Lichtkasten: Planspiegel Schnellinterferometrie

  • Hallo,


    nach etlichen Varianten und Versuchen, hier ein mit einer monochromatischen Natriumdampflampe betriebener Lichtkasten, der
    ziemlich gut zu funktionieren scheint und sehr gleichmäßig ausgeleuchtete, kontrastreiche Interferogramme liefert:




    Die Qualität der IFGs ist sehr gut, man kann sie wunderbar direkt
    in Openfringe auswerten.



    Bei obigem IFG sind noch Unregelmäßigkeiten im Hintergrund zu sehen, dies rührte von einer etwas misslungenen ersten Teilbedampfung der
    Strahlenteilerplatte in unserer neuen Vakuumbedampfungsanlage der münchener Volkssternwarte, bei
    der die Glimmkathode tatsächlich helle Schatten in der extradünnen
    Aluminiumschicht produzierte. Muß unseren Kessel noch etwas umbauen, damit sowas in Zukunft verhindert wird.


    Ein Hauptproblem ist oft, dass man bereits VERSPIEGELTE Fangspiegel
    nur schlecht auf Kontakt messen kann, da der große Amplitudenunterschied zwischen dem unbeschichteten Prüfglas und dem verspiegelten eliptischen Fangspiegel bei der Interferenz zu extrem kontrastarmen Interferogrammen führt. Durch die optimierte Beleuchtung mit Hilfe eines weissen Kartonsheets schaffe ich es aber nun trotzdem ausreichend Kontrast für eine Auswertung von Fangspiegeln zu erhalten - yipiiiieeee!! [:)] Folgendes Foto zeigt
    einen solchen Fangspiegel. Dabei habe ich den beschichteten Fangspiegel einfach auf den Tisch gelegt und das durchsichtige,
    hochpräzise Prüfglas mit lambda/20 Wave einfach mit Kontakt nach vorheriger gründlicher Reinigung draufgelegt. Nach ca. einer Stunde Auskühlzeit mache ich dann die Aufnahmen. Die Streifen sind wunderbar zu erkennen!



    Übrigens funktioniert die Apparatur auch OHNE, dass man die Glasplatte bedampft. Ich habe diese Platte übrigens aus einem ausgedienten DIN A4 Flachbettscanner ausgebaut [;)] Es kommt wegen der fehlenden Bedampfung zu einer Unschärfe durch die Doppelreflexion, aber wenn jemand keine Möglichkeit einer Bedampfung hat, funktioniert es auch so ganz prima, die Interferogramme sind immernoch sehr gut:



    Hier der Aufbau des Lichtkastens. Der "Motor" ist eine 35W Niederdrucknatriumdampflampe. Ich habe mich für einen elektronischen
    Treiber entschieden, also nur ein einziges Bauteil hinter der Lampe.
    Das die Lampe auch komplett von den Gläsern weg ist, vermeidet thermische Beeinflussung der Gläser, da dies ein nicht zu unterschätzender Faktor ist und Glasfensterfangspiegel - aber auch die aus Pyrex - ziemlich verzieht, ohne dass es gleich auffällt.




    Und Kai, speziell für dich: der TRICK bei diesem Lichtkasten ist folgender: ich hatte ursprünglich das Licht an die Raumdecke strahlen lassen, hatte aber
    für mich zu wenig Helligkeit, vor allem bei bereits verspiegelten
    Fangspiegeln. Also experimentierte ich mit verschiedenen Möglichkeiten, das Licht möglichst diffus und gleichmäßig hineinzureflektieren. Nach vielen Versuchen stellte sich folgende Lösung als ideal und leicht machbar heraus (die einfachsten Lösungen sind tatsächlich oft die Besten, danke Patrick [:D] )




    Man sieht in obigem Bild den zu einem Halbkreis gebogenen weissen Karton. Die Lampe wird nach vorne komplett vom Holz (mit schwarzem Samt drauf) abgeschirmt, so dass das Licht ausschliesslich nach OBEN leuchten kann. Hier wird dann der gebogene Kartonbogen wunderbar sehr gleichmäßig aber auch sehr hell ausgeleuchtet, was eine super
    Hintergrundbeleuchtung für die Interferogramme bewirkt.


