genommen mal ein Gutes und ein Schlechtes. Über das Schlechte sag ich mal nichts definiert sich selbst. Das Gute konnte aber auch nadelfeine Sternabbildungen und für mich sensationelle Details am Mond abbilden. M 82 und M 81 aus der Stadt bzw Stadtrandlage war aber auch nicht schlecht . M81 mit Spiralarmen sichtbar bei ca 5,5 mag, Transparenz weis ich leider nicht mehr ist bei mir auch schon ca 25 Jahre her war noch mit schwarzen Tubus und Silberbeschichtung. Also wenn Du ca 5,5 mag in guten Nächten erreichst, z B im Winter, meine ich kannst Du auch ein C 14 nehmen. Sonst wird der Himmel nicht so dunkel/Schwarz durch das Okular.


    Die Ethos haben natürlich ein sehr großes Gesichtsfeld, wenn man darauf verzichten kann finde ich am C 14 weniger Linsen im Okular eher Zielführend um mehr Details zu erkennen. Muss man aber ausprobieren kenne die ganz modernen Okulare auch nicht im Vergleich zu z B Plössl mit ca nur 50 Grad Gesichtsfeld.
    Aber bedenke zu den Ethos Okularen habe ich selbst noch keinerlei eigene Erfahrungen gemacht.


    Auch sehr empfehlenswert wenn ein C 14 dann dazu das Baader Großfeldbino Mark V. Am Planeten und Mond.


    Kann auch empfehlen einen großen Telekompressor zur Brennweitenreduzierung so kann man auf ca 1 Grad Gesichtsfeld mit WW Okularen mit dem C 14 kommen bei Verwendung von 2" Okularen allerdings monokular.


    VG


    Michael[:)]

  • Hallo


    Ich schließe mich Michael an. Ich habe selber einen Eigenbau 33cm Spiegel auf dem Balkon am Stadtrand. SQM ca. 18.60mag. Milchstraße geht natürlich visuell gar nicht. Kugelsternhaufen sind OK. Wenn das Seeing mit hilft sind Mond und Planeten die Hauptziele vom Balkon. Man kann immer noch ein portables Scope dazu nehmen für Starparties etc. in dunklen Gegenden.


    Wenn es Deepsky-Fotografie sein soll, bleibt Narrow-Band. Da es dabei allerdings um ausgedehnte Nebel geht, ist das Gesichtsfeld vom C14 zu klein. Evtl. an die Hyperstar Option denken, oder einfach ein FSQ oben drauf schnallen und das C14 als Guide-Platform nehmen! :)


    Clear Skies,


    Gert

  • Vielen Dank für Eure Tipps.


    Das Bino kannte ich noch nicht, werde ich mir aber auch einmal ansehen.
    Korrigiert mich wenn ich falsch liege: Ich weiß, dass das Gerät fast 4m Brennweite hat und das sichtbare Feld natürlich eingeschränkt ist. Aber kann ich das nicht "ausgleichen" indem ich einfach Okulare mit entsprechend großer Brennweite verwende, um die Vergrößerung - so auf sagen wir 80 fach - zu schrauben? Dann sollte es ja gehen?


    Und noch zwei Fragen:


    1.Es wird immer wieder geschrieben, dass es viel sinnvoller sei, anstatt ein 14" z.B. ein 11" Gerät zu verwenden, da sich kleinere Teleskope besser durch den "Himmel schneiden" und das Seeing nicht einen so großen Effekt hat - das ist doch Unsinn oder?


    2. Machen Okulare mit 100° Sichtfeld wie die Televue u.ä. überhaupt dann Sinn mit diesem Gerät? Das Sichtfeld ist ja aufgrund der Brennweite allgemein eingeschränkter oder erweitern solche Okulare das dann wieder?



    Also Fazit: Nebel und Galaxien werden optisch - trotz 14" - in der Stadt nicht wirklich gut zu sehen sein (ich spreche allerdings eher von den helleren Objekten aus dem M Katalog und einige NGCs - ich schaue mir jetzt nicht unbedingt Objekte an, die selbst bei dunklem Himmel gerade so erkennbar sind).

