heizband gegen Taubeschlag

  • Hallo, ich wolltw nur mal kurz fragen, ob es sich lohnt, ein Heizband für ein Teleskop zu kaufen. Denn mein Hauptspiegel liebt es glaube ich zu beschlagen und das stört dann einfach nur beim Beobachten. Würde das helfen oder gibt es da eine andere Alternative?


    Danke für Antworten[:p]

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Hallo Menemey,


    gut dass Simon Deine Frage "entdeckt" hat ;-).
    Alternative wäre einen rückseitige Lüftung zu bauen, dann ist auch das Tubus seeing weniger. Vor dem Hauptspiegel beschlägt aber bei mir immer der Fangspiegel. Ist das nicht ein Problem bei Dir?


    Ansonsten: Tubus Isolierung und Moosgummi Taukappe vorne, wenn es passiv bleiben soll (also ohne 12V Akku).


    CS,
    Walter

  • Hallo !


    Wirklich der Hauptspiegel? Das ist mir noch nie passiert. Fangspiegel, Sucher und Objektive, ja. Aber noch nie der Hauptspiegel.


    Ich habe mir selbst ein Heizband für meinen Sucher bzw. für meine Objektive gebaut. Konstantandraht von Conrad in Schleifen (vorher Länge ausrechnen) in Klettband gelegt, Flausch- und Kletteil quasi Rücken an Rücken. Hängt an einem alten 10W USB Netzteil, zieht etwa 4,5W und funktioniert prima. Man fühlt kaum das es warm wird aber es soll die Optik ja auch nur knapp über dem Taupunkt halten. Kosten ca. 7€.


    Beim Fangspiegel half (bei mir bis jetzt immer) eine Taukappe. Oder man isoliert den Fangspiegel mit Heizkörperfolie, Aluseite nach außen. Aber da gibt es viele Tipps im Netz.


    Viele Grüße
    Michael

  • Moin <vorname>!


    Es wäre wenig zweckmäßig, den HS eines Newton mit einem umlaufenden Heizband zu erwärmen, denn das versaut dir garantiert die Spiegelgeometrie und damit das Bild.
    Vor allem muß man versuchen, das Spiegelmaterial von der Temperatur her über dem Taupunkt zu halten. Das passiert am zweckmäßigsten, wenn man den Tubus isoliert und so die Auskühlung gegen den freien Sternenhimmel minimiert.
    Ab und an hilft es schon, den Spiegel vom Himmel abzuwenden und den Dobson eine Zeit waagerecht in den Wind zu stellen oder mit einem unbeheizten 12-V-Fön nachzuhelfen, so daß der Spiegel wieder abtaut. Wenn es zu feucht ist, so daß der Spiegel andauernd wieder dicht geht, muß man die Geschichte für den Abend eben abbrechen. Das gleiche gilt übrigens auch für Rauhreifbildung.


    Fangspiegelheizungen kann man im Astrohandel kaufen oder bastelt sich eine nach Anleitung aus dem Netz. Zur Tubus-Isolation ist hier und anderswo auch schon eine Menge geschrieben worden. Einfach mal googeln. Wichtig ist vor allem, daß die Okulare beschlagfrei bleiben. Dafür baut man sich ggf. sogar eine Heizung in den Okularkoffer ein.
    .

  • ich bedanke mich nochmal für eure Antworten. Ja der HS beschlägt wirklich leider. Ich weiss nicht warum. Ich habe über dem Tubus eine Art Folie. Die Folie, die man im Winter auf das Fenster der Autos legt(diese silberne Folie...)
    Also es ist schon ETWAS isoliert aber leider bringt das auch nichts :(

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

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    Autoguider: ASI 120MM

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  • Das finde ich auch sehr ungewöhnlich, denn auch ich kenne wie Wynnie nur ein Beschlagen des Fangspiegels oder der Okulare, nicht jedoch des Hauptspiegels....


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hi Menemey,
    gegen HS-Beschlag hilft nur eine Lüftung. Ein PC-Lüfter hinterm Spiegel, der die Luft aus dem Tubus dann absaugt, wäre eine Variante. Google mal, was es da an Basteleien gibt. Du musst da halt schauen, viel Platz hast du da in Zenitstellung nicht.


    Ein Heizband am Hauptspiegel ist ein NO-GO. Winnie hat das bereits ausgeführt.


    Kurzfristig hilft ein Haarfön, mit dem man alle halbe Stunde die Flächen frei bläst.