    Hier eine Aufnahme mit nach hintem "geklappten" Karton und etwas herausgeschobener Scanner-Platte, die als Strahlteiler wirkt. Von vorne (Kamera oder Auge) sieht man nun die zu testenden Gläser mit dem Prüfglas. Gleichzeitig durchdringt das Natriumlicht diesen Strahlteiler um die Gläser gleichmäßig auszuleuchten. Durch die Auskleidung mit schwarzer Samtfolie (auch am Boden) erhält man
    einen sehr hohen Kontrast.





    Nun habe ich aber noch an die Spezialisten eine Frage, die im Gespräch mit Kai aufgetaucht ist. Und zwar hatte ich behauptet,
    in den Interferogrammen wirklich NULL Unterschied zu sehen, wenn
    ich A) das Licht über meinen Karton einspiegele, der ja sehr nah dran ist an den Gläsern, oder B) das Licht über die Raumdecke einspiegele.
    Egal wie hoch die Deckenhöhe ist, ich kann einfach keinen Unterschied erkennen, wie auch folgende zwei Aufnahmen in Konstellation A) und B) erkennen lassen. Das eine Bild ist etwas überbelichtet, da ich versucht habe, das durch die Deckenbeleuchtung deutlich dunklere Interferogramm mit einer größeren Blende zu kompensieren:



    mit Karton:


    ohne Karton, Decke als Leuchtquelle:


    Wenn man obige beide Aufnahmen "blinkt", sieht man tatsächlich keinen NULL Unterschied in den IFGs. Habe dieses mit verschiedenen Raumhöhen getestet.


    WAS aber definitiv einen Unterschied macht, und darüber hatte mich Alois ja aufgeklärt, ist der ABSTAND der Kamera vom Lichtkasten, da ich nur durch einen großen Abstand die "falsche" Krümmung der Interferenzstreifen wegbekomme. Alois hat hatte ja in einem anderen Thread ausgiebig über diesen fiesen Haidinger-Effekt berichtet.


    Bei meinem Prüfglas aus Zerodur mit 150mm Durchmesser kann ich ab
    ca. 5m Kamera-Entfernung keinen Unterschied mehr ausmachen, so dass dieser Abstand wohl ausreichend ist.


    Aber meine Frage bleibt: warum macht es keinen Unterschied, ob ich den nahen Karton oder die bis zu 5m hohe Decke (bis zu dieser Höhe habe ich es geprüft) als Lichtquelle nutze?



    cs,


    Alfredo [:)]

  • Hallo Alfredo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alfredo Segovia</i>
    Aber meine Frage bleibt: warum macht es keinen Unterschied, ob ich den nahen Karton oder die bis zu 5m hohe Decke (bis zu dieser Höhe habe ich es geprüft) als Lichtquelle nutze?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gegenfrage: Warum sollte denn die Entfernung zur Lichtquelle eine Rolle spielen? Die Kamera ist ja in jedem Fall auf den Spiegel fokussiert.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,


    das ist eine sehr gute Gegenfrage. Und genau das ist der "Streitpunkt" (ist kein wirklicher Streit, er war nur sehr skeptisch ob das tatsächlich keinen Unterschied macht, wie ich frech behaupte) [:D] zwischen Kai und mir den ich geklärt haben will, hihihi. Der Haidinger-Effekt basiert ja darauf, dass ich bei meinem 150mm Prüfglas
    einen anderen Einfallswinkel der Lichtstrahlen am Rand habe als in der Mitte. Wenn ich mit der Lichtquelle nun weit weggehe, zum Beispiel
    ins Unendliche, dann minimiere ich doch dieses Delta an Winkel, oder nicht? Ich verstehe es tatsächlich noch nicht bis ins Detail. Denn
    wenn ich mit der Kamera nah ran gehe, verbiegts mir die Interferenzstreifen ja ganz brutal, genau aus diesem Grund. Warum spielt aber die "andere Seite", also die einfallenden Lichtstahlen, keine Rolle? Selbst wenn ich auf die Gläser fokussiere, kommen die Lichtstrahlen doch in anderen Winkeln daher, je nach Abstand, oder etwa nicht? Experimentell habe ich ja nachgewiesen, dass es keinen Unterschied macht, aber ich kapier nicht warum. Wär super wenn du mir das erklären könntest...


    lg,


    Alfredo :)

