Messier Marathon richtig vorbereiten

  • Hi Sportsfreunde,
    vor ca 1,5 Jahren hat es mich mit Wucht in die Hobbyastronomie gesogen, so kaufte mir ein 10" Dobson und wurde bald u.a. Messier-Fan (v.a. PN).


    Der Gedanke des MESSIER-MARATHONS hat mich schnell völlig fasziniert. Letztes Jahr versuchte ich eine Gruppe zu sammeln, zuletzt waren wir zu zweit und auch etwas gesundheitlich angeschlagen- aber wir haben uns wacker durch vielleicht 35 Messiers gewurschtelt.


    Jetzt naht der 17.3. und so Petrus es will und es klar wird werde ich wieder mich durch die Messiers schubsen. Jetzt möchte ich mal von erfahrenen Marathonschubsern ein paar Tipps zu konkreten Fragen.


    Natürlich habe ich mich schon soweit möglich informiert, mIr ist z.B. klar dass es v.a. in der Dämmerung und im MOrgengrauen schwierig wird, Horizontsicht wichtig ist, dass man EIGENTLICH alle Messiers vorher schon kennen sollte... OK, letzteres - sicher nicht...


    Meine Fragen:


    1) Ich werde definitiv in dieser NAcht Aufsuchkarten brauchen, ich nutze gerne den Noack-Feiler Deep Sky REiseatlas. Aber natürlich wird das eine ziemliche Fummelei mit Rotlicht, o,k, Übersichtskarte, welche Seite, welches Sternbild, Seite suchen, wo ist das Objekt, dann wieder schubsen...gibt es hier ein paar Tipps zur Vereinfachung?



    2) Erkennen: Ich bin ein Fan der PN, auch so manche Galaxien / Kugelsternhaufen haben es mir angetan. Aber die OFFENEN, ohje, da hatte ich bislang wenig Berührungspunkte. Um 'offen'
    [:D] zu sein, ich frage mich bei etlichen, wie ich die überhaupt von den umgebenden Sternen unterscheiden soll, einige sind doch wirklich ZIEMLICH offen (von M40 will ich gar nicht reden). Das Koch/Korth Buch 'Die Messier->Objekte' ist meine Gutenachtlektüre, aber es stellt sich grundsätzlich die Frage: Wenn ich in der fraglichen NAcht mit meinem Deep Sky Atlas rumfingere, da sind ja dann nun mal KEINE Bilder drauf. Ich muss ja wissen was ich suchen soll. Und dann nochmal im Buch blättern? Nicht realistisch. Also - wie habt Ihrs gemacht?


    3) Kurz und knapp: Gibt's eine empfohlene Route durch den Virgo-Haufen?


    4) Rein interessehalber: Gibt es eigentlich irgendwo anders auch noch 'Verrückte' [;)] , die sich damit eine Nacht um die Ohren schlagen?


    Also, danke, klare Nächte, vor allem am 17.3.!
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    zu 1) Ich nutze für hellere Objekte den Karkoschka-Himmelsatlas, den von Feiler/Noack kenne ich nicht. Was aber sicher helfen sollte, ist eine Liste welches Objekt auf welcher Kartennr. ist. sowas sollte der Atlas im hinteren Teil bestimmt haben. Einfach ein post-it an die Seite, damit du sie schnell findest.


    zu 2) Mach dir wegen der OH nicht zu viele Sorgen, M40 siehst du schon im Sucher (falls du einen nutzt). Abgesehen davon, geht es ja nur um "gesehen" oder "nicht gesehen". Nimm für solch großen Objekte doch einfach noch ein Fernglas mit.


    zu 3) Würde ich mir auch keine vielen Gedanken zu machen. Die Wege dort sind kurz und man verliert nur wenig Zeit. Ich würde einfach von West nach Ost ein Galaxien-hopping machen, ähnlich wie star-hopping.


    zu 4) Ich habe vor ca. 15 Jahren mal versuch einen "graphischen MM" zu machen, also alle Objekte auch zu zeichnen. Aber mir sind immer Wolken dazwischen gekommen und ich habe es daher aufgegeben. Wünsche dir aber viel Erfolg und CS!

