Plejaden

  • Hallo zusammen,


    nach langer Zeit und vielen Wolken konnte ich die Lücke nutzen. Als Übungsobjekt habe ich mir die Plejaden vorgenommen.
    Mittlerweile habe ich einiges an meiner Ausrüstung verändert und verbessert. Z.B. gehört jetzt auch ein MGEN dazu, eine Bahtinov Maske und die selbstbau Stromversorgung wurde verbessert.
    Eigentlich ist jetzt alles soweit vorhanden um die ganze Nacht zu belichten. Leider bin ich mobil unterwegs und es fehlt die Zeit. Also sind ca. 2 Stunden Belichtung zusammen gekommen.



    Hier das Bild in voller Auflösung:
    https://www.astrobin.com/full/323822/0/


    und ein paar Aufnahmedaten:
    TS80APO auf EQ6
    Canon 1100D
    55x120s ISO800, 20 Darks, 20 Flats, 20 DarkFlats, BiasMaster


    Was auch immer viel Zeit kostet sind die Darks. Habe schon drüber nachgedacht eine Sammlung von Darks, mit unterschiedlichen Belichtungszeiten, ISO-Werten und bei unterschiedlichen Temperaturen, anzulegen. So könnte ich Nachts die Zeit lieber für die Lights aufbringen.
    Wie macht ihr das eigentlich?


    Viele Grüße Pascal

  • Hi Pascal ich habe zu beginn auch immer mit Darks gearbeitet.


    Irgendwann mal hatte ich die Schnauze voll und da ich eh mit dem MGEN gedithert habe habe ich dann die Darks weggelassen, bis jetzt ist mir deswegen nichts negatives aufgefallen im Bildresultat.


    Du brauchst einfach ein Canon Auslösekabel vom MGEN zu deiner Canon (TS hat diverse kenne den Anschluss deiner Canon nicht Klinke?) dann kannst du dithern und die Auslösung vom MGEN übernehmen lassen.


    DSS rechnet die hot&cold Pixel dann raus


    Btw. das Bild ist sehr schön geworden, vermutlich könnte man durch EBV sogar noch mehr heraus holen.

  • Hallo Pascal,


    wenn du einen mgen hast, dann nutze doch das Dithering bzw. beim mgen "Random displace" genannt. Dabei wird nach jeder Belichtung der Leitstern um ein paar Pixel verschoben, so dass Hotpixel später beim stacken rausgerechnet werden können. Das ganze ersetzt die Darks. Also nur noch bias, flats und eventuell flatdarks dazu machen.Das geht aber schnell und bias kannste ja einmal für die jeweilige iso machen und archivieren. So mach ich das.


    Übrigens: Schöne Pleiaden hast du da hingekriegt.


    bis dann


    edit: na, da war Simon etwas schneller.[;)]

  • ...Danke für die Antworten ;-).
    Ehrlich gesagt, habe ich bei der Aufnahme sogar gedithert. Ich wusste nur nicht das man dadurch die Darks weglassen kann [:D].
    Das dadurch die Hotpixel rausgerechnet werden können leuchtet ein. Aber was ist mit dem ISO-Rauschen?


    Sven, hast du noch ein paar Tipps zur EBV?


    Viele grüße Pascal

  • Hallo Pascal,


    sehr ansehnlich für die kurze Gesamtbelichtungszeit! :) Dithering ist tatsächlich das Zauberwort. Habe mit meiner DSLR dann auch meistens auf Darks verzichtet. Bei deiner ISO-Einstellung sollte das Ausleserauschen auch absolut okay sein. Du musst lediglich beim Stacking einen Sigma Clipping-Algorithmus nutzen, damit das klappt.


    Würde das Bild insgesamt noch etwas heller machen. :)

  • Ok, dann werde ich bei Gelegenheit alles nochmal ohne Darks stacken und die Ergebnisse vergleichen. Werde ich euch dann natürlich nicht vorenthalten ;-).


    Simon, ich meinte natürlich Simon und nicht Sven bzgl. EBV Tipps :D. Da hat mir die Autokorrektur einen Streich gespielt.


    Viele Grüße

  • Hi Pascal wie frank bereits angemerkt hat würde ich das bild generell auch bissl heller machen, schwache objekte kommen dann vermutlich bisschen besser raus, du hast den hintergrund doch bissl arg ins schwarze gezogen.


    Betreffend dem leidigen rauschen das kann man minimieren dadurch dass man lange belichtungszeit sammelt. Stichwort SNR, falls du mal googeln möchtest. Das ist der grund warum ein astrifotograf so viel belichtungszeit wie möglich sammeln möchte. Bei einem summenbild mit 6h lights. Ist die ebv viel angenehmer als bei einem mit 2h. Aber das musst du selber mal erfahren ;)


    Wen du die darks weglässt bist du auf dem richtigen weg da du dann ja viel mehr lights machen kannst. Und iso800 ist tiptop da musst du dir keine gedanken wegen dem iso rauschen machen.