  • Hallo "Astroman",


    ich hatte einige Jahre ein C14 fest aufgestellt im Garten unter dunklem Landhimmel. Das Gerät hatte eine sehr gute Optik und ich hatte etliche schöne Beobachtungen damit gemacht. Einige Ethos Okulare hatte ich auch verwendet und das hat mir daran gefallen. Nebenbei habe ich noch ein C8, auch da lassen sich die Ethos gut verwenden. Dann musste ich umziehen und konnte das C14 leider am neuen Standort nicht mehr verwenden und habe es verkauft. Nun wohne ich mitten in der Stadt und beobachte meistens auch nur noch vom Balkon aus. Allerdings habe ich das Problem, dass das Seeing bedingt durch meinen Balkon und die umliegende Bebauung sehr schlecht ist und man Optiken über 80 mm Öffnung nicht sinnvoll einsetzen kann. Das Seeing lässt mit größeren Öffnungen keine Vergrößerungen über den mittleren Bereich der Geräte zu. Ich beobachte nun mit einem 80 mm Apo Refraktor Mond und Planeten und das klappt unter der Berücksichtigung meiner Standortprobleme sehr gut. Vielleicht solltest Du mal klären, wie das Seeing von Deinem Balkon ist, bevor so viel Geld in eine Ausrüstung gesteckt wird. Oft ist weniger mehr.


    Ich bin auch durch große Öffnungen sehr verwöhnt (ehrenamtliche Tätigkeit an einer Sternwarte), mir macht die Beobachtung mit einem kleinen Gerät nichts aus.


    Die Verwendung eines Binos am C14 kann ich auch empfehlen.


    Gruß
    Jan

  • Haha "Astroman" - auf welche Namen man spontan so kommt - vor allem in dem Moment, in dem man sich einen Nicknamen suchen soll und alles vergeben ist :) - habe ich ganz vergessen - ich heiße Erol. Ich hatte einmal einige Jahre an Wochenenden in Diedorf bei Augsburg in der Sternwarte verbracht. Vor 20 - 25 Jahren - eigentlich glaube ich das selbst kaum, dass es schon so lange her ist...


    Also ich schaue rund 200m über eine Grünfläche mit Rasen und hohen alten Bäumen - und erst dann kommt wieder ein etwa gleich großes Haus. Inwiefern mein Balkon selbst strahlt...die Steinplatten sind warm im Sommer - ganz klar.


    Gibt es evtl eine Händlerempfehlung, bei dem man einmal ein mittleres Instrument für 2-3 Wochen leihen und testen kann an meinem Standort (am besten natürlich ein Celestron mit 8" oder 11", damit es vergleichbar bleibt). Ich habe mich eigentlich innerlich schon für das Cassegrain entschieden, aber bevor ich dann soviel Geld ausgebe um dann festzustellen, dass es auf meinem Balkon doch nicht so prickelnd ist und es dann 90% der Zeit im Keller steht, sollte ich es vermutlich schon einmal vor Ort testen.


    Ich möchte halt ein Teleskop, bei dem ich dann auch, wenn ich mal doch in den Alpen bin oder auf dem Land, "Leistung" abrufen kann. Und da wäre ich mit einem 80mm oder
    100mm Teleskop persönlich unmotiviert, weil ich halt im Kopf einen Vergleich mit deutlich größeren Teleskopen habe. Ich kann mir vorstellen, dass ich evtl ein APO
    noch drauf setze zu einem späteren Zeitpunkt. Die Montierung hält ja rund 34Kg - zumindest optisch. Sprich wenn ich das angehe, dann schon richtig mit gutem Equipment.
    Mein Hauptstandort ist halt leider so wie er ist :( - und damit steht und fällt dann alles eigentlich.


    Und wie kann ich überhaupt sicherstellen, dass ich keine Krücke bekomme? Kann man das C14 prüfen lassen und wenn es eine schlechte Optik hat, umtauschen? Habe viel gelesen, dass es ein Glückspiel ist. Die Fertigung ist wohl relativ gleich mittlerweile, weil es in Fernost produziert wird...aber man weiß ja nie.


    Gruß,
    Erol

  • Hallo Erol,


    bei meinem Balkon ist im Sommer das gleiche Problem, die Platten, aber auch das Haus strahlen ordentlich Wärme ab.


