Celestron Nexstar 4 SE

  • Mein erstes Tele!


    Nach mehreren Tagen Suchen&Lesen im Internet und Grübeln, was will ich, zu folgendem Setup gekommen und bestellt (Bestellung wäre noch änderbar, falls ganz furchtbar falsch daneben).


    Celestron Nexstar 4 SE mit StarAlign GoTo Steuerung, Preis mit Mondfilter und T2-Adapter knapp 700 Euro.


    Vorgaben:
    Astrofotografie mit Spiegelreflexkamera.
    Aber deutlich von 1000 Euro wegbleiben (daher auch nur 100 mm Öffnung)
    Goto-Steuerung, weil
    nur nach Süden Balkon verfügbar, Polarstern außer Reichweite.
    Mit Goto Einstieg den Sternenhimmel schneller verstehen.
    Im Hinblick auf evtl. Wiederverkauf, will spätestens in 10 Jahren niemand mehr etwas ohne GoTo haben (dachte ich mir so).


    Wie ist das Setup zu bewerten?


    Gruß Xenophon

  • Hallo "Xenophon",


    willkommen auf Astrotreff.


    Zu deinem Wunschteleskop- nein, das halte ich für Astrofotografie mit einer DSLR für sehr ungeeignet.


    - zu viel Brennweite zum Einstieg
    - mit f/13 sehr werden lange Belichtungszeiten nötig
    - azimutal montiert mit einfachster Polhöhenwiege- bei der Brennweite und der langsamen Öffnungsverhältnis- klares nö <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Goto-Steuerung, weil nur nach Süden Balkon verfügbar, Polarstern außer Reichweite.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Da hilft dir das GoTo auch nüscht, du musst die Montierung korrekt einnorden. Das GoTo hilft lediglich nach einem Alignment Objekte aus der Datenbank anzufahren. Ohne Einnorden geht nichts mit Fotografie.


    Gruß
    Stefan

  • (==&gt;)Stefan


    Erstmal danke für die Hinweise.


    Die f13 ist natürlich langsam und lichtschwach. Ich entnehme deinem Kommentar, daß eine Polhöhenwiege aus einem Azimut noch keine Parallaktik macht.


    Soweit ich weiß, hat nur Celestron die StarAllign Steuerung mit 3-Sternen-Alignment (3 beliebige Sterne anwählen).


    Kann man mit denen nicht die Polachse bestimmen?


    WIe dem auch sei: ich hab die Bestellung jetzt erstmal auf Eis gelegt, lasse den Kaufpreis stehen als Anzahlung, für den Fall, daß ich doch was anderes bestellen will.


    Was hältst du alternativ denn hiervon:


    Skywatcher N200/1000 BD mit NEQ-5 Pro SynScan GoTo, SynScan in English.


    Viel Licht, f=5, und eine stabile (?) Parallaktische Montierung dabei mit einem GoTo, wie auch immer. Wären dann leider doch 1000 Euro aber besser als ein Fehlkauf.


    Wäre erfreut, deinen KOmmentar dazu zu hören.


    Noch ist alles drin.


    Gruß Xeno

  • Hi, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...daß eine Polhöhenwiege aus einem Azimut noch keine Parallaktik macht<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Doch, aber die Wiege muss stabil und exakt einstellbar sein. Plastik und nur eine Gewindestange sind gerade bei der Brennweite uznd f/13 ein wenig zu dürftig.


    3-Sternen-Alignment können viele GoTo-Steuerungen, ersetzt aber nicht das Einnorden. Einige Steuerungen bieten ein Polaralignment, ob das bei StarAlign der Fall ist weiß ich nicht. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Skywatcher N200/1000 BD mit NEQ-5 Pro SynScan GoTo, SynScan in English.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nett, aber ein 200/1000 ist für die NEQ-5 mehr als zu groß, jedenfalls für Fotografie. Da wäre mindestens eine HEQ-5 nötig. Auf die NEQ-5 einen 150/750 setzen- das würde eher passen.


