Unterlage ausreichend?

  • Hallo,

    ich poliere gerade einen 350mm /50mm Duran Rohling.
    Die Polierstation besteht aus einer 40mm Platte aus Mehrschichtholz, Fichte, die nicht lackiert ist und durch die Feuchtigkeit ungleichmäßig aufquillt.


    Die Unterlage besteht aus einer Schicht Antirutschmatte, darüber eine Teppichfliese:



    Der Rohling ist ruckseitig plangeschliffen, und an den Seiten mit 500er Carbo glattgeschliffen.


    Meine Frage an die Schleifprofis: Ist Eurer Meinung nach die beschriebene Unterlage ausreichend,um Asti vorzubeugen?



    Vielen Dank,


    Guntram

  • Hallo Guntram,


    Auch wenn die Wahrscheinlichkeit wohl gering ist, dass das was ausmacht (wenn Du immer schön drehst), würde ich trotzdem an deiner Stelle eine ebene Unterlage verwenden.
    In fast allen Baumärkten kann man passende Reststücke Küchen-Arbeitsplatte 38mm günstig bekommen. Warum also eine aufquellende Unterlage verwenden?


    Was soll denn das für ein Projekt werden, wenn man fragen darf?


    Gruß,
    Martin

  • hi!
    oder kauf dir zahnarztgips (anhydrat) und lackier eine passende gipsplatte (mit so gewebe für vollwärmeschutz vom baumarkt drin) mit laminierepoxy ...
    lg
    wolfi

  • Hallo Guntram,


    schön dass, du deine Finger wieder in Poliermittel tauchst.
    Bei dem fetten Rohling muss man schon das Drehen mutwillig vergessen, um Astigmatismus rein zu polieren. Daher sehe ich trotz leicht unebenem Tisch keine Probleme, zumal du ja die Rückseite plangeschliffen hast.


    Da hier aber auch Spiegelschleifer mitlesen, die weit dünneres Glas verwenden, noch mal in Stichworten die Regeln für astifreie Spiegel:


    1. Rückseite planschleifen (genau plan muss es nicht sein, leicht konvex oder konkav schadet nicht, es muss aber 100%- ig rotationsymmetrisch sein). Ich schleife immer bis K320, das ist fein genug
    2. Hinreichend planer stabiler Arbeitstisch, z.B. aus beschichteter dicker Spanplatte (Küchenarbeitsplatte)
    3. Matte zum Ausgleich der Restunebenheiten des Tisches. Sie sollte hinreichend homogen sein, damit sich keine Strukturen durchdrücken (kein grobes Karomuster) hinreichend fest (keine "weiche Matratze") und rutschfähig sein (keine klebende Gummimatte). Dünner Teppichboden har sich sehr gut bewährt
    4. Rohling auf der Unterlage drehen. Auch bei Nutzung eines Drehtellers muss man den Rohling selbst immer wieder gegen den Drehteller drehen, da sonst die Unebenheiten des Drehtellers auf die selben Stellen des Spiegels drücken und Asti erzeugen.
    5. Rohling nie einklemmen. Er muss zwischen den 3 Stoppern immer etwas klappern können.


    Bei Messungen mit Foucault muss man auf diese Regeln blind vertrauen.
    Bei Messungen mit Interferometer kann man nachprüfen, wie gut diese Regeln funktionieren.

  • Hallo,


    danke für Eure Antworten!


    Ich habe früher als Unterlage ein ca. 6mm dickes Schaumstoffmaterial verwendet. Das Zeug ist jetzt nach zehn Jahren kaputt, und hat den Nachteil, dass sich der schwere Rohling + schweres Tool darauf nur mühsamst drehen ließen. Nicht nur wegen der starken Reibung, sondern auch weil die Finger am glattgeschliffenen Rand keinen guten Halt finden.


    Also besann ich mich auf die schon vorhandene Teppichfliese. Beim Abmontieren der verschraubten alten Schaumstoffauflage fiel mir dann die durch die Feuchtigkeit unebene Holzoberfläche auf. Die ärgste Unebenheit habe ich abgehobelt, denn abschleifen wollte ich aus naheliegenden Gründen nicht. Wer braucht schon Schmirgelkörner auf dem Poliertisch.


    Auf der Teppichfliese lässt sich der Rohling jetzt angenehm leicht drehen! Hm, zur Sicherheit noch die weiche Antirutschmatte unter die Fliese.
    Auf der vorhandenen Polierstation habe ich mit der Schaumstoffunterlage vor Jahren einen praktisch astigmatismusfreien 350/50 Kugelspiegel hingekriegt, aber das Rotieren war damals schon sehr schwer.


    Vor dem Astigmatismus habe ich einen gesunden Respekt.
    Ich dachte, ich frage hier einmal an, denn es gibt zum Thema Selbstschliff einfach kein besseres Forum.



    Nochmals Danke!



    LG,


    Guntram


    edit: Tippfehler

  • Hallo Guntram,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Polierstation besteht aus einer 40mm Platte aus Mehrschichtholz, Fichte, die nicht lackiert ist und durch die Feuchtigkeit ungleichmäßig aufquillt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    warum nimmst du nicht eine 30 mm Granitplatte als Unterlage? Die Kannst du im Grobschliff mit dem Spiegelrohling anpassen, sie quillt nicht bei Nässe und ist mindestens 10x steifer als eine gleich dicke Holzplatte.


    Gruß Kurt

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