Kein scharfer Fokus möglich

  • Guten Abend,
    Vor 20 Jahren habe ich mich schon mit der Astronomie beschäftigt und möchte nun wieder anfangen.
    Mittlerweile habe ich eine Sony alpha 7 und habe mir jetzt kürzlich einen T2 Adapter und einen weiteren Adapter für das E Mount Gewinde meiner Sony geholt.


    Nun habe ich ein ganz einfaches Teleskop mit 900m Brennweite und habe die Adapter mit Kamera in den Ocular Auszug gegeben.


    Mein Problem: ich bekomme den Mond nicht scharf. Der Ocular Auszug zu lang. Ohne Adapter funktioniert es. Im Adapter ist ein 20 mm Ocular von mir eingesetzt.


    Gefühlt müsste ich 2-3 cm weiter rein mit dem Auszug.


    Gibt es kürzer Adapter, als den verwendeten?
    Seben T2 Kamera Teleskop Adapter Okularprojektion Fokalfotografie DKA4 https://www.amazon.de/dp/B00KQ…NJAYA4V?tag=astrotreff-21


    Ich habe in anderen Themen zwar ähnliche Fragestelkungen gefunden, jedoch bin ich noch mit der Lösung überfordert.


    Habt ihr eine Idee, was ich machen kann oder falsch mache ?


    Dankeschön und beste Grüße

  • Hallo,


    ein norngerechter T2-Ring für die A7 hat eine Länge von 37 mm, der in diesem Set dürfte ca. 9 mm haben. Der dürfte also 28 mm Weg bringen.
    Was für ein Teleskop hast du genau? Skywatcher hat meisten ein T2-Gewinde ab Werk, da wäre ein 1.25"/T2-Adapter kontraproduktiv.

  • Hallo "Crashman",


    Der erste Adapter ist in der Tat für Okularprojektion gedacht und baut deshalb unnötig lang, wenn Du gar kein Okular einsetzen willst. Der zweite Adapter könnte die Lösung sein. Es kann aber auch sein, dass Dein Teleskop für rein visuelle Nutzung ausgelegt ist und Du auch mit dem anderen Adapter nicht in den Fokus kommst. In diesem Fall müsstest Du den Okularauszug oder den Tubus kürzen. Oder wenn es ein Spiegelteleskop ist den Hauptspiegel etwas höher setzen. Aber der andere Adapter ist auf jeden Fall einen Versuch wert.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Thomas, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn ich kein Okular einsetze geht mit im Prinzip „nur“ Vergrößerung verloren, oder?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Vergrößerung hast du bei Fotografie eh nicht. Da hast du nur einen Bildausschnitt, entsprechend der Brennweite der Optik und der Größe des Bildsensors.


    Mit Okular im Strahlengang ändert sich die resultierende Brennweite, dadurch wird der Blickwinkel enger und der Bildausschnitt kleiner. Auf dem Bild sieht das dann so aus, als ob das Objekt größer sei.


    Vielleicht verständlicher anhand eines Beispiels.


    Mit ein Teleskop mit 400mm Brennweite und einem Kamerachip mit 7,1mm Kantenlänge ergibt ein ablichtetet Bildfeld von rund 1°.


    Änderst du die Brennweite auf 800mm (egal ob mit anderem Teleskop oder einer 2x Barlow oder per Okularprojektion) wird das abgelichtete Bildfeld auf 0,5° verkleinert.


    Steckst du jetzt eine Kamera mit einem größeren Sensor (statt 7,1mm eben z.B. 14,2mm Kantenlänge) an die 800mm Optik dann ist dein damit aufgenommener Bildausschnitt wieder rund 1° groß.


    Das hilft dir zwar nicht direkt zu deinem Problem mit dem Adapter, aber es sollte helfen, die Denkweise mit "Vergrößerung" (bzw. weshalb das keine Vergrößerung ist) bei Fotografie zu verstehen. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Zusammen,
    vielen Dank für die Hinweise und die freundliche Hilfestellung.


