Galaxien „sichtbarer“ machen

  • Hallo Zusammen,


    Gestern war ich bei herrlichem Himmel in den Sternen unterwegs und hatte meinen neuen Telradsucher und den deepsky Atlas ausprobiert. Im Vorfeld habe ich mir genau rausgesucht was ich beobachten will. Dann Material aufgebaut und temperiert, Augen adaptiert. Los ging’s mit Venus und Jupiter inkl. seinen Monden. Diversen Kugelsternhaufen oder Formationen (Coma Haufen, Herkuleshaufen...)


    Alles bestens. Auf der to do stand noch das Leo Triplet und der Virgohaufem.
    Gestartet bin ich mit dem Triplet und konnte es schwach als verschwommener Fleck wahrnehmen. Ebenso im Virgohaufen... schwach verschwommen. Gleiches „Problem“
    hatte ich bei M31 auch.


    Der Himmel war gestern verhältnismäßig und gefühlt dunkler als sonst.
    Habt ihr mir Tipps wie ich die Galaxien besser raus bekomme ? Liegt das nur am dunklen Himmel ?


    Vielen Dank schonmal im Voraus ! :)

  • Hallo Benni,


    Genau das ist es, der Himmel muss für Galaxien so dunkel wie möglich sein. Dunkler als sonst ist anscheinend nicht dunkel genug.
    Suche einen anderen Standort auf. Filter gegen Lichtverschmutzung helfen auch nicht wirklich.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo,
    hier gibts einen schönen Artikel was indirektes Sehen und Dunkeladaption der Augen betrifft. Es will alles erst mal geübt sein, und Wunder darf man trotzdem nicht erwarten. Galaxien bleiben halt "hauchzart". Filter bringen, wie Marcus schrieb, keine wirklich merkbare Verbesserung. Anders ist das bei Gasnebeln und Planetarischen Nebeln, da helfen OIII und UHC-Filter. Als tauglich für Deep-Sky sehe ich den Himmel, wenn alle Sterne des kleinen Wagens (also Kasten und Deichsel) einwandfrei zu sehen sind.
    http://www.hobby-astronomie.com/techniken.html
    Viel Erfolg und clear sky.

  • Hallo Benni,


    meine Meinung hierzu ist anders.


    Hier am Stadtrand habe ich seit Jahren einen Lumicon Deep-Sky der ersten Generation und seit einiger Zeit auch einen Astronomik CLS im Einsatz. Die Umgebung ist vor allem mit Na-Streulicht belastet, aber die einzige Lösung, wenn unter der Woche morgens um sechs der Wecker klingelt.


    An meinem Standort im Garten am Stadtrand bemerke ich durchaus einen spürbaren Kontrastgewinn bei der Beobachtung von Galaxien. Über die Jahre würde ich diesen Kontrastgewinn beim Lumicon Deep-Sky mit etwa 1,7x und beim Astronomik CLS mit 1,5x angeben. Bei Objekten wie M 51 ist der Unterschied bei 12,5" Öffnung deutlich. Bei Galaxien und anderen Kontinuumstrahlern hilft es auch, ohne einen Filter einfach höher zu vergrößern. Einen vergleichsweise kleinen Kontrastgewinn liefert auch (bei geringem Streulicht) der Baader Neodymium-Filter. Unglücklicherweise wird das Streulicht immer weiter durch LEDs verseucht, gegen die auch diese Filter machtlos sind.


    Gestern machte ich einige Beobachtungen an NGC 4490 mit meinem Zehnzöller. Die Sichtbarkeit des Begleiters NGC 4485 wurde durch den Astronomik CLS in der Deep-Sky-Skala von 4 (Indirektes Sehen notwendig) auf 3 (Objekt bei direktem Beobachten zu sehen) verbessert. Auch die ganz in der Nähe stehende Galaxie NGC 4618 war deutlich besser zu sehen.


    Die Filter sind natürlich überhaupt kein Ersatz für einen richtig dunklen Himmel, aber die landläufige Meinung, dass sie an Kontinuumstrahlern bei "passendem" Streulicht keinen erkennbaren Nutzen zeigen, teile ich nicht.


    salut, volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Volker,


    Besten Dank für deine Antwort.
    Habe aktuell einen OIII und UHC Filter im Einsatz. Wie siehst du diese zwei ?
    Gefühlsmäßig keine Verbesserung. Kann aber auch an dem noch untrainierten Auge liegen.


