Lichtverschmutzung einmal anders...

  • Hallo zusammen...


    http://www.sternwarte-winzer.de/joomla/


    Ich stelle einmal die "Brücke zu den Sternen" zur Diskussion.
    Vielleicht habe ja nur ich eine etwas verkorkste Einstellung zu der Sache, aber ich dachte immmer Ziel einer Sternwarte wäre es für das Beobachten unter einem dunklen Himmel zu werben.


    lg
    Winni

  • Hallo Winni,


    dann bin ich auch verkorkst. Sternwarte und Lichtkunst passt m.E. gar nicht zusammen und leistet den Amateurastronomen einen Bärendienst ... [V].
    Andererseits hat ja auch schon der Chefredakteur der SuW bei der Einweihung des absurden Horizontobservatoriums auf der Halde Hoheward die kunstvolle Illumination des Himmels mittels Skybeamer gelobt [B)][xx(].
    Würde gerne mal einen Kommentar vom Betreiber dazu hören. Aber vom Vereinsvorstand scheint keiner im Astrotreff zu sein.


    Munter bleiben
    Heinz

  • Nicht mein Ding.


    - Es ist in der Tat Lichtverschmutzung. Vielleicht dank Bodennnaehe und Monochromasie nicht so schlimm, aber es kann Andere auf dumme Gedanken bringen. Auch wird die Sternwarte ihre Argumente, den Himmel dunkel zu halten, nur schwer vermitteln koennen.


    - Warum duerfen Lichtkuenster (pardon, "Licht Kuenstler", warum auch immer auseinandergeschrieben) mit starken Lasern im Freien hantieren, waehrend ich im Labor ab 5 Milliwatt ein Warnschild vor der Tuer und ein Interlock brauche?


    - Was ist ueberhaupt Kunst daran, einen Laser auf ein Stativ zu stellen und damit ein Gebaeude anzustrahlen?

  • Wahrscheinlich haben die sich das bei den Profis 'abgeguckt', wo der Laser aber einen ganz anderen Zweck erfüllt. Was logischerweise ignoriert wird. Ich habe, als die ersten Bilder eines Laser-Guide-Stars auftauchten, meine Befürchtung geäußert, dass jemand das als Inspiration nehmen könnte oder zumindest sagen wird - kann ja nicht so schlimm sein, die machen das ja auch. War also nur eine Frage der Zeit, bis das dann passiert [}:)]

  • Hallo Winni,


    man kann nur mit dem Kopf schütteln, Eine Sternwarte wirbt mit einer Lichtkunst Installation- kann man das verstehen?


    Der Verein hat ja auf der Seite auch unter Impressum eine e-mailadresse. Die habe ich soeben genutzt und mein Unverständnis ausgedrückt. Vielleicht stopfen ja noch ein paar Astrotreffler das Postfach voll. [}:)][:(!]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo zusammen,


    gut zu wissen nicht alleine dazustehen: dachte schon ich wäre da ein wenig zu sensibel.


    Die Frage darf ja erlaubt sein wie man hier argumentativ gegen Lichtverschmutzung bei Sternwartenbesuchern vorgehen will (man gucke sich einmal den grünen Widerschein in den Bäumen an) ein sehr trauriges Beispiel was Sternwarten alles machen um ins Gespräch zu kommen.


    Was würde wohl sein wenn sich das "happening" so großer Beliebtheit erfreut das man sowas vielleicht jedes Jahr machen möchte?
    Oder gar öfters?


    Die Stadt braucht ja für sowas die Sternwarte nicht unbedingt, da wäre dann das Wehklagen groß für Kollegen Beobachter.


    nachdenkliche Grüße
    Winni

  • Hallo zusammen


    ...in diesem Zusammenhang noch einmal ein Nachtrag in Form einer Veranstaltungsinfo:




    Sehr geehrte Unterstützer unseres Projektes „Lichtverschmutzung“,



    hiermit laden wir Sie sehr herzlich zu unserer Auftaktveranstaltung ein, mit der Bitte die Ankündigung auch an Ihre Mitglieder und weitere Interessierte weiterzuleiten.
    Vielen Dank.


    Ankündigung:


    Keine Milchstraße mehr über unseren Städten?


    Bereits in unseren Kreisstädten wird die Beobachtung der Milchstraße schon zu einem immer selteneren Himmelschauspiel. Wie stark beeinträchtigt die zunehmende Lichtverschmutzung die Sternbeobachtung im Bayerischen Wald? Wo kann man noch über einen mit Sternen übersäten Nachthimmel staunen? Welche Auswirkungen hat der Verlust der Dunklen Nacht auf den menschlichen Organismus, sowie auf die Tier- und Pflanzenwelt? Neben Antworten auf diese Fragen, wird das neue Naturparkprojekt zum Thema „Lichtverschmutzung“ vorgestellt.



