Merkur Februar/März 2018

  • Hallo,


    ich wollte mal, bevor es los geht, auf die kommende sehr günstige Merkur Sichtbarkeit hinweisen.


    Der Merkur kommt gerade von der Sonne los und strebt gegen die schon gut auffinbare Venus entgegen. Merkur holt die Venus so gegen 5. März ein und überholt diese sogar für ein paar Tage.


    Das Wetterprognose bis tief in die nächste Woche ist ja auch vielversprechend, zumindest in großen Teilen Deutschlands.


    Das sollte also ein schönes himmelsmechanisches Schauspiel werden für diejenigen, die abends eine gute Horizontsicht haben.


    ich freu mich drauf.


    Grüße,
    Walter


    PS: gestern konnte ich Merkur noch nicht aufstöbern, heute versuche ich es wieder im 10x50FG, ... nee war noch nix

  • Hallo Walter,


    ich werde Merkur morgen Mittag mal probieren. Ist halt noch sehr nah an der Sonne.


    Die Venus-Merkur-Konjunktion fällt günstigerweise auf ein Wochenende (3./4. März). Dann wird die Merkursichtung besonders einfach. Bei 1,5 bis 2° Gesichtsfeld sind beide gleichzeitig zu sehen. Mal schauen, ob das Wetter mitspielt.


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    3./4. also, alles klar. <2 Grad? dann geht das mit meinem TSWA38mm :-)!
    Hoffen wir mal. Sieht grad gut aus, aber mit Zutreffwahrscheinlichkeit 10%.
    Bis Donnerstag aber mit hoher Wahrscheinlichkeit Blue Skies. Da kann ich jeden Abend aufs Neue versuchen, Merkur mit dem FG zu finden. Vielleicht baue ich aber auch bald den TAL100 auf, wenn die Genesung von meiner Erkältung weiter vorangeht. Bisher tarue ich mich nur kurz mit meinem Ferngals auf dem Fotostativ kurz raus.


    Gute Jagt (nach Fotos ;-)!


    CS,
    Walter

  • Ich komme gerade vom Spaziergang zurück. Ich hatte das Ziel Merkur zu finden. Verwendet habe ich mein Rucksackteleskop, ein Skywatcher 114/450.


    Zunächst habe ich Venus angepeilt. Das hat auch wunderbar funktioniert. Als ich gesehen habe, wie das Innere des Tubus schon gefährlich von der Sonne beleuchtet wurde, habe ich den Plan mit Merkur aufgegeben. Denn Merkur ist ja derzeit noch näher an der Sonne als Venus. Ich werde das allenfalls nochmal mit längerem Rohr (114/900) und stabiler parallaktischer Montierung probieren. Das wird sonst zu gefährlich.


    Vielleicht heute Nachmittag.


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    deine Warnung kann ich nur bestätigen, und sie ist mehr als berechtigt. Heute am frühen Nachmittag habe ich es mit einer ca. 50cm langen Taukappenverlängerung probiert - Venus problemlos, beim vorsichtigen Schwenken auf Merkur habe ich sofort aufgehört, als es im Okular ganz an der Seite die erste sehr starke Aufhellung gab. es ist doch sicherer, wenn die Sonne unter dem Horizont oder wenigstens hinter einem Haus verschwunden ist.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hi Wolfgang, Manfred


    ja, nur nicht übertreiben.
    Ich hab es heute wieder versucht, direkt nach Sonnenuntergang. Leider gab es hohe Zirren in der Ferne beim Horizont, etwa 5 Grad hoch, dann frei dann wieder Zirren. Drüber dann die Venus, sofort sichtbar. Der Merkur versteckt sich noch.


    Der muss ja wirklich fix sein, wenn er in 8 Tagen bei der Venus sein will. Das ist wahrscheinlich das erste Mal, daß ich das Adjektiv "schnell" beim Merkur beobachten werde. Gesehen hab ich ihn mehrmals, aber die Bewegung relativ zu einem anderen Objekt, insbesondere Venus. Daran kann ich mich nicht entsinnen.


    Oha, ich sehe gerade die Wettervorhersage hat sich verschlechtert. Es wird nur noch wolkige Abende geben bis Donnerstag. Also mehr Lückenspechteln dann...


    CS,
    Walter

  • Hallo Manfred, hallo Walter!