    Zum Ausleihen fällt mir spontan das hier ein: http://www.teleskop-leasing.de/ Ich habe aber keine Erfahrung mit dem Händler. Ich weiß auch nicht, ob der überhaupt noch aktiv ist. Die Webseite von denen war schon deutlich unfangreicher und es gab ein bisschen Auswahl.


    Gruß
    Jan

  • Hallo Erol,


    an Deiner Stelle würde ich zuerst eine kleineres Teleskop kaufen (oder ausleihen) (zB. kleiner Refraktor). Den brauchst Du auf Dauer ohnehin, das ist also keine Geldverschwendung. Großflächige Objekte mit 3-4 Metern Brennweite geht halt nicht.


    Dann testest Du das Terassenseeing mit dem kleinen Instrument und merkst sehr schnell, ob sich die Anschaffung von größeren Geräten lohnt.


    Grüße, Gerd

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Hallo Erol,
    welche Fotos möchtest Du denn machen?
    Oft wird vorgeschlagen, dass man das Fototeleskop vom Beobachtungsteleksop trennen soll. Das ist denke ich ein guter Vorschlag.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Erlol,


    willkommen noch auf Astrotreff.


    Eine leise Frage- hast du mal über die Größe und Gewichte nachgedacht?


    Das C14 wird mit 21kg angegeben. Wenn du das auch fotografisch nutzen willst, muss die dafür stabil genug ausgelegte parallaktische Montierung unten drunter sein.


    Celestron schlägt z.B. die CGX-L dafür vor. Bei der wiegt das Stativ 21kg, die Montierung wird mit 23,8kg angegeben und dazu kommen 3 Gegengewichte zu je ca.10kg.


    Das Setup wirst du nicht so auf die Schnelle auf den Balkon raustragen und aufbauen. "noch transportabel" ist ganz was anderes. Die 21kg des Tubus aufdie Montierung aufsetzen klingt vom Gewicht her nicht so wild, aber der dicke Tubus ist da sehr unhandlich. Und bezüglich Astrofotografie, mit knapp 4000mm Brennweite auf Deepsky losgehen- viel Spass damit. Selbst mit Reducer wird das mehr als sportlich.[:0]


    Wenn du in der Ecke Augsburg wohnst dann fahr doch mal bei Intercon Spacetec vorbei (klick mich)- dort stehen verschiedene Teleskope und Montierungen herum und du kannst dir mal die Größenordnungen anschauen.


    Zu Astrofotografie noch eine Anmerkung- das ist mit deutlich kleineren Öffnung erheblich leichter und günstiger und die große Öffnung bringt hier keinen so erheblichen Vorteil. Bei visuell schaut das anders aus, da hat die große Öffnung einen deutlichen Vorteil.


    Gruß
    Stefan

  • Servus Erol,


    ...interressanter Thread!
    Ich beobachte mit einem C11 von einer 40qm Dachterrasse bei Bortle 2; macht viel Spass.
    Gekauft wurde es in den USA, hatte jedoch eigentlich das C14 eingeplant.
    Der Haendler gestattete mir den Vergleich mit anderen Geraeten. Dabei wurde mir klar, dass
    4m Brennweite schon eine Hausnummer sind und eigentlich nur bei Planeten und Mond sinnvoll
    nutzbar. Ein C14 (Edge-HD oder nicht) ist kein Allrounder!


    Da Fotografie schon eingeplant ist und das Instrument ggf. auf Exkursionen in die Berge soll
    waere folglich eine zwar leistungsstarke, jedoch noch gut handhabbare Optik und Geraetschaft
    vermutlich die beste Loesung.
    Ich denke an einen lichtstarken 6" APO wie den SW Esprit oder etwas aehnliches.
    Solch ein Teleskop eignet sich sowohl fuer den Balkon als auch draussen. Es meistert so ziemlich
    jede Anforderung, ist optisch nahezu perfekt und justierstabil.


    Die angesprochenen Aufheizprobleme kenne ich natuerlich auch; 38 Grd....nach Sonnenuntergang.
    Ich puste dann mit einem Hochdruckreiniger einen Wasserfilm auf meine Platform. Es funktioniert
    gut, jedes kg Wasser entzieht bei Verdunstung dem Boden ca. 2500 kJ Energie. Da Balkone meist
    kleiner sind, genuegt hier das nasse Abwischen; der Wasserfilm muss duenn sein.