  • Hi Andreas,


    ich verwende auch den Atlas von Feiler und Noack. Ich habe noch keinen Messier-Maranton gemacht, aber genau wie Daniel würde ich entweder vorschlagen, die Karten mit Post-Its zu markieren, oder die Kartennummer auf eine Liste zu schreiben. Solltest du die Post-Its wählen, würde ich sie noch zusätzlich mit Tesa absichern und nicht die Post-Its zum Aufschlagen der Karte verwenden. Der Atlas hat spiegelglatte Seiten und ich könnte mir vorstellen, dass die Post-Its flöten gehen, wenn man an ihnen zieht und die Seiten feucht sind.


    Ich würde dir aber ohnehin eine Liste ans Herz legen: Gerade bei horizontnahen Beobachtungen empfiehlt sich eine Liste mit Uhrzeiten, ab wann die jeweiligen Objekte überhaupt machbar sind. Für mich ist das immer wieder hilfreich.


    Bei den "sehr offenen" Sternhaufen kannst du dir ja eine Zeichnung suchen und ausdrucken. Oft hebt sich ein OS aber visuell stärker von den restlichen Sternen ab als auf Fotos (M34 würde mir da einfallen), ich würde mir da auch keine Sorgen machen. [:)]


    Viele Grüße


    Dominik

  • Hallo Andreas,


    ich habe bisher zwei komplette Messier-Marathons durchgezogen, vielleicht sind dir meine Erfahrungen nützlich. Kommt auch drauf an, wie ambitioniert du das siehst - ich bin das ziemlich ehrgeizig angegangen. Aber ich Gegensatz zu dem "echten" Marathon wirst du deine Zeit auch durch noch soviel Training niemals verbessern, du wirst immer rund 10 Stunden brauchen [:D].



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... mir ist z.B. klar dass es v.a. in der Dämmerung und im Morgengrauen schwierig wird, Horizontsicht wichtig ist, ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, ganz genau - und natürlich generell die Himmelsqualität. Und ganz besonders wichtig ist der freie Westhorizont für abends, und der ganze Südost- bis Osthorizont am Morgen. Da wäre es auch gut, wenn in dieser Richtung keine größeren Lichtglocken sind - der Kontrast ist infolge der Dämmerung eh schon genug beeinträchtigt. Zum Beispiel ist eine flächenschwache Galaxie wie M74 sehr empfindlich gegen Aufhellungen, und die habe ich bei den Marathons an einem 16. bzw. 21. März abends immer nur indirekt blickweise erkennen können - und das bei gutem Westhorizont.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> dass man EIGENTLICH alle Messiers vorher schon kennen sollte <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das hat sicher viele Vorteile, sehe ich aber nicht so kritisch. Bis auf die direkte Abend- oder Morgendämmerung hat man doch immer genug Zeit, ohne Druck im Atlas nachzuschauen.


    Die schwierigen Objekte abends und morgens sind aber wirklich kritisch, und der Zeitdruck ist enorm - besonders morgens gegen die aufkommende Dämmerung. Und generell ist es für diese Objekte umso besser, je südlicher dein Beobachtungsort ist: Das gilt sowohl für M74 und M77 abends, als auch für M6, M7, M69, M70, M54, M55, M75, M72, M73, M2 und M15 morgens - und ein südlicherer Standort kann gleich einen Unterschied von mehreren erkannten Messiers machen. Nur M30 geht bei einem März-Marathon auch in Südbayern gar nicht, der geht morgens erst etwa ab Anfang Mai.


    Wenn du es richtig ambitioniert angehen willst, würde ich die Positionen der oben genannten kritischen Objekte zusammen mit Starhopping-Mustern sozusagen auswendig lernen, weil du etliche von ihnen in der Dämmerung - wenn überhaupt - nur noch mit indirektem Sehen ausmachen können wirst: Und du unter zunehmend größerem Zeitdruck dann gar keine Zeit mehr hast, im Atlas nachzuschauen. Ich hatte mich so vorbereitet, dass ich in der S-Bahn immer mal wieder in den Karkoschka geschaut habe, und die Pfade der kritischen Objekte studiert habe.


    Zu deinen speziellen Fragen sehe ich es ähnlich wie Daniel und Dominik. Die meisten Messier-Sternhaufen fallen wirklich ins Auge, und den Virgohaufen machst du mitten in der Nacht, wenn ohnehin viel Zeit ist.


