FOV in „analogen“ Sternkarten

  • Hallo zusammen.


    In fast jeder Astrokarten-Software lässt sich das FOV des eigenen Equipments einblenden und so einen Eindruck erhalten was man am Himmel sehen wird resp. was alles in den beobachteten Ausschnitt passt.


    Nun habe ich jedoch ganz gerne auch die „analogen“ Sternkarten gerne in Gebrauch, so z.B. den Deep Sky Reiseatlas. Dass es dort keine FOV-Funktion gibt dürfte klar sein, trotzdem wäre dies unter anderem zur Orientierung manchmal praktisch. Daher die Idee die dem eigenen Equipment entsprechenden FOV-Kreise (oder für Kameras auch Rechtecke) auf transparente Folien zu drucken.


    Aber, als nicht-Mathe-Genie stellt sich mir die Frage, wie ich berechne, welchen Durchmesser die Kreise haben müssen, ohne diese durch Beobachtung zu schätzen. Hat hier jemand eine gute Idee oder gar schon Erfahrung damit?


    Grüsse
    Stefan

    Celestron AVX, Reducer 0.7 zu EdgeHD 8, StarSense AutoAlign, EvoGuide 50ED-Sucher, MGEN 2, Delos/Panoptic-Okulare, TeleVue Powermate 2.5x, TeleVue Nebustar Filter, Canon EOS 90D

  • Hallo Stefan,


    Ich gehe mal davon aus, dass Du die wahren Gesichtsfelder deiner Okulare an deinem Teleskop in Winkelgrad bereits kennst oder noch besser mit der Sterndurchlauf-Methode bestimmt hast.


    Dann fehlt dir nur noch der Maßstab deiner Karten in mm pro Winkelgrad.
    Denkannst Du durch Ausmessen von Sternabständen und Nachsehen in einem Planetariumsprogramm herausfinden.
    Damit kannst Du dann den Gesichtsfelddurchmesser deiner Okulare in mm im Kartenmaßstab einfach per Dreisatz ausrechnen.
    Manche Sternkarten haben ein Gradnetz eingezeichnet, daran kann man den Maßstab einfach direkt nachmessen.


    Allerdings musst Du vor allem bei Übersichtskarten damit rechnen, dass der Maßstab nicht überall auf der Karte gleich ist, denn eine flache Karte kann den Himmel nicht mit konstantem Maßstab abbilden. Da wählst Du dann am besten einen vernünftigen Mittelwert.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Stefan!
    Bei jeden Atlas wird auch ein Maßstab angegeben, z.B. in der Uranometria 1°= 1,85 cm.
    Den Maßstab des DSRA weiß ich gerade nicht, weiß aber das dort Telradkreise abgedruckt sind mit definieften Durchmessern von 0.5; 2; und 4 Grad.
    Das sollte zum umre hnen do hreichen.
    Gruß und CS Christoph

  • Hallo Stefan,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: taurus25</i>
    <br />In fast jeder Astrokarten-Software lässt sich das FOV des eigenen Equipments einblenden und so einen Eindruck erhalten was man am Himmel sehen wird resp. was alles in den beobachteten Ausschnitt passt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">dann ermittel doch damit das Gesichtsfeld und übertrage es auf die Schablone [;)].
    Oder nimm den direkten Weg und ermittel das Gesichtsfeld am realen Himmel. Auf solche simplen Lösungen kommt dank technischer Unterstützung kaum noch jemand [:p].


    Oder rechne mit dieser Formel:
    Winkel am Himmel = 2 * arctan(Grösse in der Bildebene / (2 * Brennweite))


    Einfache Rechnung für Okulare:
    Winkel am Himmel = Scheinbares Gesichtsfeld / Vergrösserung


    Vereinfachte Rechnung für kleine Bildwinkel:
    Winkel am Himmel = (Grösse in der Filmebene / Optikbrennweite) * 57
    Das ist für Teleskope völlig ausreichend, nicht aber für Normal- und Weitwinkelobjektive.


    Siehe auch http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=139927&whichpage=1


    Gruss Heinz

  • Hallo Stefan,


    wenn Du die die Rechtecke/Kreise je nachdem ob Okular oder Kamera auf dünnes Transparentpapier überträgst hast Du für Deinen Atlas ein praktisches Einlegeblatt.
    Dazu kannst Du dann auf den Papieren schreiben, was hin und wieder sehr nützlich ist.
    Da die meisten dieser Papiere bedruckbar sind kannst Du das quasi als Beobachtungsplaner nutzen und gleich die Ereignisse der Nacht festhalten.
    So habe ich es früher gehalten.


    Jörg

  • Hallo Stefan!


    Für die Uranometria 2000.0 gibt es dazu auch fertige Folien: https://www.astroshop.de/himme…ranometria-2000-0/p,43790


    PS: Wenn du das wahre Gesichtsfeld deiner Okulare mal berechnen willst, lass einfach einen Stern mit bekannter Deklination &delta; durchlaufen und stoppe die Zeit t (in Sekunden), die der Stern dazu braucht. Dann beträgt das wahre Gesichtsfeld Gw (in Bogenminuten): Gw = t * cos(&delta;) / 4


    (Die einfache Formel ergibt sich, wenn man die folgende Näherung benutzt: eine Sekunde mittlerer Sonnenzeit &asymp; eine Sternzeitsekunde. Der Messfehler beim Zeitmessen ist immer größer als der Fehler, den man durch diese Näherung macht.)


    Salü, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

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