Yolo Konstruktion mit Winspot

  • Hallo Miteinander


    Angeregt durch den Thread von Beat möchte ich eine Möglichkeit einen Yolo mit Winspot zur konstruieren zeigen .


    Man benötigt Winspot das man sich kostenlos ohne Problem runterladen kann . Wenn man die Grundlagen des Yolos nachlesen will das Büchlein
    https://de.scribd.com/document/9781653/The-Yolo-Reflector


    Wer Englisch und Formeln nicht mag , es wird nur die Formel(5) benötigt . Ich habe sie hier gleich so umgestellt wie sie zum Berechnen des 2. Kippwinkels benötigt wird , und so das nur Grundrechenarten vorkommen .


    In Winspot gibt es zwei Yolo's .
    Damit kann man ein bischen rumspielen und sich so mit Winspot vertraut machen .
    Es soll wichtig sein nach jeder Modifikation Focus anzuklicken bevor man ploted !


    Größen Bei A.S.Leonard und Winspot
    R1 = Krümmunsradius Primärspiegel
    R2 = Krümmungsradius Sekundärspiegel
    A = Kippwinkel Primärspiegel : bei Winspot Tilt 1
    B = Kippwinkel Sekundärspiegel : bei Winspot Tilt 2
    S = Abstand Primär - Sekundärspiegel : bei Winspot Separation


    Beim Yolo wird die durch die Verkippung des Primärspiegels (um den Winkel A) erzeugte Koma durch die Verkippung des Sekundärspiegels (um den Winkel B) erzeugte Gegenkoma ausgeglichen . Wer mag kann sich dazu den Ersten Therm der Gleichung (1) bei A.S.Leonard ansehen .
    Das bedeutet wenn R1 , R2 , S und A festliegen gibt es nur einen einzigen zulässigen Wert für B .


    B = A * {R1*R2*R2 / [(R1-2*S)*(R1-2*S)*(R1-2*S + 2*R2)] }


    B = A * {.......} : die Klammer{.......} ist etwas größer oder kleiner 1




    Beispiel : Öffnung 200 mm : f ca. 12 : S = 1500


    1.)Versuch : R1 = R2 = 8000 mm : A = B = 4°
    Winspot zeigt A ist größer wie nötig , sonst ok


    2.)Versuch : Änderung A = B = 3,6°
    Geometrie , Fokuslage und f mit 12,3 wie gewünscht


    Berechnung von B für Komakompensation mit A ,R1 ,R2 , und S nach der gegebenen Formel :
    B = A *{8000*8000*8000 / [(8000-2*1500)*(8000-2*1500)*(8000-2*1500+2*8000)]}


    B = A * { 0,9752 } B = 3,511°


    3.)Versuch : Änderung B = 3,511°
    Fokuslage immer noch ok


    Der durch die Verkippung beider Spiegel entstehende Astigmatismus soll durch eien Gegenastigmatismus des Sekundärspiegels kompensiert werden .
    Die dazu notwendige astigmatische Brennweitendiferenz probieren wir mit Winspot aus .


    1.)Versuch : Surface(2) toroid Hacken setzen .
    vorsichtige Schätzung : Rtan 8020 : Rsag 7980
    Ergebnis : diffuse Punkte bei Standart Plot


    2.)Versuch : Um die erforderliche Genauigkeit der Radiusdiff. zu verringern setzen wir die Apertur auf 60 mm . Nun sieht man ein auswertbares Bild .

    3...4.)Versuch : Nach Rtan 8055 Rsag 7945 ist der Plot so gut das die Apertur wieder auf 200 mm gesetzt werden kann .


    5.)Versuch : Zum Feintuning verwendet man Uniform Airy und Uniform Blur . Vorher kann (sollte) man die SA durch eine geeignete Deformation (CC) des Primärspiegels korrigieren . Dies geschieht durch Ausprobieren mit Winspot oder der Formel(12)von A.S.Leonard .
    Achtung : Die CC hat bei Winspot kein negatives Vorzeichen !


    Im Beispiel : Rtan = 8055,5 Rsag = 7944,5 : cc = 3,7


    Der Wunschyolo ist fertig !