    Gruß
    Stefan

  • Ich mache nochmal einen neuen Versuch, von den 1000 EUro wegzubleiben:


    Skywatcher Tele N150/750 mit
    Neq-3 Pro SynScan (das Neq-5 Pro wird dazu als Kombi nicht angeboten ist einzeln zu teuer).


    Anstelle von dem Anfangs-Setup Celestron 4 Se (ohne Montierung, gewissermaßen).


    Schwerpunkt DSLR Fotografie (Kamera Canon EOS).


    Findet das jetzt deine Zustimmung?


    Gruß Xeno


    PS Alternativ könnte ich für Das Celestron 4 SE selbst eine Polhöhenwiege fräsen, so stabil wie auch immer nötig, bin werkstattmäßig für sowas ausgerüstet. Allerdings die Öffnung von 100 mm stört mich etwas.

  • Hallo "Xenophon",
    les dir das mal durch.
    Fotos von was? Mond? Den kann man mit nahezu jedem Teleskop fotografieren. Für 800 Euro geht das prima mit einem 6 oder 8" Newton in Dobsonbauweise.


    Planeten? dazu braucht man sehr viel Brennweite, wenn da Oberflächendetails dabei rauskommen sollen. Die DSLR ist dafür aber nicht geeignet, da brauchts ne andere Kamera. Ne astrotaugliche Webcam. Aktuell wäre das z.B. ne ALCCD5L-IIc. die kostet alleine schon mal 200 Euro. Dann ne Barlow-Linse, mit der die Brennweite erhöht wird. Kostet ca. 100 Euro aufwärts. Dann brauchst nen Laptop, um das Bild der Kamera zu sehen und scharfzustellen, weil die Webcam keinen Speicher hat, auf den Bilder geschrieben werden können und keinen eigenen Bildschirm...


    Vernünftig Montiert muß das Teleskop auch sein. Also parallaktisch. Mit Motoren und Steuerung. Das alleine kostet schon mal 800 Euro aufwärts. 6" Teleskopöffnung ist ein guter Kompromiß bezogen auf die Leistungsfähigkeit des Teleskops und dem Gewicht, was die Montierung tragen können muß. So ein Teleskop ist dann üblicherweise ein Maksutov-Teleskop oder ein Schmidt-Cassegrain. Kostet übern Daumen gepeilt 500-600 Euro. Diese Teleskope sind aber Spezialisten für kleine Objekte am Himmel, ausgedehnte Objekte machen mit diesen Spezialisten keinen Spaß, weil man nur einen Ausschnitt vom Objekt sieht und es somit überhaupt nicht bemerkt im Okular. Planetenvideos brauchen ein Budget von ca. 1500 - 1800 Euro.


    Alles andere (Galaxien, Planetarische Nebel, Sternentstehungsbegiete...) braucht noch viel mehr Budget. So um die 2000 Euro rum als Hausnummer.


    Denn diese Objekte sind lichtschwach. Also muß man lange belichten. 5-10 Minuten am Stück. Und dann ne ganze Nacht oder auch mehrere davon für dieses Motiv reservieren. So 20-50 Einzelbilder müssen dann am Computer mit Darks, Flats und Bias verrechnet werden (dazu gibt es spezielle Software). Das ist nicht die selbe Art "Bildbearbeitung" wie bei Tageslichtaufnahmen (rote Augen entfernen, Dreck entfernen), das ist richtig viel Arbeit. Das dauert Stunden.


    Damit die Bilder durch das Teleskop aber überhaupt was werden können, braucht man noch eine 2. sehr empfindliche Kamera, die über ein Leitrohr oder den Sucher sich nen Stern anguckt und sobald dieser Stern auch nur nen Bruchteil von nem mm von der Sollposition abweicht, Korrekturimpulse an die Steuerung der Motoren der Montierung schickt. Keine bezahlbare Montierung kann 8 oder 10 Minuten am Stück soooo genau nachführen. Die müssen alle "geguidet" werden. Ohne dieses Autoguiding werden aus nadelfeinen Sternen Zickzacklinien...
    Gruß Rolf

  • Hallo Rolf,


    das erschlägt einen ja, war aber irgendwie klar:


    Wenn man sich selbst kein Limit setzt, die Grenze nach oben ist offen.