    Gruss und CS,
    Steve

  • Hallo,


    toll das man hier so viel Feedback bekommt!



    Zunächst: Ich möchte Planetenfotos und auch DeepSky Fotos machen (mittels HyperStar Adapter - 500mm Brennweite F/1.9) - daher sehe ich das Instrument schon als eine Art Allrounder - oder liege ich falsch? Und mittels langbrennweitigen Okularen mit 40mm - 50mm sollte man auch die Vergrößerungen - selbst bei 4000mm Brennweite - genug weit herunterschrauben können, damit man noch viel sieht, wenn man möchte oder eben mittels Focalreducer ein F7 Gerät draus machen. Und wenn alle Stricke reißen, könnte man ja immer noch einen APO Huckepack draufschnallen, für großflächigere Objekte wie M42 M31 und Co.



    Ich möchte aber halt auch beobachten und eine möglichst große Öffnung haben, die aber noch "mobil" ist. Ich habe nicht vor das Teleskop mehrmals wöchentlich auf und abzubauen. Es gibt da dieses tolle Video, dass zeigt, wie man den Tubus relativ einfach alleine montiert bekommt:

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    - so stelle ich mir das auch vor und passende Stühle gibt es ja.


    Das C11 ist handlicher, keine Frage, aber die Montierung und das Stativ bleiben gleich. Da ändert sich unabhängig vom Tubus ja in dem Fall nicht viel. Ein 6" Apo ist ein feines Gerät, das aber, so toll die Farben und Kontraste auch sind, eben nur 6" Öffnung hat und bei Nebel- und Galaxien denke ich schnell an seine Grenzen kommt (optisch).




    Oder ist das mit Hyperstar oder Focalreducern und langbrennweitigen Okularen eine Milchmädchenrechnung von mir, weil die Qualität leidet und unsinnig ist (unabhängig jetzt vom Kostenfaktor)? Es klingt halt alles sehr gut bei dem Gerät (bis auf die Obstruktion, die der Pfand dafür ist)


    Das Gerät würde ich - wegen des Gewichts - die meiste Zeit aufgebaut auf der Terrasse lassen (weiß aber nicht wie das mit Sonnenstrahlung, Feuchtigkeit usw aussieht, wenn man es nur abdeckt)?

  • Servus Erol,


    es war nicht meine Absicht das C14 herauszuhebeln und das C11 zu favorisieren.


    Auch letzteres hat ebenso seine Macken(!) wie alle anderen SC's, MC's usw..
    Diese jetzt zu beschreiben waere der Diskussion abtraeglich und Du kennst sie ja auch...!


    Du sagtest zur Eroeffung des Threads in einer Stadt zu wohnen (ist es Augsburg?-kenne ich bestens);
    --> aufgehellter Himmel a' la carte.
    Wie praesentiert sich die Situation bei F/1.9 und wie soll der Hyperstar Adapter da helfen?
    Ob sich entsprechende Interferrenzfilter vor den Hyperstar installieren lassen, weiss ich nicht.
    Ein Fokalreducer f/6.3 bringt auch mehr Feld oder ein 80mm 3" Masuyama Okular.
    Der Reducer ist noch Eko, alles andere schwaecht die Portokasse. Abgesehen von Aufwand und Stress
    den ganzen Firlefanz in die Natur zu wuchten - Du verstehst was ich meine(?).


    Grund meiner Idee zu einem guten APO war die Ansage zur Fotografie ins Freie zu fahren wollen.
    Und hierzu sollte das Equipment so angenehm wie moeglich handhabbar sein. So viel wie noetig aber
    so leicht es geht.
    So ein Refraktor ist auch kein Leichtgewicht aber eine EQ-6 wuerde genuegen.
    Er zeigt mehr Feld am Himmel und eine saubere Abbildung. Sicher, fuer Planeten muss mehr
    Vergroesserung her. Selbige erzielt man jedoch auch mittels entsprechender Okulare.