    Anmerkung : Alle Korrekturen wirken am Primärspiegel stärker wie am Sekundärspiegel . Während im Beispiel 111 mm Radiusdifferenz bei Korrektur am Sekundärspiegel nötig sind braucht man am Primärspiegel nur 24,5 mm Radiusdifferenz .
    Bei einer Spannfassung ist dies ein Argument , ebenso die Nähe zum Okular beim Justieren . Da die Radiusdifferenz ausschließlich auf die Asti. Korrektur wirkt ist Sie einfach zu justieren . Es bedarf deshalb auch keiner Langzeitstabilität . Das Problem ist die Genauigkeit über die gesamte Spiegelfläche .
    Letzlich ist es ein Frage was man sich genauer oder eher zutraut : Einen toroiden Spiegel oder eine komplexere Fassung . A.S.Leonard war Proffessor für Mechanik , und Interferometrie für Amateure war seinerzeit wohl eher selten . Allerdings waren damals die Spiegelblanks viel dicker und damit sehr viel schwerer zu verspannen .


    Viele Grüße Rainer

  • Hallo Rainer


    Danke vielmals für Deine Ausführungen, die ich erst heute gesehen habe. Darf ich dazu einen Kommentar machen?


    Toroid: Schleifen und nicht verspannen. Im seinem Artikel (danke für den Tipp) schreibt Leonard selber, dass die Verspannung kein ganz ideales Toroid gibt. Das Yolo Teleskop kann im Vergleich zu einem Refraktor mit der Hälfte des Gewichtes gebaut werden. Ein grosses Plus. Die Verspannung ist ein unnötiges Zusatzgewicht.
    Der Toroidschliff ist wirklich nicht schwierig. Interferometrie braucht es nicht. Wenn der Sekundärspielgel (nicht der Primärspiegel) torisch gemacht wird, erträgt er etwa doppelt soviel Oberflächen- Fehler, wenn ich mich nicht täusche.
    Beim Beobachten bin ich enorm froh, dass ich nicht mit einer Spiegelverspannung, sondern nur mit der Kollimation beschäftigen muss.
    Die Kollimation ist einfach, Okular-seitig und hält bei meinen Yolos besser als z.B.beim "Super APO", den ich kürzlich in der Hand hatte.


    Die Öffnung: Für das Yolo System ist ideal eine Öffnung von 5 bis 6 Zoll. Da kann man die Vorteile voll ausnutzen.


    Das alte DOS Programm von Sasian ist von mir aus gesehen für die Planung und den Bau besser, weil es eine Optimierugs - Routine beinhaltet. Man kann damit den ursprünglichen Plan im Lauf der Arbeit elegant anpassen. Ich mache jeweils den Sekundäspiegel zuerst, weil ich die geplante Radiusdifferenz nie genau erreiche (lieber zu viel). Ich kann dann den Primärspiegel nachrechnen und erkenne auch sofort was für ein Spielraum mir mit dem Abstand und den Winkeln bleibt.


    Ob ein paar ATMs im Forum ein Yolo bauen möchten? Der Wissens- und Erfahrungs Austausch wäre dabei wohl gewährleistet. Das Yolo System ist "high end" und nicht zu kaufen. Was für eine tolle Herausforderung, eines selber zu bauen!


    Herzlichen Gruss, Beat

  • Hallo Rainer, Hallo Beat,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Letzlich ist es ein Frage was man sich genauer oder eher zutraut : Einen toroiden Spiegel oder eine komplexere Fassung .<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    es ist mir völlig ein Rätsel, wie man durch starres Polieren eine glatte Oberfläche erzielen kann. Den Spiegel und das Tool nicht laufend gegeneinander zu drehen, ist doch die optimale Voraussetzung um eine raue Oberfläche zu bekommen: Immer die gleichen Pechzellen über die gleichen Zonen laufen zu lassen muss doch einen systematischen Fehler ergeben.Und man poliert stundenlang so,bis man die Differenz hat, glaube ich. Vermutlich sieht man einfach die Rauheit nicht, weil der Nulltest mit der Ellipse, bedingt durch die grosse Distanz, nur ein düsteres rudimentäres Bild ergibt. Hat man je ein Yolo schon auf Rauheit hin untersucht?


    Aus diesem Grund ist die Spannfassung die bessere Wahl. Oder was habt ihr gegen die Rauheit unternommen Beat?


