Alter Zeiss Refraktor

  • Hallo,
    vorgestern abend hatte ich die Gelegenheit, ausführlich den Mond zu beobachten. Verwendung fand ein Zeiss Refraktor E 110/1650, Baujahr um 1910. Das Objektiv ist in einer Messing-Fassung verbaut und (natürlich) unverguetet. Das Instrument diente jahrzehntelang in einer Schulsternwarte und ermöglichte Tausenden, ja sicher Hunderttausenden den Blick ins Weltall. Hintendran waren ein Zeiss Vierfach-Okularrevolver mit den Zeiss Okularen 40-H, 16-O und 10-O.
    Nach Meinungen vieler "Experten" hier im Forum ist ja so ein Fraunhofer für die astronomische Beobachtung fast ungeeignet, ausser DS mit schwachen Vergrößerungen.
    Was konnte man nun sehen?
    Einen kalkweissen Mond
    Keinen Farbsäume am Mondrand
    Harte Kontraste, wie es nur ein Refraktor kann
    Keinen Blauschimmerin den schwarzen Schatten, z.B. Pr. Kelvin, Copernicus usw.
    Steingesicht bei Bianchi
    Entspannter Einblick mit den 24,5 mm Zeiss Okularen
    So etwas habe ich bislang nur in wesentlich größeren Katadioptern u.ae. gesehen
    Das kann ein Fraunhofer 1:15, es ist nicht mal ein AS!
    Bei den kurzen jetzigen Achromaten, die von Unwissenden oftmals als "Fraunhofer" abwertend bezeichnet werden, sieht das alles ganz anders aus.
    Aber ein echter Fraunhofer ist was ganz anderes!
    Guten Rutsch!
    Andreas

  • Dieses Instrument muss ein Zeiss Asalumen sein: Fraunhofer-Objektiv 'Typ E' (haben Sie ein Seriennummer gesehen?), also kein AS, aber besser korrigiert als ein C-Modell. Schönes Schmuckstück (ich besistze einer)!


    Hier ist was im alten Zeiss Katalogen steht: "Das Objektiv und der dreifache Okularrevolver sind fest mit dem Fernrohr verbunden. Das Stativ ist mit Hochstellvorrichtung durch Zahnstange und Vorgelege ausgerüstet. Dieses Modell ist besonders geeignet für Geländebeobachtungen auf größere Entfernungen, für Aussichtspunkte im Gebirge und an der See mit weiter Fernsicht. Auch für Betrachtungen des gestirnten Himmels geben die Fernrohre sehr gute Beobachtungsresultate. Man kann damit z. B. deutlich die 5 hellsten Saturnmonde, die hellen Polarflecken auf dem Mars, die Wolkengürtel auf der Jupiteroberfläche u. a. m, erkennen. Man kann mit den Fernrohren noch Sterne bis zur 10,8ten Größenklasse deutlich sehen."


    Viel Spass damit, Andreas!

  • Hallo Andreas!
    Glückwunsch zu dem Gerät! Ja so ein alter und zeisstypisch präzise gebauter Refraktor ist schon was Feines! Ich hatte im Jahre 1989, bei der Bestellung meines AS 100/1000 Objektives, auch geschwankt, ob ich das AS 110/1650 kaufe.
    Aber zwei Dinge hielten mich ab. Einmal der Preis (wäre mit Mühe machbar gewesen) und die lange Brennweite.
    Aber wenn der Rest gestimmt hätte, wie fester Standort und stabile Montierung, dann hätte ich so ein langes Rohr gebaut.
    Ist das jetzt dein eigenes Gerät?


    Viele Grüße und auch Dir und allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
    Armin

  • Hallo Andreas,
    Wenn das Dein Gerät ist, kann man Dich nur beglückwünschen. In Deinem Beitrag steht, dass es jahrelang in einer Schulsternwarte gestanden hat. Falls die Schulsternwarte aus den neuen BL gewesen ist, kommen im Prinzip nur 4 Schulsternwarten in Frage: Schulsternwarte im eheml Karl-Marx-Stadt (auf der EOS), in Crimmitschau, in Hartha und in Suhl. Die Geräte in Görlitz und Zittau sind noch im Einsatz. Ich selbst
    kann Deine Begeisterung für das Gerät nach empfinden. Als Jugendlicher konnte ich öfter auf der Schulsternwarte Karl-Marx-Stadt durch dieses einmalige Gerät schauen und beobachten. Von hier habe ich noch zwei alte Fotos. Wenn Du Interesse daran hast, schicke mir bitte Deine PN. Vielleicht ist es sogar genau dieses Gerät.


