Geminiden 2017

  • Hallo zusammen,


    es gibt ja noch gar keinen Beobachtungsthread zu den Geminiden 2017. Dann mache ich mal einen auf... :)


    Konnte gestern Abend (12.12.) zwischen 20:20 MEZ und 22:00 MEZ insgesamt 12 Geminiden und 2 sporadische Meteore beobachten. Insgesamt waren nur wenige helle Meteore dabei.


    Heute ist es an meinem Standort leider wolkig.



    Clear skies


    Robin

  • Hallo Robin,


    Dein Bericht deckt sich gut mit meiner Beobachtung. Von 21:15 - 22:45 MEZ habe ich ebenfalls 12 Geminiden gesehen, davon nur einer mit negativer Magnitude. Relativ kurze Bahnen.

  • Heute morgen (14.12.2017) hatte ich von 4:45-5:10 MEZ ein Wolkenfenster (leider mit eingeschränktem Blickfeld) und die Geminiden kamen beinahe im Minutentakt. Viele helle waren auch dabei. Hat keiner hier Beobachtungen oder Fotos dazu?

  • Hallo zusammen,


    (==>)Hans: Da hast Du ja genau zur richtigen Zeit eine Wolkenlücke gehabt! :)


    Zwischenzeitlich konnte ich die Fotos bearbeiten, die ich von den Geminiden gemacht habe. Von den beobachteten Geminiden konnte ich immerhin 4 Stück auch fotografieren. Verwendet habe ich eine Canon EOS 600Da mit Sigma 20 mm f/1.4 Objektiv bei Offenblende und ISO 1600 mit 21 Sekunden Belichtungszeit pro Bild. Nachgeführt mit Skywatcher StarAdventurer. Die Kamera hatte während meiner gesamten Beobachtungssession eine Aufnahmeserie durchgeführt.


    Zwei der fotografierten Meteore hatten Nachleuchtstrukturen ähnlich zu denen, die Torsten Hansen hier präsentiert hat:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=219043



    Bei einem der von mir beobachteten Meteore, der geschätzt 0 mag hell war, konnte ich auf den Fotos die Nachleuchtspur insgesamt siebeneinhalb Minuten lang verfolgen. In dem Zeitraum bewegte sie sich etwa achteinhalb Grad weiter und zerfiel in zwei Teile, die sich etwa parallel zueinander bewegten. Das geschah in der Gegend zwischen den offenen SternhaufenNGC 1647 und NGC 1746 im Sternbild Stier.
    Hier sind ein paar Einzelbilder. Habe eine animierte gif-Datei daraus erstellt, aber es ist mir nicht gelungen, sie hier hochzuladen. Die Bilder sind jeweils kleine Ausschnitte aus dem Original. Zunächst ein paar davon monochrom invertiert und kontrastverstärkt:






    Zur Orientierung: Die beiden offenen Sternhaufen sind NGC 1647 und NGC 1746 im Sternbild Stier.
    Hier nochmal das Nachleuchten (zweites Bild) in Farbe:



    Mir fiel auf, dass das Nachleuchten sehr rötlich war (mit modifizierter Kamera).



    Diese Thematik hat mich jetzt sehr beschäftigt. Ich frage mich, ob man das visuell beobachten kann. Bisher habe ich bei Meteorbeobachtungen immer nur darauf geachtet, in der gegebenen Zeit möglichst viele Meteore zu sehen. Deswegen ließ ich mich da von nichts ablenken. :) Aber vielleicht lohnt es sich ja, visuell (mit lichtstarkem Feldstecher, z.B: 8x56?) nach solchen Strukturen zu schauen? Meinen Bildern nach scheint die Flächenhelligkeit deutlich heller als die von den Nebeln IC 405 und IC 410 im Fuhrmann zu sein, aber halt anscheinend sehr konzentriert auf den roten Spektralbereich.


    Hat jemand von euch so etwas schon mal visuell beobachtet bei "normalen" Meteoren, also nicht extrem hellen Feuerbällen?
    Falls das möglich sein sollte, hätte ich ein neues astronomisches Tätigkeitsfeld für mich entdeckt. :)


    Da diese Strukturen einige Minuten lang sichtbar sind, müsste ja der Himmel bei sehr ergiebigen Meteorströmen manchmal übersät sein von solchen Strukturen.