    Gruss Emil

  • Hallo Beat


    Dein Komentar ist immer willkommen , besonders wo Du mehrere solche Teleskope hast .
    Das nicht jeder die gleiche Meinung zu torisch schleifen vs Spannfassung hat ist verständlich und auch gut so . Wenn dann beide Bauweisen zu guten Teleskopen führen umso besser .



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn der Sekundärspielgel (nicht der Primärspiegel) torisch gemacht wird, erträgt er etwa doppelt soviel Oberflächen- Fehler, wenn ich mich nicht täusche.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das sehe ich auch so , das kann man auch beim "Probieren" im Programm nachvollziehen .


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beim Beobachten bin ich enorm froh, dass ich nicht mit einer Spiegelverspannung, sondern nur mit der Kollimation beschäftigen muss.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Spannfassung ist ein zusätzlicher Freiheitsgrad (Astikompensation)der zudem ohne Rückwirkung auf die anderen Justagen (Komakompensation) ist . So etwas gibt es sonst nur noch im Schlaraffenland . Bei den langen Spiegelradien ist Kollimation doch das geringste Problem .





    Hallo Emil


    Als dritte Möglichkeit kann man auch nur beim Schleifen/Polieren verspannen . Auch darüber habe ich schon einen Bericht gelesen . Das Problem mit ev. Rauhigkeit ist gelöst und die Fassung im Teleskop ist auch optimal lösbar .


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hat man je ein Yolo schon auf Rauheit hin untersucht?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sasian schreibt etwas dazu bei seinen obstruktionsfreien Newton mit allerdings sehr großer Radiendifferenz des Sekundärspiegels . Etwas schwieriger sind solche Spiegel schon . Das Telescop findet man in Winspot Beispielen .


    Viele Grüße Rainer

  • Hallo Holger


    Zitat aus deinen verlinkten Beitrag:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">NACHTRAG zur qualitativen Erklärung:
    Eine schiefstehende Platte im konvergenten Strahl macht (hauptsächlich) Koma, Astigmatismus und Farbquerfehler. Monochromatisch würde ein einzelner Keil zur Astigmatismuskorrektur reichen, da man Keil- und Kippwinkel so anpassen kann, dass der Keil keine Koma macht. Für den stärker gekippten zweiten Keil des Korrektors ist das auch näherungsweise erfüllt. Der erste Keil muss dann nur noch den Farbquerfehler korrigieren. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hierzu eine Frage :
    Werden die Kippwinkel des Primär und Sekundärspiegels bei deiner Konstruktion so gerechnet das die Koma kompensiert wird ?
    Also Leonard Formel(5) und die Keilplatten machen keine Koma .
    Oder kompensierst Du das gegeneinander ?


    Gruß Rainer

  • Hallo Rainer,


    keine Ahnung, hab's halt hinoptimiert, so dass es in Summe passt... aber zumindest näherungsweise schien es die Bedingung zu treffen, wenn ich mich richtig erinnere. Ich hab das Design noch rumliegen, ich kann bei Gelegenheit mal reinschauen.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Rainer,
    vielen Dank für die sehr informative Kurzanleitung zum Yolo. Nach meinen Erfahrungen mit div. Kutters, speziell meinem 9" "Spargel" (der mit komakorrigiertem Hs) würde ich rein gefühlsmäßig auch beim Yolo mit der poliertechnischen torischen Deformation des HS beginnen. Leider bin ich derzeit wegen nicht- ATM Problemchen daran gehindert.


    Hallo Emil, hallo Beat,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Aus diesem Grund ist die Spannfassung die bessere Wahl. Oder was habt ihr gegen die Rauheit unternommen Beat?...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    da wär ich ebenfalls auch ganz neugierig auf Details wie Toolgröße, Strichführung etc. Bei meinem o. a. "Spargel" gelang mir die Komatisierung Hs mittels <s>Subdiameter</s>Ringtool und exzentrischer Strichführung relativ schnell und ohne auffällige "Rauheit" (besser: Welligkeit)*. Das Tool durfte dabei gedreht werden. Aber ohne Interferometrie in AC hätte ich damit erst gar nicht angefangen. Der Sekundärspiegel muss für die Tests natürlich verspiegelt sein. Heute wäre se für mich auch kein Problem den Hs vor dem Test mal eben zu verspiegeln.


    Bei einem 6" Yolo stelle ich mir die entsprechende poliertechnische interferometisch gestützte Toroidisierung des HS zwar deutlich schwieriger aber beherrschbar vor. Vielleicht hat das schon mal jemand vorgemacht. Falls ja, bitte um Link.


