Astrofotografie Equipment

  • Hallo liebes Astroforum,


    Nach langer Zeit mit meinem Teleskop möchte ich nun in die Astrofotografie einsteigen. Jedoch weiß ich nicht genau was ich dafür alles benötige.


    Derzeit bin ich im Besitz eines Teleskops mit Montierung und Kamera. Was benötige ich noch alles um mit der Astrofotografie zu beginnen. Im Internet habe ich dazu leider nichts richtiges gefunden, weshalb ich mich an das Forum wende.


    MfG. Bernd

  • Hallo Bernd,


    willkommen auf Astrotreff. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nach langer Zeit mit meinem Teleskop möchte ich nun in die Astrofotografie einsteigen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hm, nach vielen Jahren fahren brauch ich neue Reifen- welche soll ich kaufen? [:D]


    Spass gemacht. Aber du solltest schon beschreiben- welches Teleskop und welche Montierung hast du aktuell. Nur dann kann deine Frage auch beantwortet werden. [:)]


    Grundsätzlich zu sagen- die Montierung muss stabil genug für das Teleskop sein und das Teleskop muss geeignet sein. Wenn geides zutrifft wirst du eine passende Motorisierung samt Steuerung benötigen, Spannungsversorgung dazu und diversen Kleinkram wie Adapter zum Anschluss Kamera. Gegebenenfalls eine Guidingkamera mit Zubehör für richtig lange Belichtungszeiten.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">welches Teleskop und welche Montierung hast du aktuell. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe das 10" von Omegon auf einer Skywatcher EQ-6 GoTo


    MfG. Bernd

  • Hallo Bernd,


    du brauchst in jedem Fall einen T2-Ring mit Nikon-Bajonett. Und da das Teleskop wohl kein T2-Gewinde hat, such auch nach '2" T2 Adapter'. Das sollte reichen um die Kamera ans Teleskop zu adaptieren und ungeguidete Fotos zu machen.


    Gruss Heinz

  • Hallo Bernd,


    Könntest du einen Link zu dem genauen Egon-Newton setzen? Dann müssen wir nicht erst den ganzen Astroshop nach Deinem Teleskop durchsuchen.


    Danke:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Ob es sich bei dem Teleskop um einen Newton handelt, wurde noch gar nicht geklärt, trotz mittlerweile 7 Postings in diesem Thread [B)].
    Nimax bietet auch 10" RC als Eigenmarke an.

  • Hi Bernd


    im Prinzip kannst Du gleich loslegen. Ich würde das folgendermaßen angehen, wobei tausende Wege zum Ziel führen:


    1. Den Newton zurück in seine Rockerbox stellen und die EQ6 mit der Nikon und Objektiven ab 50mm bis ~200mm, evtl. 300mm verwenden (btw.: welche Kameraobjektive hast Du?).
    Solche Brennweiten gehen noch gut ohne Autoguiding und mit dem Dobson hast Du während dem (langweiligen) Fotografieren ein schönes Beobachtungsgerät.
    Benötigte Anschaffungen: programmierbarer Kabelfernauslöser (~30€) sowie Fokussierhifen für die Objektive, wobei man letztere auch selbst herstellen kann. Eine Prismenschiene zur Kamerabefestigung benötigt es natürlich auch, wobei es da verschiedene Varianten gibt - ich würde eine Doppelbefestigung vorziehen.


    2. Erste Autoguidingversuche starten.
    Bei den Brennweiten ist das zwar nicht unbedingt nötig, aber schon ab 200mm sehr hilfreich. Da gibt es zwei Konzepte: "Standalone", also ein Autoguider der von der Kamera über den Rechner mit Software bis zum Display alles vereint (da ist der MGEN wohl der unangefochtene Preis/Leistungssieger) oder aber einen etwa halb so teuren Autoguider, der allerdings noch ein Notebook benötigt, dafür aber auch als Planetenkamera verwendet werden kann (da wäre als Optik für Planeten dein 10" top).
    Die Optik für den Autoguider hängt vom verwendeten Teleskop ab - entweder Leitrohr (auch wenn es nur ein Sucher sein sollte) oder aber ein kleines Zwischenstück mit Spiegel am Teleskop selbst, ein sogenannter OAG - "Off Axis Guider". Pauschal behaupte ich mal, dass bei Spiegelteleskopen - egal ob Newton oder SC, RC etc. - ein OAG mehr Vorteile als Nachteile hat, ansonsten ist es umgekehrt.


