Okularberatung: 150 / 750 N

  • Hallo zusammen [:D]


    ich habe vor ca 10 Monaten als absoluter Neuling über Ebay-Kleinanzeigen ein [url="https://www.astroshop.de/teleskope/skywatcher-teleskop-n-150-750-explorer-bd-neq-3/p,15330"]Skywatcher 150/750 N Explorer NEQ3[/url] für 180 € erstanden, etwas später dann noch einen Justierlaser für 20 € und nun wollte ich mir gerne noch zwei Okulare kaufen (gerne auch wieder über ebay [:D]). Habe nun schon in drei Sessions recherchiert, aber schätze, dass vieles auch nicht mehr up2date war. Daher nun meine Anfrage an Eure freundliche Expertise. [:)]


    Hier noch ein paar Eckdaten:
    <ul><li>Vorhandene Okulare: die standardmäßig Beiliegenden: 10 mm Super, 25 mm Super (wide angle), Barlow-Linse 2x</li><li>Budget: ca. 100-160 €</li><li>Alter: 30</li><li>Brillenträger: Nein, Sehstärke (noch) 120 %</li><li>Astrofotographie?: Erst mal nicht, vielleicht irgendwann.</li></ul> Ich tendiere dazu mir ein 1,25" Planetenokular zu holen (5 mm?). Laut diesem Einsteigerguide soll orthoskopisch sinnvoll sein. Habe aber auch viel Gutes über das [url="https://www.astroshop.de/okulare/ts-optics-hr-planetenokular-5mm-1-25-/p,6164"]HR5[/url] gehört. Dort steht nun bei der Bauart "Planetenokular". Worunter fällt dies bei dem Einsteigerguide? In der Guide steht auch, ich sollte nicht unter 5 mm Brennweite gehen, jedoch kann man Faktor 1,5 anwenden für kleinere Instrumente. Gilt meins noch als klein? In der Astroshopbeschreibung des Teleskopes heißt es "max. sinnvolle Vergroesserung: 300x". Mit 5mm läge ich dann ja bei 150x und mit der Barlow bei den 300x. Bei 300x geht zwar wohl nicht alles Licht in meine Pupillen, aber verliere ich dadurch bei Planetenbeobachtung nicht eh nur das "Licht" der unrelevanten dunklen Umgebung, wenn der Planet in der Mitte des Bildes steht?


    Als zweites wäre wohl ein 2" Übersichtsokular mit weitem Blickfeld ein großer Mehrgewinn. Einerseits zum Milchstraßencruisen und andererseits brauche ich dann hoffentlich den Sucher nicht mehr so oft, bei dem man sich ja leider immer ziemlich verrenken muss, wenn das Teleskop nach oben gerichtet ist.


    Vielen Dank, ich freue mich auf Eure Antworten
    Souleon

  • Hallo Leonard,


    willkommen beim Astrotreff.


    Bezüglich des Suchers würde ich dir zu einem Leuchtpunktsucher wie dem Baader Skysurfer III oder dem etwas klobigen Telrad raten. Die Meisten kommen damit besser zurecht als mit einen Sucherfernrohr.
    Als kurzbrennweitige Okulare würde ich eine 6 mm Goldkante (Skywatcher UWA 66°) und für maximale Vergrösserung das Super 3.6 mm nehmen. Letzteres hat nur ein kleines Gesichtsfeld, aber eine ordentliche Abbildung und das Einblickverhalten ist ohne Brille okay.
    Mir gefiel die Randabbildung der üblichen 32 mm Erfle bei f/5 nicht. Ich bin beim Baader Hyperion Asph. 31 mm als Übersichtsokular gelandet.


    Gruss Heinz

  • Hallo Leonard,


    willkommen auf Astrotreff.


    Wozu ein 5mm Okular anschaffen? Du hast eines mit 10mm und dazu die Barlow- damit ist also die Brennweite von 5mm bereits abgedeckt.


    Barlow + das 25mm ergibt 12,5mm, auch gut nutzbar.


    Zum Begriff "Planetenokular"- bei einem motorisch nachgeführten Teleskop kann man durchaus auf Orthos zurückgreifen. Aber die haben ein recht kleines Blickfeld (wäre mit Nachführung nicht so schlimm) und dazu auch einen sehr kurzen Augenabstand. Ein 5mm Ortho bietet noch ca. 3mm Augenabstand, du klebst also mit dem Auge fast an der Linse. Das gilt auch für die günstigen Plössl.


    Dazu als weiterer Nachteil- du hast ein Teleskop mit Öffnungsverhältnis f/5- und die viel gelobten Orthos wurden nicht für so schnelle Optiken entwickelt, damals nutzte man f/10 oder ähnlich. An f/5 bildet ein Ortho selbst auf der Achse nicht mehr optimal ab.


    5mm bringen dir 150-fach, ein 4mm würde dich auf 187x bringen, das ist für Planeten schon besser und auch noch oft nutzbar. Dieses HR4 HR Planetenokular - 4mm wäre eine günstige LÖsung dafür. Gibt es auch als 3,2mm und würde dir rund 232x bringen. Da stört aber das Seeing schon häufiger.


    Diese "Planetary" sind vom Augenabstand und dem Gesichtsfeld und auch von der optischen Qualiktät her brauchbar. Natürlich gibt es bessere Okulare, die kosten dann aber auch entsprechend deutlich mehr.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Heinz, hallo Stefan,


    danke für die Blitzantworten. Die Sucheralternativen werde ich mir genauer angucken.