    Grüße Benni

  • Hallo,


    UHC- und [OIII]-Filter sind keine Filter für Kontinuumstrahler wie Galaxien oder Sternhaufen! Einen UHC finde ich unnötig (es sei denn, man legt Wert auf die Hß-Linie im Durchlass). Ein guter [OIII]-Markenfilter bewirkt an Objekten, die die beiden Sauerstofflinien emittieren (auch an streulichtbelasteten Orten) wahre Wunder und sollte m.M. nach in keinem Okularkoffer fehlen...


    salut, volker.


    EDIT: Doppelpost gelöscht. Sorry, aber die Forensoftware mit ihrer Zeitverzögerung und/oder Timeout ist da wohl Schuld gewesen...

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Benni,


    Ein wichtiger Aspekt, der auch schon viel diskutiert wurde ist die Erwartungshaltung. In einem 8"er sind salopp gesagt eigentlich alle Galaxien erstmal "verschwommene Flecken". Erst nach längerem Beobachten offenbaren sich subtile Charakteristiken. Ein paar davon geben auf den ersten Blick schon mehr her, wie eben M51 oder M82. Gerade im Virgohaufen ist man vielleicht versucht, über die ganzen Wattebausche zu browsen ohne Details zu erkennen. Eine gezielte Vorbereitung und aufsuchen bestimmter Galaxien hilft da ungemein. Zeichnungen helfen einem oft besser zu sehen, was mit gegebener Öffnung zu erwarten ist als Fotos.


    Vielleicht erwartest du ja insgeheim immer noch einen spektakuläreren Anblick als es den wirklich gibt? Wenn man es schafft an diesen kleinen subtilen Impressionen Gefallen zu finden, öffnen sich ganz neue Welten in dem Hobby. Andere greifen dann doch lieber zur Fotografie weil da der Wow-Effekt etwas leichter zu haben ist.


    Grüße
    Alex

  • Hallo Alex,


    Da könntest du etwas recht haben. Man wird ja hier schon mit vielen tollen Bildern verwöhnt. Wobei mir schon klar ist, dass das nicht 1:1 auf mich übertragbar ist.
    Denke schon auch, dass durch längere Beobachtungen auch deutlich mehr zu sehen sein wird. Also Augen trainieren :)


    Vielen Dank mal soweit !


    (==>)Markus ebenfalls merci für deine Meinung zu den Filtern


    Grüße Benni

  • Servus Benni, ( und M31 dazu) [:)]


    Du weißt ja - das mit den tollen Bildern ( die Bilder der Astrofotografie) wenn man die Hobby-Astronomie auch als Astrofotografie betreibt) oder gar die Bilder von Deep-Sky Objekten , die man im Netz ja mittlerweile massenweise findet, das sind halt einfach zwei paar Schuhe.


    Wird man mit dem eigenen Auge so niemals durchs Okular niemals wahrnehmen können, selbst bei ganz passablen noch halbwegs dunklen Landhimmel.


    Was aber natürlich nicht bös gegen die Astrofotografie gemeint ist - bitte nicht falsch verstehen.


    Für mich selbst ist aber Astrofotografie zu aufwendig ( und vor allem ist sie mir auch zu teuer).


    Ich bleib da weiterhin beim altmodischen visuellen Beobachten.


    Ist für mich selber einfach die Art , wie ich Astronomie als Hobby ausüben will.


    Aber muss ein jeder Spechtler oder Spechtlerin natürlich selber wissen.


    Fürs visuelle Beobachten hilft nur ein Himmel so dunkel wie möglich ist, so weit möglich wie es eben in mitteleuropäischen Breiten noch geht und viel Geduld und Übung dazu um nach und nach auch mehr Details zu erkennen.


    Natürlich muss auch das Seeing passen..und ..und..und , die eigene körperliche und psychische Verfassung, das letzte ist ja beim visuellen Beobachten besonders wichtig, geht halt vom Okular übers Auge ins Hirn...was und wie viel man sieht. ( oder auch nicht).