    Freundliche Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr!


    Klaus

  • Hallo,
    leider ist es nicht mein Gerät, aber ich kann es benutzen, wann ich es möchte.
    Früher war es als Komplettgeraet auf schwerer Zeissmontierung mit Gewichts antrieb im Einsatz (Klaus, du liegt völlig richtig, da haben wir beide also als Jugendliche vor 50 Jahren schon durchgeschaut), dann wurde es 1972 durch einen Zeiss Coude 150/2250 ersetzt.
    Vom Schulamt kam die Weisung, das alte Gerät zu verschrotten!
    Das Rohr kam dann ins Erzgebirge (Armin, du warst auch schon dort) und sitzt jetzt auf einer Alt Montierung.
    Das Saeulenstativ mit Montierung (sauschwer) wurde irgendwie verramscht.
    Achso, die Nr. des Objektives ist 7..., da müsste ich erst nachsehen.
    Eingraviert ist E 110/1650. Man sieht auch deutlich die drei Distanzplaettchen zwischen den Linsen.
    Der originale Dreifach Okularrevolver wurde durch einen Vierfach von Zeiss mit Amici Prisma ersetzt. Durch Adapter ist auch die Verwendung von 1", 25 Okularen möglich. 2" Okularen gingen auch, sind ja aber bei einem solchen Gerät unsinnig.
    Viele Gruesse
    Andreas

  • Hallo Guillaume,
    da haben die Zeiss-Leute aber ganz schön untertrieben!
    Wir haben unter Stadtrandbedingungen bei schwach geöffnetem Saturnring 4 Saturnmonde gesehen (Titan, Rhea, Dione , Thetis).
    Da wären locker 11,5 mag möglich gewesen!
    Das Glockenstativ war aus Gusseisen und mindestens 150kg schwer. Die parallaktische Montierung wurde durch ein Gewichtsuhrwerk nachgeführt. Das musste immer mal wieder von Hand aufgezogen werden.
    Jetzt ist das Rohr auf einer Alt 6 Montierung und kann sogar mit Feinbewegungen eingestellt werden.
    Es ist eine Schande, solche alten Geräte zu eliminieren.
    Wir haben damals wenigstens den OTA retten koennen
    Viele Gruesse
    Andreas

  • Hallo Klaus,
    schön, dass die langen 110er in der Lausitz noch in Betrieb sind!
    Ich weiss, dass der Crimmitschauer als Museumsstücke dort im Vorraum steht. Über den anderen aus kmst hatte ich ja geschrieben.
    Ein gesundes neues Jahr!
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">2" Okularen gingen auch, sind ja aber bei einem solchen Gerät unsinnig.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Urfalsch! Ich beobachte schon jahrzehntenlang mit meinem eigenen 85/1572mm Zeiss A apokromat und da am liebsten mit moderner okulare vom Explore Scientific. Die leistung mit moderne 82° und 100° okulare sind atemberauben. Mit der 40mm ES68 sind die sterne unglaublich scharf, wie eindimensionale, mathematische punkte, vom feldrand bis zum feldrand. Und dass mit ein wahres gesichtsfeld von rund 1,7°. Im 2009 konnte ich mit der Dänische Televue-dealer M13 mit 8mm Ethos mit nahezu 200x beobachten. Wir waren beide von der leistung komplett erstaunt. Im riesenfeld schwebt unzählige sterne rund ein kleiner, diffuser kern, in lange, grandiose kurven.


    Moderne okulare kann einem alten fernrohr regelrecht verwandeln. Man fühlt nicht länger dass man mit einem altmodischem gerät arbeitet, mit winzigem gesichtsfeld und mikroskopische augenlinsen, sondern mit einem modernem fernrohr. Plötzlich passt der Mond spielend leicht im gesichtsfeld, selbst bei hohe vergrösserungen und mit binokulartubus. Ganze M33 kann man auch ins feld passen, ebenso der Orionnebel. Statt 5mm augenlinsen hat man schon 20mm oder sogar 30mm, mit guter arbeitsabstand und hoher komfort. Dass bedeutet freude am beobachten!