    Ich habe die genannten beiden Marathons auf meiner Homepage genau beschrieben, mit Karte mit möglicher Beobachtungs-Reihenfolge. Einmal war ich in der Nacht 16./17. März 2012 mit dem 120mm Refraktor am Alpenrand (in Geigersau), und da konnte ich 107 Messiers ausmachen:


    http://cougar.bakonyi.de/~ben/…1203-geigersau/index.html


    Und in der Nacht 21./22. März 2015 beim "All Arizona Messier Marathon" mit einem 10-Zöller, wobei ich alle dort möglichen 110 Objekte erwischen konnte - M30 war dabei am visuellen Limit:


    http://cougar.bakonyi.de/~ben/…a/201503-usa_3/index.html


    Servus
    Ben

  • Hallo Andreas


    Ich habe noch keien Messiermarathon gemacht, obwohl ich schon alle Messierobjekte mal gesehen habe. Wir wollen im April mit einigen Sternenfreunden einen längeren Beobachtungsurlaub machen. Da werde ich Bens schöne Beobachtungskarte mit der wahrscheinlich richtigen Reihenfolge ausprobieren, vielen Dank dafür. Ich benutze den Deep Sky Reiseatlas und habe damit eigentlich alles gefunden. Für die helleren und größeren Objekte nehme ich einen 20x60 Fernglas, das geht schneller. Alles andere ist mit eienm 12" Dobson mit eienm Übersichtsokular machbar.


    LG und CS Karsten aus Berlin

  • Hi Sportsfreunde,
    Danke für Eure Tipps!
    Ich denke, ich werde mir eine Liste vorbereiten mit der richtigen Reihenfolge, Messiernr., Kurzbeschreibung, stilisierte Auffindpfad über Hauptsternbilder (ich finde immer am besten sozusagen geometrisch über Winkel und relative Entfernungen der Hauptsterne) und der Nr. in meinem DS Atlas. Damit sollte ich gut unterwegs sein.
    Auf die offenen bin ich nach wie vor gespannt- der MM ist hier sozusagen eine gute Gelegenheit mich hierzu mal zu 'zwingen', denn sonst habe ich die nicht auf dem Radar...
    Instrumentenmäßig werde ich vermutlich mit 10" Dobson und 20x80 FG auf Fotomontierung unterwegs sein.
    Falls es klappt, werde ich berichten!
    CS
    Andreas

  • Hallo miteinander,


    (==&gt;) Karsten:


    Es freut mich, dass dir die Karte nützlich sein kann !


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... Wir wollen im April mit einigen Sternenfreunden einen längeren Beobachtungsurlaub machen ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So ein Marathon Mitte April ist sicher auch sehr interessant, und da sind die Karten ja schon bissel anders gemischt. Die Messiers am Morgenhimmel werden alle ein wenig einfacher werden, weil sie bei Dämmerungsbeginn schon etwas höher stehen. Bei den dann schon deutlich kürzeren Nächten müssen das aber die Abendhimmel-Objekte umso mehr büßen, zusätzlich zum Fortschreiten der Jahreszeit: M74, M77 und M79 sind dann sicher weg, M33 vielleicht auch schon, und M31 & Begleiter sehr tief unten. Der Orionnebel lebte bei uns aber noch, auch aufgrund seiner Helligkeit, wie die Bilder von einem 13. April zeigen:


    http://cougar.bakonyi.de/~ben/…304-duerrnhaar/index.html


    (==&gt;) Andreas:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Auf die offenen bin ich nach wie vor gespannt- der MM ist hier sozusagen eine gute Gelegenheit mich hierzu mal zu 'zwingen' <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da gibt es kompakte und sternreiche Haufen wie M37, M35, M67, M93 oder M11, die im 10-Zöller super rüberkommen - vielleicht führt der Zwang ja zu einer Bekehrung [:D]. Und so ein Marathon bietet die Möglichkeit, viele Objekte mit dem gleichen Instrument direkt zu vergleichen - das fand ich sehr interessant.


