Wie kann ich meine Jupiter EBV Verbessern

  • Hallo Beisammen,


    Ich habe mal eine Bitte an die Jupiter EBV Experten. Die Auswertung der AVIs bei mir ergibt einfach nicht die richtige Schärfe im Bild. Die AVIs sehen eigentlich ganz OK aus und die Stacks von AS!3 auch. Nur die Ergebnisse, die ich dann mit Registax oder Giotto kriege sind immer etwas enttäuschend. (Im Vergleich zum Forum hier z.B.)


    Das Scope ist ein 33cm F4 (Markenspiegel) mit 5x TeleVue PowerMate und ASI120MC (OK ich bin noch nicht auf den RGB Zug aufgesprungen) 2000Frames.


    So sieht ein Bild dann aus.


    Vielleicht kann ich die Experten mal bitten sich mein AVI und Stack anzugucken und ggf. Tipps zu geben, wie man daraus die beste Bildinformation rausholt.


    Nun ist so ein AVI 1GB gross. Ich habe mit 7z ein Archiv gemacht was 'nur' 440MB gross ist. Evtl. ist das ja als Download akzeptabel.


    Also hier ist das AVI (7z):
    http://skywatcher.space:8000/download/AVI.7z


    Und der AS!3 Stack :
    http://skywatcher.space:8000/d…7_070722_L_lapl6_ap38.tif


    Über Verarbeitungs-Tipps würde ich mich freuen.


    Danke & Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Gert,


    anbei "meine" Version. Bin aber in der Hinsicht Anfänger.



    500 Bilder mit A!S3 "MUltiscale Stacking"
    Danach Deconvolution Filter mit Astra Image
    Danach Denoise (wenig) mit Astra Image


    Mir fiel auf:


    - vertikale "Linien" im Bild, Chipstruktur? B-Matrix? (Profis wissen das besser)


    - bei Dir gilt das Gleiche wie bei mir: Brennweite runter , Belichtungszeit runter -> mehr Bilder pro Sekunde -> besseres Bild


    - ist Dein Newton wirklich kollimiert, oder die Kamera im Strahlengang verkippt? (siehe "Mondschwänzchen"), würde ich mittels Laser prüfen.


    Gruß


    Gido

  • Hallo Guido,


    Interessant!


    "Multiscale Stacking" hatte ich noch nicht auf meinem Plan. Muss ich mal versuchen.
    Warum 500Bilder? Ich nehme oft 'nur' 10% oder (max) 20%.
    Astra Image kannte ich noch nicht. Wie sieht das im Vergleich zu Registax/Giotto aus?


    Die Linien sind wohl Gain-Artefakte. Der Gain steht in FireCapture auf 70. Dadurch kriege ich 15ms Belichtung. (Parameter stehen ja im FC Log, was im 7z dabei ist) Man könnte Gain gegen Belichtungszeit tauschen. Was meinen die Experten dazu?


    Justage ist garantiert. Mache ich immer am Stern in der selben Himmelsregion wie Jupiter. Laser ist bei F4 zu ungenau. Ich denke der verzerrte Mond kommt von athmosphärischer Dispersion. Jupiter steht zu tief!


    An Deiner Version gefällt mir :
    Die scharfe Planetenkante
    Die Details in den Wolken wirken 'filigraner'


    Nicht gefällt mir (wenn ich einen kleinen Kritikpunkt anbringen darf)
    Zwiebelschalen am Rand.
    Rot/Blau ist verschoben. Ich habe in AS!3 RGB align an, aber der scheint das nicht richtig zu packen.


    Clear Skies,
    Gert




    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: gido01</i>
    <br />Hallo Gert,


    anbei "meine" Version. Bin aber in der Hinsicht Anfänger.
    500 Bilder mit A!S3 "MUltiscale Stacking"
    Danach Deconvolution Filter mit Astra Image
    Danach Denoise (wenig) mit Astra Image


    Mir fiel auf:


    - vertikale "Linien" im Bild, Chipstruktur? B-Matrix? (Profis wissen das besser)


    - bei Dir gilt das Gleiche wie bei mir: Brennweite runter , Belichtungszeit runter -&gt; mehr Bilder pro Sekunde -&gt; besseres Bild


    - ist Dein Newton wirklich kollimiert, oder die Kamera im Strahlengang verkippt? (siehe "Mondschwänzchen"), würde ich mittels Laser prüfen.