    So, bitte moderne okulare am altem Zeiss-fernrohr erproben. Meine erfahrung ist, dass du mir spähter dankt.




    Grüss,
    Thomas, Bornholm

  • Hallo Thomas,
    ich danke dir für den Tip mit den 2" Okularen. Ich habe auch welche im Einsatz mit meinem Telementor 63/840 und AS 80/1200 benutzt und war angetan von Beobachtungskomfort und Einblickverhalten.
    Für Sternfelder (Veränderlichenschätzung) benutze ich aber lieber kurzbrennweitige Refraktoren (120/600). Da zeigen die 2" Okulre ihre ganzen Vorteile!
    Der lange Refraktor hat ja den Vorteil, dass man auch mit nicht so kurzbrennweitigen Okularen und ihrem unbequemen Ortho-Einblicksverhalten höhere Vergroesserungen erreicht für Planeten und immer noch einen bequemen Einblick hat.
    Die 2" Okularen zeigen natürlich ein aesthetisch schöneres Bild!
    Beobachtet man aber ergebnisorientiert und nicht der Ästhetik wegen,
    sind sie am langen Refraktor nicht nötig.
    So hatte ich das gemeint. "Unsinnig" war da vielleicht nicht das richtige Wort.
    Alles gute im Neuen Jahr auf Bornholm!
    Andreas
    Zeiss E und C 50/540, AS und C 63/840, AS 80/1200, Achr. 120/600, N 150/750, N 250/1250

  • Zitat von "Andreas"

    Das Glockenstativ war aus Gusseisen und mindestens 150kg schwer. Die parallaktische Montierung wurde durch ein Gewichtsuhrwerk nachgeführt. Das musste immer mal wieder von Hand aufgezogen werden.
    Jetzt ist das Rohr auf einer Alt 6 Montierung und kann sogar mit Feinbewegungen eingestellt werden.
    Es ist eine Schande, solche alten Geräte zu eliminieren.
    Wir haben damals wenigstens den OTA retten koennen


    Hallo Andreas,


    Wenn das Fernrohr auf einer parallaktischen Montierung war, dann ist es kein Asalumen, sondern ein "Euchrome". Asalumen waren auf einem Pyramidenstativ in Einsatz (siehe Bild hier: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=212746). Ihre Teleskop wurde mit fünf Okulare (40, 25, 12,5, 9 und 7 mm) und ein 10x Sucherfernrohr geliefert.
    Es ist KRIMINEL, eine so schöne Montierung zu zerstören.


    Ihre Zeiss-Objectiv ist eines der ältesten von CZJ! Wahrscheinlich am Ende der 19.Jahrhundert hergestellt!

  • Hallo Guillaume,
    ich habe nochmal nachgesehen, das Objektiv trägt die Gravur 7835 E.
    Das komplette alte Fernrohr, von dem jetzt nur noch die Rohr Montierung auf der Alt-Montierung genutzt wird, wurde vor 1910 von einem Chemnitzer Fabrikant angeschafft und in einer 5m Kuppel auf dem Dach seines Hauses am südlichen Stadtrand aufgestellt. Zum ersten mal in der Literatur erwähnt ist es 1910.
    Nach seinem Tod um 1927 kaufte die Stadt Fernrohr und Kuppel und installierte beides auf dem Dach eines Gymnasiums in Innenstadtnaehe.
    Dort verblieb es bis 1972 und zeigte Generationen von Schülern den Sternhimmel.
    Es war von Anfang an astronomisch montiert. Die Zeiss Bezeichnung kenne ich leider nicht.
    Ich hatte vor einigen Jahren mal das Zeiss Archiv in Jena angemailt,
    ob sie mir anhand der Objektiv-Nr. Einige Details mitteilen könnten.
    Leider erhielt ich nicht mal eine Antwort.
    Ein gesundes neues Jahr!
    Andreas

  • Hallo Andreas.


    Das Objektiv meines Asalumen trägt Nummer 1595 und wurde im Jahre 1907 hergestellt.
    Mein E 130/1950 trägt Nummer 11485 und wurde warscheinlich im Jahre 1923 hergestellt.
    Also ich behaupte, deines könne im Jahrzehnt 1910 geschliefen sein...