  • Hallo Alfredo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alfredo Segovia</i>
    Denn wenn ich mit der Kamera nah ran gehe, verbiegts mir die Interferenzstreifen ja ganz brutal, genau aus diesem Grund.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau so ist es. Durch den Abstand von der Kamera zum Luftspalt wird bestimmt, in welchem Winkel der Strahl den Luftspalt durchläuft. Damit ist die Strahlrichtung jetzt eindeutig festgelegt, und die Entfernung zur Lichtquelle kann darauf keinen Einfluss mehr haben.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,



    aaaaaahhhhh!! JETZT hab ich es kapiert!! Danke dir!! Das heisst aber auch, dass ich von einer nahen Lichtquelle einen deutlich kleineren
    Kreisdurchmesser der Leuchtfläche verwende als wenn ich an die Decke gehe, oder? Denn je weiter weg die Leuchtfläche, desto weiter divergiert mein Strahl Kamera-Leuchtfläche nach aussen, nicht wahr?
    Ist das richtig so? Deswegen macht es also keinen Unterschied...


    Das bedeudet, ich kann den Lichtkasten dann so lassen, und ich führe keinen zusätzlichen Fehler mehr ein, oder? Wenn ich nun aus
    ca. 8m Entfernung fotografiere, habe ich wirklich zuverlässige
    Interferogramme, siehst du das auch so, Michael?


    Wobei, ich habe nun unzählige Fangspiegel getestet...fast alle grauenvoll. Da würde selbst ein Lambda induzierter Fehler nix ausmachen, hahahaha [:D] ...die Leute würden erschrecken, wenn sie wüssten, wie "gut" ihre Fangspiegel in ihren Dobsons mit 99Strehl Hauptspiegel tatsächlich sind. Wirklich erschreckend! Da könnte man sich den Supderduperhauptspiegel tatsächlich einsparen...


    cs,


    Alfredo :)

  • Hallo Alfredo,


    "ich habe nun unzählige Fangspiegel getestet...fast alle grauenvoll".
    Dem kann ich nur beipflichten. Nur ein 120mm Fangspiegel von Aluna war wirklich gut.


    MfG Thomas (VdS Mat. zentr.)

  • Hallo Alfredo,
    zwei Anmerkungen:
    1. die Glasplatte kannst du ja auf der Rückseite matt schleifen, dann hast du kein Doppelbild mehr
    2.verbiegt sich das Prüfglas nicht wenn es so weit über den kleinen Fangspiegel hängt ?
    Grüße Alex

  • Hallo Alfredo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alfredo Segovia</i>
    Das heisst aber auch, dass ich von einer nahen Lichtquelle einen deutlich kleineren
    Kreisdurchmesser der Leuchtfläche verwende als wenn ich an die Decke gehe, oder?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, das ist richtig.


    Gruß
    Michael

  • Hallo,


    Thomas, das scheint kein Zufall zu sein...die einzigen wirklich
    guten Fangspiegel die ich bisher getestet habe, waren made by Alois Ortner und von Antares (USA). GSO, MEADE, ORION und andere sind wohl reine Lotterie. Vor allem von Orion bin ich maßlos enttäuscht. Die geben nämlich eine Genauigkeit an, die bei bisher 4 getesteten nicht einmal ansatzweise eingehalten wurde...


    Alex, das mit dem matt schleifen hört sich ebefalls nach einer guten Idee an, wenn man nicht teilverspiegeln kann. Allerdings ist der Vorteil der Bedampfung die deutlich höhere Reflektivität der Scheibe nach vorne und die höhere Lichtdurchlässigkeit nach unten.
    Irgendwie wirken die IFGs dadurch schöner. Aber wie gesagt, du hast
    schon Recht, nicht unbedingt notwendig.
    Das Durchbiegen überprüfe ich jedesmal durch Anheben. Das Prüfglas
    ist sehr dick, bisher konnte ich keine Durchbiegung erkennen.
    Bei einem sehr kleinen Fangspiegelchen habe ich den FS von unten nach oben an das Prüfglas gedrückt, welches an 5 Stellen gestützt war.
    Das war mir statisch zu heikel, deswegen bin ich mit dieser Lösung gut gefahren.


    Michael, DANKE! Du hast meine Zweifel ausgeräumt, ob ich tatsächlich
    zuverlässige Messwerte bekomme. Die Experimente deuteten darauf hin,
    aber mir fehlte eben die theoretische Erklärung...jetzt leuchtet mir
    alles ein.