    Ich hab zwar ganz guten halbwegs dunklen Himmel direkt vor der Haustüre im Alpenraum und auf etwa 600 m Höhe, aber eine Bundesstraße verläuft in der Nähe, wo auch mitten in der Nacht etwa alle halbe Stunde mal im Schnitt ein PKW ( schlimmer hin und wieder auch noch ein LKW vorbeifährt) natürlich mit Fernlicht und dementsprechend eine Blendung da ist.


    Tja , dann kann die Dunkeladaption des Auges leider wieder von vorne losgehen, übersehe ich es und schau vom Okular weg, oder wechsle Okulare oder Filter und schau blöderweise dann genau nur kurz in den Austoscheinwerfer.


    Seit kurzem hab ich mir diese Dunkeladaptionsbrille von noctutec zugelegt.


    Ein ganz ganz einfaches Hilfsmittel aber hilft gut ..diese Brille ist Gold wert...diese 25 Euro haben sich gelohnt.


    ( Falls man von einem Standort, ( so wie ich) auch beobachtet wo man immer wieder mal durch Autoscheinwerfer geblendet werden kann)


    Ansonsten, einfach immer wieder probieren..irgendwann gehts und man sieht mehr Details.


    Die Black Eye Galaxie, M 64, im Haar der Berenike die hab ich schon öfters beobachtet, das dunkle Fleckerl ( das schwarze Auge) aber nie gesehen..vor kurzem ist es mir erstmals gelungen, wenn auch schemenhaft...ist auch eine Geduldssache , vor allem das visuelle Beobachten.


    Aber irgendwann klappts.


    Freundliche Grüße.

  • Als Nachtrag, (==>) BenniM31,


    Bei Galaxien visuell ist es einfach schwierig ...ich meine Galaxien visuell zu beobachten.


    Filter und sonstiges Equipment helfen bei der visuellen Galaxienbeobachtung nichts.


    Nur ein dunkler Himmel der hilft.



    Bei planetarischen Nebeln, Supernovaüberresten , Emissionsnebel und Nebel anderer Art , alles an Deep Sky Objekten innerhalb der Milchstraße, also innerhalb der eigenen "Heimatgalaxie" da helfen bei der rein visuellen Beobachtung gewisse Filter durchaus auch mal ganz gut.


    Sollte der Himmel aber trotzdem nicht total lichtverschmutzt sein.


    An erster Stelle natürlich der O3 wie auch UHC Filter, bei manchen Objekten nützt auch ein H-Beta Filter.


    Schau dir mal den Nordamerika-Nebel an.


    Zuerst ganz ohne Filter , dann mit einem guten UHC und dann mit einem guten O3.


    Oder den Cirrus-Nebel, den Supernovaüberrest..auch im Sternbild Schwan zu sehen.


    Falls du den Nordamerika oder Cirrus Nebel ohne Filter überhaupt findest.


    Bei der (visuellen Galaxienbeobachtung) hilft das aber alles nichts ..nur ein möglichst dunkler Himmel, das ist das einzige das bei der visuellen Galaxienbeobachtung wirklich überhaupt etwas nützt.


    Irgendwelche Filter helfen bei der visuellen Galaxienbeobachtung nichts und null


    Natürlich aber auch bei allen anderen Deep -Sky Objekten . beobachtet man visuell.


    Dunkler Himmel ist eigentlich durch "fast" nichts zu ersetzen, aber ganz besonders gilt das vor aber für die visuelle Galaxienbeobachtung.

  • Naja, sorry Forum,


    Ich meine, das ich immer wieder das Thema zunehmende Lichtverschmutzung, diese Thema auch immer mal wieder ansprechen.


    Aber, ich meine, das sollte einfach angesprochen werden.


    Gerade in einem Hobby-Astronomen Forum, wie in diesem , sollte da nicht einfach die Hand vor dem Mund genommen werden.


    Auf die Art .."na passt schon" [:)]


    Vielleicht ist es für die Astrofotografen "noch" nicht so das "Problem".


    Die Technik macht ja die Aufnahmen und selber schaut man kaum noch durchs Okular.