  • Hallo Guillaume,
    ich danke dir für die Einordnung des Herstellungszeitraumes des Objektives. Meine Angabe von 1910 bezieht sich auf die Nennung der Sternwarte. Da kann ja noch ein anderes Fernrohr darin gestanden haben und der 110/1650 kam erst ein paar Jahre später hinzu.
    Ich werde dazu noch weiter nachforschen!
    Viele Gruesse
    Andreas

  • Liebe Zeissianer !


    Nach vielen Jahren bin ich gerade dabei, mir wieder eine kleine Ausrüstung zuzulegen. Ich bin ein großer Fan von Refraktoren. Da ich an meinem Wohnort nur von Lampen, Bewegungsmeldern und uneinsichtigen Agronomen umgeben bin, muss ich fahren, wenn ´mal eine Nacht zum Beobachten lockt.


    Bisher habe ich mir einen BabyTAK FS-60 C und einen Vixen FL 102 S (das WO-Teil war eine Gelegenheit und kein Liebeskauf) gegönnt.


    Aber ein Zeiss-Refraktor wäre mein Herzenswunsch. Wenn Ihr in meiner Situation sein würdet, aber Euer Wissen hättet, was würdet Ihr dann versuchen zu bekommen ?


    Auf was ist zu achten ? Lieber nur das Teleskop kaufen oder nach Paketen suchen ? Und, wenn ich eines erwerben konnte, wie komme ich an Menschen, die sich die Optik ansehen und wissen, was man mit so einer Zeiss-Optik macht ?


    Nicht böse sein wegen der (für Euch sicher) Kinderfragen.


    Liebe Grüße und höchsten Respekt !
    Bernhard

  • Hallo Bernhard !
    Ein guter Zeissrefraktor ist was Schönes. Nur sind diese Geräte meist sehr schwer.
    Mein AS 100/1000 Objektiv hab ich in ein Kunststoffrohr gesetzt, das ist deutlich leichter als der Originaltubus von Zeiss.
    Das Angebot bei E-bay finde ich ganz vernünftig.
    Größere Zeissgeräte, ich denke da an die APQ-Refraktoren 130 und 150 mm , sind leider viiiel zu teuer und auch sehr schwer.
    Aber viel Erfolg bei der Suche.


    Gruß Armin

  • Die Zeiss Geräte sind aus meiner Sicht nicht nur sehr schön und sehr schwer sondern vor allem sehr (VIEL!) zu teuer und somit reine Sammlerobjekte. Bin ja auch ein Freund von edlen Optiken aber 4" APQ für über 8.000 EUR (beim Händler) und ein Halb-Apo aka AS für 2.600 EUR (von Privat) sind eine Ansage. Wobei - vor ein, zwei Jahren gingen die APQs ja scheinbar noch für 10.000 EUR über den Tisch - von daher ist es ja gerade "günstig" wenn es so ein Gerät sein soll.


    Bernie - für das Geld des AS bekommst Du von Privat auch einen mit ALLEN Schikanen ausgestatteten Tak-Vollapo wie z.B. den TSA-102S (es gibt nichts Besseres auch kein APQ!) und für den 4" APQ bekommt man auch einen eben so gut ausgestatteten 6" Vollapo.


    Wenn man hinsichtlich "Nutzoptik" schon alles hat was man so braucht hat ist so ein Zeiss ja vielleicht ganz nett :) und wenn schon würde ich aktuell eher zu einer 5-zölligen APQ Optik greifen - die mit 12 bis 15.000 EUR ja "nur" geringfügig über einem neuen Astro-Physics 130EDF-GTX liegen.


    Was natürlich nicht heißt, dass das keine schönen Geräte sind - ich hätte auch gern einen :)


    Gruß
    Christoph

  • Hallo,


    ich habe etliche Jahre einen 100/640 APQ genutzt, der war allerdings nicht im original Zeiss Tubus, der Vorbestizer hatte einen eigenen Tubus konstruiert, der leicht und trotzdem stabil war. Eine sehr schöne Optik und ich denke immer noch gerne daran zurück. 100 mm Öffnung, die alles Erreichbare mit der Öffnung zeigen kann, aber die auch ihre Grenzen hat, auch Zeiss kann die Physik nicht austricksen.


    Markus Ludes bietet derzeit etliche APQ Refraktoren an, da kann man gut einen preislichen Überblick bekommen, wobei ich auch das Gefühl habe, dass in den letzten Jahren die Preise etwas gefallen sind.