    Gruesse aus dem Urwald und CS,
    Steve

  • Hallo Erol,


    tolles Vorhaben, kann mich den Vorrednern aber nur anschließen.
    Ein C14 mal eben so, ist schon eine Hausnummer. Tolles Gerät zweifelsohne und ja sehr vielseitig, aber die Vielseitigkeit (Hyperstar, Reducer) so sehr sie auch reizen mag.
    Denk da aber nochmal kritisch drüber nach.
    Ein f/1.9 System möchte erstmal kolliminiert sein (wir haben im Verein ein C11 mit Hyperstar - kann da berichten) - wenn das geschafft ist, geht's ans fokussieren.
    Die kritische Fokuszone liegt bei f/1,9 bei 8-10 µm - das macht man nicht mal eben so per Hand.
    Gut mit einer gescheiten Kamera dran, geht's dann durchaus in den Bereich Lucky imaging bei der Lichtstärke, was dafür sprechen könnte, dass die fürs visuelle vorgesehene Montierung auch dafür ausreichen könnte - aufgrund der kurzen Belichtungszeit.


    Spätestens beim Einsatz mit Reducer brauchst du aber eine Montierung der EQ8-Klasse um was sinnvolles beisammen zu bekommen.


    Mach das alles und sammel deine Erfahrungen, wäre halt nur schade, wenn du nach ein paar Wochen und einige Tausender ärmer ein so faszinierendes Hobby wieder frustriert aufgibst und das ganze Reraffel mit Abschlag hier unter "Biete" landet.


    Grüße,
    Alex


    p.s.
    Mir hat bewußtes down-sizing gerade im Tema Astrofotografie einen solchen Wissens- uund Erfahrungsschub gebracht.
    Wenn man erstmal gescheite Subframes auf die Reihe bekommt und nicht irgendwas "mit Auge zugedrückt" geht der Rest fast von allein.
    (und nebenher mit einem Dobson (oder guten Refraktor) den Himmel selber erkunden - es gibt kaum was schöneres.

  • Hallo Erol,


    nachstehend kurz einige Anmerkungen:


    Habe u.a ein C11 EdgeHD auf CGEM-DX Montierung und fotografiere von unserer Terrasse aus der Stadt Neuss. Himmelsqualität: Sterne mit 3,8 bis 4mag im Zenit mit meinen Augen nach Adaption erkennbar.
    Das C11 ist ein wunderbares Teleskop für Mond und Planeten. Mit Reducer (Optec Lepus) ein eingeschränktes brauchbares Feld. Sterne zum Rand immer elongiert (ob der große Reducer von Celestron besser ist, kann ich nicht beurteilen). Für kleinere Objekte auf der Achse ist der Optec brauchbar. Die Belichtungszeiten sind aus der Stadt jedoch recht lang. Sterne durch Stadtseeing und lange Brennweite (ca. 1700mm) teilweise recht groß. M.E. keine wirklich gute Lösung für Deep Sky Aufnahmen unter meinen Umgebungsbedingungen.
    Gewicht von Teleskop und Montierung für mich zudem grenzwertig.


    Hyperstar ein schnelles aber sehr empfindliches (!) System. Kollimierung muss stimmen und ist nach jedem Aufbau zu überprüfen und einzustellen. Keine großen Schwenkbewegungen nach der Kollimierung ausführen. Fokuskontrolle mittels Bahtinovmaske ca. alle 45 Minuten erforderlich. Interferenzfilter (10nm bis 12nm) funktionieren. Mit Farbkamera und IDAS LPS P2 Filter ist die Aufnahme eines Objektes mit ca. 5 Stunden Belichtungszeit einigermaßen möglich (s. meine Aufnahmen auf meiner Homepage). Das liegt am schlechten S/R Verhältnis hier in der Stadt. Flats sind ein Muss bei der Bildbearbeitung. Auf die Verlegung der Kabel von der Kamera achten.


    Visuell beobachte ich (außer Mond, Planeten) aus der Stadt nicht. Das macht mir bei meiner Himmelqualität keinen Spaß. Selbst auf 3 bis 5 Minuten Aufnahmen mit einem RC System und ca. f/5.6 sind Galaxien nur ansatzweise erkennbar.


    Empfehlung: Für DeepSky Fotografie unter Stadtbedingungen auf jeden Fall ein schnelles System wählen. Ein guter lichtstarker APO ist für große Objekte (Übersichtsaufnahmen) sicherlich einfacher zu handhaben und günstiger als ein Hyperstarsystem.


