Astro HDR

  • Hallo zusammen,


    ich hätte da mal eine Frage zu HDR Techniken bezüglich Astro Fotos.
    Da ich mich selbst noch zu den "Anfängern" zähle wollte ich hier mal Meinungen zu meinen "Versuchen" einholen.


    Ich habe gesehen, dass Astro HDR´s meist so enstehen, dass einzelne Stacks mit unterschiedlichen Belichtungszeiten miteinander als HDR verrechnet werden.
    Ziel ist es ja den Dynamik Umfang besser abbilden zu können, als es in einem Bild möglich ist.


    Dabei sind die aufwendigsten Aufnahmen natürlich die mit der größten Belichtungszeit.


    Ist es nicht möglich zumindest die unterbelichteten Aufnahmen für ein HDR aus diesem zu generieren, indem man durch Belichtungskorrektur und oder anderen Anpassungen das Bild bewusst dunkler macht?


    Das hätte dann den Sinn die Belichtungszeit für die unterbelichteten Bilder zu sparen und mit in die größeren Belichtungszeiten einfließen lassen zu können.
    Sicher kann man kein Bild mit mehr Belichtung zu generieren, und einen ausgebrannten Orion Kern bekommt man damit auch nicht gerettet, aber eine Verbesserung müsste möglich sein.


    Die Idee dahinter wäre jedes fertig bearbeitete Astro Bild mit + 3 und - 3 EV und ggf anderen sinnvollen Modifikationen als Tiff nochmals abzuspeichern und anschließend noch mal als HDR mit dem Original zu verarbeiten.


    Natürlich sind "echte" HDR´s mit kürzeren und längeren Belichtungszeiten immer im Vorteil, darum geht es mir nicht.
    Mir geht es in diesem Fall nur darum einen zusätzlichen Workflow zu beurteilen ob er Sinn macht.


    Was meint Ihr?


    Gruß


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    das geht sogar sehr gut, z.B. um Details in Galaxien deutlicher herauszuarbeiten. Nutze dafür Pixinsight und die Funktion "HDR Multiscale Transform". Ein auf dem original Bild erstelltes HDR wird dann mit Hilfe der Funktion "Pixelmath" mit dem ursprünglichen Bild verrechnet. Welche Software setzt du denn ein?

  • Hallo Andreas,


    bei der Kombination von Aufnahmen, geht es ja in erster Linie wie du richtig schreibst, darum gesättigte bzw. überbelichtete Bereiche durch kürzer belichtete, nicht gesättigte Bildinformationen zu ersetzen.


    Wenn ein Objekt bzw. feine Details im Rohbild bereits überstrahlt sind, kannst du das auch nicht durch eine anschließende Belichtungskorrektur oder Verdunklung des Bildes beheben - ein künstliches HDR macht also keinen Sinn.


    Wenn die hellen Bereiche in der langebelichteten Aufnahmen noch nicht gesättigt sind, macht die Erstellung eines künstlichen HDR ebenfalls wenig Sinn - da du die Bildinformationen, in den anfänglich vielleicht überstrahlt erscheinenden Bereichen, auch anderweitig bearbeiten bzw. sichtbar machen kannst.


    Je nach Objekt und/oder umgebenden hellen Sternen, die insbesondere schnell ausgebrennen, wenn man das umliegende DSO ausreichend (hintergrundlimitiert) belichten möchte, macht man kurzbelichtete Aufnahmen im Bereich von z.B. 60 oder 120 Sekunden. Davon z.B. 20 bis 30 Bilder aufzunehmen, geht schnell und stellt erheblich geringere Anforderungen, als die langbelichteten Aufnahmen.


    Wichtig in der anschließenden Bildbearbeitung bzw. zusammenfügen ist es, dass tatsächlich nur gesättigte Bildinformationen durch die kürzer belichteten ersetzt werden. Pixinsight kann das durch HDRComposition. Wie gut das bei Astrofotos mit z.B. Photoshop gelingt, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
    Auch aufpassen, dass man die Bilder am besten als 32-bit wenn nicht gar 64-bit Bild mit geeigneter Software weiterverarbeitet, da je nach Objekt der 16-bit Rahmen einerseits beim Stacken und beim zusammenfügen als HDR schnell ausgereizt werden kann.


    Grüße,
    Alex

  • Hallo !


    Also mit Photoshop habe ich das mal mit unterschiedlich lang belichteten Aufnahmen des Orionnebles versucht. Aber da kommt (zumindest bei mir) nichts brauchbaren bei heraus. Anscheinend sind die Algorithmen in Photoshop nicht auf Astrofotos optimiert bzw. kommen damit nicht zurecht. Es funktioniert in Photoshop natürlich mit Ebenenmasken. Aber das ist dann schon mühsam und man muss sehr aufpassen keine Übergänge zu produzieren.


    Gibt es evtl. noch andere Software außer PixInsight die das kann ?


    Viele Grüße
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: astro_alex</i>
    Wenn die hellen Bereiche in der langebelichteten Aufnahmen noch nicht gesättigt sind, macht die Erstellung eines künstlichen HDR ebenfalls wenig Sinn - da du die Bildinformationen, in den anfänglich vielleicht überstrahlt erscheinenden Bereichen, auch anderweitig bearbeiten bzw. sichtbar machen kannst.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Alex,


    natürlich macht das Sinn! Genau mit der von mir o.g. genannten Methode kannst du diese Bildinformationen herauskitzeln (oder wie du es nennst "anderweitig bearbeiten").

  • Hallo Frank,


    wir hatten uns da überschnitten bzw. haben gleichzeitig geschrieben.
    Mit "macht keinen/wenig Sinn" war auf Andreas ursprüngliche Nachfrage bezogen, nicht auf deine Antwort.