    Servus
    Ben

  • Hallo Karsten,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Da werde ich Bens schöne Beobachtungskarte mit der wahrscheinlich richtigen Reihenfolge ausprobieren <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dazu noch ein Nachtrag: Ich hatte den Pfad auf der Karte schon vor meinem Geigersau-Marathon eingezeichnet, aufgrund von Empfehlungen im Internet - um einen allgemeinen Überblick zu bekommen. Die angegebene Reihenfolge wäre z.B. für den Arizona-Marathon völlig passend und unproblematisch, weil dort die südlichen Objekte viel höher stehen als bei uns. Aber schon bei dem Marathon in Geigersau bin ich bewusst davon abgewichen: Soweit ich mich erinnere, habe ich z.B. den Kugelhaufen M79 im Hasen schon gleich nach der Gruppe M31/M32/M110 eingestellt - zur Sicherheit, weil M79 schon ziemlich tief stand. Und für Beobachter noch weiter im Norden ist umso mehr zu empfehlen, bei südlichen Objekten wie M79 oder M93 nicht lange zu warten, weil sie dort umso schneller untergehen; während M76 oder M103 (bei der Gelegenheit hatte ich auch gleich M52 mitgenommen) bei uns ja deutlich zirkumpolar sind, und daher überhaupt keine Eile haben.


    Für den ganzen großen Mittelteil der Tour kann man den angegebenen Pfad aber völlig problemlos verwenden, da hat man viel Zeit. Morgens in der Dämmerung bin ich in Geigersau bei M55 dann aber notgedrungen wieder vom Pfad abgewichen - und das war alles richtig spannend, und ist mir bis heute intensiv in Erinnerung:


    "Die Morgendämmerung setzte schon ein, als die drei südlichen Kugelhaufen M69, M70 und M54 im Schützen endlich hoch genug standen, um mit indirektem Sehen noch deutlich identifiziert werden zu können - auch hier hatte ich mir die genaue Position vorher eingeprägt. Bei einem kurzen Schwenk in die Gegend von M55 konnte ich dort noch nichts erkennen, daher gings erst zu den mir noch fehlenden M15 und M2. Mit der unaufhaltsam zunehmenden Dämmerung wurde jetzt auch der Zeitdruck drastisch spürbar. Für M2 brauchte ich länger als gewollt, und danach blieb nur noch die in etwa parallel am Südosthorizont stehende 'Achse' M73, M72, M75 und M55 übrig. Hier kam jetzt auch das Licht des Mondes im letzten Viertel dazu, und bei sich nunmehr rapide aufhellendem Osthimmel schaffte ich noch M73, und wahrscheinlich auch noch M72 ganz in der Nähe: In der richtigen Gegend war mit indirektem Sehen noch ein Fleckchen auszumachen, ich habe es aber nicht mehr genau nachgeprüft - mir fehlten ja noch zwei Objekte. Der Blick zum Osthimmel zeigte jetzt aber: Für eine weitere 'Starhopping'-Suche in einem anderen Areal war keine Zeit mehr, bei der hellen Dämmerung hätte ich M75 und M55 gar nicht mehr gefunden."



    Servus
    Ben

  • Vom Messier Marathon hab ich auch schon gehört und schon einiges dazu gelesen.



    Rund um den kalendarischen Frühlingsbeginn Ende März soll das gehen in einer Nacht - bzw auch im Früherbst alle 110 Messier Objekte innerhalb einer Beobachtungsnacht zu sichten.



    Naja, ich hab noch nicht mal alle 110 Messier Objekte überhaupt mal beobachtet , von meinem Standort aus sind auch nicht alle Messier Objekte möglich, da eingeschränkte Horizontsicht - südlich von M 8 ist Schluß, M 8 selber ist schon grenzwertig durch eingechränkte Horizontsicht nach Süden durch Berge behindert ...mein Standort ist in etwa 47 Grad und 35 Minuten nördlich des Äquators . ..die östliche oder westliche Länge ist da auch wurscht.


    Der Stern Antares ist nicht mal sichtbar wenn dieser kulminiert, liegt unter dem Horizont , die Berge sind davor.



    M 7, ein Kugelsternhaufen soll ja eines der südlichsten Messier Objekte sein, in der Nähe des Stachels vom Skorpion, und dessen Teil in Mitteleuropa kaum gerade über den Horizont steigt.


    Was ich so mitgekriegt habe, finden selbst erfahrene langhährige Profi-Spechtler die einen Messier-Marathon mal so versuchen selten alle 110 Objekte ( in einer Nacht) bestenfalls an die 80 bis 90 Messier Objekte.


    Was ich noch so mitgekriegt habe, was viele so geschrieben haben, bei einem Messiermarathon ... zu Beginn , in der Abenddämmerung Streß pur um alle Objekte da noch aufzufinden.


