M42 O-III (HDR Bild!?)

  • Hallo zusammen,



    Dies ist das erste Bild was ich mit meiner neuen Kamera gemacht habe (Touptek EP3CMOS06300KMA mit Sony IMX178 s/w Sensor).
    Belichtet mit O-III Filter durch einen Skywatcher 80/400 Refraktor. Ich habe 700 Aufnahmen à 14,3 Sekunden gemacht wovon am Ende 560 in dem Bild gelandet sind.
    Das Bild ist nicht wirklich besonders scharf, was an der Abbildungsleistung des f/5 Achromat liegen wird. Dazu kommt das die Pixel der Kamera ja sehr klein sind. Herunterskaliert sieht das Bild dennoch ganz gut aus finde ich. Ohne Schmalbandfilter wäre das ganze noch unschärfer... Naja es gibt ja nicht ohne Grund um ein vielfaches teurere Apochromaten [:D]


    Was mich persönlich an eigentlich allen Bildern des Orionnebels stört, ist die Tatsache dass das eigentlich alles "HDR" Bilder sind, die so stark gestretcht sind, dass man keinen Eindruck mehr von den krassen Helligkeitsunterschieden zwischen dem hellen Zentrum und den lichtschwachen Außenregionen mehr hat (trifft auch auf mein Bild zu). Und wenn man nicht stretcht dann sieht man entweder nur den Kern oder man sieht die lichtschwachen Außenregionen und der Kern ist völlig ausgebrannt.
    Das wollte ich ändern und hab nun eine andere Methode gefunden mein Bild zu visualisieren: eine .gif Datei.
    Hier ist der Link zu der GIF Datei die ich bei Google Drive hochgeladen habe:
    https://drive.google.com/file/…l0m1-L-ZIPCjWQggcUCJ/view (die Gif läuft in Endlosschleife falls es euch zu schnell geht, eigentlich wollte ich sie direkt hier hochladen aber der Server nimmt scheinbar keine 9 MB große Datei an?
    Ich finde in so einer Bildsequenz bekommt man einen viel besseren Eindruck von den Helligkeitsunterschieden, die 4 Sterne im Zentrum sind zusammen einfach extrem hell [:)]


    CS
    Armin

  • Hallo Armin,
    du sagst es, ...wenn man es gut macht, dann entspricht das ja in etwa unserer Sehfähigkeit mit Adaption und so. Macht man es aber nicht so gut, dann sind Bereiche des Zentrums plötzlich dunkler als eine schwache Wolke am Rand.
    Deine alternative Darstellung ist überaus klasse und gut geeignet den enormen Helligkeitsunterschied zu zeigen. Habe ich so noch nicht gesehen und ist sehr beeindruckend.
    Dass du "nur" ein SW-Bild zeigst finde ich auch sehr angenehm. Oft ist M42 mir einfach zu bunt.
    Die Abbildungsleistung des Teleskops ist... na ja, du sagst es selbst. Könnte aber auch eine Verspannung sein oder etwas anderes, das man evtl. beheben könnte.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Armin.


    Deine Animation zeigt die enorme Dynamik dieses Objektes wirklich anschaulich.


    Auch ich finde, dass M42 oft zu stark glattgebügelt wird. Es muss ja alles drauf sein, vom klar erkennbaren Trapez bis zum schwächsten Nebelfilament.
    Eine gute Schwarzweiss-Darstellung hat immer ihre Berechtigung und ihren eigenen Reiz. Erinnert mich an visuelle Beobachtungen unter gutem Himmel. Das Schwarzweiss war sogar der Grund für mich, die Vorschau in der Galerie anzuklicken! Deine Ausarbeitung gefällt mir gut, besonders die Filamente um die Bildmitte herum.


    Viele Grüße,
    Guntram

  • Hallo Armin,


    sehr schöne Arbeit, toll! Der O3-Kanal ist bei M42 sowieso nicht so knacke scharf wie der Ha-Kanal. Auch benötigst man nicht unbedingt einen APO für Schmalbandaufnahmen, nur muss jeder Filter neu fokussiert werden. Habe in der Vergangenheit z.B. mit dem Celestron 102/660mm FH-Refraktor diesbezüglich sehr gute Erfahrungen gemacht. Falls Du Dir noch einen Ha-Filter zulegen möchtest und die Aufnahme wiederholst, dann wäre auch die Ha-Animation noch sehr interessant. Du hättest die besten Zutaten für ein schönes Bicolor und dann eventuell auch noch animiert..., einfach super![:)]


    VG
    Christian

  • also erstmal vielen Dank für euer positives Feedback.


    an Christian: Du hast natürlich Recht, dass man auch mit so einem Achromat gute Bilder machen kann, erst Recht im Schmalband. Was meinst du eigentlich damit, dass O3 nicht so scharf ist wie Ha? Woran kann das liegen? an der Wellenlänge die bei Ha länger ist und weniger Seeingabhängig ist? Einen Ha Filter habe ich noch nicht aber den werde ich mir vermutlich als nächstes anschaffen, mit einer schwarz-weiß Kamera kann man ja dann auch sein volles Potenzial ausnutzen [:D]
    Ich hab das Teleskop mal bei Tageslicht an meiner Micro-Four-Thirds Systemkamera getestet und da lieferte es sogar ohne Schmalbandfilter ganz gute Bilder. Das Problem in meinem Fall ist aber eben (abgesehen davon dass ich glaube ich schon Seeinglimitiert bin bzw. wäre wenn die Optik scharf genug wäre), dass die Pixel der Kamera so klein sind. Der Sony Sensor hat zudem 6 mal weniger Fläche als ein Micro-Four-Thirds Sensor. Die Kamera stellt wegen der kleinen Pixel sehr hohe Anforderungen an die Schärfe der Optik und da reicht so ein "Billigrefraktor" einfach nicht aus. Bei 3 mal so großen Pixeln wäre das wahrscheinlich überhaupt kein Problem und das Bild würde scharf wirken. Was noch auffällt ist dass die Sterne dazu tendieren irgenwie so komisch dreieckig zu werden, das muss daran liegen dass der Refraktor am Rand zwischen den Linsen 3 kleine Abstandshalter oder sowas hat die einen halben Zentimeter Richtung Mitte hineinragen...