    Aber ... ( altmodisch) für visuell beobachtende Hobbyspechtler ( wie ich einer bin) wird das immer mehr zum Problem die zunehmende Lichtverschmutzung.


    Zum Teil ist das Hobby ( rein visuell beobachten ) immer weniger kaum mehr auszuüben auch im ländlichen Bereich ...es sei denn, man will zum Teil ewig lange Fahrten auf sich nehmen .



    Die Lichtverschmutzung geht schon längst weit über die Ballungsräume raus.

    Naja, musste ich einfach mal loswerden, weil mich das so nervt , und es immer schlimmer wird.. sogar selbst auf dem Land.


    Entschuldigt bitte .



    Und hoffentlich trotz zunehmender Lichtverschmutzung ...weiterhin möglichst klare Nächte.


    Auf das dieses schöne Hobby auch in Zukunft noch ( visuell) ausgeübt werden kann.


    Nicht nur mehr fotografisch, da es kaum mehr klaren und vor allem dunklen Himmel in Mitteleuropa
    gibt.



    Nette Grüße.

  • Hallo Canis Lupus,


    Danke für deine Tipps und Anregungen. Werde ich das nächste mal testen.
    Bin bei meinem letzten Versuch auch auf eine 900 Meter hoch gelegene Wiese gefahren. Glücklicherweise nicht allzu weit weg. Gefühlsmäßig war es dort schon besser als aus dem Garten raus.
    Wenn ich mir den Beleuchtungsmarathon einiger größerer Firmen im Umkreis anschaue ist die Lichtverschmutzung eine krasse Sache. Da ist es im Umkreis von paar km nachts um 2 taghell ... :(


    Besser wird’s wohl kaum mehr.


    Klare und vor allem dunkle Nächte !


    Grüße Benni

  • Hallo Benni,


    hier kommen ja interessante Aspekte zusammen. Du schreibst eingangs, Du hättest Venus, Jupiter und dann deep-sky beobachtet. Falls das in der Reihenfolge beobachtet wurde, würde ich die es anders herum empfehlen. Jupiter oder Venus nehme ich mir immer nach den deep-sky-Objekten vor, da die Beobachtung heller Planeten meine Dunkeladaption beeinträchtigt.


    Ich ergänze gerne auch noch meine Filtererfahrungen:
    CLS: Oft habe ich gute Kontrastverstärkungen festgestellt; aber ich hatte auch schon Abende, an denen das nix brachte. Da scheinen mir atmosphärische Aspekte ein Rolle, hinsichtlich der Wirksamkeit des Filters, zu spielen.


    OIII: Genial bei Gas- oder planetarischen Nebeln. Bei manchen Objekten "klaut" er Licht, so das hier Versuch klug macht. Ich finde die Wirksamkeit der schmalbandigen Filter korreliert sehr mit der Teleskopöffnung.


    UHC: In meinem Fall UHC-S v. Baader. Auch bei Nebeln klasse wie OIII. Ich wechsle gerne zwischen den beiden hin und her. Mal wirkt dieser besser, mal jener.


    Ein Erlebnis zum Schluß: Ich hab im Winter M97 mit OIII beobachtet und nach einer Stippvisite am Teleskop eines Sternfreundes dann die Galaxie M108 beobachtet und war enttäuscht, dass ich nur Kern und Aussenbereiche erkannt hatte. Den Filter hatte ich vergessen. D.h. durch den Filter wurden mir nur bestimmte Gebiete in der Galaxie gezeigt. Das fand ich spannend und werde es mal wider der theoretischen Regeln an heller Galaxien ausprobieren.

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn ich mir den Beleuchtungsmarathon einiger größerer Firmen im Umkreis anschaue ist die Lichtverschmutzung eine krasse Sache. Da ist es im Umkreis von paar km nachts um 2 taghell ... :(<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja , und das auch immer mehr im ländlichen Bereich.


    Und das macht einem Hobbyastronom, der altmodisch visuell durchs Teleskop beobachtet, leider immer mehr zu schaffen.


    Man braucht da gar nicht mal in einer Großstadt zu wohnen oder dem Ballungsraum rund um eine größere Stadt.