    Gruß


    Gido


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hi Gert,


    Giotto hab ich ewig nicht mehr genutzt.
    Bei registax werden die Details nicht so filigran dargestellt.
    Tja, die Zwiebelschalen werde ich mit Profihilfe hoffentlich irgendwann los. Wie gesagt bin ich Anfänger bzgl. Der Bearbeitung mit den neuen Programmen.
    Ich habe allerdings keine mondschwaenzchen bei dieser hoehe des Jupiters.
    Selber verwende ich einen 8” Newton f/6 von TS. Der neue Planetennewton.


    Es gab keinen UNterschied zwischen einem Stack von 250 Bildern und 500 Bildern basierend auf Deinem Avi. Ich konnte lediglich besser schärfen, ohne das das Bild verrauscht.


    Hatte ich probiert.



    Gruß


    Gido

  • Hallo Gido,


    Danke für das Bearbeiten der Daten!


    Wie Du auch schon schreibst bin ich sehr interessiert, was die Forum EBV Experten hier noch Weiterführendes sagen können.


    1. Verbesserungen beim Original AVI? (Aufnahmeparameter im FC log file im 7z Paket)
    2. Bearbeitung mit AS!3
    3. Schärfung (Giotto, Registax, Astra Image, etc...)


    Danke & Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Gert,


    ich hab mich mal an Deinen Daten versucht, aber sehr viel mehr an Details konnte ich nicht rauskitzeln. Ist wohl vor allem dem tiefen Stand geschuldet.


    Da mir Deine Schärfung eigentlich ganz gut gefällt habe ich jetzt einfach Dein Bild noch etwas nachbearbeitet und dabei den Abbildungsmaßstab auf 80% heruntergesetzt. Dazu noch eine kleine unscharfe Maske, Histogramm angepasst und den Kontrast etwas erhöht.



    In AS!3 gibt unter dem Menüpunkt Image Calibration den Punkt Column Noise Correction. Damit kannst Du die vertikalen Linien noch etwas mindern, bild ich mir zumindest ein.


    Gain gegen Belichtungszeit würde in Deinem Fall eher nichts bringen, da USB2 die Übertragungsrate limitiert. Außerdem wird das Rauschen bei der ASI120MC und Gain &gt; 75 ziemlich heftig.


    Um mehr Bilder zu sammeln müsstest Du wohl eher die Vergrößerung reduzieren, damit Du eine kleinere ROI nutzen könntest.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Volker,


    Danke für die Kommentare. Ich stimme Dir zu. Bei Gain 70 bin ich an der Grenze, wo das Video doch schon merkbar rauscht. Da will ich auch nicht weiter. Bei der Vergößerung bin ich aber schon noch im Rahmen. Bei Farb-Cameras soll ja der Sampling Faktor sogar 5x Pixelgröße sein! Und da bin ich mit dem F4 Spiegel und der 5x TV Powermate sogar noch drunter! Ich hätte noch eine 3x TV Barlow nehmen können. Aber dann bin ich gerade bei Jupiter 'nur' bei F12. Mit der 5x immerhin bei F20.


    Bin gespannt, ob es noch weitere Kommentare der EBV Gurus gibt.


    Danke & Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Gert,


    in der Theorie hast Du recht mit dem Abbildungsmaßstab, da ist die 5x Powermate genau richtig.


    Praktisches Problem bei Dir ist aber die Kamera bzw. Datenübertragungsrate. Du kommst nur auf eine Rate von ca. 30fps. Bei Deinen 15ms Belichtungszeit könntest Du theoretisch aber auf 50-60 fps kommen, also fast doppelt so viele Bilder in den 60s.


    Die Anzahl Bilder wäre nicht so schlimm, wenn der Planet hoch am Himmel stehen würde und die Quote guter Bilder vermutlich hoch genug wäre, aber durch den arg tiefen Stand der Planeten ist diese Quote deutlich geringer.


    Deshalb der Gedanke den Abbildungsmaßstab etwas zu verringern, da die theoretisch mögliche Auflösung derzeit wahrscheinlich eh nicht erreichbar ist. Dadurch könntest die ROI verkleinern und somit die fps erhöhen. Zusätzlich dürftest mit der Belichtungszeit auch etwas runterkommen oder den Gain etwas reduzieren können.


    Alternativ fällt mir aber gerade noch ein, dass es in FC bei den Kamerasettings vermutlich noch eine Checkbox "High speed mode" oder öhnlich gibt. Probier mal, ob sich damit die fps erhöht, falls nicht dann ist die Übertragungsgeschwindigkeit limitiert.


