Zeiss AS 80/1200

  • Hallo Christoph,
    erstmal herzlichen Glückwunsch zu diesem Volltreffer ;)
    Tja was soll man sagen - optisches Design (1926 !) trifft Fertigungsqualität. 1969 hat Dr. August Sonnefeld noch gelebt...
    Das O-40 ist auch ein schönes Teil ;)
    Den 80/1200 hab ich nur als Objektiv, ich war schon mal beim 100/1000 schwach geworden.


    Hat der Projektionsschirm den M44-Steckdurchmesser ? Dann müsste er eigentlich mit einer M44-Okularsteckhülse an den Wechsler geschraubt werden. Das O-40 bitte nicht für Projektion einsetzen, davor wurde wg. verkitteter Linsen bei O-Okularen immer gewarnt.


    Und noch was:
    Die Ib-Montierung nicht "aus Versehen" auf der Seite mit dem Rektaszensions-Feintrieb ablegen. Die Welle kann sich verbiegen.


    Gruß Lars

  • Hallo Christoph,
    auch von mir Glückwunsch und ich freue mich, daß dieses schöne Stück auch noch den Himmel erleben darf und nicht in der Vitrine versauert[:D]
    Hätte ich meinen AS 100/1000 nicht, wäre der 80ziger auch mein Favorit!


    Zeissige Grüße
    Armin

  • Hallo Lars, Armin und Michael,


    danke! :)


    Wg. Projektionsschirm - ja der hat einen Anschluss mit Durchmesser 44mm - werde ich mal probieren... und vor allem danke für die Hinweise bzgl. 40-O und 1b! gut zu wissen.


    Viele Grüße und cs
    Christoph

  • oh... - hi Jürgen, auch Dir ein Danke! hatte Deine Antwort noch nicht gesehen als ich abgedrückt hatte ;)


    Den Testbericht hast Du nicht zufällig noch irgendwo greifbar? oder weißt zufällig in welcher Ausgabe das war? - dann könnte man dann gezielt danach suchen.


    ...wobei 63! ...uff - das ist schon arg früh ;)


    cs
    Christoph

  • Hallo Christoph,
    herzlichen Glückwunsch. Das ist wirklich ein schönes Gerät und bestimmt auch ein sehr gutes. Da ist sicher nicht nur die Farbkorrektur gut. [:)]
    Manchmal muss man auch Glück haben ein richtig gutes gebrauchtes Teleskop zu bekommen. Ich hatte damals das Glück einen richtig guten Vixen 80L zu bekommen. Der Zeiss AS 80/1200 ist freilich noch edler und mit besserer Farbkorrektur.
    Ich bin gespannt auf Deine weiteren Beobachtungen. :)
    Servus,
    Roland

  • Hi Christoph,


    ich habe gerade im Internet gesucht und die Ausgabe wiedererkannt - Dezember 1963. Ich habe irgendwo noch die Printversion archiviert. Ich erinnere mich, dass ein Preis von 2800DM genannt wurde, was damals sehr viel Geld war. Importiert wurde das Geraet durch eine Firma aus Goettingen.

  • Morgen Jürgen,


    danke für die Info - da mach ich mich mal auf die Suche... wobei das wohl schwierig werden dürfte.


    2.800,- DM war das dann für das Teleskop allein oder komplett im Set mit Montierung? auf jeden Fall ein stolzer Preis zu dieser Zeit!


    cs
    Christoph

  • Hallo Christoph,
    herzlichen Glückwunsch, willkommen im Klub!
    Einige Bemerkungen:
    OTA und Montierung bilden eine Einheit und sind original. Das Originalset wurde von Zeiss Jena mit dem schweren Saeulenstativ geliefert. Das ist hier nicht dabei.
    Der Vierfach Okularrevolver mit aufrechtem und seitenrichtigem Einblick wurde von Zeiss erst Mitte/Ende der siebziger Jahre gebaut. Er ist also nachgekauft. Leider ist kein 25er Ortho dabei.
    Noch ein Tipp: Wenn du das Rohr um 180° gedreht auf die Montierung setzt, kommst du viel leichter an die Deklinationsknoepfe heran, weil sie dann näher am Okularauszug sind. Bei der nicht unerheblichen Länge des Rohres erleichtert das das Einstellen wesentlich!
    Viel Spass mit dem schönen Gerät!
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Danke für die interessanten Infos!


    Was meinst Du denn mit Säulenstativ? Säule oder Stativ? ;)


    Vermute, Du meist so eine Glockensäule, die an die 100 kg ;) wiegt und wie gerade eine in der Biucht zusammen mit 1a Montierung angeboten wird oder? Ok wäre dann zwar noch originaler aber leider für mich nicht mehr sinnvoll nutzbar ;)


    Aber Du kennst Dich mit den Geräten offensichtlich wirklich gut aus - kannst Du vielleicht noch was zu dem Stativ sagen? sollte doch auch von Zeiss sein oder?


