Andromedagalaxie - Halbzeit

  • Hallo zusammen,


    seit dem Spätsommer bin ich stolzer Besitzer eines 65mm f/6,5 Quadruplet APO, der anfangs aber nur an ein paar kurzbelichteten Testobjekten zum Einsatz kam.


    Mein erstes ernsthaftes „Projekt“ mit dem 65er APO sollte unsere Nachbarsterneninsel Andromeda werden, die schon seit früher Jugend auf der To-Do-Liste stand. Damals fehlte halt das nötige Equipment ;)


    Aber wie das im Spätherbst so ist, sind trotz langer Dunkelheit die klaren, mondlosen Nächte selten zu bekommen. Besonders wenn man in der nebel- und hochnebelgeplagten Würzburger Gegend wohnt :(
    Immerhin gab es drei gute Nächte: Am 20.10., 13.11. und 22.11.2017 sind insgesamt 58 x 4min Belichtung bei ISO100 zusammengekommen, also knapp 4 Stunden Licht. Nochmal soviel Zeit ging für die Erstellung der internen Darks drauf.
    Jetzt wird es einigen beim Lesen die Nackhaare aufstellen, wie sinnlos doch diese Zeitverschwendung ist.
    Nach mehreren Tests (zugegeben, die fanden alle im Sommer statt) kam immer das gleiche Ergebnis heraus, nämlich dass die besten und homogensten Bilder mit internen Darks plus Dithern entstehen. Also habe ich mich für diese zeitaufwändige Variante entschieden.


    Bis zum Endresultat sollen es ca. 8 Stunden Belichtung werden, d.h. aktuell Halbzeit!
    Belichtungszeit und ISO wurden an der unmodifizierten Samsung NX1 so gewählt, dass der Kern gerade noch nicht ausbrennt.
    Bei der Verarbeitung in Photoshop CC (lineares 32-bit TIFF im Adobe Camera RAW bearbeitet) lag der Fokus darauf, die Strukturen und Farben so natürlich wie möglich zu belassen und keinen Weichzeichnungsfilter zu verwenden.


    Da das Zwischenergebnis bereits etliche Strukturen in den Spiralarmen enthält, will ich es einfach schon mal zeigen. Fortsetzung folgt :)



    Viele Grüße und CS
    Marco

  • Hi Marco,


    ich schließe mich meinem Vorredner an, M31 kommt hier wirklich moderat und nicht überzogen rüber. Deuten sich in M110 schon Strukturen an? Selbst M32 vermittelt einen "spannenderen" Eindruck als gewohnt. Und dass die Sterne etwas nach rechts verzogen sind, stört mich eigentlich nicht. Tolle Aufnahme. [:)]


    Viele Grüße


    Dominik

  • Hallo Marco,


    ja, sieht in Summe schon sehr gut aus.


    Sieh' Dir nochmal die Form der Sterne an: Besonders die hellen scheinen etwas waagerecht verzogen und haben rechts "quasi auf 14:30" einen kleinen "Auswuchs".

  • M31 Spätlese ;)


    Zunächst vielen Dank für eure Antworten, Dominik und 2x Peter :) Ich hatte es ganz verplant, darauf zu reagieren. Ihr habt vollkommen recht, die Sterne sind leicht unförmig. Woran liegt das?
    Zoomt man in den Einzelbildern nah ran, sieht man in sämtlichen RAW Dateien der Samsung NX1 folgendes:



    Die Sterne zeigen am Rand kleine, farbige Artefakte an den Kanten. Wirkt wie eine fehlerhafte Speicherung in den RAWs. Vielleicht so ne Art „Star-Eater“ Problem ähnlich wie bei den Sony Cams? Häufig sind diese Punkte an denselben Stellen, v.a. rechts. Das dürfte in Summe für das unförmige Aussehen (mit)verantwortlich sein.
    Kennt das jemand von anderen DSLR oder Systemkameras auch?


    Wie dem auch sei, das Projekt Andromeda ist für diese Saison beendet. Trotz winterlichem „Traumwetter“ sind 8 Stunden Belichtungszeit (120 x 4 min) zusammen gekommen, juhuu! :)
    Bin schon sehr zufrieden, was mit einer unmodifizierten Kamera bei 65 mm Öffnung wenige km nördlich von Würzburg herauszuholen ist. Bitteschön:



    In den kontrastverstärkten S/W-Crops bei 100% Zoom erkennt man etliche Einzelsterne in den äußeren Spiralarmen. Die Grenzgröße dürfte bei ca. 19 mag liegen, was in etwa einer Kerze in knapp 5000 km Entfernung entspricht.




    Als nächstes Projekt steht der Orionnebel zum ersten Mal auf dem Plan. Wie man sieht, bin halt in der Astrofotografie noch ein Neuling :)


    Viele Grüße
    Marco

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