    Zusätzlich könntest Du bei einer One-shot Kamera auch auf 90s -120s pro Video gehen. Wie gesagt im Moment braucht man sich eh keine Gedanke um die theoretisch mögliche Auflösung machen.


    Dein Bild habe ich auf 80% herunterskaliert, weil dadurch ein etwas schärferer Eindruck entsteht. Ein beliebtes Mittel, wenn die Qualität der Aufnahmen für die große Darstellung nicht reicht.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Gert,


    das größte Verbesserungspotential besteht wohl weniger im Bereich der Bildverarbeitung, sondern im Bereich der Aufnahmetechnik.


    Die Asi 120mc ist zwar eine gute Einsteigerkamera, aber für die von Dir verwendeten großen RvI- und fps-Werte nicht geeignet. Sie könnte eigentlich gemäß der Belichtungszeit mit fps-Werten &gt; 60 aufzeichnen, schafft aber lediglich 32 fps und operiert daher am Limit. Eine USB 3 Kamera, besonders die Asi 224mc, wäre für Deine Teleskopgröße besser geeignet. Außerdem kann der USB-Traffic Regler an die Datenrate angepasst werden. Möglicherweise kommen die vertikalen Streifen im Bild daher. Die habe ich versucht, in Autostakkert zu korrigieren.


    Bei der aktuell niedrigen Planetenhöhe in Deutschland kann die Asi 120mc aus meiner Sicht mit f/15 und 50 bis 100 fps betrieben und die RvI entsprechend reduziert werden. Du scheinst die Aufnahmen aber wohl in Amerika erstellt zu haben. In südlichen Gefilden kann man schon bei f/20 bleiben.


    Die Aufnahmelänge des Videos ist mit einer Minute aus meiner Sicht zu lang, da rotiert der Jupiter schon ziemlich weit. Hier würde ich höchstens 30 Sekunden nehmen und stattdessen mehrere Aufnahmen derotieren.


    Die aktuelle Aufnahme habe ich jedoch an einem Stück in AS3 bearbeitet, 25 Prozent verwendet und RGB-Align durchgeführt. In Registax habe ich auf die Drizzle-Funktion verzichtet und die niederen Frequenzen stärker hervorgehoben. Es ergaben sich jedoch relativ starke Randartefakte, die ich mit der De-Ring-Funktion reduziert habe. Die wären wohl bei geringerer Aufnahmedauer und Verwendung der 16bit-Aufnahmefunktion in Firecapture nicht so stark ausgefallen.


    Gruß
    Thomas


  • Hallo Gert und Volker,


    vorerst mal ist das Bildresultat für den derzeitigen Stand ein tolles Ergebnis, viel mehr kann man kaum erwarten!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Praktisches Problem bei Dir ist aber die Kamera bzw. Datenübertragungsrate. Du kommst nur auf eine Rate von ca. 30fps. Bei Deinen 15ms Belichtungszeit könntest Du theoretisch aber auf 50-60 fps kommen, also fast doppelt so viele Bilder in den 60s.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Direkt avi aufnehmen halbiert etwa die mögliche fps, das ist bedingt durch die Farblayerberechnung! Deshalb nehme ich mit Farbkamera im ungebayerten SW-Modus auf (ich denke Y800) und debayere den Film nachträglich. Firecapture hat das geeignete tool mit dabei.


    Dann hast Du, Gert, schon zu gross aufgenommen. Besonders bei dem derzeitigen tiefen Stand würde ich nicht über 250-300 Pixel gehen, darüber verliert man nur. Ich denke für Dich reichen ca. F15.


    Zusätzlich hilft das auch bei der Zwiebelringbildung; bei diesem Sensor sollte man je nach Unruhe 50-66% gain nicht überschreiten und das Histogramm zu etwa 75% ausnutzen. Das steuert man nur über die Belichtungszeit bei voreingestelltem gain.


    Die vertikale Linierung hat mich auch gewundert, Mond und Schatten sind aber ebenfalls vertikal gelängt. Auto RGB align funktioniert selten zufriedenstellend; mach es in giotto nach leichter Schärfung manuell (mit so etwas wie Farbkanäle ausrichten...), dort kannst sogar leicht unterschiedlich grosse Farbkanäle einspielen. Find ich genial!