    Was macht denn ein für die visuelle Nutzung ausgelegtes Teleskop aus?


    Ich werde jetzt folgende Dinge bei nächster Gelegenheit ausprobieren:
    1) ohne Okular
    2) nicht ein 20er, sondern ein 30er Okular
    3) den kurzen Adapter ohne Okular - muss ich erst kaufen
    4) Barlow Linse - muss ich erst kaufen


    Beste Grüße
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ein rein visuell ausgelegtes Teleskop meint hier:
    Der Okularauszug läßt aufgrund seiner Länge (bzw. der Lage des Brennpunktes zu weit innen) nicht zu, dass man mit dem Kamerachip in den Brennpunkt der Optik kommt.


    Mit dem Okular betrachtet man das virtuelle Bild im Brennpunkt der Optik auf Höhe der Feldblende des Okulars: diese ragt in den OAZ hinein.
    Für Fokalprojektion muss der Brennpunkt außerhalb des OAZ zu liegen kommen, wo sich der Kamerachip befindet.
    Bei 'zu langem' OAZ ist dieser Zustand nicht erreichbar, dann geht nur visuelle Beobachtung bzw. Okularprojektion. Für Fotografie ausgelegte Newtons haben z.B. einen extra kurz aufbauenden OAZ.


    Hoffe, das war einigermaßen verständlich - und richtig ;)


    Grüße
    Olli


    Edit: Grammatik..

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: crashman1204</i>
    <br />3) den kurzen Adapter ohne Okular - muss ich erst kaufen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Der sollte m.E. Bestandteil des Projektionsadapters sein (1.25"-Steckhülse mit T2a-Gewinde).


    Hier noch ein weiterer extraflacher T-Ring für Sony-E: https://www.teleskop-express.d…onett-auf-T2-und-M48.html

  • Also ich habe ein Newton 76/900...


    Ich habe eben noch ein wenig experimentiert.
    Da der Mond gerade verdeckt ist habe ich erstmal einen entfernten Baum fokussiert.


    Mit Okular geht mein o.g. Aufbau mit hängen und würgen gerade so.
    Ohne Okular muss der Sensor der Kamera 4,5 cm vom Gehäuse des Teleskopes entfernt sein.
    Das geht nur mit demontierten Okular Auszug, da er 5,5 cm aufträgt.


    Da der Mond weiter weg ist, muss ich den Abstand tendenziell erhöhen. Glaube ich. Da war ich dannletztes mal ja in dem Bereich: Fokusbereich genau in der Mitte und nicht erreichbar. Da wäre dann wohl nur ein anderer Adapter die Lösung.


    Ich möchte ja auch eine Lösung haben, die es mir dann auch ermöglicht Planeten ins Visier zu nehmen.


    Gibt es von euch Teleskop Empfehlungen, die hier für meine Ansprüche gut geeignet sind?
    Mein aktuelles Teleskop ist 15 Jahre alt und Supermarkt Qualität. Daher wäre es kein großer Verlust.

  • Hallo Crashman,


    der Auszug verlängert sich, je näher ein Objekt ist, in der "Unendlich"-Stellung ist der Auszug am kürzesten (!). Aus dem Grund braucht man auch für Makro-Aufnahmen auszugsverlängerndes Zubehör ("Zwischenringe").


    Wenn Du bei einem Objekt, dass näher bei (Bäume) ist, mit dem Chip der Sony ca. 4,5cm vom Tubus weg sein mußt und der OAZ schon 5,5cm lang ist, ist mit dem Aufbau ein Erreichen der Unendlich-Position für die Kamera nicht möglich. Der OAZ wäre zu lang und müsste einem kürzeren weichen.


    Das wundert mich allerdings, denn dann bliebe Dir auch bei visueller Beobachtung per Okular ja kaum Einstellweg. Das ist etwas eigenartig. Kannst Du mal Bilder Deines Raketenwerfers und des OAZ einstellen, damit sich der Nebel etwas hebt?