    Bezüglich der Frage warum ein 5mm: Ich habe gelesen, dass die Standardokulare nicht gut sind (quasi der "Flaschenhals") und die Barlowlinse die Bildqualität nochmal zusätzlich verschlechtert. Zumindest habe ich beim Jupiter die Streifen eher nur erahnen können.


    Hab jedenfalls bei ebay gerade für 29+5€ ein 6mm Skywatcher UWA 66° ergattert. [:D] Werde dann erstmal einfach testen, ob sich das auch mit der Barlow kombinieren lässt.


    Bleibt also noch das 2" Übersichtsokular! Hat noch jemand weitere Empfehlungen? Dann hab ich mehr Auswahl bei den Gebrauchten.
    [url="https://www.astroshop.de/okulare/skywatcher-okular-aero-ed-30mm-2-/p,33190#tab_bar_0_select"]Das hier[/url] bietet gerade jemand in 30mm für 69€ an, sieht auch brauchbar aus, oder?


    Gruß
    Leonard

  • Hi Leonard,


    wie dunkel oder durch Streulicht aufgehellt ist der Himmel an deinem Beobachtungsplatz? Bei f/5 bringt dir das 30mm schon eine relativ große Austrittspupille. Bei nicht sehr dunklem Himmel führt das zu einem aufgehellten Anblick im Okular. Grenzhelligkeit herausfinden - https://astrokramkiste.de/nachthimmeltest Wenn du Sterne mag5,5 noch mit freiem Auge sehen kannst wären 30mm noch ok, bei nur mag5 würde ich eher das 28mm wählen.


    Etwas weniger Brennweite wäre daher günstiger- Explore Scientific Maxvision 68° Okular 28mm SWA <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Zumindest habe ich beim Jupiter die Streifen eher nur erahnen können. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das kann natürlich auch an dem derzeit niedrigem Stand liegen oder zu starker Luftunruhe.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,


    also ich guck meistens vom Balkon im Dorf und geh manchmal aufs Feld raus. Bin deiner Empfehlung gefolgt und hab mir das EXPLORE SCIENTIFIC Maxvision 68° 28mm gegönnt. Gabs bei Bresser als Ausstellungsstück für 75€.


    Danke nochmal [:)]
    Leonard

  • Guten Abend,


    beide Okulare sind nun angekommen. Was mich an dem UWA 6mm Goldkante etwas stört: dass man genau senkrecht durchgucken muss. Ist man nicht genau mittig, dabb schiebt sich ein schwarzer unscharfer Rand ins Bild. Da sind die Super Okualare nicht so "streng", habt ihr die Erfahrung auch gemacht? Liegt das an dem relativ kleinen Loch auf der hinteren Seite? Warum ist das so?


    Lieben Gruß
    Leonard

  • Hi Leonahard,


    das ist der Kidney-Bean-Effekt, der tritt bei manchen Okularen störend auf. Versuch den Augenabstand von rund 15mm halbwegs korrekt einzuhalten und gerade und halbwegs mittig einzublicken. Mit etwas Übung wird das klappen. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Liegt das an dem relativ kleinen Loch auf der hinteren Seite?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Meinst du damit die Größe der Augenlinse oder den kleinen hellen Kreis (die Austrittspupille - AP), den du auf der Augenlinse erkennst?


    Die AP entsteht durch die Brennweite des Teleskops in Verbindung mit der Brennweite des Okulars. Gut sichtbar bei eingestecktem Okular, das Teleskop gegen z.B. den hellen Himmel tagsüber oder Nachts gegen den Mond gerichtet und aus etwas Abstand auf das Okular geschaut.


    Nur durch die AP kommt das Licht durch, egal wie groß die augenseitige Linse ist. Daher ist bei kurzbrennweitigen Okularen die Augenlinse oft nicht sehr groß- weil die AP typisch eben mit dem Okular deutlich kleiner ausfällt.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Leonhard,


    Okulare sind immer eine etwas individuelle Sache, besonders das Einblickverhalten. Ich habe die 6'er Goldkante jahrelang am 150/750'er Newton benutzt und bin damit gut klar gekommen.
    An unserer Sternwarte haben wir ein 80 mm Okular mit geschätzen 5 cm Augenabstand. Anfangs war das Teil für mich ein Grauen, ich konnte kaum eine brauchbare Einblickposition finden. Heute habe ich mit dem Ding gar kein Problem mehr.
    Der teleskopseitige Durchmesser der Feldblende entspricht dem Bilddurchmesser, der aus der Bildebene abgegriffen wird. Je kleiner die Brennweite und scheinbare Gesichtsfeld, um so kleiner der Feldblendendurchmesser. Plösslokulare haben z.B. immer den gleichen Aufbau, nur ist ein 4 mm Plössl 5 mal kleiner als eines mit 20 mm Brennweite.


    Gruss Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Souleon</i>
    <br />Liegt das an dem relativ kleinen Loch auf der hinteren Seite? Warum ist das so?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist die eingebaute Barlow. Hast Du bei Tag beobachtet ?
    Sollte bei Nacht kaum / viel weniger ein Problem sein.


    Gruß
    Rudi

  • Hallo zusammen,


    danke für Rure Erklärungen! Stimmt, hatte bei Tag geguckt. Ich schau nun mal im Forum bei den Themen über Anwendung und Sehenswertes vorbei.


    Viele Grüße
    Leonard

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!