    Kai, liest du mit? Jetzt kannste die Kiste ruhigen Gewissens nachbauen und benutzen, wann immer dir der RC-Test zu aufwendig ist.[:D]


    Übrigens: mit Kratzern hatte ich bisher beim Prüfen auf Kontakt keinerlei Probleme. Ich reinige beide Flächen allerdings auch sehr gewissenhaft vorher.


    Worauf man aufpassen muss, ist aber das "Festsaugen". Das kann die IFGs ebenso verfälschen wie Erwärmung, habe ich festgestellt.


    Hat da irgendjemand eine Idee, wie man das zuverlässig ausschliessen kann?


    cs,


    Alfredo

  • Hallo Alfredo.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn ich mit der Kamera nah ran gehe, verbiegts mir die Interferenzstreifen ja ganz brutal, genau aus diesem Grund. Warum spielt aber die "andere Seite", also die einfallenden Lichtstahlen, keine Rolle? Selbst wenn ich auf die Gläser fokussiere, kommen die Lichtstrahlen doch in anderen Winkeln daher, je nach Abstand, oder etwa nicht? Experimentell habe ich ja nachgewiesen, dass es keinen Unterschied macht, aber ich kapier nicht warum. Wär super wenn du mir das erklären könntest...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei den einfallenden Strahlen der Beleuchtung, hast du Strahlen aus allen Richtungen die dir
    eine gleichmäßige Ausleuchtung ermöglichen. Es ist also alles vorhanden was du brauchst.
    Bei der Interferometrie kommen nur jene ausgesuchten Strahlen zur Wirkung die zu dem
    Winkel passen, bei dem die Interferometrie möglich ist.
    Zum Beispiel am Rand der Prüffläche kommen nur jene Strahlen zur Interferenz die zu deiner Kamera zielen.
    Alle anderen Strahlen interferieren zwar auch aber ihr Licht kommt nicht in deine Kamera und sind daher unsichtbar.


    Gehst du mit deiner Kamera in die Nähe hast du am Rand stark schief reflektierende Strahlen die dadurch einen längeren Weg
    von Glasfläche zu Glasfläche haben als in der Mitte wo sie gerade durch gehen.
    Interferometrieren können nur jene Strahlen die für beide Flächen aus derselben Richtung kommen.
    Gehst du mit der Kamera weit weg wird die Differenz geringer, weil die Winkeldifferenz kleiner wird.
    Ob du auf das Prüfglas fokusierst oder nicht ändert dabei nichts. Dies dient nur zur scharfen Abbildung.
    Die scharfe Abbildung ist notwendig damit dadurch ganz am Rand keine Arteffakte entstehen.
    Bei Durchmesser 150 mm und 8m Entfernung und engen Luftspalt hast du ein sicheres Ergebnis.
    Vermutlich wirst du zwischen 4m und 8m Entfernung keinen Unterschied mehr er kennen,
    wohl aber zwischen 2m und 4m Entfernung,
    Dass kannst du noch ausprobieren.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Alfredo,


    eine Frage habe ich noch. Wo hast du die Na Dampflampe bezogen? Durch ihre Größe sorgt sie schon für eine ziemlich gleichmäßige Beleuchtung.
    Ich habe bei meiner Einrichtung den ganzen Kasten schwarz gemacht, was den Kontrast noch günstiger beeinflusst.


    MfG Thomas

  • Hallo Alois,


    vielen Dank für deine ausführliche Erklärung! Jetzt ist alles sonnenklar. Und ich bin auch erleichtert, dass es genau so ist, wie
    du und Michael (er schrieb zwar was über Fokussieren, aber ich denke er meinte dasselbe wie du) beschrieben habt. Denn ich habe wirklich viele Varianten dieses Lichtkastens getestet, bis ich auf dieses Optimum gestossen bin und bin froh, dass ich es nicht nocheinmal ändern muss. Die Ausleuchtung ist wirklich perfekt gleichmässig und die Interferogramme sind wirklich sehr sehr gut. Habe nun sogar den Abstand auf 3m verkleinert und sogar bis dahin geht es ziemlich gut. Zumindest mit dem 150mm Prüfglas. Darunter verbiegen sich die Streifen langsam. Ich bin also bei meinen 5m Kameraabstand wohl zukünftig auf der sicheren Seite.