    Mitten in der Nacht dann einige Stunden Langeweile und viel viel Zeit...aber in der Morgendämmerung dann auf einmal wieder einges "Streß" um die Messierobjekte der Morgendämmerung noch aufzufinden bei einem Messier-Marathon.


    Wer das probieren will so einen Messier Marathon mal zu versuchen, soll das bitte gern machen - mir ist da eher eine gute Beobachtungsnacht die da eher verschwendet wird, dafür viel zu schade.


    Nette Grüße

  • Hallo zusammen,


    der Messier Marathon ist schon eine nette Sache, mal eine etwas andere Art der Beobachtung. Ich hatte bisher fünfmal einen Marathon gestartet, davon zweimal komplett zu Ende gebracht. Die anderen dreimal musste wegen Wetterwechsel in der Nacht abgebrochen werden. Hier die Daten zu den beiden erfolgreichen Marathons.


    18.03.1999 --- Geigersau (47.7°N)
    Teleskop: C11 (kein Goto)
    Objekte: 100


    27.03.2017 --- Taunus (50.5°N)
    Teleskop: 8" Dobson
    Objekte: 101


    Dann versuche ich noch ein paar Tipps weiterzugeben. Der Pfad auf der von Ben verlinkten Karte ist schon ein sehr guter Anhaltspunkt.


    Abenddämmerung:
    M74: Sehr schwierig, den habe ich nur einmal Anfang März geschafft, nicht bei den beiden abgeschlossenen Marathons. Nicht zulange mit M74 aufhalten und wertvolle Zeit verlieren.
    M77 vor M74 dran nehmen, da dieser eine höhere Flächenhelligkeit hat und schon früher in der Dämmerung herauskommt.
    M78: Je später im Jahr und je nördlicher beobachtet wird, schon an den Anfang nehmen, zusammen mit M74 und M77 (in Abweichung zu Bens Karte).


    Erste Nachthälfte:
    Die Herbst- und Wintersternbilder abklappern, das ist alles sehr gemütlich und die Objekte sind einfach zu finden. Entgegen der Karte M52 schon abends mitnehmen.


    Mitternacht:
    Das ist die Zeit der Galaxien (Löwe, Jungfrau, Größer Bär, Jagdhunde). Hier kann man recht schnell viele Objekte auf der Beobachtungsliste abhacken.


    Zweite Nachthälfte:
    Eine schwierige Zeitspanne so ca. 2-3 Uhr. Es gibt wenige Objekte zu beobachten, man fällt in ein Formtief und die Müdigkeit schlägt zu. Eine gute Zeit für eine Pause mit Heißgetränk, Schokolade und Aufwärmen im Auto (nicht einschlafen).


    Frühe Morgenstunden:
    Entgegen der Karte nach M5 in Richtung Herkules, Leier, Pfeil, Schwan abbiegen. Diese Objekte stehen in unseren nördlichen Breiten schon weit über dem Horizont. Dann zurück auf den Pfad zu den Kugelsternhaufen im Schlangenträger und Skorpion.


    Späte Morgenstunden:
    Jetzt wird es spannend, der Endspurt steht bevor und die Dämmerung rückt näher. Die Objekte in der südlichen Sommermilchstraße schnell von Nord nach Süd abklappern, damit Zeit für die extrem Süd- und Südöstlichen Objekte (M6,M7,M54,M69,M70) bleibt.
    Nicht den Blick Richtung Osthorizont vergessen, M15 und M2 können vielleicht schon vorher zwischen rein genommen werden.
    Die Objekte M55,M75,M72,M73,M30 sind von DE aus sehr schwierig bis unmöglich.


    Wenn es das Wetter zulässt werde ich dieses Jahr wieder einen Marathon starten. Neumond Mitte März liegt auch sehr günstig.


    Viel Spaß und viel Erfolg
    Andreas


    ==&gt; Ben: Meinen wir dasselbe Geigersau?

  • Hallo miteinander,


    (==&gt;) Canis Lupus:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> zu Beginn in der Abenddämmerung Streß pur ... Mitten in der Nacht dann einige Stunden Langeweile ... aber in der Morgendämmerung dann auf einmal wieder "Streß" <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Langweilig fand ich den Marathon aber nicht: Man hat schon zu tun, es ist eine lange Liste an Objekten, die man da abarbeiten muss. Und wenn zwischendrin mal Zeit ist, kann man sich das eine oder andere Objekt ja auch genauer anschauen - oder ein anderes in der Nähe. Und auch den Vergleich all der Objekte mit dem selben Fernrohr fand ich sehr interessant.