    Clear skies


    Robin

  • Dieses Jahr haben die Wolken bei mir keine Beobachtung zugelassen. Vor zwei Jahren habe ich einige auf Video gebannt, eine davon auch mit recht langer Rauchspur, die ich dann aber nicht weiter beachtet habe.


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    Auch mir ist damals schon aufgefallen, dass fast alle sehr schwach waren.


    Gruß Helmut


    ... übrigens mein Perseidenvideo von 2017 zeigt deutlich auffälligere Meteore.

  • Moin,


    Ich bin heute morgen um 5:00 aufgewacht und mal aus dem Fenster geschaut. Tatsächlich war eine große Lücke da, sowas! Also hab ich mich mal 20min hingesetzt vor dem Ost-Fenster und hab gewartet...


    ...Nix, kein Einziger.


    CS,
    Walter

  • Hallo Robin,


    sehr schöne Aufnahmen, auch im Kontext zu den beiden Sternhaufen !


    An der VSW München hat man sich am Mittwochabend gegen eine gemeinsame Schnuppenaktion entschieden, weil die Wetteraussichten am oberbayerischen Alpenrand ziemlich schlecht waren. Und zumal der Regen auch schon an der VSW angekommen war, gab es folgende Überlegung: Selbst wenn es am Sudelfeld einzelne Wolkenlücken geben würde, dürfte man dazwischen immer wieder unter Regen oder Schnee am Berg liegen - ned so schee ...
    Zum Thema Nachleuchten:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Hat jemand von euch so etwas schon mal visuell beobachtet bei "normalen" Meteoren, ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich war im Lauf der Jahre recht oft mit dabei, wenn sich die Schnuppenbeobachter der VSW München zu den Perseiden, Leoniden oder Geminiden trafen - traditionell am Sudelfeld in den Bayerischen Alpen, also schon bei meist ziemlich guten Bedingungen. Und da kamen eine ganze Menge Sternschnuppen zusammen, die so im Bereich -3 bis -4 mag Helligkeit lagen: Und bei denen war bisweilen auch eine mit dabei, bei der ich mit den bloßen Augen etwas Nachleuchten erkennen konnte. Mit dem Feldstecher habe ich das aber selten geprüft: Typischerweise liegt man da im Schlafsack, hat ein bestimmtes Himmelsareal im Blickfeld, und vermeldet verbal z.B. "Perseid im Schwan, -2", oder "Sporade im Widder, +1". Das wird dann von Hans-Georg für die Statistik protokolliert: Bei den Perseiden 1993 wurden so z.B. über 1000 Schnuppen festgehalten, und ich kann mich für diese Nacht selber an eine ganze Menge so um -4 mag oder heller erinnern.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... also nicht extrem hellen Feuerbällen? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wissend, dass ich diesem Kriterium jetzt zumindest näher komme [;)] - aber die Erinnerung an diese Nacht ist gar zu schön [:p]: 2001 gab es ein besonderes Leonidenmaximum - manche flogen deswegen um die halbe Welt -, wir waren zu siebt am Sudelfeld. Aus meinen Aufzeichnungen:


    "Super-Leonidennacht ...
    3:01 - eine -10 mag im Orion, erst orange, Explosion, dann lila, 15 Minuten Nachleuchten;
    3:03 -eine -7 mag in Leo, blaugrün, 10 Minuten Nachleuchten (Crescent-Form);
    3:04 - nochmal -7 mag, blaugrün ... insgesamt etwa 500 Schnuppen"
    Die Nachleuchtstruktur der -10 mag Schnuppe zeigte im 10x50-Feldstecher ungeheure Details.


    Servus
    Ben

  • Hallo Ben,


    danke für Deine Schilderungen! Von den damaligen Leoniden habe ich das auch schon gehört bei hellen Feuerbällen. 15 Minuten Nachleuchten klingt ja beeindruckend! Bisher sah ich nur das Nachleuchten direkt auf der Spur für vielleicht ein paar Sekunden. Schade dass ich damals so schlechtes Wetter hatte und als Schüler nicht einfach Urlaub nehmen und wegfahren konnte... :)


    Aber bei der nächsten Meteorstrombeobachtung werde ich auf jeden Fall mal einen Feldstecher mitnehmen und ein paar Minuten Beobachtungszeit für die Beobachtung von Nachleuchterscheinungen abzwacken.



    Clear skies


    Robin

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