    Gruß Kurt.


    *Details zum 1. Vers. siehe:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=80044
    Doku zu "Spargel":
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=102469

  • Hallo Ihr Yolo Freunde


    Welligkeit, Rauheit oder "mamelonnage": Lässt sich am Gesamtsystem am Stern oder in AK z.B. mit dem Win Roddier Test abschätzen. Beträgt bei meinen guten Yolos etwa 1/100 lambda RMS. Wenn der Primärspiegel, nicht der Sekundärspiegel, torisch geschliffen wird, dürfte das nicht so gut werden.


    Ich schleife die Radiusdifferenz mit Carbo 800, nachdem ich die Pechhaut schon gemacht habe. Die Messung der Diffenrenz mittels Foucault mache ich, indem ich den Spiegel etwas anpoliere. Polieranleitung siehe Lukas H. "Der Schliff eines torischen Spiegels". Lukas war ein Anfänger im Spiegelschleifen: also kein Argument für einen Kompromiss mit einem Keil... Die "Toroidisierung" braucht nicht interferometrisch gestützt zu werden.


    Verspannen beim Schleifen/Polieren: Markus in unserer Gruppe hat das gemacht, ich glaube mit Erfolg. Ich bin mechanisch nicht gut eingerichtet, möchte es aber mit seiner Hilfe auch mal versuchen.


    Freiheitsgrad mittels Verspannung: Wir brauchen diesen nicht, weil wir das Instrument mittels Korrektur das Asti kollimieren. Die Verspannung wird dann eher zu einem unerwünschten "Schwierigkeitsgrad".


    Mit Gruss,
    Beat

  • Hallo Beat,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Welligkeit, Rauheit oder "mamelonnage": Lässt sich am Gesamtsystem am Stern oder in AK z.B. mit dem Win Roddier Test abschätzen. Beträgt bei meinen guten Yolos etwa 1/100 lambda RMS.... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das entspricht einem "total integrated Scatter" (TIS)von:


    TIS = 1-e^-(2*pi*1/100)² = 0,0039
    oder ca. 0,4% mehr Streulicht im Vergleich zu einer perfekt glatten Optik. Wenn man weiß dass eine perfekte, obstruktionslose Optik wg. der unvermeidbaren Beugung bereits ca. 14% Streulicht produziert kann man die besagten 0,4% als belanglos ansehen. Anders gesagt: Welligkeit, Rauheit oder "mamelonnage" spielen beim Yolo keine merkliche Rolle.


    Über die günstigste Messmethode bei der Korrektur des Yolo werde ich mich erst dann auslassen wenn ich ihn bearbeitet habe[:)].


    Gruß Kurt

  • Hallo,


    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "... würde ich rein gefühlsmäßig auch beim Yolo mit der poliertechnischen torischen Deformation des HS beginnen". (Kurt)
    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    ...
    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "Wenn der Primärspiegel, nicht der Sekundärspiegel, torisch geschliffen wird, dürfte das nicht so gut werden". (Beat)
    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Also ich habe ja noch nie einen Spiegel geschliffen, ... aber obiges verstehe ich auch. ... Das hilft auch kein "total integrated scatter" mehr !


    Gruß
    Rudi

  • Hallo Rudi,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also ich habe ja noch nie einen Spiegel geschliffen, ... aber obiges verstehe ich auch. ... Das hilft auch kein "total integrated scatter" mehr !
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hab ich da vielleicht etwas falsch erklärt?[:I] Bitte ggf. um Korrektur.


    Gruß Kurt

  • Hallo Rainer,


    ich hab gerade nochmal in das Design des Yolos mit Keilkorrektor reingeschaut - ohne die Keilplatten hat man 0.02 lambda Koma, also quasi gar nix. Einen Yolo mit Spannfassung könnte man direkt umbauen, ohne an den Winkeln der Spiegel etwas zu ändern. Passende Keile gibt's fertig zu kaufen [;)]


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Kurt


    Es freut mich , wenn Du meine Kurzanleitung informativ findest .


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nach meinen Erfahrungen mit div. Kutters, speziell meinem 9" "Spargel" (der mit komakorrigiertem Hs) würde ich rein gefühlsmäßig auch beim Yolo mit der poliertechnischen torischen Deformation des HS beginnen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei deiner Erfahrung mit deinen "Schiefen" und deinem "Messpark" ist das auch sehr zweckmäßig .