    Lass den Tubus abends beim Auskühlen oder bei Nicht-Nutzung waagrecht stehen, dann beschlägt er in dieser Zeit auch nicht so schnell. Meist wird das mit der Feuchtigkeit so ab 24h besser.


    Das mit dem Beschlagen passiert immer dann, wenn die betroffene Oberfläche direkten Sichtkontakt zum wolkenfreien Nachthimmel hat. Wärmestrahlung strahlt dann direkt in den Weltraum ab und das abstrahlende Material kühlt dabei unter die Lufttemperatur ab. Die Luft wärmt es dann wieder, kühlt dabei selbst ab und die Feuchtigkeit kondensiert dabei. Deshalb hilft Isolation (Wärmetransport beim Auskühlen wird verlangsamt) und Versperrung des Blickfelds Richtung Himmel (Weltraum ist -270°C kalt). Das ist auch der Trick bei einem Carport: Das Carport-Dach verhindert den Blick des Autos zum Himmel; das Auto bleibt trocken. Taukappen verpassen einer Optik quasi Scheuklappen, so dass nicht mehr vom Himmel frei bleibt, wie unbedingt nötig. Und alles irdische im Blickfeld ist nun mal deutlich wärmer als der Weltraum, beim Blick gegen eine Hauswand, Dachunterseite, Boden etc. nimmt die Oberfläche genauso viel Wärmestrahlung auf wie sie abgibt, das Teil kann nicht weiter auskühlen.

  • Och, das geht schon. Man muss nur in einer feuchten Umgebung leben. Aber wenn das mit Isolierung beschlägt, dann ist es sehr feucht.
    Zum Beispiel nach einem regnerischen Tag ein klarer Himmel im Herbst.


    Wie oft passiert Dir das Menemey? Wenn es wie bei mir - nur 1-2x im Jahr passiert, dann akzeptier es halt. Oder stell Dir nen 12V Akku und Camping Fön zur Seite. Ich will aber nicht verschweigen, daß manche Bastler eine zart heizende Folie auf den HS kleben. Sehr selten, aber das gibt es. Ist aber nur für den Notfall zu empfehlen - wenn es darum geht: Einpacken, oder noch weiterbeobachten mit Defiziten bei der Abbildung.


    Aber probier doch mal das mit dem saugenden Lüfter? Ist natürlich ein Bastelwerk. Aber es ist ja winter ;-).


    Ich kann ja mal auf meinen Thread linken ;-):
    http://www.astrotreff.de/topic…=Hauptspiegel,beschl%E4gt



    Grüße,
    Walter

  • Danke nochmal für eure Antworten. Mein Teleskop ist immer in unserer Garage und da ist es auch kalt. Also beim auskühlen habe ich kein Problem. Ich habe jetzt irgendwo gesehen, dass man Papier, Alufolie und Valu8efolie auf das Teleskop draufpacken kann. Mit dem Lüfter bin ich mir nicht so sicher, das ich hinten am Tubus vielleicht viel Gewicht haben könnte wegen dem Batteriefach. Oder wo kann man den Lüfter denn bauen?
    Bei mir beschlägt es immer nach 1 Stunde und das ist jetzt aber auch neu denn im Sommer ist das nicht passiert. Und das passiert fast jedes mal jetzt in dieser Jahreszeit.

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Menemy,
    der Lüfter selbst wiegt nicht viel und die Akkus dazu kannst du doch einfach in die Nähe der Höhenräder platzieren bzw. genau so, dass er wieder im "Gleichgewicht" ist. Als Montageplatte für den Lüfter einfach eine 3mm-Styrolplatte oder ähnliches (z.B. Trägermaterial von Platinen) nehmen. Wer da zu faul ist, selbst Hand anzulegen, kann sich sowas bei einem Dienstleister passend fräsen lassen, inkl. aller Montagelöcher.


    Mit Gleichgewicht meine ich, dass die Hecklastigkeit gerade so groß ist, dass er sich ohne Okulare, ansonsten jedoch betriebsbereit, nicht von alleine aufrichtet. Dadurch gewinnt man "Reserve" für schwere Okulare bzw. Kombinationen aus Okular/Korrektor etc..


    Das alles kann man zu Hause in aller Ruhe ausprobieren mit Dummygewichten (Wasserflaschen, passend gefüllt). Wenn Du keine Waage hast, nimm ein Messbecher für die Wassermenge. Wenn du keinen Messbecher hast, nimm die Eichstriche von einem Schnappsglas oder einer Verkaufsverpackung, wo die ml-Zahl angegeben ist (Jogurtbecher, Schampoodose etc.)

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