Dai-Ichi Kogaku 60/910 Refraktor der 80er

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich gerade in diesem Forum angemeldet und hier ist meine aktuelle kleine Baustelle. Ein Dai-Ichi Kogaku 60/910 Refraktor, den ich kürzlich bei ebay als "altes Fernrohr" oder so ersteigert hatte. Das Teleskop war sehr günstig, hat aber auch etliche Mängel, teilweise durch den Zustand bedingt und teilweise auch durch die Fertigung ... trotz "Made in Japan" [:)] ... Dennoch liefert es echt gute Bilder.


    Der Hersteller war wohl früher auch Zulieferer für günstige Vixen-Einsteigerteleskope, jedenfalls hab ich die Montierung kürzlich an einem Vixen Sky-Scope R-114S wiederentdeckt und auch der Sucher von meinem Refraktor (6x24, eine Linse, Plastikblende direkt hinter dem Objektiv) steckte so auf manchen anderen Vixen Einsteigergeräten in den 80er Jahren.


    Aufgrund dieses Suchers, der Machart der mitgelieferten 24.5mm Okulare und auch dem Plastik-Vorschraubring auf der Hauptlinsenfassung tippe ich bei diesem Gerät auch auf 80er.


    Trotzdem das alles schon irgendwie Vixen-kompatibel sein sollte, hab ich ein Problem mit dem Gerät und da hoffe ich auf Hilfe. Bei Cloudy Nights gibt's zwar jemanden, der auch einen Dai-Ichi Refraktor hat, aber seiner hat nicht mein Problem:


    Der OAZ hat ein zweiteiliges Auszugsrohr. Das hintere Teil kann man abschrauben, an diesem steckt am Ende ein 24.5mm Zubehör-Anschluß. Das vordere Teil hat ein Gewinde, in das – bei dem Teleskop aus Cloudy Nights – einfach ein Vixen 36.4mm Adapter reinpaßt für modernes Zubehör.


    Tja und genau der paßt bei mir nicht richtig.


    Das Gewinde ist vielleicht 0.2 mm oder so zu klein.


    Hat da jemand eine Ahnung? Man kann den Vixen-Adapter halt so vielleicht eine halbe Umdrehung reindrehen. Das hält auch, aber schön is ja anders ...?


    LG, Thomas


    PS. Anbei die Fotos von dem Gerät!




  • ... leider hab ich zu dem Thema, wieso bei diesem Refraktor das Vixengewinde 36.4mm nicht genau passend ist, immer noch keine Lösungsmöglichkeit parat.


    Aber mittlerweile hab ich mich an das originale 24.5mm "Trompetenrohr" an dem kleinen 60er gewöhnt. Mit etwas dünnem Klebeband ist es jetzt auch von der Schwergängigkeit / Leichtgängigkeit her genau passend – sprich man kann das Trompetenrohr gut verdrehen, um die optimale Einblickposition fürs Okular zu finden, aber andererseits bleibt es ansonsten schön "fest" stehen.


    Mein Dai-Ichi 60er Refraktor bekommt demnächst einen großen Bruder (den 80/1200 aus dem Nachbarthread hier):


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=220970


    Eine witzige Kombination, da der 80er ja auch eine Dai-Ichi Kogaku Montierung hat, aber einen Towa Tubus. Bei dem Towa ist das Trompetenrohr ja noch viel länger, und da passen original auch nur 24.5mm Okulare.


    Hab mir jetzt aus den USA ein paar neue Antares Plössl mit 24.5mm Steckdurchmesser bestellt. Mal sehen, wann die eintreffen ... es sind ansich 1 1/4" Okulare aber mit fest angeschraubter 24.5mm Steckhülse. Find ich nicht schlecht; gefällt mir besser als über einen Hybridspiegel zu gehen. Zumal es auch Geräte gibt, wo das mit dem Hybridspiegel oder zusätzlichem Adapter von der Fokuslage her nicht paßt: Icg hab noch einen alten Newton daheim, wo genau das der Fall ist.


    https://optcorp.com/products/a…m-plossl-eyepiece-965inch


    Die längste Brennweite, die als Plössl in 24.5mm paßt, sind 25mm. Das ergibt dann sowohl hier am 60er f/15 als auch an dem kommenden 80er f/15 eine 1.7er Austrittspupille; Vergrößerung 36x bzw. 48x. Für viele offene Sternhaufen – grad das, was die alten kleinen Refraktoren doch gut können – ist das gar keine so schlechte Größe, finde ich.


