Günstiges Fernglas, justieren möglich?

Hallo Kai,

Ich sehe folgende Möglichkeiten:
1. Ab in die Tonne.
2. Du suchst und findest ein paar Justageschrauben irgendwo im Inneren, drehst daran, stellst fest dass es noch viel schlimmer geworden ist und ab in die Tonne.
3. Du fragst beim Bresser Service an und erfährst, dass man es nicht justieren kann. Ab in die Tonne.
4. Du fragst bei einem Fernglasservice an und bekommst einen KVA der vier mal so hoch ist wie der Neupreis des Glases und trittst es in die Tonne.
5. Du schickst es an Bresser ein mit einem seeeehr netten Begleitschreiben. Und da sie zufällig noch ein abgeschriebenes Exemplar des Glases im Regal liegen haben, schicken sie Dir dieses und werfen Deines in die Tonne.
6. Du schickst es an Bresser ein mit einem seeeehr netten Begleitschreiben. Aber da sie keines mehr im Regal liegen haben, schicken sie es unrepariert zurück und Du wirfst es in.... na wohin wohl? [:D]

Und weil ich es mir nicht verkneifen kann: wer zu geizig ist sich ein Glas in halbwegs guter Qualität zu kaufen, muss halt damit leben, dass es ein Einwegprodukt ist. Geiz ist halt irgendwann immer ungeil.

Bis dann:
Marcus

Hallo Kai,

wie Marcus schon schreibt, ist es wohl nicht rentabel, das Fernglas gegen Geld justieren zu lassen.

Sofern es justierbar sein sollte und du es selbst hinkriegst --> Okay!

Ansonsten --> Ab in die Tonne und Ersatz beschaffen.

Gruß

Carsten

Hallo Kai,

sehr hilfreich die Kollegen hier ... [B)]

Zwei Vorschläge, die vielleicht etwas produktiver sind:

1. Tatsächlich einfach mal ´ne Mail mit einer einfachen Anfrage (mit Angabe der Typenbezeichnung) an Bresser schicken, ob man es Dir justieren würde, wenn Du für die Kosten des Versands (inkl. sorgfältiger Verpackung!) aufkämest (Fragen kost nix). Falls sie das nicht anbieten können/wollen (was man denen dann auch bei einem Low-cost-Modell nicht übel nehmen darf), dann einfach mal fragen, ob es justierbar ist und wie man an die Schrauben rankommt. Dazu sei aber gesagt, dass es alles andere als trivial ist ein Fernglas selbst zu justieren - ich sprech da auch Erfahrung ... [;)]

2. Ich nehme an, es handelt sich um ein Porro-Fernglas, oder? Dann kannst Du versuchen eines der Tuben etwas zu drehen. Dabei richtest Du das Fernglas auf einen hellen Stern und stellst per Dioptrinausgleich eine Seite unscharf, sodass der punktförmige Stern ein unscharfer, runder Fleck wird. Dadurch das ein Kanal scharf, der andere unscharf ist, versucht das Auge garnicht erst die Dejustage auszugleichen. Bei einem justierten Fernglas liegt dann beim durchschauen der scharfe Stern innerhalb des unscharf gestellten Sterns. Das wird bei Deinem Fernglas nicht so sein. Nun drehst Du einen der Tuben (die sind i.d.R. ins Prismemgehäuse eingeschraubt) während Du durchschaust und wirst dabei festellen, dass sich der Abstand und die Ausrichtung von unscharfem zu scharfen Stern verändern, im Idealfall schon bei wenig Drehung so weit verbessern, dass die Dejustage ausgeglichen wird. Klappts mit dem einen Tubus nicht, dann versuchs mit dem anderen, oder beiden. Vielleicht hast Du damit schon Erfolg, wenn die Dejustage nicht zu groß ist.

Das ist auf jeden Fall besser, als das Glas wegzuschmeissen, dass Du zuvor ja wohl gern genutzt hast, OBWOHL es kein Zeiss oder whatever war ... [^]

Gruß und klaren Himmel
Heiko

Es soll bei ähnlichen Gläsern tatsächlich Justageschrauben unter der Gummiarmierung geben.
Da mußt du mal suchen. Oder die Knickbrücke durchsägen und zwei Monogläser draus machen. Eins evtl. als Sucher fürs Teleskop. Hab ich mit einem halben Bresser 10x50 gemacht.
Oder...ab in die...na du weißt schon...[:D]

Da fällt mir ein..wenn du die Objektivtuben rausdrehen kannst, dann vertausch sie mal. Ich hatte mir Anfang der neunziger Jahre bei Neckermann ein Bresser Zoomglas 10-40x60 gekauft, das war auch dezentriert. Da konnte man die Tuben rausdrehen. Ging etwas schwer raus aber nach dem Tausch stimmte die Zentrierung wenigstens im schwachen Vergrößerungsbereich bis 15 fach.
Oder, wie schon empfohlen, die Tuben etwas verdrehen.

Gruß Armin

Hallo Kai,

Entschudige bitte, dass ich Dich etwas gefoppt habe, aber die Vorlage war einfach zu schön. Nicht böse sein. [:)]

Die Anfrage beim Bresser Service ist eine gute Idee, ich habe Bresser immer sehr kulant und hilfsbereit erlebt. Auch war mein Punkt 5. durchaus ernst gemeint. Wenn eine Justage nicht möglich ist könnte ich mir durchaus vorstellen, dass sie Dir mit einem anderen Glas weiterhelfen. Fragen kost' nix.
Selber justieren wird denke ich schwierig, bei den einfache Gläsern die ich kenne gibt es keine echten Justierschrauben. Die Prismen werden im Inneren mit verklebten Schrauben auf einem Rahmen gehalten. Du könntest versuchen die Prismengehäuse zu öffnen, wenn die Tipps mit Tuben drehen oder tauschen nicht helfen. Und dann schauen ob sich da etwas sichtbar verschoben hat. Aber oft sind die Gehäuse verklebt und lassen sich gar nicht beschädigungsfrei öffnen.