    Ich weiß nicht, was ich fotografieren will. Muß das mit dem Auge erstmal sehen und dann entscheiden, was geht und was nicht geht. Wenn es mit DSLR nicht geht, muß notfalls noch die Astro-Cam her.


    Dann ist aber auch Schicht!


    Ich bleib bei meiner ursprünglichen Entscheidung, von den 1000 Euro wegzubleiben. Wenn die GoTos der anderen Hersteller (außer von Celestron) ebenfalls gut sind, wird es wohl das 150 mm Newton werden (weil mir die 100 mm vom Nexstar 4 nicht so schmecken). IRgendwo hab ich gelesen, was über 125 mm ist, bringt keine wirklichen Details mehr (wegen der Luftverschmutzung etc.).


    Werde morgen bei dem Händler anrufen und mal hören, was die so sagen.


    JEdenfalls als absoluter Anfänger ist für mich oberhalb 1000 Euro keine Spielwiese.


    Gruß Xeno

  • Hi (?), <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich weiß nicht, was ich fotografieren will. Muß das mit dem Auge erstmal sehen und dann entscheiden, was geht und was nicht geht. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Klingt so- ich will ein Auto kaufen, weiß aber noch nicht, ob ich lieber durch den Matsch oder schnell mit offenem Verdeck oder noch schneller auf der Nordschleife damit fahren will oder vielleicht doch auch 5 Tonnen Nutzlast transportieren will- aber kaufen tue ich eines. [:D]


    Nö- das wird so nix. Planeten stellen völlig andere Anforderungen als Deepsky. Und bei Deepsky gibt es kleine und großflächige Objekte und dafür sind eigentlich wiederum zwei verschiedene Telekope nötig.


    Und erst mal mit den Augen sehen- dafür müsstest du erst mal ein halbwegs großes Teleskop samt passenden Okularen und Filtern für visuelle Nutzung anschaffen. Erst damit kannst du die ganze Auswahl da oben halbwegs sehen, aber auch nicht auf Anhieb. Das Sehen will auch erst gelernt werden, gerade bei den lichtschwachen Objekten.


    Und zum Thema Fotografie noch was- Planeten gehen "einfach" im Sinn von- ist halbwegs im Blickfeld und dann für 20-30sec Video aufnehmen, den Rest macht die Software bei der Nachverarbeitung. Gut, gehört auch Erfahrung dazu, aber im Vergleich zu Deepskyaufnahmen ist das noch wenig Aufwand.


    Mein Ratschlag- such erst mal Kontakt zu Sternfreunden in deiner Nähe, zur Not hier im Forum mal fragen- ich wohne in xyz und suche Gelegenheit zum Mitbeobachten. Vielleicht findest du auch jemand mit Fotoerfahrung. Und dann erst darüber nachdenken- was will ich eigenlich wirklich machen? Planeten, Mond, Sonne oder Deepsky? Oder doch nur visuell? Für bis 1000€ ist ein 8" Newton als Dobson mit reichlich gutem Zubehör oder ein 10" Dobson mit weniger Zubehör und sogar ein 12" Dobson mit Beipackzubehör drin. Fotografie in dem Fall außen vor, dafür mit viel Beobachtungsspaß am Okular.


    Ach ja- der 150/50 auf der EQ-3 ist zu schwach montiert, ich hatte nicht umsonst geschrieben: <b>Auf die<font color="orange"> NEQ-5 einen 150/750</font id="orange"> setzen- das würde eher passen.</b>


    Gruß
    Stefan

  • (==&gt;)Stefan (==&gt;)Rengel


    Eure Beiträge haben mir gezeigt, daß ich erstens zuwenig Ahnung habe und zweitens tatsächlich nicht weiß, was ich will.


    Ich habe nun die Bestellung storniert und mir ein kleines preiswertes Dobson bestellt (115/500, 250 Euro), mit dem ich erstmal Erfahrungen sammeln will. Wenn ich dann sehe, was ich haben will, kommt das zur Not ins ebay und weg damit.