    Danach sollte mit weiterem Schärfen die vertikale Linierung nicht mehr so stark zu Tage treten. Der Rest ergibt sich dann von selber, Farbgebung zum Beispiel sieht ja mal ganz gut aus.


    Viele Grüsse
    Jan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TomR</i>
    <br /> Es ergaben sich jedoch relativ starke Randartefakte, die ich mit der De-Ring-Funktion reduziert habe. Die wären wohl bei geringerer Aufnahmedauer und Verwendung der 16bit-Aufnahmefunktion in Firecapture nicht so stark ausgefallen


    Hi THomas,


    wo finde ich die De Ring Funktion und wie geht das?


    Gruß


    Gido


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Gert,
    leider hab ich aus Deinem Summenbild auch nicht mehr herausholen können. Persönlich schaue ich, dass das Bild etwas weniger rauscht. Zum Schärfen in Registax 6 gebe ich immer denoise dazu. Es ist natürlich auch leichter kleine Öffnungen um 4" mit f/22 zu oder f/20 zu betreiben wie 12" ... Hier mal ein kürzlich mit 4" erstelltes Bild bei f/22,5.
    https://www.astrobin.com/349390/
    Das Problem ist bei uns Planetenfilmer meist das Videomaterial. Was im Video nicht drin ist, kann nachträglich nicht mehr gerettet werden. Das ist meine Erfahrung. Wenn das Seeing sehr schlecht oder nur mäßig ist, dann wird es sehr schwer den Fokus exakt zu treffen und gute Bilder zu erstellen. Leider hilft dann auch die große Öffnung nur relativ wenig, da man die Auflösung dann oft bei weitem nicht erreicht. Ich würde wie vorgeschlagen bei mäßigem Seeing mit der Brennweite heruntergehen. Das hätte mehrere Vorteile. Du kannst noch kürzere Belichtungszeiten nehmen, die Größe der Einzelbilder sinkt und damit kannst Du noch mehr Bilder pro Sekunde aufnehmen und das bei kürzeren Belichtungszeiten. Dadurch kannst Du den Fokus noch exakter einstellen und dann noch feinere Details herausholen.
    Bei gutem Seeing kannst Du die f/20 natürlich verwenden. Eventuell kannst Du bei der 3x Barlow mit Verlängerung auf 4x kommen?
    Ansonsten ist f/12 auch einen Versuch wert.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Thomas,


    Der Aufnahmeort ist bei 38grad N. Gefühlt steht Jupiter aber auch da nur knapp über dem Horizont.


    Beim ROI bin ich bei weiteren Experimenten auf 608x608 umgestiegen. Da ist dann aber nur noch wenig Schwarz um den Planeten herum. Wenn man mal einen nahe stehenden Mond mit im Bild haben will wird es schwierig. Die Daten vom FC log sind dann: (Wo kriegt FC eigentlich die Brennweite her?)


    Camera=ZWO ASI120MC
    Filter=L
    Profile=Jupiter
    Diameter=44.22"
    Magnitude=-2.47
    CMI=94.0° CMII=255.5° CMIII=125.4° (during mid of capture)
    FocalLength=7150mm
    Resolution=0.11"
    Filename=Jup_20180529_065548_L.avi
    Date=20180529
    Start=065526.951
    Mid=065548.977
    End=065611.003
    Start(UT)=065526.951
    Mid(UT)=065548.977
    End(UT)=065611.003
    Duration=44.052s
    Date_format=yyyyMMdd
    Time_format=HHmmss
    LT=UT
    Frames captured=2000
    File type=AVI
    Extended AVI mode=true
    Compressed AVI=false
    Binning=no
    ROI=608x608
    ROI(Offset)=336x176
    FPS (avg.)=45
    Shutter=15.15ms
    Gain=70 (70%)
    Brightness=8
    SoftwareGain=10 (off)
    HighSpeed=off
    AutoExposure=off
    Gamma=45
    WBlue=85
    AutoHisto=75 (off)
    WRed=54
    USBTraffic=40
    Histogramm(min)=0
    Histogramm(max)=171
    Histogramm=67%
    Noise(avg.deviation)=n/a
    Limit=2000 Frames
    Sensor temperature=26.0 °C


    Die Belichtungszeit ist 15.15ms. FPS 45. Allein aus den 45fps ergibt sich 22ms Wiederholfrequenz, also ist nicht viel Totzeit verschenkt.