    Das wollte ich auch ausdrücken damit, aber so ist es leider ..immer mehr.


    Zu viele Firmengebäude auch in ländlichen Bereichen lassen ihre Reklame-Beleuchtung die ganz Nacht über an.


    Und strahlen selbst um zwei Uhr oder drei Uhr in der Früh unnötig in den Himmel.


    Macht das Sinn ?


    Geht das nicht, wenigstens von Mitternacht bis fünf Uhr früh die Beleuchtung "abzuschalten" ?


    Ich frage mich das immer wieder ..ich hoffe, solche Unternehmen bekommen dafür auch eine sehr saftige deftige Stromrechnung.


    Das einzige , wo es mir "einleuchtet" das Licht die ganze Nacht , 365 Nächte pro Jahr, auch mal durchbrennen "muss" sind nur solche Straßenbeleuchtungen, ( jetzt speziell im ländlichen Bereich) wie Fahrbahnteiler, Verkehrsinseln, gewisse Kreuzungen, gar keine Frage, da geht es auch um die Gründe der Verkehrssicherheit, überhaupt keine Sache und gar keine Frage.


    Aber selbst da, dezent beleuchten und nur auf die Straße selber und nicht blendend übertrieben hell und grell gleichzeitig auch den Nachthimmel noch beleuchten damt der Umgebung dazu, nur die Straße soweit es geht.


    Naja, vielleicht wirds ja mal besser, das da auch ein Umdenken einsetzt.


    Ich würds mir wünschen.


    Freundliche Grüße.

  • Hi Uwe,


    UHC und OIII sind nciht für Galaxien gedacht. Die leuchten im Weißlichtbereich und jeder Filter schneidet nur einen Teil dieses Lichts ab. Zwar werden auch störende Lichtanteile um diesen Anteil kleiner, aber das Verhältnis Nutz- zu Störlicht bleibt gleich, das Abbild ist lediglich insgesamt dunkler.


    Bei Nebelstrukturen schaut das anders aus, die leuchten ja überwiegend in bestimmten Wellenlängen und ein guter OIII oder auch der UHC lassen im Idealfall eben nur diese Wellenlänge durch und blocken das restliche Licht ab. Damit wird der Himmel dunkel und das Nebelobjekt wird kontrastreicher sichtbar.


    Ein UHC-S oder ähnliche für visuelle Nutzung halte ich für eher ungeeignet. Bei Nebelobjekten kommt bei diesen noch recht breinbandigen Filtern zu viel Störlicht durch, der Gewinn ist damit klein. Und bei Galaxien oder Sternhaufen- siehe oben.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo!


    Ein interessanter Fall zu diesem Thema ist die Galaxie M 33. Wenn man hier einen UHC-Filter benutzt, wird das Licht der eigentlichen Galaxie typischerweise sehr stark geschwächt. Dafür sieht man einige Emissionsnebel der Galaxie sehr deutlich. NGC 604 ist dann richtig auffällig. Man sieht das Objekt sogar unter sehr schlechten Bedingungen, z.B. wenn die Galaxie selbst gar nicht oder nur das Galaxienzentrum zu sehen ist.


    Streulicht und Lichtverschmutzung - vor zwei Jahren habe ich mal einen Thread darüber hier im Astrotreff eröffnet, der recht interessant geworden ist: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=194347


    Besonders durch die zunehmende nächtliche LED-Werbung ist die Situation mittlerweile noch schlimmer geworden, auch in ländlichen Gegenden.


    salut, volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Himmel war gestern verhältnismäßig und gefühlt dunkler als sonst.
    Habt ihr mir Tipps wie ich die Galaxien besser raus bekomme ? Liegt das nur am dunklen Himmel ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vieles ist schon geschrieben worden. Interessant finde ich die
    Erfahrungen mit den Lumicon Deep-Sky und dem CLS Filter von Volker.
    Auch teile ich die Meinung zum UHC Filter. Ich würde mir ebenfalls
    keinen mehr zulegen.


    Was hier neben dem dunklen Himmel, der für die Beobachtung schwacher
    Objekte essentiell ist, noch nicht angesprochen wurde, ist die
    Transparenz oder die Durchsicht des Himmels.