    Herzliche Grüße aus Neuss
    Hans-Jürgen

  • Hallo Erol, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein 6" Apo ist ein feines Gerät, das aber, so toll die Farben und Kontraste auch sind, eben nur 6" Öffnung hat und bei Nebel- und Galaxien denke ich schnell an seine Grenzen kommt (optisch).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nein, das ist nicht so. Die große Öffnung hilft nur bei der Grenzgröße der Sterne, die größere Öffnung zeigt lichtschwächere.


    Bei flächigen Objekten, also Nebelstrukturen und Galaxien, hilft die größere Öffnung nicht, weder visuell noch fotografisch. Keine Optik zeigt dir ein flächiges Objekt heller als du dieses mit freiem Auge sehenn kannst. Es zählt einzig die Blende, beim Teleskop also das Öffnungsverhältnis. Dieses bestimmt, wie lange du belichten musst.


    Ein 80/400 APO hat gegenüber dem C14 das Bild in 1/4 der Zeit fertigbelichtet, das C14 würde dabei nur eine bessere Auflösung erreichen und ein paar mehr sichtbare schwache Sterne zeigen. Vorausgesetzt, die Pixelgröße der Kamera passt zu der Brennweite.


    Dazu auch die Frage an dich- welche Kamera hast du für dein Vorhaben angedacht?


    Mit Hyperstar hättest du eine schnelle Optik, nur ständig umbauen, mal Deepskyfotos und mal Planeten und visuell- siehe die Anmerkungen der Kollegen. Planeten gehen übrigens auch mit kürzerer Brennweite ganz gut, man passt da per Barlow an die Pixelgröße der genutzten Kamera an. Planetenaufnahmen werden überwiegend mit kleinen CCD/CMOS Kameras erstellt, dabei macht man kurze Videos und verarbeitet die mit passenden Programmen nach. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Gerät würde ich - wegen des Gewichts - die meiste Zeit aufgebaut auf der Terrasse lassen (weiß aber nicht wie das mit Sonnenstrahlung, Feuchtigkeit usw aussieht, wenn man es nur abdeckt)?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Mitten auf der Terrasse aufgebaut stehen lassen? "Wegtragen" und in die Ecke stellen wirst du die ca. 70kg kaum. Und mitten auf der Terrasse kann man zwar abdecken, dann kommt aber die Sonne voll ran (die Auskühlzeit am Abend ist dann enorm lang) und bei Regen muss die Abdeckung schon gut dichthalten.


    Mehr Bauchschmerzen hätte ich da- bei einem Diebstahl zahlt dir keine Versicherung den Verlust, im Haus oder eine abgeschlossenen Astrohütte im Garten dagegen kannst du einen Versicherungsschutz erhalten.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Erol,


    ich habe mir noch einmal Deine Eingangs gestellten Fragen angesehen. ""was würdet Ihr empfehlen... ""


    Das Gewicht der schönen Teleskope hat mich z b davon abgehalten weiterhin mit C 14 und Konsorten das Hobby zu verfolgen.


    Aus meiner Sicht kann ich falls Du kein aktives und intensives Bodybuilding machst und soll es unbedingt ein SC sein, nur maximal das C 11 von Celestron empfehlen. Der Tubus wiegt glaube ich nur 12 KG und ist damit noch vertretbar.


    Bin allerdings nur visueller Beobachter und hab von fotografieren gar keine Ahnung und dies auch hier außen vor gelassen.


    Ansonsten würde ich z B ein 12" Dobson empfehlen, obwohl Du den ja gar nicht in Betracht ziehst. Aber auch ein 6" APO Refraktor (OTA um die 2,500 Euro) ist eine sehr schöne und vom Bildeindruck sehr ästhetische Abbildung die Ihren eigenen Reiz hat. Ich befürchte nur, dass 6" Öffnung etwas zu klein für Dich und Deine Bedürfnisse sein könnte, weil der ästhetische Bildeindruck wohl nicht das primäre Ziel für Dich ist.


    VG


    Michael

  • Hallo Beisammen,


    Ich kann noch einen interessanten Vergleich unterschiedlicher Öffnungen vom Balkon bieten. Oftmals ist der Gewinn durch große Öffnung unerwartet klein.