    Klar mit der 3x Barlow kann man die ROI kleiner machen hat damit mehr FPS und gleichzeitig mehr Licht, und kürzere Belichtungszeiten. Auch da ergibt sich dann wieder ein optimer Punkt, aber das Bild ist halt kleiner. Wenn sich die Gelegenheit ergibt mache ich mal einen 3x 5x Vergleich.


    (==&gt;)Volker, Danke für den Tipp 'Column Noise Correction'. Das werde ich mal probieren.


    Danke für die Tipps & Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Gert,


    der Aufnahmeort ist immerhin 10 Grad südlicher als Süddeutschland, das macht schon eine Menge aus, vergleichbar mit der Jupiterbeobachtung hierzulande letztes Jahr. Letztes Jahr habe ich mit der Asi120 für meine Verhältnisse gute Ergebnisse bei f/20 und Belichtungszeiten von 1/30s erzielt. Damit würde sich auch die Übertragungsrate auf dem USB-Bus etwas entspannen. Außerdem kannst du die USB-Traffic Einstellung in Firecapture etwas höher stellen, auf 60 oder 80 und schauen, ob die Sache dann noch stabil läuft. Die Kamera sollte halt ihre einmal eingestellte Übertragungsrate dauerhaft halten können und nicht am Limit laufen. Außerdem sollte die Gamma-Einstellung in Firecapture ausgeschaltet sein.


    Die größte Verbesserung der Bildqualität wird aber vermutlich durch kontinuierliches Aufnehmen und Ermittlung von Phasen guten Seeings erfolgen. Die Schärfungsergebnisse fallen bei guten Seeing oft sehr unterschiedlich aus. Dann geht es darum, das Video mit der besten Schärfe zu finden, vorausgesetzt die anderen Dinge wie Kollimation, Fokussierung usw. stimmen und das Teleskop ist keine Gurke.


    Hallo Gido, die De-Ring Funktion ist in Registax 6 im Wavelet-Reiter im Funktions-Panel auf der rechten Seite.


    Gruß
    Thomas

  • Hallo Gert.


    Wie war das Seeing bei deiner Aufnahme? Durchschnittlich, eher mies, oder deutlich überdurchnittlich?
    Wie dick ist dein Markenspiegel? Bei üblichen Spiegelproportionen wird die Spiegelmasse und damit auch das thermische Verhalten (Spiegelseeing) bei diesen Dimensionen oft der begrenzende Faktor. Wie temperierst du den Spiegel?


    Die Verstärkung würde ich nur bis 60 aufdrehen, und dafür die Belichtung verlängern. 20ms bis 25ms sind oft noch gut möglich.


    Gamma = 50 wäre auch empfehlenswert. Unter anderen empfehlen Martin Lewis und Christopher Go diesen neutralen Wert.


    Auch mit der Aufnahmedauer könntest du experimentieren. 60s sind kein Dogma, wie die Arbeit von Christophe Pellier nahelegt, der ebenfalls AS! verwendet:


    https://www.planetary-astronom…m/temps-rotation-jupiter/


    Mehr frames, und eine höhere Verwendungsrate, liefern dann ein leichter zu schärfendes Summenbild.


    Zur EBV selbst kann ich nicht viel sagen.



    Viel Glück,


    Guntram

  • Hallo Guntram & Alle,


    Danke nochmals an die, die ihre Kommentare abgegeben haben. Evtl. guckt ja auch nochmal einer der Jupiter-Super-Gurus in meine Daten?


    (==&gt;)Guntram : Also das Scope steht auf dem Balkon und guckt nach Süden über eine Mischung aus Grasfläche und anderen Gebäuden. Daran lässt sich halt nichts ändern und den 33cm Spiegel mit Montierung kann ich nicht einfach auf die grüne Wiese vor die Stadt schleppen. Ich muss versuchen das aus dem Material rauszuholen, was möglich ist. Ich würde sagen, Seeing war für Balkonbedingungen und Höhe des Jupiter am Himmel 'gut'. Für das Forum-Posting habe ich aus ca. 10 AVIs auch schon das gefühlt beste ausgesucht. Der Spiegel ist ca. 40mm und hat hinter dem Rücken auch einen Ventilator. Tubus is geschlossen. Das Scope packe ich zur Dämmerung aus (Regenplane) und ich schätze mal bis zu der genannten Aufnahme waren es dann 3-4Std und der Lüfter lief die ganze Zeit.