    Insofern hat der Beitrag für mich was gebracht, daß ich nicht für teures Geld einen Fehlkauf gemacht habe.


    Danke für alle Hinweise!


    Gruß Xeno

  • Hi,


    eine wohl vernünftige Entscheidung. Aber ich hätte an deiner Stelle nicht so einen kleinen 115/500 Dobson genommen. Für den ist immer ein Tisch oder irgend was anderes zum Unterstellen nötig.


    https://www.teleskop-express.d…ine-Crayford-focuser.html


    Ein 150/1200 würde eine problemlose stehende und ebenso sitzende Beobachtungsposition ermöglichen, dabei steht der Dobson am Boden. Dazu bietet der mit 150mm mehr Öffnung als der kleine 115er und würde eine etwas bessere Abbildung liefern. Der 115/500 hat einen sehr schnellen Spiegel vom Öffnungsverhältnis her betrachtet und das für zu nicht so schöner Randabbildung, besonders bei etwas weitwinkligeren Okularen.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Xeno,


    von langbrennweitigen 'langsamen' Optiken und ungeeigneten Montierungen wegzukommen ist schonmal ein wichtiger Schritt. Die SE4 wäre nebenbei auch mit einer hervorragenden Polhöhenwiege (sagen wir von einem versierten Wergzeugmacher mit Hang zur Feinmechanik) und geeigneter Optik dank der Ansteuerung kaum zu beherrschen bzw. die kann einen Autoguider zur Verzweiflung bringen.


    Beim Tischdobson wäre ich auch in eine andere Richtung gegangen - 76/300 für ganzkleines Geld, 130/650 für weniger als dein 114er oder etwas kurzes parallaktisch montiertes wie 114/450 oder 90/1250 (zwecks Einnorden, anfangs nicht-intuitives Bedienen, erste Aufnahmnen mit sehr kurzen Brennweiten) oder ein "Beobachtungsteleskop" für die vielen langweiligen Stunden neben der Kamera. Ist aber egal.


    Bzgl. Astrofotoausrüstung:
    Ich hab mir gerade eine für Balkon&Camping zugelegt, die ich als durchaus Einsteigertauglich erachte. Anders ausgedrückt: das Billigste irgendwie zumutbare von Skywatcher&Hausmarken.
    Vorhandene umgebaute DSLR, Clipfilter, Laptop, etwas Kleinkram wie z.B. Sucher und was man basteln kann wird da auch mitverwendet, dennoch lag die Rechnung bei über 1700€ - trotz Sonderangeboten und einem guten Preis fürs Gesamtpaket. Die Optik allein lag dabei nur bei etwas über 400€ (kleiner ED mit 72mm). Die billigste zumutbare Motierung bei knapp 700€ und dann eben noch der "Mittelkram" vom Flattener bis zum Autoguider - auch jeweils das Günstigste, was irgendwie noch vertretbar ist.
    Das läppert sich eben.


    cs
    Jürgen

  • Die Story nimmt jetzt noch eine neue Wendung.


    Ich hab mich mit jemandem unterhalten, welcher seit 1980 Astro betreibt, den ich gar nicht kannte, aber über eine Bekannte, die sagte, daß er einige Teleskope hat, Telefon-Nummer.


    Der Mann ist zweimal mit Dampfern versenkt worden, das eine Mal im Amazonas, von Piraten versenkt, das andere Mal im Südatlantik, vom Sturm versenkt, ist dann 4 Tage im Wasser getrieben. Interessanter Lebenslauf. Hat dann noch eine Lehre als Fotograf gemacht und ist seit ca. den 80er Jahren Astro.


    JEdenfalls, das Dobson 115 mm meinte er, sei Müll in neuer Verpackung. Und hat mir dann noch ungefähr eine Stunde lang die Augen geöffnet, wie was geht.


    Das 3. Setup sieht jetzt so aus: Newton 200x1200 mit Dobson-Montierung, einen Kollimationslaser, div. Filter und sonst noch einiges

    Wen die Astronomie alles zusammenbringt ...



    Xeno

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