    Habe nun über 200 Interferogramme gemacht, viel Erfahrung gesammelt
    was die Temperatur und die Durchbiegung (einen krummen 120mm Fangspiegel eines 24"-Dobsons habe ich sogar durch kontinuierliches Beobachten der Interferenzstreifen weitgehend "repariert", indem ich ihn in den richtigen Zustand mithilfe einer Feder gedrückt habe, da die Verbiegung nur um eine Achse vorhanden war! Dieser Fangspiegel funktioniert nun dauerhaft mit ca. lambda/4. Vor der "Operation" hatte er ca. 2 ganze Lambda Fehler, was unweigerlich zu Astigmatismus in der Sternabbildung geführt hatte.



    Die nun offene Frage: wie verhindert man das Ansaugen beider Gläser und die damit verbundene Verfälschung der IFGs?



    Gibt es dafür ein Gegenmittel?


    Viele Grüße,


    Alfredo :)



    ps: Thomas, die Lampe bekommst du problemlos bei ebay, zum Beispiel:


    https://www.ebay.de/sch/i.html…RS0&_nkw=35w+sox&_sacat=0

  • Hallo Alfredo,


    herzlichen Glückwunsch zu dem gelungenen Lichtkasten! Man gibt dir einiget Tipps und du macht es dann noch besser. Das gefällt mir[^]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Qualität der IFGs ist sehr gut, man kann sie wunderbar direkt
    in Openfringe auswerten. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Bei solchen I-grammen sieht man schon mit Sicherheit nach Augenmaß dass der Prüfling Spitzenklassen ist. Wenn man es denn gaaanz genaun wissen will müsste man den Referenzspiegel im Rayleigh- Wassertest prüfen. Das ist aber ein ziemlich aufwändiger Zirkus. Reizt mich zwar, aber im Moment geht es bei mir leider nicht.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein Hauptproblem ist oft, dass man bereits VERSPIEGELTE Fangspiegel
    nur schlecht auf Kontakt messen kann,... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ehrlich gesagt sind mir bisher unter diesen Bedingungen noch keine auswertbare I-gramme gelungen. Vielleich bringt es noch etwas mehr Kontrast man aus dem I-Gramm einen Grünasuszug macht und diesen dann kontrastverstärkt.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die nun offene Frage: wie verhindert man das Ansaugen beider Gläser und die damit verbundene Verfälschung der IFGs?...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dazu fällt mir nur ein:
    1. Blattsilbberstreifen o.ä. als Distanzplättchen verwenden.
    2. Auffällig dünne Spiegel kann man einfach nicht beliebig genau messen und damit auch nicht herstellen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Alfredo.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die nun offene Frage: wie verhindert man das Ansaugen beider Gläser und die damit verbundene Verfälschung der IFGs?
    Gibt es dafür ein Gegenmittel?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da hast du anscheinen schon zu gut gereinigt. Aber ohne gut reinigen geht es halt auch nicht.
    Bei der Beleuchtung mit der Natriumdampf- Niederdrucklampe, wo der Luftspalt etwas größer sein kann ohne merklichen Kontrast zu verlieren, hat man mehrere Möglichkeiten das Ansaugen zu verhindern.
    Die genaueste Möglichkeit wo der Luftspalt noch sehr eng bleibt ist jene.
    Du kennst mein Reinigungsset ja bereits und für jene die es noch nicht kennen
    Hier das Bild.



