Astrofotografie - wie gehts weiter

  • Hallo zusammmen


    zurzeit fotografiere ich mit einem 90mm APO-Refraktor (f/4.5) und einer DSLR. Objekte sind entsprechend der Brennweite vor allem großflächige Nebel. Auf Autoguiding kann ich dabei bisher verzichten. Es stellt sich nun die Frage, ob ich den Schritt zu einer größeren Brennweite im Bereich von 1m machen soll?
    Zur Verfügung steht mir ein 10" f/4.7 Newton, der grade so auf meine Losmandy G8 passt. Allerdings ist das ganze schon grenzwertig. Versuchsweise hab ich mit meinem 90mm Refraktor mal bei f/8.8 fotografiert, aber da geht schnell das Licht aus. Um Autoguiding (und damit ein Notebook) werde ich dann wohl nicht herumkommen. Denke ich an kürzere Teleskope kommen mir folgende Lösungen in den Sinn:
    <ul><li> 8" Newton (600-800mm Brennweite) </li><li> 6-8" RC mit/ohne Reducer (800-1600mm Brennweite)</li><li> 5-6" Refraktor (600-1000mm Brennweite). </li></ul>
    Mein erster Gedanke war ein RC. Mein Budget liegt bei ca. 2000,-€. Wichtig wäre mir ein System, das wenig Justieraufwand hat, da ich keinen festen Aufbau habe. Wie sind Eure Erfahrungen mit den günstigen RC's?


    Vielen Dank für Eure Tipps.
    Viele Grüße
    Ulli

  • Hi Uli falls du bei dslr bleibst und nicht demnächst auf ccd umsteigst empfehle ich dir erstmal den mgen, dann kannst du auch auf den laptop verzichten um zu guiden.
    Der funktioniert dann mit deinem refraktor genauso wie mit einem anderen teleskop was du dir gedenkst anzuschaffen.


    Ich würde mir keinen RC holen

  • Hallo Ulli,


    da kann ich Simon bezüglich des MGEN´s nur beistimmen. Hatte bis vor kurzem ein C9.25 und auch dort hat der MGEN am 70/420 ED Leitrohr wunderbare Dienste vollrichtet. Damit bist Du ungebundener, auch auf dem Feld, hast nicht so viel "Krams" zum mitschleppen und der funktioniert sobald man ihn verstanden hat, ganz wunderbar einfach [:)]


    Übrigens war ich vom C9.25 auch sehr angetan, auch wenn Du das in Deiner Auswahl nicht mit eingeplant hast (hat ja auch eine größere Brennweite), aber vom Gewicht und Hebel sollte es noch gut zur G8 passen. Hatte das zu erst auf einer EQ6 und dann auf meiner G11. Auch mit der EQ6 lief das sehr gut.


    Übrigens bietet TS gerade einen Orion UK Carbon 8" Newton, für 1.600,- an: https://www.teleskop-express.d…n-Tube---1-10-Lambda.html
    Die sollen ja garnicht mal so schlecht sein und vielleicht kann Dir ja hier dazu noch jemand was sagen.


    In diesem Sinne; wünsche eine gute Entscheidungsfindung (bei mir hatte es zuletzt fast 4 Wochen gedauert, bis ich mich entscheiden konnte [;)] ).


    Beste Grüße,
    Sven

  • Hallo Ulli,


    erstmal meine vollständige Zustimmung zum Thema Guiding. Wie Simon und Sven sagen, wird dir dies erstmal am meisten bringen und den MGEN kannnst du auch für alle Brennweiten die du da für später im Kopf hast, einsetzen. Also eine zukunftssichere Investition.


    Ich persönlich würde neben dem APO um die 400mm Brennweite als nächstes auf einen 8 Zoll Newton um die 800mm setzen. Immer bedenken, dass deine Montierung sowas auch stabil tragen können muss.