    3. Richtiges Teleskop verwenden.
    Fotografisch ist deine EQ6 mit 10" am Limit, eher deutlich darüber. Das kann mit viel Erfahrung und guten Rahmenbedingungen wie einer Säule in einer Sternwarte klappen, aber gerade am Anfang hat man damit nur Frust - außer bei Planetenvideos.
    Mit Brennweiten deutlich unter 1m startet man da deutlich sicherer. Meistens läuft es auf einen kleinen APO oder einen Newton bis 6" raus. Bei der Entscheidungsfindung gibt es zahlreiche Faktoren: Was möchte man überhaupt fotografieren, was will/kann man optimieren, was möchte man ausgeben, wie Justageaffin/kompetent ist man etc. pp.


    4. Empfindlichere Kamera kaufen.
    Dabei geht es nicht um höhere iso, sondern um Rotempfindlichkeit, speziell h-alpha. Für Emissionsnebel ist deine D5300 nahezu blind, aber eben zu schade für einen Umbau, wenn Du sie auch tagsüber unkompliziert verwenden möchtest.
    Eine gebrauchte umgebaute 1000d sollte schon für rund 150€ zu haben sein. Bis man die ausgereizt hat, vergeht eine Weile. Nach dieser weile kann man sich Gedanken machen, ob man eine gekühlte dedizierte Astrokamera mit gut bestücktem Filterrad haben möchte, was aber auch von einigen Faktoren abhängt.


    Nebenbei:
    die Punkte 2-4 kann man beliebig durchtauschen.


    cs
    Jürgen

  • Hi,


    Echt vielen Dank für diese ausgiebige Antwort.
    Ja das habe ich auch schon öfters gehört das ich das große eher für visuelle Zwecke nutzen soll. Und mit ein kleineres zum Fotografieren anschaffen soll.


    Da ich jetzt jedoch schon ziemlich viel Geld investiert habe... u.a für die EQ-6, welche ja auch nicht gerade ein Schnäppchen ist [:D], würde ich mir eher ungern ein zweites Teleskop einfach so anschaffen, deshalb meine Frage: Würde eine EQ-5 für Astrofotografische Zwecke mit einem 150/750 Newton Teleskop und dem ganzen drum und dran zurecht kommen? Denn dann könnte ich die EQ-6 verkaufen und mir eine EQ-5 mit 150/750 Teleskop kaufen und hätte dann sogar noch etwas Geld über, welches ich in Zubehör investieren könnte.


    MfG. Bernd

  • Zur vorherigen Antwort noch:


    Bezüglich der Objektive: Ich habe leider keine Teleobjektve, da ich hauptsächlich Landschaften fotografiere besitze ich nur weitwinklige Objektive


    Bezüglich der Kamera: Die D5300 würde ich eher ungern modifizieren lassen, da hast du recht. Ich kenne mich da jetzt nicht so gut aus, aber es gibt doch für die Kamera solche Filter wie für das Teleskop. Würden diese dort etwas bringen?


    MfG. Bernd

  • Hallo Bernd,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Bezüglich der Kamera: Die D5300 würde ich eher ungern modifizieren lassen, da hast du recht. Ich kenne mich da jetzt nicht so gut aus, aber es gibt doch für die Kamera solche Filter wie für das Teleskop. Würden diese dort etwas bringen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du kannst ja nicht "dazufiltern" was schon weg ist. Es geht ja hier um die Infrarot/Nahinfrarotempfindlichkeit für Emmisionsnebel. Am ehesten fängste einfach mal an und lässt mit deiner bestehenden Kamera die Emmisionsnebel einfach bleiben. Indes würde ich Dir aber empfehlen, bei der Knipserei lieber im Bereich 500mm Brennweite anzufangen, das ist ein deutlich fehlertoleranterer Start in die Knipserei.


    Da ist doch gerade ein neuer ED von Skywatcher auf den Markt gekommen, 72/420. Wart mal noch ein paar Tage, bis die ersten Testberichte auftauchen. Wenn das Konzept aufgeht, wäre das ein günstiger Start. Wer weiß, vielleicht gibts ja bald davon mit günstig skaliertem Preis eine 100mm Version davon, darauf warte ich ja persönlich, allerdings nicht zum Knipsen.


