Welche Webcam für 8" Dobson

Hallo Fritz,

willkommen auf Astrotreff. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Lohnt es sich bei diesem Teleskop in die Astrofotografie einzusteigen und welche Webcam könnt ihr bei maximal 200€ empfehlen? Kann man da einigermaßen ansehnliche Bilder erwarten?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nein, meines Erachtens nach lohnt sich das nicht.

Der Grund? Ohne Nachführung wandern die Objekte ja schon recht zügig durch das Blickfeld bzw. in dem Fall über den Chip der Kamera. Bei Deepsky sind aber schon etwas längere Belichtungszeiten nötig, sonst hat man von lichtschwachen Objekten nichts auf dem Chip.

Und um Planeten halbwegs groß erkennbar azulichten musst du mit einer Barlow die Brennweite erhöhen, damit rauschen dir die kleinen Murmeln wie Jupiter und Satur noch schneller druchs Bild. Allein hier den Fokus richtig einzustellen und auch um ein Objekt bei der hohen Brennweite auf dem Chip der Kamera zu bringen ist fast unmöglich.

Abhilfe würde hier nur eine zusätzliche EQ-Plattform bringen, die würde den Dobson dann nachführen, aber für Deepsky ist das auch noch nicht ausreichend, jedenfalls nicht für halbwegs "schöne" Bilder.

Mond ist hell genug- das würde problemlos gehen, aber ca. 200€ für Mondfotos ausgeben? Eine Digiknipse mit zur Not selbst gebautem Adapter angebracht bringt hier auch gute Ergebnisse.

Gruß
Stefan

Hallo Fritz,

willkommen auf Astrotreff.

Ich teile Stefans Meinung. Vergiss Fotografie ohne Nachführung, auch die Planeten.
Die heute üblichen Kameras der 200-Euro-Klasse haben eine Pixelgrösse von 3,75 µm. Um die Auflösung des Teleskops mit so einer Farbkamera auszunutzen, sollte bei einem 8-Zöller die effektive Brennweite ca. 3750 mm betragen. Bei einer Chipgrösse von 4,8 x 3.6 mm hast du damit ein Gesichtsfeld von 4,4' x 3,3' am Himmel. Da sich ein Planet mit 0,25' pro Sekunde bewegt, durchquert er die lange Bildseite in 17 Sekunden. Viel länger kann ein Video also nicht werden, auch nicht über die Diagonale. Und bei dem winzigen Gesichtsfeld musst du den Planeten erst mal finden und auch noch scharfstellen.
Auch wenn ein paar Leute schon Planetenbilder mit dem Dobson gemacht haben, so ist das m.E. nur mit ganz viel Geduld und Ausschuss zu machen.

Gruss Heinz

EDIT: Einen kleinen Rechenfehler korrigiert.

Hallo Fritz,

auch ich würde Dir nicht dazu raten für einen Dobson eine Webcam zu kaufen. Theoretisch sind Mond-, Sonnen-(NUR MIT GEEIGNETEM SONNENFILTER!) und Planetenaufnahmen möglich. Deepsky ohne exakte Nachführung (die Du auch mit einer EQ-Plattform nicht erreichen wirst) kannst Du vergessen.

Ich habe das auch zu Beginn gemacht, mit Webcam bzw. einer Digiknipse Planeten am 8" f/6 Dobson gefilmt. Das ist schon sehr stressig. Allein bis Du den Planeten auf dem Display der Kamera oder des Laptops gefunden hast, ist schon sehr mühselig. Dann noch den Fokus finden und dann auch noch so nachführen, dass Du das Objekt nicht aus dem Bild verlierst ... dafür braucht man schon Nerven aus Stahl. [;)]

Wenn Du gern visuell beobachtest, dann würde ich Dir zur Anschaffung einer EQ-Plattform für das Dobson raten, wenn diese dann auch noch ein Anreiz für die Planeten- und Mondfilmerei wäre. Denn dafür führt so eine Plattform schon ganz gut nach. Wenn Du das dann mal visuell ausprobiert hast und siehst, wie gut es mit der Nachführung bei hoher Vergrösserung klappt, dann kannst Du auch über die Anschaffung einer Webcam oder besser noch einer günstigen kleinen Planetenkamera wie z.B. der ASI120MC nachdenken. Mit so einer Kamera habe ich mit meinem 12" Dobson und EQ-Plattform auch schon Planetenaufnahmen gemacht. Das funktioniert schon ganz gut, man muss aber schon auch immer mal korrigieren, vor allem bei hoher Brennweite.

Ich will aber abschließend nochmal betonen, dass das nicht das Optimum darstellt, dass es aber machbar ist. Optimal wird auch das Planeten- und Mondfilmen nur mit einer gut eingenordeten parallaktischen Montierung mit elektrischer Nachführung. Damit wäre dann auch Deepskyfotografie möglich.

Gruß und klaren Himmel
Heiko

Möchte Heikos Worte nochmal unterstreichen Habe selbst eine EQ-Plattform für meinen 12 Zoll Dobson. Mit Ruhe, Erfahrung und einer Portion Geduld geht das Planetenfilmen leidlich gut (habe auch eine ASI 120MC). Das ist aber kein Vergleich zu einem Gerät auf einer ordentlichen Montierung! Nichts für Einsteiger möchte ich meinen.

Hallo Frank,

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: _Frank_</i>
<br />Nichts für Einsteiger möchte ich meinen.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

das würde ich so nicht sagen. Wichtig ist, dass man Geduld mitbringt und sich darüber im Klaren ist, dass die Kombi Dobson+EQ-Plattform nicht die besten Voraussetzungen für´s Planetenfilmen darstellt. Daher meinte ich auch, dass es Sinn machen würde, erst nur eine EQ-Plattform anzuschaffen/selbstzubauen, damit Erfahrungen zu sammeln und zu sehen, wie gut es mit der Nachführung bei hohen Vergrösserungen klappt und erst dann überlegt, ob man sich für diese Kombi eine Planetenkamera anschafft.

Gruß und klaren Himmel
Heiko