Klassikerokulare ... Merkwürdigkeiten

  • Moin Allerseits,
    ich habe gestern abend (es gab sie tatsächlich, die Wolkenlücke !!) an einem Royal-Astro 76/1200er Refraktor die beiden auf dem Bild abgelichteten 0"96er HM 12.5mm Okulare verglichen.


    Siehe



    Und da ist mir Merkwürdiges aufgefallen: beide sollen ja eigentlich gleichhoch vergrößern, nämlich 96x am besagten Refraktor. Tun sie aber definitiv nicht. Das linke Okular (ist das vom Royal-Astro und hat auch ein geringfügig größeres Gesichtsfeld; geschätzte 10%) vergrößert definitv höher als das rechte Vixen 12.5er HM. Ich habe dann den Vergleich auch noch mit einem Vixen 12.5mm ortho 0"96 getätigt; selbes Ergebnis: Das RA 12.5er vergrößert auch hier etwas mehr ... Hmmmh .. normal? Habt Ihr auch schon diese Erfahrunen gemacht?
    Wenn man mal davon ausgeht, dass das die beiden Vixen-Okulare richtig "liegen", würde ich dem RA Okular ca 10-11mm Brennweite "zutrauen".
    Falls jemand von Euch auch Okulare gleicher Brennweiten von verschiedenen Herstellern hat, macht mal den Vergleich. Wäre auf Eure Ergebnisse gespannt.


    Greetz Hannes

  • Hallo Hannes,


    bestimme doch einmal die exakte Brennweite Deines RoyalAstro und messe dann an den Okularen die Sterndurchlaufzeiten. Dann sieht man genau welches Okular seiner Beschriftung am ehesten entspricht. Bei so kurzbrennweitigen Okularen kann ich mir Fertigungstoleranzen in der von Dir genannten Größenordnung vorstellen.


    Grüße, Gerd

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Hallo Hannes,
    bist du dir ganz sicher, dass die Vergrößerung unterschiedlich ist?
    Mir ist mal beim Vergleich von Ferngläsern aufgefallen, dass jenes mit dem größeren Gesichtsfeld anscheinend auch höher vergrößert. Ich hatte ein Zeiss Deltrintem 8x30 (multiverguetet) und ein 80 Jahre altes unverguetetes 8x23 verglichen. Das alte schien eine deutlich schwächere Vergrößerung zu haben. Hielt man aber jeweils eine Hälfte an beide Augen, deckten sich die Bilder!
    Ansonsten können es eigentlich nur Fertigungstoleranzen sein. In diesem Brennweitenbereich machen ja nur wenige Zehntelmillimeter schon einiges aus.
    Gruesse
    Andreas

  • Hallo Hannes,


    seit Jahrzehnten messe ich immer mal wieder die Brennweiten der Okulare nach. Es hat sich gezeigt, daß Abweichungen bis zu 5% der Brennweite "normnal" sind, in Einzelfällen waren es auch schon mal an die 10%.


    Ich hatte mal eine Liste mit den Abweichungen div. Okulare erstellt, diese war aber wahrscheinlich auf einem alten Computer und ist mir abhanden gekommen.
    Ich verwende dafür eine Meßlupe mit 0,1 mm Strichteilung. Man kann damit auch die Abweichungen der Brennweiten von Teleskopoptiken recht gut messen, auch da gibt es solche Abweichungen.


    Wenn man genügend Messungen mit verschiedenen Teleskopen und dem selben Okular durchführt, kann sehr gut ein Mittelwert gebildet werden, um Messfehler ausgleichen.
    Deswegen sollte man an Binos auch die Okuklare vorher testen, damit sie auch zusammen passen.


    Auch bei Fotooptiken habe ich teilweise enorme Abweichungen feststellen können: Ein 28 - 300 mm Objektiv hatte ca. 30 mm bis 240 mm Brennweite und bei einem noch aktuelle erhältlichen Zoom, das mit 200-500 mm angegeben wird, maß ich eine Brennweite von nur 200 - 430 mm...


    In keinem der zahlreichen Testberichte von getesteten Foto Objektiven hatte ich einen Hinweis auf Angaben von falschen Brennweiten finden können.


    Eigentlich ein Skandal, aber ich stecke meine Kraft lieber in andere, wichtigere Dinge, als die Hersteller zu verklagen.
    Beste Grüße
    Rudi
    Fernrohrland


    Fernrohrland
    Rudolf Idler
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    70736 Fellbach
    Tel.0711/957600
    info(==>)fernrohrland.de

  • Moin Rudi!


    Nur kurz, weil's eigentlich OT ist...
    Das Beschriebene gilt ebenfalls für Okular-Gesichtsfelder, wo gerne mal gemogelt wird - ich messe daher meine Okulare grundsätzlich am Himmel auf GF nach - und die Mogelei bei (vor allem den günstigen) Ferngläsern, was die eff. Öffnung angeht, Stichwort: Taschenlampen-Test.
    .

  • Moin allerseits,


    (==>)Gerd .. gute Idee. Werde ich mal machen, wenn das verfluchte Wetter endlich mal mitspielt. Langsam erinnert mich dies Jahr an den Dunkelwinter 2012/13 (da wohnte ich noch in Ddorf und es gab von Anfang Nov mit März gerade mal drei Tage, an denen man die Sonne sehen konnte :( Und hier in Stuttgart -- Wolkennerv vom Schlimmsten.


    (==>)Andreas: ja bin mir sicher. Ich habe den Versuch mehrfach wiederholt, an e Lyrae den beiden Hauptkomponenten. Dabei habe ich das andere (nicht am Okular befindliche) Auge offengelassen und so quasi die Bilder aus beiden Augen "übereinander" gelegt (also das vom Okular und das andere, welches auf die Steinstruktur unseres Balkones blickte)... Da konnte man dann schon einen unterschiedlich Abstand (je nach 12.5er Okular) der beiden Hauptkomponenten erkennen.


    (==>)Rudi: Ja, so um die ca 10% Differenz vermute ich auch. Schade, dass Deine Liste verschwunden ist .. wäre doch mal interessant, da reinzusehen. Falls sie sich doch wieder anfindet ... sicher nicht nur ich wäre neugierig [;)]


    (==>)Micha: okay, bei alten HM12.5er 0"96er Okularen, deren Haupt"argument" ja nicht wirklich die Gesichtsfelder sind, ist das nicht so schlimm, wenn hier und da mal ein Grad mehr oder weniger Gesichtsfeld vorhanden sind. Anders ist dieses bei teuren WW-Okularen, die gerade d a m i t werben ... da hast Recht.



    Greetz Hannes


    (der nun endlich mal seinen schönen, weil - mit Hilfe netter Klassikerfreunde aus dem Forum hier - wieder funktionsfähig gemachten Weltblick-Refraktor) in Betrieb setzen möchte. Auch mit HM 12.5er Okularen ;)

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