    Also, ganz grundsätzlich, es gibt natürlich Leute, die mit der EQ6 und dem 10" Newton fotografieren, jedoch haben die sehr wahrscheinlich schon Upgradekits an der EQ6 verbaut und, viel wichtiger, Erfahrung und sicher auch Guiding am Laufen. Aber, nichts genaues weiß ich nicht, ich habe mit der Forografie nur mal angefangen und dann wieder dran gegeben. Ich blieb damals bei 600-800mm Brennweite und das klappte ohne Guiding und kurzen Belichtungen unter einer Minute recht gut.

  • Hallo Bernd,


    wenn Du ernsthaft fotografieren willst, solltest Du die EQ-6 behalten.
    Ein 8 Zöller f/5 oder f/4 gebraucht, kostet doch nicht viel mehr, als dass, was Du beim Verkauf der jetztigen Geräte üblicherweise verlierst. Und die Chance, dass Dir das Fotografieren dann doch nicht liegt, ist jedenfalls nicht vernachlässigbar. Und dann hättest Du visuell wahscheinlich keinen Spaß an einem 150er, vor allem wenn man schon mal einen 10 Zöller hatte.
    Du musst Dir im Klaren sein, dass Fotografieren meistens viel teurer wird, als man vorher denkt. Adpater, Kabel, PC, Stromversorgung, Koma-Korrektor, Software usw. Und Fotografieren an sich ist was ganz anderes als Spechteln, das Frustpotenzial ist riesig, und das "Erlebnis" ist auch irgendwie nüchterner.
    Den 10Zöller fürs "nebenher als Dobson" behalten, würde ich daher auch empfehlen.


    Die Kamera kann man übrigens erst mal so lassen, bis auf die fehlende H alpha Empfindlichkeit ist sie sehr gut geeignet, und es gibt auch genügend Objekte zum Abarbeiten (Galaxien, Sternhaufen, einige P/Ns), die nicht im Rot ertränkt werden müssen. Der Filter lässt schon noch 25% (im Vergleich zur Modifizierten) an H alpha durch.


    Falls Du auch Mond/Planeten machen willst, könntest Du natürlich erst mal mit dem bestehenden Equipment arbeiten, und eine kleine ALCCD oder ASI für 200-300 € ins Auge fassen, mit der Du später auch Sucher Guiding machen könntest. (Das Geld "fehlt" dann natürlich, wenn man sich die Bequemlichkeit eines M-Gen gönnen will)
    Dann könntest Du bei Windstille auch schon mit dem großen Rohr und Deep Sky erste Gehversuche machen, und Dir das Ganze nochmal überlegen. (sehe gerade, dass Du auch keinen richtigen Sucher hast, aber den gibts wirklich für kleines Geld, und bei den gebrauchten kleineren Tuben ist meist einer dabei)

  • Hallo,


    ich denke dass ich den 10" weiterhin visuell einsetze und es auch vorerst mit der D5300 unmodifiziert versuche. Die EQ-6 bleibt da, jedoch benötige ich dann noch das passende Teleskop dafür.


    Ich habe mich mal ein wenig informiert, mit was die meisten so in die Astrofotografie gestartet sind und mir viel auf das weitestgehend mit kleinen Refraktoren begonnen wird.
    So, Google geöffnet, in den Shop gegangen und ein wenig herumgestöbert.


    Ich habe mal drei gefunden, die mir relativ gut gefallen und auch für die Astrofotografie (laut Seite) geeignet wären.


    William Optics AP 61/360 ZenithStar: https://www.astroshop.de/willi…/p,55194#tab_bar_1_select inkl. https://www.astroshop.de/flattner-andere-optische-hilfsmittel-fuer-die-fotografie/william-optics-flattener-fuer-zenithstar-61/p,55340[url]</p><p><br></p><p>William Optics AP 71/418 ZenithStar: [url]https://www.astroshop.de/william-optics-apochromatischer-refraktor-ap-71-418-zenithstar-71-ed-ota/p,43873#tab_bar_1_select[url] </p><p><br></p><p>Explore Scientific AP 80/480: [url]https://www.astroshop.de/explore-scientific-apochromatischer-refraktor-ap-80-480-ed-alu-ota/p,44829#tab_bar_1_select


    Für längere Belichtungen dann noch zum Guiden evtl sowas: https://www.astroshop.de/kamer…ni-autoguider-set/p,56155


    Über Empfehlungen oder andere Vorschläge würde ich mir sehr freuen.