    LG
    Thomas

  • Moin Thomas,


    Da hast Du ja einen ziemlich gut erhaltenen DK-Refraktor ... vermutlich dieser hier (siehe Bild).






    Ich würde den sogar auf Mitte/Ende der 70er taxieren.


    Bezüglich der Angelegenheit mit dem 36.4er Adapter - das ist schon ungewöhnlich. Ich habe auch diverse (fast zuviele) von den schönen alten japanischen Klassikern mit dem Anschluss bei mir - und bei allen passte der Adapter auf 1 1/4" sehr gut. Kann vielleicht der Adapter das Problem sein? Evtl beschädigtes Gewinde oder nicht ganz rund?


    Wenn Du weiter mit 0"96 beobachten möchtest, seien Dir die Vixen etc. Orthos ans Herz zu legen. Dir bringen wirklich ein sehr schönes Bild.


    Tip: Schalte doch mal eine Suche a) nach so einem gebrauchten Adapter (sollte für ein paar kleine Euronen zu bekommen sein) ud b) nach besagten Vixen etc. Orthos (die gibt es im Brennweitenbereich von 18 - 4mm runter// Preis bei gutem Zustand 20-30€/Stück)


    Vielleicht findest Du ja welche .. toitoitoi und viel Freude mit dem schönen "Alten" ;)


    Greetz Hannes

  • Hallo Hannes,


    mit dem Gewinde ist es so: Mein(e) normalen 36.4mm Vixen Adapter passen nicht rein – maximal so eine Viertelumdrehung dann ist Schluß.


    Der originale Adapter mit dem 24.5mm Rohr paßt dagegem hervorragend. Alles rund und gut. Sobald ich den aber in ein anderes Teleskop schraube, was einen Vixenanschluß hat, ist es "klapprig".


    Bei visuellem Vergleich (beide Gewinde gegeneinandergehalten) ist das von meinem Dai-Ichi Kogaku wirklich kaum, aber trotzdem klar sichtbar, einfach einen Hauch kleiner im Durchmesser.


    Tja nur warum das so ist ... keine Ahnung ?!


    LG
    Thomas

  • Hi Thomas,



    schoener alter Klassiker. Dein Feingewindeproblem erinnert mich an meinen uralten Heidenhain 150/900er, der original noch mit 23.5mm-Mikroskopokularen ausgeliefert wurde. Der Okularhalter liess sich hier abschrauben, und ich erwartete ein M36.4er Gewinde. War es aber nicht. Das Gewinde ist M36.0 x 1mm, und ich musste mir einen Adapter selberdrehen. Nun hat das Heidenhain natuerlich eine ganz andere Herkunft als Dein Japaner, aber vielleicht gab es ja mal den Trend, dieses komische Mass von 36.4mm ein wenig abzurunden?


    Fuer einen Hobbydreher, der auch Feingewinde machen kann, sollte ein M36.0 x 1mm-Adapter kein Thema sein. Wenn Du nicht weiterkommst, kannst Du mir eine private Nachricht senden. Ich koennte Dir dann meinen Heidenhainadapter schicken und falls der passt, mir selbst einen neuen drehen. Ich bin nur etwas weit vom Schuss hier in England. Waere aber machbar.

  • Hallo Jürgen,


    vielen Dank für das großzügige Angebot. Aber erstmal hab ich mich jetzt doch mit 24.5mm arrangiert. Wenn ich den 80/1200er ex-Tasco-Silverline bekomme, hat der ja auch 24.5mm, und nach Michaels vielen Tests im anderen Thread ist es ja so, daß man bei dem 80er am besten einfach dabei bleibt. Insofern brauch ich dann den 60er auch nicht groß umbauen; wenn ich ehrlich bin, gehe ich eh davon aus, daß ich künftig eher öfter mit dem 80er schauen werde.