Warte erst mal ab, was Bresser sagt. Ans Gehäuse würde ich nur gehen wenn ich nichts mehr zu verlieren hätte. Und wenn das auch nichts bringt, ab in die Tonne damit. [;)]

Bis dann:
Marcus

Kai,
Schau mal hier: http://www.stern-freund.de/index.php?id=44
R

Hallo Kai,

Uwe Pilz hat (u.a.) hier https://www.amazon.de/Celestro…umber=2&tag=astrotreff-21
(Piu58) eine sehr hilfreiche Justieranleitung zum Celestron Skymaster 15x70 eingestellt. Beim Bresser sollte das ähnlich oder gleich laufen und "Tonnen"-Gedanken aus Unkenntnis sollten sich damit auflösen. Es gibt auch Fotos zur Schraubenposition am rechten Prismenkasten bei diesem Amazon-Angebot. Geht auf einem Stativ einfach und gehört dazu.

Viele Grüße,
Antonio

Hallo Kai,

sollten tatsächlich keine Schrauben am 8x60 auffindbar sein, v.a. am okularseitigen oberen RAND des rechten Prismengehäuse, mittig unter dem losen Gummierungsrand, so ist das Glas auf längere Sicht unbrauchbar.

Deine (übernommene?) Bewertung der günstigen 15x70 ist völlig übertrieben. Man findet in Foren aber auch die gegenteilige Auffassung recht energisch vertreten, praktisch alle dieser Gläser seien aus der Schachtel heraus tadellos verwendbar, das ist genauso falsch.
Ein gewisser Teil muss nachjustiert werden und ist dann wunderbar nutzbar, v.a. auch in Hinblick auf den supergünstigen Preis. Das Nachjustieren gelingt selbst wenig gewieften Handwerkern (wie mir) leicht. Für den rauen Einsatz sind diese Gläser verständlicherweise nichts, da sind ohnehin Dachkantgläser oder Militär-Porros das Richtige.

Kein Anlass zur Hobby-Pause, nur Mut!
Antonio

Hallo!

Also zu den "billigen" 15x70 kann ich auch ein paar Worte sagen, denn ich habe gerade drei zum Vergleich hier.

Das Celestron SkyMaster 15x70, das Omegon Nightstar 15x70 und das TS LE 15x70 Porro. Alle drei kosten zwischen 79 und 99 Euro.

Kurzes Fazit: Alle drei gehen zurück! Behalten werde ich keines!

Längeres Fazit:
Das Omegon und das Celestron sind praktisch gleich. Beide kamen dejustiert - was man ja ändern kann. Das Celestron hat zusätzlich eine Bildfelddrehung (wohl auf Grund des Prismas), die Drehung lässt sich selbst nicht beheben.
Die Abbildungsleistung ist mäßig. Wirklich scharf sind nur etwa die inneren 30% des Sichtfeldes. Die Farbsäume sind stark ausgeprägt und (für mich) störend.
Das Omegon riecht darüber hinaus wie eine Kunststofffabrik - keine Ahnung ob sich das mit der Zeit geben würde. Aber ich möchte nicht in selben Raum wie das Glas schlafen und selbst beim Beobachten im Freien stört der Geruch massiv!

Das TS hat mich bei der Abbildung hingegen recht positiv überrascht (zumindest die linke Seite).
Das Bild ist über gut 75% scharf und auch in den äußeren 25% ist die Verzeichnung viel geringer als bei den anderen beiden Ferngläsern.
Außerdem ist das Blickfeld etwas größer, auch wenn es laut Daten am Papier nicht so sein sollte.
Und es kam justiert!
Dafür ist der rechte Tubus milchig - gerade im Vergleich der beiden Seiten schon sehr auffällig. Und ich habe Probleme mit dem Einblick, da ich an dem Gerät mit einem Kidney Beans Effekt zu kämpfen haben.

Empfehlen kann ich somit keines der drei, aber wenn jemand das Kidney Beans Problem nicht hat (ist ja oft von Beobachter zu Beobachter sehr verschieden) und man nicht gerade ein Exemplar erwischt bei dem eine Seite ein milchiges Bild liefert, so könnte das TS LE ein recht gutes Fernglas zum billigen Preis sein.

Grüße, Sselhak

Hallo nochmals, Kai!

ich wohne hier in der Millionenstadt und habe bloß das Glück eines relativ abgeschirmten Innenhofes mit Balkon für die Teleskop-Planetenbeobachtung (Maksutow). Das geht gut.
Fernglasbeobachtung ist hier ebenso sehr eingeschränkt genussreich wegen des hellen Himmels.
Was für ein Unterschied zu meinen gelegentlichen Steiermark-Aufenthalten, wo ich neuerdings am Liebsten mit einem weitwinkeligen alten 7x50 in die Vollen gehen kann. Was anderes braucht es nicht, mein Eindruck dort.

Man MUSS rausfahren. Eine Lichtverschmutzungskarte studieren. Bei mir heißt das, gut 50km Fahrt ins österr. Weinviertel oder in den burgenländischen Seewinkel. Ein günstiges Auto - hab ich neuerdings - ist viel wert, aber natürlich immer ein gewisser Aufwand.
Im Dunklen sieht man auch mit eingeschränkter Lichtempfindlichkeit viel!

Viele Grüße!
Antonio
P.S.: Was von dem, was er soll, macht der Selbstbau-Dobson (neuerdings) nicht?