    Hallo Beat


    So wie ich Dich verstanden habe , machst Du die Radiendifferenz beim Sekundärspiegel etwas größer um Kollimationsspielraum zu bekommen . Dann paßt Du die Winkel A und B so an das der Astigmatismus durch die tatsächlich vorhandene Radiendifferenz kompensiert wird . Bei A ändert sich dann allerdings auch die Eintrittspupille .
    Wenn man A ändert muß man wegen der Komakompensation auch B verändern , was den Focus seitlich verschiebt . Als einmaliger Vorgang ok , aber vor jeder Beobachtung ?




    Hallo Rudi
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Welligkeit, Rauheit oder "mamelonnage<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">total integrated scatter<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Diese Begriffe sind hier im Forum legendäre Reizwörter .
    Im sogenanten "Monsterthread" gab es dazu sehr viele Beiträge . Sehr interessante und mit immensen Aufwand erstellte Beiträge , aber auch unnötig polemische .



    Hallo Holger


    Vielen Dank für die Info .
    Hast Du eine ungefähre Vorstellung was zwei solche Keile für einen Privatkunden bei Melles Griot kosten ?


    Viele Grüße Rainer

  • Hallo Rainer,


    für einen ersten Test mit 1" Durchmesser kann man bei Edmunds (oder auch woanders) 2 Keile zu je ca. 50€ bestellen.
    In 2" kenne ich nur CVI für rund 200 € / Keil :(
    Evtl. lohnt es sich, mal bei instockoptics.com oder surplus-optics.com zu schauen.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Rainer


    Radiusdifferenz beim Toroid:
    Grösser als das errechnete Minimum im Prinzip schon um Kollimationsspieraum zu haben, aber in einem anderen Sinn: Wenn wir gegen Ende des Polierens den „Mamelonnage“ minimieren wollen, wird die Radiusdifferenz unweigerlich kleiner werden. Wir müssen dies dann durch kleinere Kippwinkel oder grösserem Abstand der Spiegel kompensieren. Wenn wir darauf achten wollen, dass am fertigen Teleskop der Sekundärspiegel nicht in den Strahlengang ragt und wir genügend Weg am Okularauszug haben, planen wir lieber etwas zu grosse Winkel und einen relativ kleinen Abstand der Spiegel zueinander. Das sichern wir uns mit einer eher zu grossen Radiusdifferenz beim Toroid.


    Winkel und Kollimation: Wenn das Yolo Teleskop einmal justiert wurde, muss ich den Winkel B nicht mehr verändern. Die Feinjustage mache ich mit dem Hauptspiegel (Winkel A), wie bei einem Newton. Unterschied, dass die Kollimation via Korrektur des Asti gemacht wird, nicht der Koma. Es tritt dabei keine merkliche Koma auf, wie beim Newton kein merklicher Asti. Das ist jedenfalls was ich beobachte. Wie ist das denn genau? In der tangentialen Ebene sind die Spiegel gekippt, damit kommt Asti vor Koma. Aber in der sagittalen Ebene würde man zuerst Koma erwarten, oder nicht? Da wären wir wieder bei der 3 D Analyse. Sind die zwei Ebenen unterschiedlich Kollimations - empfindich?


    Mit Gruss,
    Beat

  • Hallo Beat



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Wenn das Yolo Teleskop einmal justiert wurde, muss ich den Winkel B nicht mehr verändern. Die Feinjustage mache ich mit dem Hauptspiegel (Winkel A), wie bei einem Newton. Unterschied, dass die Kollimation via Korrektur des Asti gemacht wird, nicht der Koma. Es tritt dabei keine merkliche Koma auf, wie beim Newton kein merklicher Asti. Das ist jedenfalls was ich beobachte. Wie ist das denn genau?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genaugenommen muß man nach jeder Veränderung von A auch B anpassen weil sonst Koma nicht mehr vollständig kompensiert ist . Bei den üblichen Yolo's ist das praktisch zu vernachlässigen , wie auch deine Erfahrung zeigt . Bei meinem 3D gibt es sogar überhaupt keine Komakompensation und der Strehl liegt trotzdem bei ca. 0,92 .
    In der Formel(1) von Leonard sieht man das die Fehler (Asti , Koma) vom Krümmungsradius , Kippwinkel und Abstand von der opt. Achse abhängen . Kippwinkel und Abstand bei Koma^3 und Astigmatismus^2 .
    Bei einem großen Yolo mit relativ schnellen Öffnungsverhältnis sollte man schon mal mit einem Programm ausprobieren ob nach Veränderung von A auch B angepaßt werden sollte .
    Ein Beispiel (allerdings mit einem Newton) findet sich auf Seite 2 im Beitrag von Gerd-2 .