    Eine sichere Methode, die ich vor allem bei der unteren Konjunktion der Venus verwende, ist folgende:


    - langer Newton ggfls. mit "Taukappe" auf parallaktischer Montierung
    - Montierung muss eingenordet sein
    - hoch vergrößern
    - Sonne mit Baader-Sonnenfilter einstellen und zentrieren
    - über Teilkreise entsprechend der vorher berechneten Rektaszensions- und Deklinationsdifferenz in Richtung Venus (oder Merkur) drehen; ich zähle bei meiner GP-Montierung die Umdrehungen; das ist genauer als die Ablesung der Teilkreisskala


    Man kann dabei beobachten, wie man die Sonne sicher aus dem Gesichtsfeld bewegt. Durch die hohe Vergrößerung ist die Sonne auch schnell aus dem Gesichtsfeld verschwunden. Insbesondere, wenn zwischen Sonne und Merkur (oder Venus) eine deutliche Differenz in Deklination vorliegt, kann es nicht passieren, dass die Sonne aus Versehen von sich aus oder beim Drehen in Rekaszension wieder ins Bild kommt. Trotzdem gilt natürlich auch dabei: Größte Vorsicht! Nur im ausgeschlafenen und nüchternen Zustand machen!


    Heute morgen hatte ich nur eine azimutale Reisemontierung und den kurzen Newton mit moderater Vergrößerung. Das war mir viel zu gefährlich.


    Gruß
    Wolfgang

  • Hi Wolfgang,


    ja, genau so mache ich es auch. Also zuerst Sonne mit Baader Folie zum "Nullen" und dann aus CalSky die Difefrenzen nach Skala. Da ich die HEQ5 habe, also nur elektrisch - muss ich nach Skala gehen und Schnellverstellung oder Klemmen lösen und manuell bei großem Abstand. Mache ich bei der Venus immer nahe der unteren Konjunktion um die schöne große Sichel zu sehen. Aber sonst eigentlich nicht.


    Heuer war mir das zu hell in der Sonnengegend, also viel Dunst/Milchigkeit. Durch die sehr helle Hintergrundstrahlung schien es mir nicht lohnend am Tage das große Gerät für so einen Versuch aufzubauen (also ein 100/1000 Refraktor). Ich bleib beim Abendhimmel und meinem Fernglas. Am 3/4 natürlich aber auch mit Fernrohr, so der Himmel gnädig bleiben sollte.


    Auf ein baldiges Gelingen ;-),
    Walter

  • Hallo Wolfgang und Walter,


    um es vorweg zu nehmen - Venus war heute Abend nach Sonnenuntergang erstmals mit freiem Auge zu sehen (zumindest von mir), Merkur blieb mit dem 10 x 50 Fernglas und auf Fotos mit einem 102/1000mm Refraktor nicht auffindbar. Die Fotos werde ich morgen noch einmal mit ein wenig zeitlichem Abstand durchsuchen.


    Zum Auffinden von Venus heute Nachmittag und auch sonst verfahre ich folgendermaßen: in meinem Garten weiß ich genau, wo die Südrichtung liegt. Ein Astro-Programm sagt mir, wann und in welcher Höhe Venus kulminiert. Wenn die GP-Montierung mit Libelle einnivelliert ist, wird das Rohr mit einem Schwerkraft - Winkelmesser (der Zeiger steht immer senkrecht nach oben, die Skala bewegt sich mit der Rohrneigung mit) auf den richtigen Winkel eingestellt, der Rest ist Konzentrationssache. Das funktioniert allermeistens sehr gut. Nur, wie schon geschrieben, wenn die Sonne doch einstrahlt, dann ist Schluss. Hab nur zwei Augen, und das soll auch so bleiben.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred und Walter,


    Merkur in einer Höhe von 1° über dem Horizont so nah bei der Sonne. Alle Achtung. Eigentlich hab ich ja gedacht, ich bin von uns Dreien der Erste, der Merkur heute gesehen hat, aber da bist du - Manfred - mir doch zuvor gekommen. Glückwunsch.


    Ich hatte heute Mittag beim Hundespaziergang unter herrlichem Sonnenschein wieder mein Rucksackteleskop dabei. Ich habe eine halbe Ewigkeit gebraucht, um den Polarstern zu finden. Das war eine richtig harte Nuss.


    Naja, das nur nebenbei. Als ich wieder zu Hause war, hab ich dann mein Vixen 114/900 auf GP-Montierung aufgebaut. Ich hab das Stativ einfach mit grober Peilung Richtung Nord aufgestellt. Von richtigem "Einnorden" kann keine Rede sein. Dann habe ich ein ES 8,8 mm, 82° in den Okularauszug gesteckt und die Sonne mit Baaderfolie vor dem Teleskop mittig eingestellt. Vergrößerung ca. 100fach.