    Ich mag die Zeiss Geräte auch, als ich anfing über die Anschaffung eines Teleskops Anfang der 1990er nachzudenken stand ein Zeiss APQ auf 1b Montierung ganz oben auf meiner Wunschliste, trotz des schon damals sehr hohen Preises. Als ich dann soweit war, war Zeiss Geschichte, die Abteilung geschlossen und ich bin einen anderen Weg gegangen und erst viel später führte mich der Weg zum APQ.


    Würde ich heute noch mal vor der Wahl stehen und hätte zumindest ein bisschen Geld dafür, dann würde ich zum AS 100/1000 greifen. Den könnte man später immer noch auf ein APQ 100/1000 umrüsten, die Gewinde der beiden Linsenfassungen sind identisch, falls man mal ein separates Objektiv erwerben kann. Bei dem derzeit angebotenen bei ebay-Kleinanzeigen habe ich auch schon mehrfach überlegt, aber derzeit kein Geld dafür über.


    Die Preise sind jedoch weiterhin bei Zeiss aus meiner Sicht jenseits von gut und böse, es sind viele Sammler dieser Geräte weltweit vor allem aber in den USA und Japan auch heute noch aktiv, die dafür gesorgt haben, dass die Preise immer mehr gestiegen sind.


    Gruß
    Jan

  • Ralf Mündlein baut ja demnächst auch Öl gefüllte Fluorit Optiken - gerechnet und geschliffen von den gleichen Mannen, die auch die APQ´s gemacht haben... wenn ich noch etwas in der Beziehung bräuchte würde ich da zuschlagen! (vielleicht mache ich das auch obwohl ich´s nicht brauche ;) - schaun mer mal...).


    ...aber gut für einen echten Zeiss Sammler zählen eben nur die echten Zeiss-Optiken in echten Zeiss Tuben am besten in Top-Zustand - habe auch hin und wieder mal drüber nachgedacht aber mich letzten Endes doch immer für größere Öffnung entschieden und es noch nie bereut.


    Ich liebe hochqualitative Refraktor-Optiken aber immer noch am liebst zum Durchschauen und zu einigermaßen vernünftigem Preis/Leistungsverhältnis (was man bei Refraktoren ja grundsätzlich anzweifeln darf ;) ).


    Gruß
    Christoph

  • Hallo Presto !


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Presto</i>
    <br />Hier bietet ein mir bekannter seriöser und sachkundiger Zeiss-Sammler einen schönen AS 100/1000 mm Refraktor an:


    https://www.ebay-kleinanzeigen…raktor/775820944-245-1022


    Eine Ib-Montierung, die zum AS 100/1000 optimal passt, würde er vielleicht auch verkaufen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vielen Dank für den Tipp. Den AS 100/1000 schaue ich mir genauer an.
    Ist zwar in der gleichen Öffnungsliga wie mein Fluorite Vixen FL, aber diesen Vergleich würde ich mir schon zuhause gönnen :-)))


    CS
    Bernhard

  • Hallo Armin !


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AS-Fan</i>
    <br />Hallo Bernhard !
    Ein guter Zeissrefraktor ist was Schönes. Nur sind diese Geräte meist sehr schwer.
    Mein AS 100/1000 Objektiv hab ich in ein Kunststoffrohr gesetzt, das ist deutlich leichter als der Originaltubus von Zeiss.
    Das Angebot bei E-bay finde ich ganz vernünftig.
    Größere Zeissgeräte, ich denke da an die APQ-Refraktoren 130 und 150 mm , sind leider viiiel zu teuer und auch sehr schwer.
    Aber viel Erfolg bei der Suche.


    Gruß Armin
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Klar haben die APQ einen legenären Ruf, nur für mich (aktuell) in fast allen Bereichen weit weg vom Möglichen.


    Mir fehlt etwas in der 80er-Klasse !


    Beste Grüße und CS
    Bernhard

  • Hallo Christoph !