    Da ist in der Mitte eine Flasche. wo drauf steht „Sigolin Isoprpyl“
    Das ist ein knapp gefülter Teelöffel voll Sigolin- Konzentrat aus der Flasche daneben, vermischt mit cirka 220 mL Isopropyl.
    Diese Mischung gut durchgeschüttelt bis alles gleichmäßig verteilt ist, ist ein gutes Mittel zum Vorreingen und für Stellen
    die noch hartnäckig sind.
    Allerdings ist dabei auch eine gewisse Vorsicht notwendig. Weil im Sigolin ist auch ein Scheuermittel Geheimnis,
    Vermutlich ist es Calziumkarbonat. Diese Teilchen sind sehr klein aber weicher als Glas und richten in dieser Verdünnung
    bei Bk7 oder Duran Glas keinen Schaden an. Jedoch bei FK51 ist bei längeren Reiben unter hohen Druck hoher Konzentration eine Veränderung erkennbar.
    Allerdings bei Alu belegten Spiegeln ohne Quarzschutz kannst dieses Mittel nicht verwenden, weil da ist die Spiegelschicht sofort weg.
    Jetzt kommt der Trick.
    Du kannst nach der gründlichen Reinigung das Probeglas mit einen mit dem verdünnten Sigolin leicht getränkten Wattebausch abwischen,
    so dass ein schwach sichtbarer Film bestehen bleibt der dann eintrocknet.
    Den darfst du dann nicht mehr mit einen Tuch wegwischen sondern nur mit dem Staubpinsel sauber machen.
    Da gehen die Staubteilchen weg und es bleibt nur das Scheuermittel als Abstandhalter. Es wirkt dabei sogar wie ein weiches Gleitmittel
    und man kann mit dem Probeglas sogar ein wenig hin und her fahren bis man die gewünschte Streifenzahl hat.
    Damit erreichst du den Zustand der ersten Reihe in diesem Bild. Cirka 0,005 mm Luftspalt.
    Der Durchmesser der Prüffläche ist 160 mm.


    Als nächstes wäre, wie Kurt schon erwähnt hat, die dünne Speisefolie als Abstandhalter. Die hat 0,015 mm Dicke.
    Oder dünnes Zigarettenpapier. Das hat 0,02 mm Dicke.
    Dann gibt es noch eine Möglichkeit.
    Du kannst nach der gründlichen Reinigung, ein sauberes Tuch darüber ein wenig ausschütteln und diese Staubteilchen als Abstandhalter verwenden.
    Nur hier ist es ungewiss wie groß diese sind. Aber du kannst es überprüfen, indem du mit dem Auge oder mit der Kamera
    auf 25 cm Nähe herangehst und beobachtest wie stark sich die Streifen durchbiegen.
    Vergleiche die erste Reih mit der zweiten Reihe im obigen Bild zur Abschätzung.


    So jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Interferometrieren.
    Alois


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Alois,
    herzlichen Dank für die ausführliche Reingungsanleitung sowie die Bilder zum Heidinger-_Effekt. Den Trick mit dem Sigolin kannte ich noch nicht.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Als nächstes wäre, wie Kurt schon erwähnt hat, die dünne Speisefolie als Abstandhalter. Die hat 0,015 mm Dicke...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ich meinte echtes Blattsilber. Das ist noch wesentlich dünner als Speisefolie. Kleine Briefchen mit mehreren Lagen Blattsilber kann man preisgünstig bei ebay finden.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt.


    Danke für die Wortmeldung.
    Ich habe nicht gewusst dass Blattsilber noch dünner und so einfach und günstig erhältlich ist.
    Das finde ich sehr Interessant und werde es sobald wie möglich bestellen und ausprobieren.
    Aber vielleicht kannst du ein Blatt mehrmals zusammenfalten und achtlagig mit einer Mikrometerschraube messen.
    Dann wüssten wir jetzt schon wie dick so ein Blatt ist.


    Freundliche Grüße
    Alois

  • Hallo Alois,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber vielleicht kannst du ein Blatt mehrmals zusammenfalten und achtlagig mit einer Mikrometerschraube messen.
    Dann wüssten wir jetzt schon wie dick so ein Blatt ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Auf der Suche nach meinem Blattsilberschatz hab ich Blattgold von Degussa gefunden. Da steht drauf: Folienstärke 1,5 my. Das wäre also als Distanzplättchen für geringe Abstände gut geeignet. Das Blattsilber bleibt leider vorerst verschollen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt.


    In diesem Falle ist Gold, goldeswert. Weil 1.5 my ist ein idealer Abstand.
    Gut das du es zur Verfügung hast.
    Ich habe bereits Blattsilber bestellt und warte darauf.


    Beste Grüße
    Alois

  • Hallo Alois,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alois</i>
    <br />Hallo Kurt.


    In diesem Falle ist Gold, goldeswert. Weil 1.5 my ist ein idealer Abstand.
    Gut das du es zur Verfügung hast.
    Ich habe bereits Blattsilber bestellt und warte darauf.