    Und weißt Du zufällig für welche Teile die Halterungen in der Holzkiste noch sind? Die Kiste scheint generell eher schmal geschnitten und im Vergleich zu älteren Modellen mit rel. wenigen Halterungen Versehen zu sein.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Servus Christoph,
    nun ja, bei so eine Plakette ist natürlich tagsüber der Farbsaum überdeutlich. Den Unterschied vom Sears zum Lomo wirst Du tagsüber genauso sehen. Die Mondkrater wirst Du im Sears und im AS 80/1200 vermutlich sehr ähnlich sehen. Der Kontrastunterschied durch den größeren Farbfehler ist meiner Ansicht nach beim Mond noch relativ gering bzw. versaut den Anblick der Krater nur wenig.
    Wenn Du den Lomo, Zeiss AS und Sears vergleichen willst, dann idealerweise am selben Objekt und zur selben Zeit.
    Auf jeden Fall ist es schon erfreulich, dass der Zeiss AS 80/1200 diesen Test gut bestanden hat und gut abbildet. :)
    Nur aus Neugier, wieviel hat dieser schöne Zeiss AS 80/1200 gekostet?


    Hallo Armin,
    ich hab tatsächlich schon mal überlegt einen Zeiss AS 80/1200 zu kaufen. Bis jetzt haben mich dann die hohen Preise doch immer abgehalten... aber wer weiss ;)
    Man muss aber auch Glück haben so einen guten Zeiss AS 80/1200 zu bekommen wie der Christoph. Vermutlich würd ich den einzigen schlechten Zeiss AS derwischen ;)
    Servus,
    Roland

  • Hallo Christoph,
    ich selbst habe vier Zeiss Refraktoren, bin mit Zeiss aufgewachsen und von Zeiss Fernrohren umgeben. Auch vieles von meinem Zubehör stammt von Zeiss.
    Was noch in der Kiste gewesen sein könnte, kann ich nicht erkennen.
    Normalerweise müsste der Sucher mit drin sein und auch drei oder vier Okulare.
    Das Stativ ist definitiv nicht von Zeiss. Aber die Adaption an die Montierung ist gut gelungen. Zeiss hat da einen Zapfen mit 20mm Durchmesser und 70mm Länge, auf den die Montierung gesteckt wird. Dadurch ist sie leicht im Azimut verstellbar und in Sekunden vom Stativ getrennt. Wohltuend gegenüber den heute gebräuchlichen umstaendlich abschraubbaren Stativbeinen.
    Du wirst mit dem Langen im Sonnensystem viel Freude haben!
    Noch besser wird er, wenn du heutige moderne Okulare adaptiert.
    Ich habe die Planetarys und ein Vixen Zoom.
    Die sind nicht schärfer als die orig. Zeiss Orthos, aber viel bequemer im Einblickverhalten.
    Mit Saelenstativ meinte ich das schwere eiserne konische von Zeiss.
    Viele Gruesse
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    schau mal hier: https://www.ebay-kleinanzeigen…tativ/840617767-242-18949 - ebenfalls eine 1b Montierung mit genau dem gleichen Stativ nur in blau... Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass da zufällig einer genau das gleiche Montierungs-/Stativ Setup in zufällig genau der passenden Farbe zusammengestellt hat. Das ist doch bestimmt von Zeiss?!? oder zumindest einem gängigen zeitgemäßen Drittlieferanten - jedenfalls taucht dieses Stativ öfters auf wenn man die 1b Monti googlelt.


    cs
    Christoph

  • Hallo Christoph,
    dieses Stativ kenne ich nicht.
    Zeiss hat bis Anfang der siebziger Jahre den kompletten AS 80/1200 mit IB und dem eisernen schweren Saeulenstativ geliefert (ca. 3000 DDR Mark). Alternativ konnte man einzeln nur die Rohrmontierung (OTA) für knapp 1000 DDR Mark oder das Objektiv (321 DDR Mark) sowie die Scharfeinstellfassung (ca. 120 DDR Mark) erwerben. Ein Feldstativ für den 80/1200 gab es bis zu dessen Produktionseinstellung nicht.
    Mitte der siebziger Jahre kam dann das T Holzstativ für den Telementor. Dies ist aber sowohl für den OTA 80/1200 als auch für die Kombination mit der Ib zu schwach.
    Ich habe meinen zuerst auf einer alten gusseisernen Säule benutzt und mir dann ein Baader Hartholzstativ zugelegt. Damit und der Ib steht er auch im Gelände felsenfest.
    Mittels einer Doppelschwalbenfuehrung kann ich den Telementor 63/840 parallel zum 80er klemmen und auf der Gegengewichtsseite ein MTO 100/1000 Russentonne. Visuell ueberhaupt kein Problem.
    Kurz: von Zeiss wurde in den 60er, 70er und 80er Jahren kein Feldstativ zum 80/1200 angeboten.
    Oder weiss jemand mehr? Selenograph?
    Gruesse
    Andreas