  • Hallo Leute, hallo Pascal,
    es scheint ja hier allgemeiner Konsens zu sein, dass man die Darks (wenn man denn dithert) weg lassen kann. Das stimmt so nicht. Das Dark enthält viele verschieden Arten von Korrekturinformationen nicht nur die der Hotpixel.
    Ich verzichte jetzt mal auf die Details. Klar, mit Sigma Clipping bekommt man ne ganze Menge weg, aber kaum einer weiß, dass das Clipping auch SNR kostet. Ob man das im fertigen Bild hinterher auch sehen kann weiß ich nicht. Zu deiner Frage Pascal. Viele Leute legen Dark-Bibliotheken an und verwenden diese dann jahrelang oder länger. Das wäre eine schöne Beschäftigung für Regentage. Im kühlen Keller, oder im Kühlschrank, da lässt sich die Temperatur sogar einstellen. Du kannst auch mal bei deinen Kameraeinstellungen schauen. Bei machen kann man die "Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung" , das sind Darks plus X, so einstellen, dass ein Korrekturbild automatisch auf 7 Lights angewendet wird.
    Zu deinem Bild: Farben und Tiefe finde ich gut, auch sieht es nicht sonderlich gequält aus. Allerdings irritieren mich die mittelhellen Sterne. Diese haben irgendwie kein Zentrum, sie leuchten nicht, sondern haben nur einen mittleren Grauwert. Für die ganz schwachen und für die sehr hellen gilt das nicht.
    Viele Grüße,
    ralf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HektoPascal</i>
    <br />
    Habe schon drüber nachgedacht eine Sammlung von Darks, mit unterschiedlichen Belichtungszeiten, ISO-Werten und bei unterschiedlichen Temperaturen, anzulegen. So könnte ich Nachts die Zeit lieber für die Lights aufbringen.
    Wie macht ihr das eigentlich?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Pascal, gute Idee. Ich habe für die gebräuchlichsten Belichtungszeiten die Darks in 5°C Schritten zusammengefasst, also darks für z.B 240 sec 16-20°C, 21-25°C etc. Die von DSS erzeugten Master darks (tiff) kann man dann direkt verwenden.


    Hast du schon mal überlegt länger zu belichten? Wie du habe ich lange Zeit mit 120sec belichtet, nun bin ich bei 240 sec. Zu Hause (im Kölner Lichtsiff) benütze ich dann einen IDAS-LPS-D1 Filter, auf dem Land nicht.


    Ralf erwähnte die flauen mittelhellen Sterne, ich sehe solche Artefakte manchmal auch, bei zu ambitionierten Stretchen bzw. bei partiellem Anheben der Tonwerte. Verfolge mal in der EBV ab wann dieser Effekt auftritt.


    Zufällig habe ich auch M45 mit ähnlichem Equipment belichtet. Du findest das bei mir auf Flickr mit dem Link in der Signatur.


    Viel Erfolg und Spass weiterhin


    Volker

  • ...Danke für den Hinweis Ralf. Denke ich werde mir auf lange Sicht eine Bibliothek mit Darks anlegen.
    Den Vergleich mit und ohne Darks werde ich aber auch durchführen. Bin gespannt welchen Unterschied es macht.
    Jedenfalls werde ich keine Belichtungszeit klaren Wetter für Darks verschwenden.


    Viele Grüße Pascal

  • Hallo Volker,


    genau, an 5° schritte hatte ich auch gedacht. So werde ich es auch machen.


    Klar, werde in Zukunft definitiv länger belichten. Der Himmel bei mir vor der Tür lässt das auch zu. Es war nur das erste Bild überhaupt mit Guiding usw. Wollte mich erstmal langsam rantasten. Musste mich auch erstmal mit allem vertraut machen.
    Filter kommen wahrscheinlich noch. Auch damit muss ich mich erstmal beschäftigen.


    Jedenfalls Danke für die Hinweise.


    Grüße Pascal

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    <br />Hallo Leute, hallo Pascal,
    es scheint ja hier allgemeiner Konsens zu sein, dass man die Darks (wenn man denn dithert) weg lassen kann. Das stimmt so nicht. Das Dark enthält viele verschieden Arten von Korrekturinformationen nicht nur die der Hotpixel.
    Ich verzichte jetzt mal auf die Details. Klar, mit Sigma Clipping bekommt man ne ganze Menge weg, aber kaum einer weiß, dass das Clipping auch SNR kostet. Ob man das im fertigen Bild hinterher auch sehen kann weiß ich nicht. Zu deiner Frage Pascal. Viele Leute legen Dark-Bibliotheken an und verwenden diese dann jahrelang oder länger. Das wäre eine schöne Beschäftigung für Regentage. Im kühlen Keller, oder im Kühlschrank, da lässt sich die Temperatur sogar einstellen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Ralf,