    Selbst habe ich neben dem Newton auch noch das 8 Zoll RC. Dir muss bewusst sein, dass du nochmal einige Euro in die Hand nehmen musst, wenn du einen GSO ordentlich nutzen möchtest. Mindestens ein höherwertiger OAZ, Tilt-Adapter und evtl. auch einen passenden Reducer solltest du einkalkulieren. Gut, beim Newton kommst du ohne Komakorrektor natürlich auch nicht davon. Insgesamt finde ich die Justage des Newton einfacher. Muss aber vor jedem Einsatz korrigiert werden. Da ist der RC etwas justagestabiler einzuschätzen. Insgesamt hat so ein RC seine Vor- und Nachteile...

  • Hallo zusammen
    vielen dank für Eure Rückmeldungen. Um das thema Guiding werde ich wohl nicht herum kommen. Vor ca. 10 Jahren habe ich mir einen USB Guider 1.0 von Pierro Astro zugelegt. Den hab ich jetzt wieder ausgegraben und letzte Nacht eingesetzt. Zum Guiding habe ich PHD2 mit einer TIS DMK72AU an einem 135mm Pentax Objektiv verwendet. Das Ergebnis seht Ihr hier:



    Die Addition der Bilder und das Strecken des Histogramms habe ich mit Fitswork gemacht. In GIMP habe ich das Bild kopiert und 5x mit maximalen Einstellungen einen Gausschen Weichzeichner drüberlaufen lassen. Diesen Hintergrund hab ich dann abgezogen. Anschlißend noch ein bisschen entrauscht und mit unscharfer Maske geschärft. Das Bild ist ca. ein 25% Ausschnitt.
    Durch das Guiding konnte ich die Belichtungszeit von 2min auf 4min verdoppeln, was das S/N Verhältnis der Einzelbilder deutlich verbessert. Sicher kann man mit optimierter Bildverarbeitung noch einiges Rausholen. Erst Gehversuche mit PI hab ich mal gemacht ...


    Parallel bot sich die Gelegenheit einen Vixen R200SS gebraucht zu bekommen. Leider ist er noch unterwegs zu mir. Ich bin gespannt was damit geht.


    Als zweites Objekt hatte ich M81/82 im Fokus. Während bei Leo Triplett das Guiding super lief, ging beim neuen Objekt gar nichts mehr. PHD konnte den Stern nicht auf der Stelle halten. Ich habe mit der max. Korrekturzeit und der Agressivität rumgespielt, aber das hat nichts gebracht. Schließlich hab ich dann wieder Bilder mit 2min ohne Guiding gemacht.
    Durch das ganze Probieren ging viel Zeit verloren und der Mond ging schon auf. Aber heute Nacht kommt ein neuer Versuch.


    Konstruktive Kritik und Tipps sind immer willkommen. Ich wünsche allen ein erfolgreiches Astrowochenende.
    Gruß
    Ulli

  • Hallo,
    im März hatte ich hier nach einer sinnvollen Ergänzung zum meinem 90/400 Refraktor gefragt. Vor einigen Wochen konnte ich gebraucht ein Vixen R200SS bekommen und erste Versuche damit machen. Dabei ist jetzt folgendes Problem aufgetreten, die ich bisher so nicht kannte:


    Ich habe eine Losmandy G8 und benutze meist keine Guidingkorrektur. Gelegentlich guide ich mit einer Kamera von Imaging Source (DMK42AU mit unter 3µm Pixelgröße) an einem 300mm f/4.5 Tele. Sowohl mit als auch ohne Guiding habe ich auf meinen Bildern oft mehrere Bilder eines Sterns. Hier ein Ausschnitt aus eine Rohbild:



    Belichtungszeit: 5min


    Irgendwas scheint sich da zu bewegen (Spiegel, OAZ, ...). Solche Sprünge treten auf fast allen Bildern auf. Diese Mehrfachbilder können in einer Linie oder irgendwie verteilt sein. Durch Guiding lässt es sich nicht beheben. Auch bei kürzeren Belichtungszeiten tritt das Problem auf


    Habt ihr eine Idee, wo das herkommen kann?
    Danke für Eure Tipps.
    Ulli


    P.S. Ich hab doch mal aus den Aufnahmen mit 1min was gebastelt:

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