    Du hast natürlich völlig Recht. Pixinsight bietet z.B. mit "HDR Multiscale Transform" mächtige Werkzeuge.
    Setzt aber auch voraus, dass die Bildinformationen bzw. Bildbereiche (GX-Kern) nicht schon völlig gesättigt sind.


    Grüße,
    Alex

  • Hallo Andreas,


    wenn ich dich richtig verstehe willst Du so was wie Fake-HDR für Astrobilder machen. Das hat meiner Meinung nach ziemlich wenig Sinn, denn die Abdunklung im Konverter funktioniert nur wenn der Bereich nicht gesättigt ist oder, in gewissen Grenzen, wenn etwas zusätzlich Information durch den Weißabgleich einer OSC-Kamera vorhanden ist.
    Im ersten Fall wäre es nur ein Skalierungsproblem, welches Du ohne HDR-Aufnahmetechnik, also "nur" mit Tonemapper oder Luminanzmasken in den Griff bekommen kannst. Den zweiten Fall kannst Du für Astro ohnehin vergessen, da Restauration der fehlenden Farbinformation nur sehr eingeschränkt funktioniert. Jenseits von -1- -1,4EV ist da schluss.



    MfG


    Rainmaker

  • Hallo Alex,


    Passt schon :) Klar darf das Bild nicht ausgebrannt sein um noch Informationen herauszubekommen. Und wenn dem so ist (also noch Bildinfos vorhanden sind), finde ich einen Versuch mit der HDR-Funktionalität in PI oft überraschend förderlich. Aber auch nicht immer - letztlich kommt es auf das Ausgangsmaterial an.

  • Hallo zusammen,


    (==&gt;) Frank; mir stehen zur Nachbearbeitung Fitswork, PS CS2, LR4 und für HDR Photomatix zur Verfügung.
    natürlich ist mir klar, dass man bei Bildern mit ausgebrannten Inhalten (Orionkern z.B.) durch abdunkeln nichts mehr retten kann.
    Die Idee die ich hatte sollte für nicht überbelichtete Aufnahmen genutzt werden um sich Aufnahmen mit kürzeren Bel. Zeiten zu sparen.
    Das war der Kerngedanke.
    Bei dem Programm Photomatix kann man beim fusionieren der Bilder den Effekt mit Reglern verstärken und abschwächen.
    Eine recht einfache Bedienung, die bei Tests mehr Details zu Tage gebracht hat.
    Ich vermute, dass diese Informationen auch durch eine vernünftige Bearbeitung mit PI oder PS so oder besser möglich sind, wie oben auch schon angemerkt, aber meinen jetzigen Kenntnisstand übersteigt.
    Mir kam die Idee als mir aufgefallen ist, dass kürzer belichtete Aufnahmen bei diesem Workflow schlechtere Ergebnisse brachten, als wenn ich das nicht HDR bild nehme, etwas die Belichtung verringere und dann als HDR verrechne.
    Die Grundidee ist also nur die kürzeren Belichtungen zu sparen.
    Und ja wirkliche Langzeitbelichtungen kann ich mangels Ausrüstung eh nicht realisieren.
    Ich verwende einen 350mm F4,9 APO(TS71Q) auf einer Star Adventure. Somit ergeben sich für mich maximale Belichtungszeiten von 30 - 45 Sekunden bei ISO 1600 an einer 5DM3 Astro.
    Ich probiere mich gerade am Orion Nebel und da kommt die Frage des Dynamik Umfangs ja zwangsläufig. :)


    Danke für die Tips, alle Hinweise sind willkommen.


    Gruß


    Andreas

  • Hallo,


    wenn Du ohnehin nur "kurzbelichtete" Bilder mittelst würde ich einfach das Ergebnis in Affinity Photo laden, in drei Ebenen überlagern und für Tiefen, Mitten und Lichter bearbeiten. Die Bereiche Mitten und Lichter erhalten dann ihre eigenen Masken und fertig ist die Kiste. Nur für den hellsten Bereich der Orionnebels brauscht Du dann vielleicht noch einen Satz sehr kurz belichteter Bilder (5x5sek. ?). Die kannst Du dann mit einer Maske noch mal oben drauf packen. Im Prinzip als ein DRI und kein HDR. Mit PS geht es auch, es ist aber etwas umständlicher, da man da über Smartobjekte gehen würde. Affinity hat das nicht nötig. :)



    MfG


    Rainmaker

  • Hallo,
    ich habe mir mal die Beschreibung von Affinity Photo angesehen. Habe noch nie davon gehört.
    Das liest sich wirklich gut, und hat schinbar wirklich viele Funktionen. Das Preis / Leistungs Verhältniss scheint sehr gut zu sein.
    32 Bit Dateien können sogar bearbeitet werden.
    Bei Gelegenheit werde ich die 10 Tage kostenlos mal ausprobieren.
    Danke für den Tip.
    Gruss
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    für mich läuft es irgendwann auf einen Ersatz von PS CS6 hinaus, da ich aus Prinzip keine Lust habe Adobe monatlich Geld in den Rachen zu werfen, auch wenn sich deren Software kaum noch entwickelt, bzw. wenn ich die neuen Funktionen nicht brauche. Affinity kann eigentlich alles was man braucht, aber noch nicht alles perfekt. Der Rawenwickler braucht z.b. noch ein wenig Zuwendung durch die Programmierer. ;) Andererseits kann es für eine Version 1.0 erstaunlich viel und der Preis ist gemessen an PS ein Witz. Als kleine Dreingabe ist die Lizenz auch nochunbegrenzt lauffähig. :)
    Ich hoffe die bringen irgendwann auch noch einen Ersatz für Premiere und AE ... man wird ja mal träumen dürfen.



    MfG


    Rainmaker

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