    Ein paar "vernünftige" 24.5mm Okulare habe ich auch bereits, das fängt bei 40mm (Tunnelblick) an, ab 25mm macht es dann wirklich Spaß, leider hört meine kleine Sammlung dann aber schon wieder bei 18mm auf. Kürzere Brennweiten hab ich nur als Huygens usw. was bei mir keine rechte Beobachtungsfreude aufkommen läßt ... aber man bekommt ja zu jedem alten Teleskop beim Kauf haufenweise die irrwitzigsten Huygens Dinger dazu ... [8D]


    Hab kürzlich im schwarzen Forum eine Suchanfrage nach Ortho oder Plössl oder wenigstens Kellner Okularen mit dem kleinen Steckdurchmesser gestartet, aber bis auf ein leider sehr "benutztes" Kellner 6mm ist mir nichts angeboten worden ...


    Insofern spekuliere ich jetzt erstmal auf die Lieferung aus den USA, also die modernen Antares Plössl mit 24.5mm Steckdurchmesser. Die haben ja gute Rezensionen bekommen und bei dem Preis (30 - 40 Dollar neu das Stück) kann man doch eigentlich auch nix sagen. Ist schade, daß die kein hiesiger Händler importiert. Es gibt dort wirklich alle Brennweiten, die man sich nur wünschen kann: 6, 7.5, 10, 12.5, 15, 17, 20, 25 ... ich habe mir da jetzt erstmal 7.5, 12.5, und 25mm herausgesucht.


    LG
    Thomas

  • Hi Thomas,



    das Problem der "Wellensittichaugen" (gemeint sind die kurzbrennweitigen H, HM, SR - Dinger) kenne ich nur zu gut aus meinen Anfaengen. Ideale Brillenglaszerkratzer, in die man hineinkriechen muss. Und das trotz Tunnelblick und schlechter Korrektur. Ich bin immer wieder erstaunt, was sich auf dem Okularsektor in den letzten Jahrzehnten getan hat. So manches "Billig-Kellner", das heute den Teleskopen beiliegt, waere in den 1970er absoluter Kult gewesen.


    Was Du ja auch noch machen kannst, ist die Verwendung eines Hybridspiegels. Das ist ein Zenitspiegel mit 24.5mm Eingang und 31.8mm Ausgang. Alternativ kannst Du auch eine Uebergangshuelse verwenden, denn Dein Fokussierbereich scheint ja gross genug zu sein. Klarerweise bekommst Du bei Weitfeldokularen Vignettierung, aber fuer die Verwendung guter moderner Kurzbrennweiten im heutigen Steckmass ist das kein Problem.

  • Hallo Jürgen,


    rein "funktional" geht es auch mit dem Vixen 36.4mm Adapter. Er läßt sich halt so eine Viertel- oder Drittel-Umdrehung reindrehen, bevor es "hakt" und da sitzt er aber schon absolut fest genug, um einen Zenitspiegel und Okulare anzusetzen. Beim Beobachten merkt man von dem nicht ganz passenden Gewinde rein gar nichts. Es ist eigentlich mehr ein "Schönheitsfehler".


    Aufgefallen ist mir übrigens, daß das Objektiv total schief angesetzt ist. Die Fassung ist nicht am vorderen Tubusende mit einem großen Gewinde eingeschraubt, wie bei manchen anderen alten Geräten. Sondern da sind einfach drei kleine Kreuzschlitzschrauben und entsprechende Gewinde direkt in den Tubus reingeschnitten. Allerdings ist das wirklich sehr (!) schief erledigt!


    Ist mir anfangs gar nicht aufgefallen ... sowas erwartet man ja nicht bei "Made in Japan" sondern wohl eher bei einem Lidl-Scope :D Aber jetzt, wo ich es gesehen hab, finde ich die Schieflage der Objektivfassung (und der Taukappe) richtig auffällig ... jedenfalls zeigt die optische Achse, vom Objektiv aus gehend, hinten am OAZ sicher 3-4 cm "daneben" !


    Witzig daß das Bild im Refraktor dennoch so gut ist, wie es ist. Eine Dezentrierung ist mir beim Beobachten wirklich nicht aufgefallen. Das Bild ist schön scharf und kontrastreich. Ich glaub, ich laß das alles auch einfach so, der Kleine ist ja eh nicht als Haupt-Gerät gedacht, sondern mehr als Wohnungsschmuck und nur zum gelegentlichen (Schnell-)Spechteln im Nostalgie-Modus :)


    LG
    Thomas

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