    Gerade Anfangs Mai hatten wir hier im Süddeutschland für ein paar
    Wochen keinen Regen, aber viele Aerosole in der Luft. Für Ende April,
    Anfang Mai meldeten die Wetterdienste einen hohen Staubanteil,
    hervorgerufen durch Staub aus der Sahara.


    Das in allem macht wunderbare rote Sonnenuntergänge, wie dem, den ich
    am 5. Mai 2018 aufgenommen habe, aber das geht zu Lasten der
    Transparenz des Himmels, die ebenfalls sehr wichtig ist.


    Das mag zwar erst mal einen dunklen Nachthimmel geben, auch ein SQM
    kann gute Werte anzeigen, aber dennoch können die Objekte schwächer
    als sonst zu sehen sein.
    Ein besserer Anhaltspunkt als ein SQM-Wert bietet die "Faintest Star"
    Methode, um festzustellen, wie dunkel und transparent der Himmel
    wirklich ist.
    Die Fachgruppe Deep Sky bietet dazu Grenzgrößenkarten zum Download an.


    Leider haben wir in unserem Hobby erheblich unter der
    Lichtverschmutzung zu Leiden. Machen wir irgendwie das beste daraus...


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein interessanter Fall zu diesem Thema ist die Galaxie M 33. Wenn man hier einen UHC-Filter benutzt,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich habe für die HII Regionen in Messier 33 ganz gute Erfahrungen mit
    einem [OIII] Filter gemacht.
    Aber: Bei den HII Regionen von Messier 101 habe ich keinen Filter
    benutzt, und trotzdem waren diese gut zu sehen...


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    schön, dass du den fst da mal hervorhebst! Schließlich diente er Jahrzehnte zur Beurteilung des Sternenhimmels, und die Angabe des fst ist dabei auch für jeden sehr anschaulich. Bis uns die SQMs eine nicht vorhandene Genauigkeit vorgaukeln, die auch nur sehr bedingt reproduzierbar ist. Wer es nicht glaubt, sollte mal in einer dunklen, bewölkten Nacht <i>ohne Sterne</i> im Gebirge mit seinem SQM mal messen...


    salut, volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Stefan,


    die Einsatzbereiche für UHC und OIII sind mir gegenwärtig. Wie ich schrieb, war das auch eine Zufallsanwendung an der Galaxie. Dennoch hat mich das Ergebnis überrascht. Natürlich war M108 "dunkel wie die Nacht". Aber irgendwas ist in den Aussenbereichen, auf das der OIII reagierte. Es zeigte sich der Kernbereich und mit Abstand dazu zwei sichelförmige Aufhellungen, dazwischen nix. Ich wiederhole es, wenn der Mond vom Himmel ist, um das zu verifizieren.


    Am 5"er finde ich den UHC-S sehr gut nutzbar. Da tun es die schmalbandigen Filter nicht so recht; alles wird zu dunkel. Am 10"er sieht das anders aus. Mit meiner Technikkombi hat der UHC-S bei hohen Vergrößerungen auch ganz veritable Ergebnisse gezeigt. Im deep-sky Bereich bin ich überwiegend mit dem 10"er unterwegs.


    Viele Grüße
    Uwe

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dennoch hat mich das Ergebnis überrascht. Natürlich war M108 "dunkel wie die Nacht". Aber irgendwas ist in den Aussenbereichen, auf das der OIII reagierte. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    <b>Messier 108: Surfboard Galaxy</b>


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">The galaxy does not have a pronounced core or bulge, but appears very mottled and dusty, <font color="limegreen">with few H II regions</font id="limegreen"> and clusters of young stars. The dust structures are prominent in the galaxy’s disk and very thick in front of its bulge. The central region of M108 is bright and irregular, with a large central bar.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Quelle: Messier Objects


    ...bei den großen Spiralen sollte man doch öfters als gedacht mit
    einem Linienfilter beobachten...


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    vielen Dank für den Hinweis/das Zitat mit den HII-Regionen. Ist ja auch irgendwie naheliegend, auf manches muss man halt gestoßen werden[:)]


    Viele Grüße
    Uwe

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    (D. Adams)

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