    Beste Grüße
    Alois


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hab inzwischen auch meinen Blattsilberschatz wiedergefunden. Nur der Dickenmessversuch nach deinem obigen Vorschlag will mir nicht gelingen. Die Blättchen sind offensichtlich sehr dünn und zerbröseln mir zwischen den Fingern, sobald ich versuche sie zu falten. Als Distanzplättchen sind sie zwar zu gebrauchen, aber ohne genaue Kenntnis ihrer Dicke. Die Goldfolie scheint mir dagegen wesentlich robuster zu sein.


    (==&gt;) Alfredo,
    zu Strahlenteilerplatte mit Teilverspiegelung ist mit noch etwas eingefallen:Die die nicht verspiegelte Seite der Platte spiegelt natürlich immer noch etwas unnötiges Störlicht ins Interferogramm. Dieses ist aber bei den übliche 45% Ablenkung hochgradig polarisiert. Mit einem Polfilter vor Kamera oder Auge könnte man diesen Störlichtanteil unterdrücken und damit vermutlich den Kontrast der I-gramme weiter verbessern. Kann das derzeit leider nicht selber ausprobieren...


    Gruß Kurt

  • Hallo Rudi,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ad-Dabarän</i>
    <br />"Schweigen ist Gold, Reden ist Silber"
    ?
    Rudi
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    erklär mir doch bitte. Hat dein Spruch irgend etwas mit obiger Diskussion zu tun oder was soll das? Vielen Dank im Voraus [:)]
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt und Alois,
    Meinen Recherchen zufolge wird Blattsilber üblicherweise auf 1/4000 bis 1/7000 mm geschlagen bzw. ist, nach anderer Quelle, 300-500nm dick. Zu Blattgold hätte ich 100nm - 300nm gefunden und eine CDAluschicht sollte 70nm dick sein. Da die mechanische Dickenbestimmung versagt würd ich die Wiegemethode probieren. Bei 95 mm Seitenkante mit 500nm solltens 47mg sein pro Blatt.


    Lg
    Günther

  • Hallo Günther.


    Danke für deine Recherchen.
    Dass würde aber auch bedeuten dass die Blättchen nicht überall gleich dick sind.
    Aber dieser Unterschied wird wohl sehr klein sein.
    Ob das Blattgold 280 nm oder 300 nm hat, spielt dabei keine große Rolle mehr.
    Das Blattgold scheint daher der sicherere Weg zu sein.


    Beste Grüße
    Alois

  • Hallo,


    Alois, vielen Dank für deine weiteren interessanten Antworten!
    Ich war heute in der Münchener Volkssternwarte, um einen neuen Alu-Bedampfungsversuch für die Strahlteilerplatte zu machen, aber ich konnte das Sigolin, welches du uns damals dagelassen hast, nicht finden. Leider ist das Sigolin in Deutschland auch nicht erhältlich. Auch nicht in Onlineshops. Ist das ein Produkt aus der Schweiz? Kann man das in Österreich kaufen? Ich glaube, jetzt wäre genau der richtige Zeitpunkt, dieses Mittel mal auszuprobieren, das du mir schon so oft gezeigt hast...


    Kurt, danke dir für den Tipp mit der Polarisation! Auch das werde
    ich testen und berichten! Bei verpiegelten Ojekten wäre das eine
    super Sache! Und das Blattgold ist ebenfalls bereits bestellt. Bin echt gespannt, ob die verfälschten IFGs damit nie wieder auftauchen.


    Übrigens habe ich nun auch dielektrisch beschichtete Diagonalspiegel
    geprüft. Dabei ist folgendes passiert: es waren KEINERLEI Interferenzstreifen zu sehen. Wirklich sehr interessant. Der Kontrast
    ist einfach viel zu niedrig!
    Nach anfänglicher Enttäuschung dass man diese doch sehr weit verbreiteten Diagonalspiegel so nicht testen kann habe ich durch einen Zufall nun DOCH eine Möglichkeit gefunden, die Interferenzstreifen sichtbar zu machen. Aber darüber werde ich erst genauer berichten, wenn ich den Mechanismus dahinter verstanden habe[:0]


    cs,


    Alfredo :)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alois</i>
    <br />
    In diesem Falle ist Gold, goldeswert. Weil 1.5 my ist ein idealer Abstand.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe zwar schon für andere Anwendungen mit Blattgold gearbeitet,
    aber 1.5 Mikrometer Abstand wären mir etwas riskant.
    Es gibt auch Mylarfolie mit 1.4 my Dicke.

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