    Hartwig Löfflmann und Johannes Matt vom Naturpark Bayerischer Wald werden kurz das neue Projekt vorstellen. Zudem werden die bedeutendsten Ergebnisse der Fachkonferenz des tschechischen Leadpartners „Aktivity pro“ präsentiert. Peter Postler von der Sternwarte Tirschenreuth, der sich schon über viele Jahre der Problematik des Lichtsmogs beschäftigt, wird allgemein in die Thematik einführen. Anschließend wird Josef Bastl von der Bayerwald Sternwarte den Einfluss des Lichtsmogs auf astronomische Beobachtungen und die Sternbeobachtungsmöglichkeiten im Bayerischen Wald aufzeigen.


    Zu dieser Auftaktveranstaltung am Donnerstag, den 1. März 2018 um 19.30 Uhr lädt der Naturpark Bayerischer Wald gemeinsam mit der Bayerwald Sternwarte alle Interessierte in das Naturpark-Informationshaus in Zwiesel (Info-Zentrum 3, 94227 Zwiesel) recht herzlich ein.


    Die Veranstaltung wird im Rahmen des INTERREG-Projektes „Lichtverschmutzung – gemeinsames Verfahren“ veranstaltet. Das Projekt wird über das Programm zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Bayern und der Tschechischen Republik gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung realisiert.


    Wir freuen uns auf Ihr Kommen.


    http://www.naturpark-bayer-wald.de/lichtverschmutzung.ht


    Die Kollegen von Winzer sind ja nicht allzuweit weg von Zwiesel, vielleicht gäbe es ja in diesem Zusammenhang eine Diskussion die allen Standpunkten gerecht wird.


    lg
    Winni

  • Ich wunder mich schon auch. Vor einigen Jahren war ich mal in Winzer (warst du da nicht auch dabei Winni?) und ich erinnere mich durchaus, dass Besucher zum Thema Lichtverschmutzung informiert wurden.


    Dass jetzt hier ein Projekt zum Thema Lichtverschmutzung startet freut mich natürlich sehr und ich hoffe, ich kann am 1.3. dabei sein. In der Zeitung wurde schon groß darüber berichtet. Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist aber eher mau. Ich selbst habe in den letzten Jahren einige Bürgermeister und Landräte auf das Thema angesprochen und erntete kein Verständnis (Thema: Sicherheit! Touristen! Werbung!)


    In Zwiesel wurde ja aus Spargründen vor einiger Zeit die Hälfte der Straßenlaternen abgeschaltet - das gab einen ziemlichen Aufruhr und als es der Stadtkasse wieder besser ging, hat man das wieder beendet. Ich glaube nicht, dass der "Normalbürger" den Mehrwert eines dunklen Himmels erkennt, wenn er im Glauben ist, dass erleuchtete Straßen und Gebäude die Welt sicherer machen.


    Aber wir bleiben dran!

  • Hallo zusammen...


    Ja, Heiko, da waren wir beide "droben". [:D]
    Die Veranstaltung in Zwiesel war sehr interessant, die Kollegen sehr motiviert in der Sache.


    http://www.pnp.de/lokales/land…o-Licht-in-der-Nacht.html


    Der 1. Vorsitzende des Naturparks erwähnte dann auch im laufenden Gespräch einen sehr hellen grünen Laser wenn man nach Osterhofen fährt - die Aufklärung das dies ein Projekt ausgerechnet einer Sternwarte sei löste Unglauben und Unverständnis aus.


    Nichts desto trotz hoffe ich das dieses zarte Pflänzchen der Ambitionierten weiterhin wächst und gedeiht.


    Erstaunt war ich auch über die tschechischen Kollegen die da in Sachen sich der Lichtverschmutzung entgegenzustellen schon um einiges weiter fortgeschritten sind als wir hier.


    lg
    Winni

  • Hallo,


    ich teile die Kritik an der Installation, und sehe das genau wie Winni. Ich vermute, gerade in so einem Fall ist aber auch direkte Rückmeldung an die Sternwarte besonders wichtig, eventuell führt das ja zu einem Umdenken.


    Viele Grüsse,
    Dominik

  • Hallo Dominik,


    haben wir heute gemacht. Die Reaktion sinngemäß: Es gäbe "wichtigere Dinge, auf die man seine Aufmerksamkeit lenken müsse, nämlich Syrien."


    Ohne Worte...