    CS
    Jörg

  • Spannend. ICh habe ja nur Standard-Ware...
    Hier mal meine Sachen:


    https://my.hidrive.com/share/3qp2ar88kn#$/



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: optikus64</i>
    <br />Hallo Crashman,


    der Auszug verlängert sich, je näher ein Objekt ist, in der "Unendlich"-Stellung ist der Auszug am kürzesten (!). Aus dem Grund braucht man auch für Makro-Aufnahmen auszugsverlängerndes Zubehör ("Zwischenringe").


    Wenn Du bei einem Objekt, dass näher bei (Bäume) ist, mit dem Chip der Sony ca. 4,5cm vom Tubus weg sein mußt und der OAZ schon 5,5cm lang ist, ist mit dem Aufbau ein Erreichen der Unendlich-Position für die Kamera nicht möglich. Der OAZ wäre zu lang und müsste einem kürzeren weichen.


    Das wundert mich allerdings, denn dann bliebe Dir auch bei visueller Beobachtung per Okular ja kaum Einstellweg. Das ist etwas eigenartig. Kannst Du mal Bilder Deines Raketenwerfers und des OAZ einstellen, damit sich der Nebel etwas hebt?


    CS
    Jörg
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hi,


    also die Atomerstschlagsangströhre vor Deiner Sony taugt auf jeden Fall für die vorliegende Fragestellung nix. Die ist viel zu lang, dazu bräuchte es allenfalls ein dazu passendes Okular, aber Okularprojektion wäre da nicht mein Thema, die Brennweite wird extrem verlängert, das würde ich nicht machen.


    Du brauchst auf jeden Fall eine kurzbauende Adaption, das steht fest, mit Zwischenringen verlängern in kleinen Schritten kann man immer noch.



    -&gt; der silbrige Teil enthält den Korrektor des kleinen Katadiopters, darin steckt ein T2-Steckanschlußgewinde 1.25'' und ein T2-EOS-Adapter.


    Was bleibt ist die Sache mit dem Fokus.


    ---


    Wenn Du den Mond als Beispiel mit dem Okular beobachtest, wie weit musst Du dann fokussieren? Dann hätte man mal einen Eindruck von der visuellen "Unendlich-Stellung", auch wenn die genaue Lage des Fokus bei Okularen meines Wissens nicht genormt ist.


    CS
    Jörg

  • Zwischen den Adaptern ist die Bauhöhe der Unterschied. Mehr Bauhöhe brauchst du definitiv nicht.


    Wie Heinz oben schon schrieb (und wie man auf deinen Fotos vermuten kann), hast du wohl schon einen 1,25"-&gt;T2 Adapter.
    Zusammen mit dem oben verlinkten Adapter T2-&gt;E/NEX-Bajonett mit geringem Auflagemaß ist das m.E. die vielversprechendste Lösung.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: crashman1204</i>
    <br />
    Ich möchte ja auch eine Lösung haben, die es mir dann auch ermöglicht Planeten ins Visier zu nehmen.


    Gibt es von euch Teleskop Empfehlungen, die hier für meine Ansprüche gut geeignet sind?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Meinst du mit 'ins Visier nehmen' fotografieren?
    Zwischen Mond- und Planetenfotografie besteht ein himmelweiter Unterschied:


    Für den Mond wirst du im Hundertstelbereich belichten, er ist ca. 30 Bogenminuten (1800 Bogensekunden) groß und schön hell. Dafür ist deine Kombi von Newton und DSLM schon geeignet ..wenn du damit irgendwann in den Fokus kommst.. [;)]


    Um die nur einige 10 Bogensekunden oder weniger großen Planeten mit mehr als nur ein paar wenigen Pixeln Durchmesser abzubilden brauchst du große Brennweiten (2000mm oder gerne mehr), die wiederum lange Belichtungszeiten (Zehntelsekundenbereich) bedingen. Die Luftunruhe (mit Frequenz ebenfalls im Zehntelsekundenbereich) sorgt dann dafür, dass die Einzelaufnahme verschmiert.
    Deswegen wird i.d.R. ein Video (mit Web- oder CCD-Cam) vom Planeten gemacht und Software genutzt, die die schärfsten Frames raussucht und überlagert/verrechnet um ein möglichst gutes Gesamtbild zu bekommen.