    Du kommst ja aus Österreich, und der Messier-Marathon erinnert mich an die Skiabfahrt in Kitzbühel: Am Anfang der "Streif" ist es knallhart (Mausefalle, Steilhang), der Mittelteil mit dem Ziehweg ist wesentlich ruhiger, und am Ende (Hausbergkante, Zielhang) wird es wieder sehr deftig. Und im Gegensatz zu den Weltcup-Abfahrern kannst du beim Marathon im (langen) Mittelteil halt auch mal die Skier abschnallen und am Pistenrand einen heißen Tee trinken [:D][;)].


    (==&gt;) Andi:


    ich kann deinen Tipps nur zustimmen ! Ja, M74 war in Geigersau sehr schwierig; ich hab die Galaxie indirekt blickweise nur erwischt, weil ich die Position ganz genau auswendig wusste (relativ zu zwei nahen 11 mag Sternen), und der Himmel sehr gut war. Ansonsten: Abhaken, und schnell weitermachen, genau; und das mit M79 im Hasen sehe ich genauso - je früher, desto besser.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Die Objekte M55,M75,M72,M73,M30 sind von DE aus sehr schwierig bis unmöglich.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    M30 geht zu dem Zeitraum gar nicht, aber alle anderen wären bei mir an diesem 17.3 morgens in Geigersau wohl schon möglich gewesen; nur für alle vier gleichzeitig wurde es zu knapp, wie in meinem letzten Post beschrieben. Vielleicht hätte ich auch M55 und M75 erwischen können, und dann hätte ich wahrscheinlich für M72 und M73 keine Zeit mehr gehabt.


    Aber klar: Geigersau liegt ganz im Süden von Deutschland, und nach Norden hin wird es immer schwieriger. Und dann sollte auch der Himmel noch möglichst gut sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ben: Meinen wir dasselbe Geigersau? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich denke schon - der Hügel im Ammerknie vor den Ammergauer Alpen [:)].


    Servus
    Ben

  • Hallo Ben,


    genau, M30 geht bei uns gar nicht und M72,M73,M75,M55 müsste man eigentlich alle gleichzeitig beobachten können. Ich hatte mich an M72 und M73 vergeblich abgemüht und dann hat die Zeit für M54, M69 und M70 gefehlt. Ich habe von den dreien nur noch M54 geschafft.


    M6 und vor allem M7 waren auf 50.5°N schon eine Herausforderung. Zum Glück ist M7 groß und hell. Diese beiden Sternhaufen hatte ich auf Geigersau schon deutlich leichter in Erinnerung. Knappe 3° weiter südlich sind da Welten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">der Hügel im Ammerknie vor den Ammergauer Alpen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, das ist es. Das habe ich sehr gut in Erinnerung. Ich war in den 90er ein paar mal dort, unvergesslich der Anblick von HaleBopp 1997.


    Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich hatte mich an M72 und M73 vergeblich abgemüht und dann hat die Zeit für M54, M69 und M70 gefehlt. Ich habe von den dreien nur noch M54 geschafft. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, ich denke, diese drei sollten auf jeden Fall vor der "finalen Achse" M55 - M75 - M72 - M73 probiert werden. Mein Problem war auch, dass mir zusätzlich noch M15 und M2 gefehlt hatten, schon bei erheblicher Dämmerung - und M2 kostete einiges an Zeit. Daher finde ich deine Anregung sehr interessant:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Nicht den Blick Richtung Osthorizont vergessen, M15 und M2 können vielleicht schon vorher zwischen rein genommen werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, für die "finale Achse" wäre einfach mehr Zeit, wenn man M15 und M2 noch vor dem Paket M69-M70-M54 einschieben könnte. Soweit ich mich erinnere, hab ich bei den dreien erstmal etwas gewartet, bis sie hoch genug standen - diese Wartezeit hätte vielleicht auch für einen Kurztrip zu M15 und M2 plus Rückkehr gereicht. Daher kann ich mir schon vorstellen, dass bei optimaler Pfadwahl und Zeitverteilung auch 109 Objekte drin waren.


    Servus
    Ben

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