    (Rein aus Interesse, benötigt man für die Astrofotografie GoTo?)



    MfG. Bernd

  • Hallo Bernd,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">(Rein aus Interesse, benötigt man für die Astrofotografie GoTo?)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    nein, sonst gäbe es kein einziges Astrofoto aus der Zeit vor "Goto-Montierungen". "Goto" erleichtert lediglich das Finden vom Wunschobjekt, falls Du das Einnorden und anschließend das Alignment korrekt durchgeführt hast. [:D]


    Was Du aber brauchst, ist ein ST-4 Eingang an der Steuerung. Denn wenn Du die Signale der Guidingcam nicht in die Montierung reinkippen kannst, macht die Montierung auch keine Korrekturen.


    Die SynScan GoTo an Deiner EQ-6 hat so nen Autoguidereingang. Alles gut. [:)]


    CS
    Silvia

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Spacewalker08</i>
    <br />Zur vorherigen Antwort noch:


    Bezüglich der Objektive: Ich habe leider keine Teleobjektve, da ich hauptsächlich Landschaften fotografiere besitze ich nur weitwinklige Objektive
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du könntest Dir ein gebrauchtes, günstiges analoges Objektiv mit 200mm Brennweite zulegen und dies mit einem Adapter an der D5300 anbringen. Die Kamera verbindest Du dann mit einer Prismenschiene, die an der Montierung angebracht wird. Zwischen Kamera und Prismenschiene kannst Du noch einen Kugelkopf anbringen, was das Anpeilen erleichtert. Somit könntest Du erst einmal Erfahrungen sammeln. Was mit 200mm möglich ist, siehst Du hier:


    http://www.j-baechli.ch/astrof…Controller?action=GALLERY


    Wenn das klappt, kannst Du Dir ja immer noch die langen Brennweiten geben.
    Recht nützlich finde ich hier das Buch "Himmelsfotografie..." von Stefan Seip.


    Gruß
    Ronald

  • Hallo Ronald,


    die Bilder auf der verlinkten Seite sind wirklich sehr schön, erstaunlich was mit 200mm schon so machbar ist....


    Erreicht man denn mit einem Teleskop mit einer Brennweite von 200mm wenn man durch dieses Fotografiert ungefähr die selben Ergebnisse, oder gibt es dort Unterschiede zum fotografieren mit Objektiv wie z.B in der Größe des fotografierten Objekts?


    MfG. Bernd

  • Hallo Bernd,


    ein Teleskop mit 200 mm Brenneite zu finden, dürfte schwierig werden. Mir fällt zumindest keins ein und erst recht nicht mit einer Öffnungzahl 2,8.
    Mal abgesehen davon dürfte ein Teleskop, das mit einem Canon-L-Objektiv mithalten kann, nicht billig sein. Da ist dann ein (Semi-)APO mit Korrektor angesagt.
    Auf den Abbildungmasstab hat nur die Brennweite und der Kamerachip Einfluss. Ob die Optik ein Objektiv oder Teleskop ist, ist egal.


    Gruss Heinz

  • Hallo,


    Ja das könnte schwer werden so einen zu finden [:D]. War auch eigentlich nur als Beispiel dafür gemeint ob das egal ist ob Teleskop oder Objektive, aber das hast du mir ja bereits beantwortet[:)]


    Ich denke das es letzendlich auf einen APO von William Optics rauslaufen wird, welchen weiß ich jedoch noch nicht sicher[:D]


    Zusätzlich noch, ich habe schon einmal bei einem Art Astrotreffen teilgenommen, auf welchen ich die Astrofotografie ein wenig ausprobieren konnte. Dabei hab ich sowohl durch Teleskope als auch mit Kamera fotogarfiert und ich muss sagen das mir das fototrafieren mit bzw. durch das Teleskop besser gefiel, auch wenn es eigentlich das selbe ist wie mit Objektiv[:)]


    MfG. Bernd

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