    das unterschreibe ich dir so. Das Dithering ersetzt gute und passende Darks nicht. Allerdings ist die Zeit, die man draußen bei guten Bedingungen zum Sammeln der Lights hat m.E. besser genutzt, wenn man dithert und statt Darks lieber weitere Lights aufnimmt. Sind die Temperaturen niedrig genug und das allgemeine Rauschen der Kamera erträglich, ist die Zeit so besser genutzt. Einen wesentlichen Gewinn wirst du im Stack nicht mehr erreichen (subjektive praktische Erfahrung meinerseits!). Anders sieht es bei hohen Umgebungstemperaturen in den Sommermonaten aus. Das sind passende Darks für DSLRs fast zwingend um das Rauschen zu bändigen. Aber auch hier nochmal der Hinweis: Nicht passende Darks machen im Stack mehr kaputt, als dass sie helfen. Muss also jeder selbst wissen, was er daraus macht. Den Hinweis mit dem Kühlschrank halte ich übrigens für gut. Gibt zwar leidige Blicke der Mitbenutzer (Nerd...) - ist aber gut investierte Zeit. :)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: _Frank_</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    <br />Hallo Leute, hallo Pascal,
    es scheint ja hier allgemeiner Konsens zu sein, dass man die Darks (wenn man denn dithert) weg lassen kann. Das stimmt so nicht. Das Dark enthält viele verschieden Arten von Korrekturinformationen nicht nur die der Hotpixel.
    Ich verzichte jetzt mal auf die Details. Klar, mit Sigma Clipping bekommt man ne ganze Menge weg, aber kaum einer weiß, dass das Clipping auch SNR kostet. Ob man das im fertigen Bild hinterher auch sehen kann weiß ich nicht. Zu deiner Frage Pascal. Viele Leute legen Dark-Bibliotheken an und verwenden diese dann jahrelang oder länger. Das wäre eine schöne Beschäftigung für Regentage. Im kühlen Keller, oder im Kühlschrank, da lässt sich die Temperatur sogar einstellen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Ralf,


    das unterschreibe ich dir so. Das Dithering ersetzt gute und passende Darks nicht. Allerdings ist die Zeit, die man draußen bei guten Bedingungen zum Sammeln der Lights hat m.E. besser genutzt, wenn man dithert und statt Darks lieber weitere Lights aufnimmt. Sind die Temperaturen niedrig genug und das allgemeine Rauschen der Kamera erträglich, ist die Zeit so besser genutzt. Einen wesentlichen Gewinn wirst du im Stack nicht mehr erreichen (subjektive praktische Erfahrung meinerseits!). Anders sieht es bei hohen Umgebungstemperaturen in den Sommermonaten aus. Das sind passende Darks für DSLRs fast zwingend um das Rauschen zu bändigen. Aber auch hier nochmal der Hinweis: Nicht passende Darks machen im Stack mehr kaputt, als dass sie helfen. Muss also jeder selbst wissen, was er daraus macht. Den Hinweis mit dem Kühlschrank halte ich übrigens für gut. Gibt zwar leidige Blicke der Mitbenutzer (Nerd...) - ist aber gut investierte Zeit. :)



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das würd ich so direkt unterschreiben, im Sommer mache ich ebenfalls noch ein paar darks.

  • Hallo Ralf, Frank Simon,


    also ist es am besten zu dithern und Darks zu machen? Dann ist die Idee eines Darkarchivs sicher sehr gut.


    Interessante Hinweise. Danke.


    bis dann

  • Moin zusammen,


    in wie fern man ohne Darks auskommt hängt wirklich sehr von der Kamera ab, wer mit einem älteren Modell unterwegs ist was vom Rauschverhalten her noch nicht den heutigen Stand hat kommt auch meiner Ansicht nach nicht um die Darks herum. Man kann noch überlegen, den internen Darkabzug zu nutzen, den die meisten Kameras ja können (zumindest die EOS), dann muss man sich nicht selbst kümmern und durch die enge zeitliche Nähe passt die Chiptemperatur und die Zeit, aber der Zeitverlust bleibt. Man könnte jetzt sagen, was solls, ich mache meine Lights und die Darks dann wenn's schon wieder hell/neblig/wasauchimmer wird, nur die Uhr läuft und die meisten von uns müssen irgendwann ihrer Stempeluhr Guten Tag sagen. An dem Dilemma kommt man nicht vorbei - auf der anderen Seite, wenn man hinterher mit dem Ergebnis der Nacht/Nächte hadert hat man auch nix davon. So oder so - der Zeitaufwand will geleistet sein.


    CS
    Jörg

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