    http://www.astrotreff.de/topic…SearchTerms=astigmatismus


    Winspot kann die zweite Ebene zwar nicht verkippen , liefert aber unter Trace die Koma und Astigmatimuswerte beider Ebenen und beim Plott sieht man auch die Auswirkung in beiden Ebenen . Ob die nun unterschiedlich kollimationempfindlich sind läßt sich ausprobieren .


    Viele Grüße Rainer


    Edith : Bei Koma geht der Kippwinkel linear und nur der Abstand^3

  • Hallo Rainer


    Soweit ich die Formel von Leonard im Kopf habe, geht der Winkel Sigma im ersten Term (Koma) linear und im zweiten Term (Asti) quadratisch ein.
    Bei kleinen Winkeln überwiegt die Koma, wird aber bei größeren Winkeln vom Asti "überholt". Darum überwiegt beim Schiefspiegler der Asti in der Ebene, in der die Spiegel gekippt sind.


    Die Kollimation des Yolo Teleskops ist im Prinzip einfach und praktisch. Das Teleskop ist aber so perfekt, dass sich eine ganz exakte Justage lohnt. Dafür oder dazu ist die Theorie hilfreich. Danke für Deine Hinweise.


    Mit Gruss
    Beat

  • Hallo Beat


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Soweit ich die Formel von Leonard im Kopf habe, geht der Winkel Sigma im ersten Term (Koma) linear und im zweiten Term (Asti) quadratisch ein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So ist es , wie man auch aus der Schreibweise für den zweiten Therm ersehen kann .
    Leonard Formel(1) w = C1 sigma z^3 cos(phi) + C2 sigma ^2 z^2 + C3 ....


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Darum überwiegt beim Schiefspiegler der Asti in der Ebene, in der die Spiegel gekippt sind.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Beim Yolo entsteht in der Kippebene Koma und Asti. (auf der Achse) und wird durch geeignete Maßnahmen in der Kippebene kompensiert .
    In der dazu senkrechten Ebene sind die Kippwinkel null und dementsprechend entsteht auf der Achse kein Koma und Asti. .
    Der resultiernde Asti. ist der Unterschied zwischen dem Asti. der Kippebene und dem Wert Null . Der Asti. der Kippebene muß also Null werden .


    Eine andere Möglichkeit ist das beide Ebenen den gleichen Asti. Wert bekommen . Dann ist die Differenz ebenfalls Null .
    Ein Beispiel dafür ist der 3D Schiefspiegler .


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=224471


    Viele Grüße Rainer

  • Hallo Rainer
    Mir ist es nie um die korrigierten Aberrationen im gerechnet System gegangen, das ist selbstverständlich. Mir geht es um die Koma und den Asti, der bei der Dejustage entsteht und woran man sich bei der Kollimation richten muss. Schade um das Missverständnis.
    Mit Gruss,
    Beat

  • Hallo Beat und Mitleser


    Ohne Berücksichtigung der erforderlichen Genauigkeit wäre ein Yolo schon schwierig zu kolliminieren .
    Ich bin deshalb froh darüber , was Du zur Theorie und Praxis der Yolo Kollimation geschrieben hast .
    Konstruktion und Kollimation des Yolo's sind also kein großes Problem . Die langen Radien wenn man keine geeignete Messtrecke hat schon .
    Das erste Mal vom "Yolo" gelesen habe ich in "SuW" von Erwin Herrig . Mein Messkeller ermöglichte aber keine Radien größer 3,6 m und ein hochwertiger Planspiegel war mir zu teuer .
    Später bei meinen Gerd-2 3D mit max. 9,7 m Radius habe ich einfach mal versucht durch 3 verbundene Räume und 2 Türen zu messen . Außerhalb der Heizperiode ging das gut , mit Heizung überhaupt nicht .


    Viele Grüße Rainer

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