Kaufberatung bzw. sanfter Einstieg in Astrofotogr.

  • Hallo,
    ich habe mir vor kurzem eine Russentonne gekauft um Fotos von Vögeln und dem Mond (und bald auch Sonnenfotos) zu machen. Ich möchte nun das "System", also Russentonne 100/1000 MTO 11-CA auf Fotostativ (mit Kugelkopf, wackelt also wie sonstwas) so umrüsten, dass ich erstmal Fotos vom Jupiter und Saturn machen kann. Meine Canon 5D MkII kann da leider nicht so richtig mithalten, daher ist die Frage ob ich eine einfache Okularkamera an das Teil anschließen kann und wenn ja, welche Adapter ich benötige.
    Langfristig bzw. mittelfristig wird erstmal eine vernünftige Montierung dazu kommen um mittels autmatischer Nachführung besser Langzeitaufnahmen machen zu können. Langfristig möchte ich gerne mehr DeepSky Aufnahmen machen und überlege dann, richtig einzusteigen und ein großes Teil zu kaufen, auf dem dann die Russentonne zusätzlich montiert wird.


    Meine Frage(n) daher:
    Welche Kamera für Planetenfotos kaufen, die ich auch später noch z.B. zum Autoguiden verwenden kann
    Welche Montierung die ein großes Teleskop mit dem auch nette DeepSky Aufnahmen von Galaxien und Nebeln mit ner Spiegelreflex möglich sind, tragen kann.


    Viele Grüße
    Christian

  • Hallo Christian
    Also vielleicht solltest du erstmal dein Budget mitteilen da die Preisspanne doch immens ist,die man für taugliches Equipement ausgeben kann.
    Zweitens ist deine Wohnsituation/Umgebung interesant. Stadt oder Land, Haus mit Garten oder fünfter Stock, mobil oder stationär.
    Eine günstige und sehr mobile Möglichkeit wäre die Star Adventure ,sie ist für Aufnahmen von Deepsky Objekten mit deiner Russentonne aber eher ungeeignet und was das filmen von Planeten anbelangt habe ich dazu keine Erfahrungen, da ich mich auf Ds Objekte beschränke.Jedoch wäre sie die günstigste Variante wenn du ein z.B. 200/2.8 oder andere lichtstarke Objektive hast und ein Stativ. Damit kann man in die Astrofotographie reinschnuppern ohne sich gleich finanziell zu ruinieren [:D]und man kann schon beeindruckende Bilder damit machen. Sie besitzt auch eine Timelapse Funktion die dich als Fotograph vielleicht auch interessieren könnte.
    So nun zu den Planeten, was die Kamera angeht wird dich ein anderer hier sicher besser beraten können aber auch hier kommen wir wieder zu Punkt 1 wie viel möchtest du ausgeben ? Es gibt verschiedene Kameras für Planeten und später mal guiding von Deepsky Objekten jedoch ist hier Punkt 2 wiederum Interessant, wenn du im Garten vor deinem Haus belichtest ist der Laptop kein Problem wenn du allerdings ins Feld fährst wäre ein Standalone Autoguider wie der Mgen(der übrigens ganz ausgezeichnet funktioniert) vielleicht die bessere Wahl. Es hilft auch sich Reviews durchzulesen und sich auf z.b.Astrobin oder hier im Forum die Bilder anzusehen um entsprechendes Material zu vergleichen.
    Nun die Wahl der Montierung ist wichtig hängt aber auch wieder, du wirst es erraten, von Punkt 1 und 2 ab. Du solltest nur darauf achten das sie eine motorische Nachführung hat ein guide port besitzt und stabil genug für die angedachten Geräte ist. Goto macht es einfacher Objekte aufzufinden ist aber kein Muss. Letztlich wären noch ein paar Infos hilfreich um dir weiterhelfen zu können. Ich biete z.B. meine EQ6 gerade hier im Angebot Board an aber naja ich weiß halt nicht ob es für dich passt. Also hoffe es hat ein bisschen geholfen.
    Cs domi

  • Hallo Christian,
    ich besitze seit 2013 eine ASI120MC und bin immer noch zufrieden. Mit 4" sind da schon einige Details möglich. Hier zwei Aufnahmen im 4" Teleskop:
    https://www.astrobin.com/246008/F/
    https://www.astrobin.com/291594/C/
    Bei tiefem Stand wird es immer schwieriger gute Aufnahmen zustande zu bekommen.
    Als Stativ wäre eine EQ3 das Minimum, was ich für 4" nehmen würde. Ab einer EQ5 sollten Deepskyaufnahmen mit einem Newton bis etwa 6" f/5 oder 6" f/6 möglich sein. Die Russentonne ist mit f/10 kein gutes "Deepskyfotoobjektiv". Klar wird da auch etwas gehen, aber die Systeme mit f/4 bis ca f/6 sind da besser geeignet. Für Deepsky können Dir aber andere mehr erklären, da es nicht mein Gebiet ist.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Christian,


    ich denke, dass die 10Micron GM 2000 HPS II Ultraport zu deinen bisher geschilderten Anforderungen am besten passt.
    Ohne Budgetvorgabe und konkrete Angabe, welches grosse Teleskop da drauf soll, ist es natürlich problematisch, eine ordentliche Beratung und Planung zu machen. Das fängt schon damit an, was du unter einem grossen Teleskop verstehst [;)].