  • Hallo Christoph,
    dass die AS-Objektive etwas gelblicher abbilden, ist normal, fällt aber nur bei direkten Vergleichen auf. Legt man ein AS und ein heutiges Objektiv nebeneinander auf ein weißes Blatt Papier, scheint das AS sehr gelb durch. Im letzten Jahr hatten wir das AS 150/2250 aus unserem Coudézur Reparatur ausgebaut und auf mein Betreiben auf weißes Papier gelegt und fotografiert. Ich wußte von der Gelbfärbung und wollte es mal mit eigenen Augen sehen. Erstaunlicherweise fällt es aber ohne direkten Vergleich sonst nicht auf.
    Einen Nachteil haben die AS noch, sie haben dadurch eine etwas geringere Transmission. Da aber Fernrohre dieser Größe ohnehin keine Deep Sky-Killer sind, spielt das kaum eine Rolle.


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Armin,
    die leichte Gelbfärbung durch die Glassorten kennen ich auch.
    Die eindrucksvollste Demonstration war ein AS 100/1000 neben einem
    APQ 100/1000 Objektiv auf einem weissen Blatt Papier. Da und nur da fiel die leichte Gelbfärbung auf.
    Das APQ dagegen war so klar, dass man dachte, da ist gar kein Glas drin!
    Erst seitdem weiss ich um die leichte Gelbfärbung der AS.
    Die alten originalen ca. 200 Jahre alten Fraunhofer (es gab da vor Jahren in SuW mal einen Vergleichstest zwischen einem Telementor 63/840 und einem so alten originalen Fraunhofer 65/850) hatten grünliche Gläser.
    Uebrigens stellte sich bei dem Vergleich heraus, dass der alte Fraunhofer optisch genauso gut war wie der Telementor. Da wurde so richtig klar, was der alte Fraunhofer vor 200 Jahren schon fertig gebracht hat!
    Viele Gruesse
    Andreas
    P.S.: Ich weiss noch nicht, ob ich nach Gedern kommen kann. Mein Nicht-Beobachtungsauge spinnt und muss vielleicht operiert werden.

  • Hallo Christoph,
    meinen Glückwunsch zu dieser schönen Beobachtung mit dem Zeiss AS 80/1200.
    Zur Geldfärbung: Die hat auch mehrere Hintergründe. Die Geldfärbung wirkt wie ein leichter Geldfilter und "reduziert" den geringen Farbfehler weiter. Beim FH nimmt man einen leichten Gelbfilter, heute wärs der Fringekiller, um den blauen Farbsaum und den Kontrastverlust dadurch etwas zu reduzieren. Damit sollte der AS, der ja ohnehin schon ein Halb APO ist, vom Kontrast weitestgehend mit einem APO gleichziehen. Das scheint ja auch Deine Beobachtung zu bestätigen.
    Beim 80/1200 FH verschiebt sich das Bild von Jupiter auch etwas zum Gelben, da der Farbfehler auch eine Farbverschiebung bewirkt. Wenn ich im 80L mit Huygens Okulare beobachtet hab, war Jupiter weißlicher und der Farbsaum ist teilweise (fast) ganz unsichtbar geworden.


    Umlaufende Cassiniteilung: Wow, Du musst wirklich super Bedingungen gehabt haben!
    Servus,
    Roland

  • Danke :)


    Btw. ein "Schätzchen" über das ich mich erst im Nachgang richtig freue ist übrigens eines der Bücher, die mit dem Teleskop kamen. Es handelt sich um das Buch "Himmelsbeobachtungen mit dem Fernglas" von Brandt, Müller und Splittgerber, 1983. Hatte schon überlegt die drei Bücher zu entsorgen, da ich Schimmelflecken, Moder oder sonstwas vermutet hatte. Bei genauerer Inspektion viel mir aber auf, dass sich diese in einem sehr guten Zustand befanden und das hat sie dann erst mal vor der Tonne bewahrt.


    Nach und nach hab ich mir dann eins nach dem anderen vorgenommen und etwas genauer begutachtet - da es sich beim oben erwähnten ja offensichtlich um ein Buch für "Fernglasfreunde“ handelt waren die Erwartungen doch eher gering... Allerdings bin ich schon beim ersten reinlesen im Kapitel "Optische Grundlagen" hängen geblieben und habe dieses fast komplett durchgearbeitet. :)




    Das Buch bietet eine für mich ideale Mischung aus leichter Lesbarkeit und technisch-, wissenschaftlicher Erklärung (inkl. den wichtigsten Formeln). Gerade die Erklärungen von optischen Fehlern bei Linsen sind eben nicht nur für Fernglas- sondern auch für Refraktorfreunde hoch interessant und unzählige Skizzen und Diagramme machen das Gelesene sehr anschaulich und gut verständlich und das Buch in meinen Augen zu etwas Besonderem.


    Zusammen mit "Fernrohre und ihre Meister" aktuell meine liebste Lektüre und eine absolute Empfehlung!


    Viele Grüße
    cs
    Christoph

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