    Dann 2,8 Umdrehungen in Rektaszension nach links und 0,5 Umdrehungen in Deklination nach oben. Vorsichtshalber nochmal von vorne ins Rohr geguckt, was die Sonnenreflexe so machen. Alles O.K. Dann ins Okular geschaut. Und da war Merkur sofort schon fast in der Bildmitte zu sehen. Erste Sichtung 14:30 Uhr. Alles erstaunlich einfach, verglichen mit dem Polarstern von heute Mittag. Aber eine ordentliche parallaktische Montierung ist halt doch etwas ganz anderes als eine Reisemontierung auf einem Fotostativ.


    Bis zur Konjunktion mit Venus erhöht sich der Absatnd zur Sonne noch kräftig. Bei gutem Wetter wird das ein leichtes Spiel.


    Weiterhin Clear Skies
    Wolfgang

  • Wolfgang,


    deine direkte Sichtung hat schon eine andere Qualität als das Betrachten eines Fotos, finde ich. Deshalb auch Glückwunsch zu deiner Beobachtung. Deine Aufsuchmethode ist ja offensichtlich auch sehr Erfolgversprechend; man kann sie ja auch z.B. auf den Mond oder Venus an einem klaren Tageshimmel anwenden.


    Polaris am Tageshimmel? Das klingt nach einer sehr sportlichen Übung. Aber da scheinst du ja recht routiniert zu sein.


    Prima, dass das Wetter bei Dir so günstig ist. Hier im Norden muss man doch wieder übers Schneefegen nachdenken ...


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo auch von mir und Glückwunsch noch mal an dieser Stelle :-).


    Auch bei mir hat der Wettergott gut mitgespielt heute abend. Sehr klarer Himmel bis 18:30, dann erst zog es flächendeckend zu.


    Ich hab den TAL100 zur SIcherheit aufgebaut. 100mm Öffnung sind noch mal was anderes. Direkt nach Sonnenuntergang war mit dem FG die Venus schnell aufgefunden. Dann den TAL100 grob in die Richtung gehalten und schon war die Venus auch im Sucher. Mit dem Pano 27mm (2 Grad Feld) hab ich die Venus mittig eingestellt und dann die Koordinaten an den Teilkreisen eingestellt (HEQ5) und festgezogen. Danach dann auf die Merkur Koordinaten geschwenkt. Und wupp da war er dann auch :-)! Ca. 18:10. Viel blasser als die Venus aber deutlich. Dann hab ich auf 110x vergrößert das wurde schon wabbelig. Aber noch relativ kugelrund der Merkur und kleiner als die Venus Kugel.


    Danach hab ich es im Fernglas versucht. Das ging nicht. Erst so um 18:20 als der Himmel dunkller wurde und sich ein Kondensstreifen weit in Belgien vor den Merkur schob und ich eine Orientierung hatte.


    Danach war es ein Wettrennen zwischen dunkler werdendem Himmel und zunehmende Dämpfung horizontnaher Atmosphäre.
    Aber - ich konne den Merkur, dann wieder im Teleskop im Panoptic bis zum Untergang verfolgen. Super klare Luft halt :-).


    Danach das gleiche Spiel mit der Venus - sehr schön.


    Fazit:
    Bei klarer Luft geht die Venus schon sehr leicht visuell bei fortschreitender Dämemrung.
    Für den Merkur braucht man noch ein Fernglas auf einem Stativ und man muss wissen wo er in Bezug zur Venus steht.
    Venus und Merkur passen schon in ein 10x50 FG Sichtfeld (ich glaube ich hab 6,5 Grad im Jenoptik).


    Ein Stimmungsbild folgt (nur Venus)...



    CS,
    Walter

  • Sehr gut, Walter.


    Dann haben wir uns ja erfolgreich in der Mitte getroffen. Du von links (Venus) kommend, ich von rechts (Sonne) kommend. Dadurch, dass ich frühzeitig beobachtet habe, war bei mir Merkur sehr klar definiert und gar nicht wabbelig. Ich hab danach direkt alles wieder eingepackt. Mit dem Fernglas hab ich's anschließend nicht probiert.


    Gruß
    Wolfgang

  • Moin,


    gestern abend nach Sonnenuntergang gingen Venus und Merkur relativ einfach im 10x50 Fernglas.
    Jetzt ist es einfach. Venus springt mit FG direkt ins Auge gleich nach Sonnenuntergang.
    Noch im Gesichtsfeld des FG und zwar 60% des GF. im 45 Grad Winkel nach unten-rechts ist Merkur.
    15min nach Sonnenuntergang recht leicht zu sehen - Venus glänzt da schon richtig um die Uhrzeit.


    Für Frei-Auge reicht es noch nicht mit dem Merkur. Venus dagegen ist jetzt deutlich.


    CS,
    Walter

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