    Gruss Heinz

  • Danke erstmal für eure Hilfe.


    Wohne in Münster, Haus mit Garten aber rel. hohe Luftverschmutzung würde ich sagen. Könnte aber etwas raus fahren.
    Budget so 1100€ wobei ich mich glaube erstmal noch mehr einlesen muss. Leider ist es schwierig zu wissen was man will, wenn man noch so gar nichts hat.

  • Wenn 1100 Euro die Budgetgrenze ist, dann wird es wohl eine HEQ-5 werden. Fotografisch ist damit m.E. bei einem 6"-Newton Schluss.
    Für 1250 Euro gibt es derzeit aber schon eine EQ-6. Da passt gut ein 8"-Newton drauf.

  • Hallo Christian!
    Wenn für die Montierung Gebrauchtkauf für Dich kein Thema sein sollte kannst Du Dich hier im Forum auch mal umsehen.
    Ich hatte hier eine Bresser EXOS-II ohne Nachführung für 220€, und eine Celestron CGEM für 1100€ erstanden, beide Geräte sind Top!
    Die EXOS-II hatte ich nachträglich motorisiert, Kostenpunkt lag bei 190€, meine ich. Darauf kam ein GSO Newton 150mm f/6. Der hier,


    https://www.teleskop-express.d…rd---optischer-Tubus.html


    Visuell echt in Ordnung, aber mit meiner EOS 700d kam ich nicht in den Focus. Eine Barlowlinse 2x brachte da Abhilfe. Meines Erachtens war die Montierung da aber schon überfordert, ich hatte da echt Probleme den Mond richtig scharf zustellen.


    Viel Erfolg,
    Ulrich

  • Guten Morgen zusammen!


    Leider habe ich dieses Forum erst vor kurzem entdeckt. Vielen Dank, dass ich hier dabei sei kann.


    Bin ebenfalls sehr neu in diesem Forum und ziemlich neu was Erfahrung mit Teleskopen angeht. Bin kein Milionär (auch wenn ich Schweizer bin). Deshalb habe ich ein Bresser NT-203/1200(Newton) gekauft. Das Teleskop konnte nicht scharf stellen. Nach langem hin und her fand ich bei einem Kollegen (arbeitet in einem Astroshop in Zürich) heraus, dass es zusätzlich eine Verlängerungshülse braucht. Ist leider NICHT im Lieferumfang dabei!


    Die Lösung: UNBEDINGT eine Verlängerungshülse (80mm, 2''). Kostenpunkt: Euro: 29.-. Habe es über Deutschland bestellt, da in der Schweiz nicht vorhanden (nirgendwo auf Lager, muss bestellt werden, Wartezeit zwei Wochen). Mit dieser Verlängerungshülse funktioniert es wirklich sehr gut. Deshalb, falls jemand ein Bresser Teleskop NT-203/1200 kauft, unbedingt noch eine Verlängerungshülse dazukaufen!


    Gleichzeitig habe ich ein Okularset gekauft: TS Optics Okular- und Zubehörkoffer, Euro 219.-, statt Euro 350.-. Inhalt: 3 Super-Plössl-Okulare (32, 9 und 6mm Brennweite)
    1 Super-Weitwinkelokular (15mm Brennweite)
    1 Barlow-Linse( 2x)
    6 hochwertige Glasfilter (hellgelb, dunkelgelb, blau, rot, grün grau)
    1 Fotoadapter für Astrofotographie


    Was meint Ihr zu diesem Set?


    Hoffe sehr auf spannende Antworten und interessante Erfahrungsaustausch.

  • Hallo Thomas,


    willkommen noch auf Astrotreff.


    Zu deinem Beitrag-


    das bei dem Bresser eine Verlängerung nötig, aber nicht dabei ist spricht für sich bzw. gegen das Produkt. [}:)] An der Stelle wäre der Händler oder Bresser zur kostenlosen Nachlieferung verpflichtet gewesen.


    Zum Okularkoffer- günstig und in den meisten Fällen mit unnötigen oder wenig nützlichen Teilen bestückt. Das 6mm Plössl wird dir einen unangenehmen Einblick bieten, der Augenabstand ist da schon sehr kurz und anstelle des 32mm Plössl wäre ein Okular mit größerem Eigengesichtsfeld weit vorteilhafter. Das Plössl bietet ja nur 50° eGF, hier würde dir ein 2" Okular mit einer Brennweite so um 32-38mm und 68°-82° eGF (je nach Geldbeutel) ein deutlich größeres sichtbares Feld am Himmel bieten.


    Die "bunten" Gläser, also die Farbfilter, sind auch nicht unbedingt nötig. Manche Nutzer schätzen die zwar bei Plantenbeobachtungen, aber ein ungefärbter Anblick ist doch häufig schöner. Den Graufilter kannst du am Mond einsetzen, falls der dir zu hell erscheint.


    Eine Anmerkung noch, dein Betrag in dem Fred hier war nicht so ganz passend, hier ging es bei TO ja um eine Montierung. Zukünftig also entweder einen eigenen Beitrag eröffnen oder in einem zu deinem Thema passenden was schreiben. [:)]


    Gruß
    stefan

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