Scharfstellen

  • Hi Leute,


    Ich bin blutiger Neuling in der Materie. Ich habe mir ein Bresser 102/1350 zugelegt, zudem ein Plössl Okularset von Meade.


    Meine Frage:
    Ich habe mir heute den Jupiter vorgenommen. Soweit so gut, ich sehe schön die Monde und ab einer gewissen Vergrößerung kann ich auch die Schichten sehen, aber.... mit dem 6er und 9er okular bekomme ich kein Scharfstellen mehr hin. Das Zahnrad zum Schafstellen ist so zusagen „fertig gedreht“.


    Auch mit Barlow wird es nicht besser. Ist das normal? Mache ich etwas falsch?


    Gruß
    Jochen

  • Hallo Jochen,


    war der Okularauszug am inneren oder äusseren Anschlag? Hast du einen Zenitspiegel benutzt?
    Oder war das Seeing (Luftunruhe) zu schlecht und deshalb keine so hohe Vergrösserung möglich? In diesem Fall sollte der OAZ bei bestmöglicher Fokussierung aber nicht am Anschlag sein.


    Gruss Heinz

  • Hallo Jochen,


    willkommen noch auf Astrotreff.


    Mit dem 6mm bist du bereits im Bereich der Übervergrößerung, du erreichst damit 225-fach, bei einer Öffnung von 102mm sollte man aber nur bis maximal knapp 200x vergrößern. Darüber raus bringt nichts mehr, das Bild wird nur dunkler.


    Mit dem 9mm liegst du bei 150x, das sollte eigentlich passen, die Austrittspupille ist noch 0,68mm groß und damit siehst du bereits so gut wie 100% aller möglichen Details.


    Zusätzlich zu diesen beiden Okularen auch noch eine Barlow einsetzen bringt nichts mehr, das 9mm + 2x Barlow würde ein noch höhere Übervergrößerung als nur das 6mm allein bringen.


    Zum Problem scharfstellen- das kann bei den Bresseroptiken mit Hexafoc-Okularauszug an einer fehlenden Verlängerungshülse liegen. Da sollte was im Beipack sein, ohne diese liegt die Fokusebene zu weit außen, der Okularauszug wäre damit komplett nach außen gedreht und das Bild ist trotzdem noch nicht scharf.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    Mintaka:
    Am inneren Anschlag, also ganz "reingedreht". Zenitspiegel habe ich benutzt, ja. Der war beim Teleskop dabei.
    Das Seeing war eigentlich ganz gut dachte ich. Sternenklar, lediglich etwas Streulicht vom Ort, aber nicht der Rede wert, ich wohne ziemlich ländlich.


    Stefan:
    Mit Vergrößerung und Barlow habe ich soweit verstanden, das hatte ich auch schonmal gelesen. Daher dachte ich aber dass ich mit dem 9er eigentlich safe sein sollte.
    Verlängerungshülse.... sind das so schwarze "Ringe" mit Schraubgewinde am Ende? Ich dachte, das wäre für Fotografie oder ähnlichem.


    Da muss ich nochmal im Handbuch schauen.


    Gruß
    Jochen

  • (==&gt;)ad-Dabarän<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ad-Dabarän</i>
    <br />Hi Stefan,
    ähem ... !
    Verlängerungshülse für den Okularauszug, wenn er am inneren Anschlag ist ?
    Rudi


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Du kannst lesen? Wo steht <b>vor</b> meiner Antwort was von ganz eingedreht? Da stand lediglich: <i>Das Zahnrad zum Schafstellen ist so zusagen „fertig gedreht“. </i>


    Und inzwischen scheint mein Verdacht bestätigt zu sein- lies die letzte Antwort von Jochen.

  • Ohne Zenitspiegel kann es durchaus sein, dass sich der OAZ nicht weit genug rausdrehen lässt. Aber mit ZS, auch wenn der nur 1,25" hat, sollte es funktionieren. Ein 2"-ZS könnte helfen, weil der mehr Weg hat.
    Du könntest den OAZ ganz rausdrehen, also an den äusseren Anschlag bringen, die Okularklemmung am ZS lösen und dann das Okular langsam rausziehen. Spätestens dann solltest du den richtigen Fokuspunkt erreichen und du weisst, wieviel Fokusweg beim verwendeten Okular fehlt.
    Probier auch mal das mitgelieferte Plossl. Wenn sich das auch nicht ohne Tricks fokussieren lässt, würde ich an deiner Stelle bei Bresser anrufen.

  • Hallo nochmal,


    Ja, hat sich ja geklärt, war mein Fehler. Dank euch weiß ich jetzt wieder etwas mehr, und diese Verlängerung scheint das zu sein, was ich brauche. Bei meinem Teleskop sind auch zwei solche Hülsen dabei, jeweils mit Schraubgewinde an beiden Seiten. Eines etwas länger, das andere kürzer.


    Aber.... wo zum Geier soll ich die denn anbringen. Muss ich da irgendwelche Schrauben entfernen oder wo kommt das hin? Dem Durchmesser nach kann das nur an einer Stelle hinkommen, nämlich nach dem Auszug, aber da sehe ich beim besten Willen nichts mit einem Schraubgewinde. Gibt es hierzu irgendeine Anleitung?


    Danke für eure Hilfe.
    Jochen

  • Ah super, ok. Dann muss ich also doch den Schraubenzieher ansetzen.
    Ich Versuch heute erstmal den Tipp mit dem ZS leicht herausziehen und sollte das nicht klappen, schraub ich morgen mal drauf los.


    Danke zunächst

  • Hi,


    Heinz hat die Stelle im Handbuch gefunden, nur dort stehtes genau umgekehrt beschrieben. [:D]


    Bei Jochen dürfte der OAZ so aussehen (klick mich)


    Mit der Hülse sollte es dann so aussehen


    Man muss den 2" Okularhalter (also das Teil mit etwas überstehendem Rand) abschrauben und auf das eckige Auszugsrohr eine der Verlängerungshülsen aufschrabuen, der Okularhalter kommt dann an das freie Ende dieser runden Hülse. Nur wenn nun zwei unterschiedlich lange Hülsen im Beipack sind- keine Ahnung, welche passend(er) ist.


    Gruß
    Stefan

  • Damit wäre dann auch die vor einigen Wochen aufgetretene Frage geklärt, warum die OAZ an den Messier-Dobson so lang sind. Bresser scheint die Geräte mit Hexafoc-Auszug für einen weiten Einsatzbereich ausgelegt zu haben.

  • Hallo nochmal in die Runde,


    also das mit dem ZS herausziehen hat wunderbar geklappt. Vielen Dank schonmal. Jetzt habe ich mit dem 9er Okular ein recht passables Ergebnis, das 6er ist nach wie vor unscharf. Der Okularauszug ist aber etwa in der Mitte am Schäfsten, von daher gehe ich davon aus, dass ich es hier einfach nicht schärfer hinbekomme.


    Der Jupiter steht ja auch relativ nach am Horizont, vielleicht ist hier bei der Vergrößerung die Luft auch einfach zu unruhig, als wenn er hoch oben stehen würde (?).


    Grüße und Danke
    Jochen

  • 6 mm Okularbrennweite sind an einem f/13 Teleskop schon etwas zu wenig. Wenn dann noch das Beobachtungsobjekt tief am Himmel steht, ist ein verwaschenes Bild zu erwarten.

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