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">haben wir heute gemacht. Die Reaktion sinngemäß: Es gäbe "wichtigere Dinge, auf die man seine Aufmerksamkeit lenken müsse, nämlich Syrien."<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Oops! Da gehen jemandem wohl die Argumente aus. Auch Sternwarten werden nur von Menschen geleitet. Erinnert mich an einen Fall eines Planetariums, das vor Jahren eine Volksmusikshow mit Bezug zu Sternzeichen im Programm hatte. Auf meine Anfrage, wie sich das mit dem astronomischen Bildungsauftrag vereinbaren lasse, gab es nur professionelles Schweigen.

  • Ich habe übrigens von dem Leiter der Sternwarte Winzer eine Antwort bekommen. Sie kam prompt am 22.02 , landete jedoch bei mir im Spam Ordner. Ich zitiere:
    Sehr geehrter Herr Boelen,


    an Sie auch (wie bereits auch anderen mitgeteilt) unsere Seite der Sicht der Dinge:


    Klar ist das Thema Lichtverschmutzung bei uns ein Thema. Auf der anderen Seite ist es uns auch ein Anliegen, den Menschen das Bewusstsein über die Dimensionen im Universum zu vermitteln, was ganz klar auch als Aussage hinter der Installation steht. Die begrenzte Zeit von 17 Nächten opfern wir gerne dafür. Ausserdem sind gerade in dieser Zeit die Beobachtungsmöglichkeiten doch meistens sehr eingeschränkt (hier im Donautal -Nebel und so weiter...).


    Wir verstehen uns in erster Linie als Volkssternwarte, die den Auftrag hat, interessierten Personen die Astronomie näher zu bringen. Wir sind keine Sternwarte, die einen Anspruch darauf stellt, einen perfekten Sternenhimmel zu bieten, dann stünde nämlich die Sternwarte nicht mitten in Winzer.


    Ich bitte Sie auch zu berücksichtigen, dass es sich hier um einen gut fokussierten Laserstrahl handelt, der nur durch das Streulicht sichtbar wird. Ist dieses Streulicht so groß, dass es uns stören würde, können wir auch nicht beobachten/fotografieren.


    Der Hinweis auf unserer Website hat einen rein informellen Charakter. Nicht jeder hat eine Tageszeitung.


    Sie können die Installation auch gerne als Anregung für die Designer der Straßenbeleuchtung sehen, wie man gezielt Licht von der Quelle zum gewünschten Ziel bringt.


    Kommen Sie doch bitte einfach vorbei und bilden Sie siche selbst einen Eindruck.


    Mit freundlichen Grüßen
    Siegmund Leitl
    1. Vortstand Volkssternwarte Bayerischer Wald e.V.

  • Hallo Jens-Peter,



    das klingt natuerlich schon anders, und ich muss mein Urteil revidieren.


    Ich teile zwar nicht die Meinung, dass es okay sei, weil es die Beobachtung an der Sternwarte nicht beeintraechtige. Denn es bringt Mitmenschen auf dumme Ideen, nach dem Prinzip, dass so eine Lichtinstallation doch ganz toll sei.


    Aber es zeigt, dass sie sich Gedanken gemacht haben.

  • Hi,


    ich finde es aber ziemlich unangebracht, dass in der Antwort nur auf die Frage eingegangen wird, ob der Laser die Sternwarte selbst stört. Das Problem sind doch vielmehr die Mitmenschen, denen 1.: der Eindruck vermittelt wird Laserstrahlen am Himmel seien cool und irgendwie OK, und 2.: die der Strahl möglicherweise wirklich und zu Recht stört.


    Viele Grüsse,
    Dominik

  • Hallo zusammen...


    Man muß nicht alles verstehen, aber zumindest sein Unbehagen über solche Aktionen kann man diskutieren.


    wie stark der Laser "neben" seiner "guten Fokussierung" Licht abgibt kann man sich auf dieser Seite angucken:


    http://www.lasershow-lichtkunst-buchen.de/de/lasershow/news/


    http://www.lasershow-lichtkuns…_Sternen_3_06fb72e02d.jpg


    http://www.lasershow-lichtkuns…Ccke_zu_den_Sternen_1.jpg


    Man kann nur hoffen das sich hier keine Nachmacher ein Beispiel daran nehmen.


    Ich vermute einmal das der letzte Termin dieser "Aktion", der 28.02. des Jahres, seinen Grund hat:
    Ab diesem Tag darf offiziell wegen Brutbeginns kein Holz mehr geschlagen werden.


    Wobei die Vögel ja nicht immer einen Kalender dabeihaben um das zu wissen...



    lg
    Winni

  • Hallo,


    mal ehrlich, so eine Lasershow ist heutzutage doch ungefähr so interessant wie der Musikantenstadl. 1975 habe ich im Hayden-Planetarium in New York solch eine Lasershow gesehen. Hat mich nicht beeindruckt, obwohl das damals schon was Neues war.

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