    Hier ein Mars bei durchschnittlich gutem (Balkon) Seeing mit 12zoll CDK (kann man als junior Verwandten vom C14EHD ansehen)
    http://skywatcher.space:8000/p…ars_20180904_0437_txt.jpg


    Und hier einen Mars mit 6zoll APO (CFF160) (gutes Balkon Seeing)
    http://skywatcher.space:8000/p…ars_20180809_0623_txt.jpg


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Erol,
    der große C14 ist meiner Ansicht nach eher ein stationäres Gerät. Häufig würd ich das nicht auf und abbauen. Für Planeten wirst Du von der Dachterasse die 14 Zoll nicht ausnutzen können, behaupte ich einmal. Ich schätze, dass Du froh sein kannst, wenn Du die 9" öfters ausreizen kannst. Der 11" wird am Planeten nur selten mehr zeigen..
    Ich hab den Vergleich zwischen 4" APO und 6" f/8 Newton.
    Bei den tiefstehenden Planeten ist das nicht einfach die größere Öffnung auszureizen, zumindest nicht am Balkon.
    Wie wär denn ein 10" f/5 Dobson, den Du zum Planetenfilmen auf eine EQ6 Montierung packst und ein 8" f/4 oder 6" f/4 Newton, den Du zum Deepskyaufnahmen machen nutzt. Die EQ6 wäre noch mit den kleinen Newtons gut transportierbar.
    Alternativ wäre ein C9,25 den Du visuell und zum Planetenfilmen noch auf einer HEQ5 nutzen könntest. Für Deepskyaufnahmen dann ein 6" f/4 bis f/6 Newton.
    Es sind nur alternative Gedanken was am Balkon möglich wäre. Statt dem 6" f/4 Newton wäre auch ein 4" APO denkbar.
    Servus,
    Roland


    Nachtrag: Weil es zu Gerts schönen Marsbilder mit dem 6" APO passt, meine Aufnahmen mit dem 6" f/8 Newton:
    https://www.astrobin.com/359323/C/
    https://www.astrobin.com/358466/B/
    Ich hab da schon mit Lüfter gearbeitet um dem Tubusseeing entgegenzuwirken.

  • Hallo,
    dieser Faden ist zwar schon älter, aber mich würde doch mal interessieren wie der Wiedereinstieg mit C14 usw geworden ist.


    Ich habe zwar kein C14, aber einen Schiefspiegler und eine brauchbare Durchsicht am Himmel, wenn auch etwas Fremdlicht. Wegen Beruf hatte ich eine Weile auch keinen Betrieb damit, aber in den letzten zwei Jahren ist das Sternwartendach, nicht zuletzt wegen Corona, um die 100 mal geöffnet worden, aber die visuelle Astronomie wich der Fotografie.


    Wenn man Planeten fotografiert, so ist die Öffnung des Geräts von sehr wichtiger Bedeutung, neben einigen anderen Faktoren, wie Luftruhe, versteht sich. Dabei können durch Lucky Imaging sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Da würde ich zum C14 greifen, denn viele Top-Aufnahmen sind mit so einem Gerät gemacht worden. Die Edge Version braucht man dazu nicht.


    Wenn man sich die Planeten visuell ansehen möchte, so kann ich berichten, dass ich in den zwei Jahren nur zweimal die volle Öffnung benutzen konnte, während ich früher mit kleinerer Öffnung (200mm) sehr oft gute Abbildungen hatte.


    Für Deep-Sky aus der Stadt kann man dann die Hyperstar-Einrichtung mit Narrowband Filtern (Baader F/2) nehmen und bekommt damit auch einiges hin.


    Da schon das C14 genannt wurde, nehme ich an dass das hohe Gewicht usw bekannt ist. Die CGX-L Montierung reicht für das Gerät für Planeten und beim F/2 Betrieb. Bei langer Brennweite weiss ich nicht so recht wie genau die Montierung tatsächlich nachführt denn ab 1m Brennweite bei kleinen Pixeln wird es zunehmend schwieriger und man braucht bei F/7 schon recht lange Belichtungszeiten.


    Tom Halsingland (Schweden)

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