    Eine Teleskop-Empfehlung ist schwer, da müsstest du noch dazu sagen, ob du unbedingt fotografieren möchtest (was?) oder etwas für visuelle Beobachtung mit ein bisschen Mondfotografie suchst, ob du bereit bist entsprechendes Kleingeld auszugeben und - mit Abstand das Wichtigste - ob du Lust hast, dich in das Thema einzuarbeiten [:D]



    Wenn alle Adapterringe nicht helfen und du Lust auf Handwerken hast, kannst du auch noch versuchen den Tubus deines Teleskops etwas zu kürzen, um den Brennpunkt weiter nach außen zu verlegen.


    Grüße
    Olli


    Edit: Rechtschrbnug

  • Vielen Dank zusammen,
    ja ich habe Lust mich einzuarbeiten und finge gerade an :) Ihr seit die leidtragenden. Mal sehen, ob mir meine Kinder genug ZEit geben.


    Nun habe ich vorhin mit dem Mond experimentiert. Ohne Okular an Kamera scharf bei 7.5cm Entfernung vom Tubus und mit 20mm Okular bei 18cm.
    Ich denke tatsächlich meine Möglichkeiten steigen erheblich, wenn ich einen kurzen T-Ring auf E-Mount habe.
    Der wird jetzt bestellt.

  • Hallo,


    das ist wie bei der Forensik:


    der Chirurg repariert alles, weiss aber eigentlich nicht warum,
    der Internist findet immer ein warum, kann es aber nicht reparieren,
    der Pathologe weiss alles, könnte es auch reparieren, kommt aber immer zu spät ...


    Man muss da dran bleiben, meistens sind die Sachen einfach lösbar, zumindestens findet man Ansätze. Mach weiter so, das wird. Und wenn es nicht weiter geht, dann frag.


    CS
    Jörg

  • Danke #128077;


    Kurzer Adapter ist bestellt.


    Interessant: ich besitze auch noch ein 70/700 Refractor Lidl-Scope... damit scheint es mit meiner Kamera und den vorhandenen Adaptern zu klappen.


    Aber für das Newton ist der kurze halt bestellt.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    da gibt's keine finale Regel, manche der Einsteigerrohre kriegen das hin, manche nicht. Ich habe einen winzigen Katadiopter (Bild in meinen Beitrag weiter vor). Das Ding hat eine fitzelige Tischmontierung dabei, die man auch auf ein Stativ schrauben kann, der Fokus liegt so weit draußen dass das Teil mit einer DSLR (EOS 1000) umkippt, selbst mit der leichten EOS M geht es nicht. Ich bastle gerade an dem Teil rum weil die Verschraubungen durchweg lose sind, vielleicht hat es der Vorbesitzer seinerzeit deswegen vertickt, da ist durch einen Korrektor im OAZ ein riesiger Backfokus entstanden.


    Bei Dir scheint es aber wie Du schreibst mit einer kurzen Anbindung auch zu klappen, es gibt bei Wolfi einen 2,6-fach Glaswegkorrektor, den kann man bei kleinen Newtons auch für Deine Zwecke vergewaltigen, der legt den Fokus rund 100mm weiter raus. Aber probier erstmal mit der kurzen Anbindung, ich denke das wird wesentlich besser.


    Man kann da glaube ich keine generelle Regel aufstellen, außer der, dass tendenziell die kleinen Newtons knapper sind als die kleinen Refraktoren.


    CS
    Jörg

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