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: donadani</i>
    <br />Die Zeiss Geräte sind aus meiner Sicht nicht nur sehr schön und sehr schwer sondern vor allem sehr (VIEL!) zu teuer und somit reine Sammlerobjekte. Bin ja auch ein Freund von edlen Optiken aber 4" APQ für über 8.000 EUR (beim Händler) und ein Halb-Apo aka AS für 2.600 EUR (von Privat) sind eine Ansage. Wobei - vor ein, zwei Jahren gingen die APQs ja scheinbar noch für 10.000 EUR über den Tisch - von daher ist es ja gerade "günstig" wenn es so ein Gerät sein soll.


    Bernie - für das Geld des AS bekommst Du von Privat auch einen mit ALLEN Schikanen ausgestatteten Tak-Vollapo wie z.B. den TSA-102S (es gibt nichts Besseres auch kein APQ!) und für den 4" APQ bekommt man auch einen eben so gut ausgestatteten 6" Vollapo.


    Wenn man hinsichtlich "Nutzoptik" schon alles hat was man so braucht hat ist so ein Zeiss ja vielleicht ganz nett :) und wenn schon würde ich aktuell eher zu einer 5-zölligen APQ Optik greifen - die mit 12 bis 15.000 EUR ja "nur" geringfügig über einem neuen Astro-Physics 130EDF-GTX liegen.


    Was natürlich nicht heißt, dass das keine schönen Geräte sind - ich hätte auch gern einen :)


    Gruß
    Christoph


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kennst Du einen ernsthaften Vergleich zwischen einem Vixen Fl 102 S und einem AS 100/1000 ?


    Du kennst das Vixenschätzchen ja ....


    CS
    Bernhard

  • Hallo Jan !


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jan_S</i>
    <br />Hallo,


    ich habe etliche Jahre einen 100/640 APQ genutzt, der war allerdings nicht im original Zeiss Tubus, der Vorbestizer hatte einen eigenen Tubus konstruiert, der leicht und trotzdem stabil war. Eine sehr schöne Optik und ich denke immer noch gerne daran zurück. 100 mm Öffnung, die alles Erreichbare mit der Öffnung zeigen kann, aber die auch ihre Grenzen hat, auch Zeiss kann die Physik nicht austricksen.


    Markus Ludes bietet derzeit etliche APQ Refraktoren an, da kann man gut einen preislichen Überblick bekommen, wobei ich auch das Gefühl habe, dass in den letzten Jahren die Preise etwas gefallen sind.


    Ich mag die Zeiss Geräte auch, als ich anfing über die Anschaffung eines Teleskops Anfang der 1990er nachzudenken stand ein Zeiss APQ auf 1b Montierung ganz oben auf meiner Wunschliste, trotz des schon damals sehr hohen Preises. Als ich dann soweit war, war Zeiss Geschichte, die Abteilung geschlossen und ich bin einen anderen Weg gegangen und erst viel später führte mich der Weg zum APQ.


    Würde ich heute noch mal vor der Wahl stehen und hätte zumindest ein bisschen Geld dafür, dann würde ich zum AS 100/1000 greifen. Den könnte man später immer noch auf ein APQ 100/1000 umrüsten, die Gewinde der beiden Linsenfassungen sind identisch, falls man mal ein separates Objektiv erwerben kann. Bei dem derzeit angebotenen bei ebay-Kleinanzeigen habe ich auch schon mehrfach überlegt, aber derzeit kein Geld dafür über.


    Die Preise sind jedoch weiterhin bei Zeiss aus meiner Sicht jenseits von gut und böse, es sind viele Sammler dieser Geräte weltweit vor allem aber in den USA und Japan auch heute noch aktiv, die dafür gesorgt haben, dass die Preise immer mehr gestiegen sind.


    Gruß
    Jan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Leider ist die Situation heute so. Da wird nicht mehr oft als Verkäufer darauf gesehen, ob eine Optik in gute Hände kommt sondern meist zählt nur noch der Preis und wenn es 50 Euro sind.


    Bei so alten Optiken bin ich einfach auch etwas skeptisch bezüglich der Justage. Und das schreckt mich oft bei Angeboten von Privat ab. Deshalb meine Frage nach den seriösen Quellen ....


    CS
    Bernhard

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: donadani</i>
    <br />Die Zeiss Geräte sind aus meiner Sicht nicht nur sehr schön und sehr schwer sondern vor allem sehr (VIEL!) zu teuer und somit reine Sammlerobjekte. Bin ja auch ein Freund von edlen Optiken aber 4" APQ für über 8.000 EUR (beim Händler) und ein Halb-Apo aka AS für 2.600 EUR (von Privat) sind eine Ansage. Wobei - vor ein, zwei Jahren gingen die APQs ja scheinbar noch für 10.000 EUR über den Tisch - von daher ist es ja gerade "günstig" wenn es so ein Gerät sein soll.