    Das bringt mich auf eine Frage. Lässt man bei der Aufnahme den Lüfter an oder macht man ihn aus, damit sich die Strömung im Tubus 'beruhigt'? Ich denke 'Vibrationseffekte' habe ich bei der Montierung von AP und dem Eigengewicht des Tubus nicht.


    Im Okular war auch kein 'Tubusseing' zu sehen. Die Einstellungen von Gain und Gamma kann ich gerne mal anpassen. Mal sehen, ob ich dann so um die 20-25ms hinbekomme. Bei FC stelle ich die Aufnahme immer gerne nach Frames-Zahl ein. Entweder 2000 was so ca. in eine Minute passt, oder 4000, was dann halt 2min werden.


    Vielen Dank für die Tipps & Clear Skies,
    Gert

  • Also bei den vorliegenden Aufnahmen sehe ich nicht die Notwendigkeit, dass sich ein Guru der Sache annehmen müsste, wenn es sowas im Bereich der Amateurastronomie überhaupt geben sollte. Es gibt da noch genügend Potential bei der Umsetzung der bereits genannten Tips.

  • Hallo Gert.


    Danke für deine ausführliche Antwort!
    Zur Frage Lüfter an oder aus während der Aufnahme: Nimm einen Stern (oder, beser noch, einen Doppelstern, zB epsilon Bootis) mit der gleichen Belichtungszeit und dem gleichen Bildmaßstab auf, wie bei der Planetenfotografie. Einmal bei laufendem Ventilator, einmal bei ausgeschaltetem Ventilator, und vergleiche, in welchem Fall der Stern besser definiert ist.


    Viele Grüße,


    Guntram

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
    <br />Wo kriegt FC eigentlich die Brennweite her?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Gert,
    FC kennt die Pixelgröße der Kamera und berechnet den Scheibendurchmesser aus dem Live-Bild. Der Rest ist recht einfache Mathematik. Man sollte die Brennweite im Log nur als groben Richtwert verstehen. Abhängig vom Rauschen und Seeing kann der Wert recht fehlerbehaftet sein. Das sieht man auch wenn man die FC-Userdaten durchsucht (http://www.data.firecapture.de)


    Ich würde Dir noch empfehlen die HighSpeed-Option der Kamera zu aktivieren (in FC hinter dem "Mehr"-Knopf). Dadurch verdoppelst Du die Framerate. Intern wird damit (glaube ich) der ADC-Wandler auf 10bit umgeschaltet. Ich konnte bei meinen Tests bisher noch keinen Unterschied in der Qualität der Aufnahmen feststellen und verwende meistens die HighSpeed-Option bei Planeten.


    Gruß, Torsten

  • Hallo Torsten,


    Aha, klar. Sowas hatte ich mir auch schon gedacht. Erstaunlich wie 'gut' das Ergebnis dann rauskommt.


    Das 'Logfile' Archiv ist eine tolle Sache. Wie kann ich da meine Logs beitragen? Gibt es ein automatisches upload in FC? Freut mich, wie viele ASI120MC ich da sehe!


    Gibt es irgendeine Idee im Log zu dokumentieren, wie 'gut' die Aufnahme ist? Wenn FC per Camera Info und Jupiter-Durchmesser schon die Brennweite kennt, könnte aus den Daten doch geguckt werden, wie gut da die Auflösung ist. So eine 'Auf-die-schnelle-FFT' die die beste Ortsfrequenz ausrechnet. Dann weiss man, ob man bei miesen Seeing evtl. den Faktor der Barlowlinse runterschrauben kann. Um das Sampling anzupassen.


    FC ist ein Super-Programm! Ganz dicke Anerkennung für Torsten.


    Clear Skies,
    Gert



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TorstenEdelmann</i>
    ...
    Hallo Gert,
    FC kennt die Pixelgröße der Kamera und berechnet den Scheibendurchmesser aus dem Live-Bild. Der Rest ist recht einfache Mathematik. ...
    Gruß, Torsten
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Gert,
    Bzgl. Upload des Log gibt es in den FC Einstellungen weiter unten einen Tab "Server Upload". Da muß man sich über eine Email registrieren und danach werden die Logs direkt nach der Aufnahme hochgeladen (sofern eine Internetverbindung besteht).


    Über FFT-Auswertung das Seeing zu beurteilen bringt bei nicht-punktförmigen Objekten wie Planeten wohl nicht viel.


    Gruß, Torsten

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