    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Armin,


    ein sehr schönes Bild welches du hier zeigst. Wie den anderen hier finde ich es sehr toll, dass es in SW gezeigt wird. Ich glaube ich nehme dein Bild sogar als Anreiz mal Ähnliches zu versuchen. Eine Frage hätte ich: Wieso nutzt du einen OIII Filter? Um mehr Kontraste zu bekommen wäre bei M42 doch eigentlich ein H-Alpha Filter lohnender, oder? Oder planst Du eine Bicolor Aufnahme? Um welchen OIII Filter handelt es sich eigentlich? Was mir bei der GIF-Animation aufgefallen ist, ist dass deine Sterne etwas "dreieckig" wirken. Ähnliche Phänomene hatte ich schon bei meinem Newton wenn dieser schlecht justiert war. Wie genau dies jedoch mit einem Refraktor passieren kann weiß ich nicht genau aber ich denke da stimmt etwas nicht. Vielleicht war der Fokus nicht ganz korrekt?


    Freue mich auf jeden Fall auf neue Aufnahmen von Dir!


    LG,
    Julian

  • Hallo Julian,


    freut mich dass ich dich inspirieren konnte, ich hab das meiste eigentlich gerade eben geschrieben, hast du wahrscheinlich noch nicht gelesen weil es ja noch nicht lange steht. Ich hab die schwarz-weiß Kamera neu und der OIII ist der einzige Schmalbandfilter den ich im Moment habe und nunja deshalb ist das Bild Schwarz-weiß geworden. Und nebenbei finde ich Schwarz-weiß bei Deepskyfotografie auch sehr schön, außerdem ist es einfacher zu bearbeiten weil man sich nicht um die Farben kümmern muss. Viele RGB Aufnahmen wollen ja die Farben möglichst Originalgetreu abbilden, was ja keine schlechte Idee ist aber visuell sieht man sowieso fast nie Farben (keine Ahnung wieviel Zoll Öffnung man dazu bräuchte...) also könnte man bei schwarz-weiß auch sagen, dass es eine realistische Abbildung ist. Und ja in Zukunft will ich auch Bicolor Aufnahmen machen, die finde ich super. Manche finden die hässlich weil die Farben verfälscht sind aber gerade das finde ich ist ja eigentlich egal weil man die Farben "in echt" sowieso nie so sieht, warum will man dann eine "realistische" Farbdarstellung? Dann lieber schwarz-weiß oder bunte Bildchen à la Hubble [:D]
    Ich denke mein Bild war im Fokus, auch wenn es schwierig war weil der Drehgriff relativ klein ist, aber mit Bahtinov Maske konnte ich es wenigstens gut kontrollieren. Der OIII Filter ist ein 12nm "CCD" von Omegon.


    Viele Grüße Armin

  • Hallo Armin,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was meinst du eigentlich damit, dass O3 nicht so scharf ist wie Ha? Woran kann das liegen? an der Wellenlänge die bei Ha länger ist und weniger Seeingabhängig ist?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    es ging mir mehr um die Signalstärke, Strukturen und Details bei Ha. Da 90% der interstellaren Materie aus Wasserstoff besteht, ist dieser auch massereicher in den Gasnebeln anzutreffen, O3 ist dagegen seltener und leuchtet rein subjektiv aus meiner Erfahrung eher diffus mit weniger Strukturen, ist aber auch abhängig vom Objekt. Die Erklärung mit der Wellenlänge ist plausibel und ist höchstwahrscheinlich die richtige physikalische Erklärung, genau weiß ich es aber nicht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei 3 mal so großen Pixeln wäre das wahrscheinlich überhaupt kein Problem und das Bild würde scharf wirken.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit größeren Pixeln reduzierst Du bei gegebenen Setup nur die Auflösung bei höherer Empfindlichkeit. Die Aufnahme enthält weniger Informationen, also weniger feine Details und somit auch weniger unerwünschte Informationen. Das kann sich manchmal vorteilhaft auf den Gesamteindruck auswirken, doch schärfer wirkt das Bild dann eher nicht, vielleicht nur glatter oder 'schöner', es wäre dann aber sicher nicht mehr so interessant (Geschmacksache).[:)]


    Schade ist nur die Sache mit den dreieckigen Sternen... Da scheint, wie Stefan schon sagte, das Objektiv in der Fassung verspannt zu sein. Kommt auch bei teuren APO's vor. Vermutlich sind die Linsen einfach nur zu stramm montiert, wodurch bei tiefen Temperaturen noch mehr Druck entsteht.
    Je nach Konstruktion solltest Du unbedingt mal versuchen, entweder den Vorspannring oder die seitlich angreifende Schrauben, durch die die Linsen in der Fassung fixiert werden etwas zu lösen. Aber nur ganz ganz wenig! Frag' auch mal im Technikforum nach. Die drei Blechstreifen dienen nur als Abstandhalter für den Luftspalt und haben keinen Einfluss auf die Verzeichnung. Das zukünftige Bicolor wird dann ganz bestimmt interessant und schön!


    VG
    Christian

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