    Bernie - für das Geld des AS bekommst Du von Privat auch einen mit ALLEN Schikanen ausgestatteten Tak-Vollapo wie z.B. den TSA-102S (es gibt nichts Besseres auch kein APQ!) und für den 4" APQ bekommt man auch einen eben so gut ausgestatteten 6" Vollapo.


    Wenn man hinsichtlich "Nutzoptik" schon alles hat was man so braucht hat ist so ein Zeiss ja vielleicht ganz nett :) und wenn schon würde ich aktuell eher zu einer 5-zölligen APQ Optik greifen - die mit 12 bis 15.000 EUR ja "nur" geringfügig über einem neuen Astro-Physics 130EDF-GTX liegen.


    Was natürlich nicht heißt, dass das keine schönen Geräte sind - ich hätte auch gern einen :)


    Gruß
    Christoph


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Bedeutung einer "perfekten" Farbkorrektur für die praktisch relevante Abbildungsqualität wird meist maßlos überschätzt. Das Zeiss AS 100/1000 ist alles andere als ein "reines Sammlerobjekt".
    Das halbapochromatische AS 100/1000 Objektiv hat eine "gute" Farbkorrektur und ist sphärisch überragend gut korrigiert.


    Bezüglich der sphärischen Korrektur sowie der Qualität der Politur sind die AS-Objektive von Carl Zeiss Jena den meisten modernen Objektiven nach wie vor überlegen. Zu der hervorragenden optischen Leistung der AS-Objektive trägt auch die besonders hochwertige Objektivfassung bei, die aus bestem Material gefertigt ist, geringste Passungstoleranzen aufweist sowie mit einem Thermokompensationsring und einem präzise gefertigten Gewindering ausgestattet ist und auf diese Weise eine spannungsfreie Lagerung der Linsen gewährleistet. Zudem besitzt der Tubus des AS 100/1000 eine Verarbeitungsqualität, die man bei vielen modernen (und mindestens ebenso teuren) Apochromaten der Edelmarken (wie z. B. Takahashi) vergeblich sucht.


    Hinzu kommt, dass das AS-Objektiv eine deutlich bessere thermische Stabilität aufweist als zweilinsige ED- und Fluorit-Objektive sowie dreilinsige Apochromate; die beiden Linsen des AS-Objektivs (BK7 und KzF2) haben erstens nahezu den gleichen Ausdehnungskoeffizienten und verändern zweitens bei Temperaturänderungen im Laufe der Nacht ihre Form bei weitem nicht so stark wie Linsen aus Calciumfluorit oder ED-Glas. Letzteres spielt <b></b>in der Beobachtungspraxis<b></b> eine wesentlich größere Rolle als der Unterschied zwischen einer "guten" und einer "perfekten" Farbkorrektur, sofern die sphärische Korrektur, die Güte der Politur und die Qualität der Objektivfassung - wie beim Zeiss AS-Objektiv - exzellent sind.


    Neben einem Zeiss AS 100/1000 habe ich auch zwei Takahashi Fluorit-Apos und einen APM-LZOS Triplet-Apo. Diese drei Apochromate sind ganz hervorragend. In der Summe seiner Eigenschaften steht für mich aber das Zeiss AS 100/1000 - <b></b>gerade auch im Hinblick auf seine Leistungsfähigkeit in der Praxis<b></b> - auf der gleichen Stufe. Darüber hinaus ist der Zeiss Refraktor auch noch ein wunderbares Stück deutscher Technikgeschichte.


    Dass ein sehr gut erhaltener Zeiss AS 100/1000 Refraktor einen Kaufpreis von € 2.600.- wert ist (und dies keineswegs nur für Sammler), steht für mich völlig außer Frage.


    CS
    Ulrich

  • Hallo Bernie,
    glücklicherweise müssen die alten Zeissoptiken so gut wie NIE justiert werden!
    In der 80ziger Liga schau mal nach einem AS 80/1200. Das wäre wohl ein perfektes Zusatz/Zweitgerät.


    Viele Grüße
    Armin

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