TS O. 20x80 Triplett - 'Randnebel'

  • Hi Sportsfreunde
    nachdem kürzlich mein 20x80 eines anderen fernöstlichen Herstellers im Preisrange 150EURO nach ca 3/4 Jahr sich nicht mehr fokussieren ließ und ich ihn einschickte, tauschte ich gleich gegen ein beim HÄndler vorhandenes 'fast neuwertiges' Gebrauchtgerät, den TS O. 20x80 Triplett, über den ich auf diesem Forum und anderen berufenen Stellen Gutes lass.
    Prompt kam er bereits zwei Tage später an und voller Vorfreude zückte ich am frühen ABend das Teil und ließ es über die Umgebung (Tageslicht!) gleiten und war erstmal herb enttäuscht.


    Während die Abbildung in der Mitte definitv gut war, man die Flechten auf den Dachziegeln eines 40m entfernten Hauses klar erkennt, waren speziell am unteren Rand deutlich Trübungen/weißliche Einblendungen, vielleicht bis 1/5 des Durchmessers reinragend.
    Ich probierte ein wenig herum und es scheint mir, dass veränderndes Auflageverhalten am Auge/Gesicht, das minimiert.
    Aber man will sich das Glas ja auch nicht ins Gesicht drücken damit der Durchblick gut ist.
    >> Bin übrigens Brillenträger, kurzsichtig, -4 dpt. falls das hier eine Rolle spielt.<<
    Weiterhin war auffällig dass bei nur minimaler Abweichung von einem Optimum des eingestellten Augenabstandes das Blickfeld (tags) fast Schwarz war.


    Nun bin ich hier einfach definitiv noch kein Experte, daher meine Fragen an genau diejenigen:


    Habe ich mich hier (ggfs als Brillenträger) gegenüber dem früheren Gerät (fängt mit O an) verschlechtert? Reden wir über eine Dejustierung? Oder ist das ganz normal?


    Bin gespannt auf Eure Einschätzung
    (1) weg damit
    (2) zurück und justieren lassen
    (3) verstehen wieso das so sein muss.


    Danke im Voraus,
    CS
    Andreas


    PS: Der äußere Eindruck des Glases, z.B. und insbesondere Schutzkappen, Stativhalterung, waren dem gerade eingetauschten Glas ERSTAUNLICH ähnlich. Womöglich kommen die beide aus der gleichen HAlle gerollt?

  • Hallo Andreas,
    der Hersteller, der das normale TS Optics 20 x 80 LE Fernglas
    baut auch das TS Optics 20 x 80 TRIPLET Objektive Fernglas (vermutlich in den selben Hallen).


    Der Randnebel hört sich so an, wie wenn etwas "Dreck", Fett auf mindestens einer der optischen Flächen ist. Vermutlich ist es nur auf einer Seite des Fernglases? Schau mal, ob es sich auf beiden Augen gleich verhält.


    Ich hatte bei meinem Fernglas ein "Fettbrösel" (dunkles Schmierfett) auf einem der Prismen.
    Es könnte also bei Dir etwas Fett auf einem der Prismen oder Linsen sein.
    Ich würde schauen, ob nur eine Hälfte des Fernglases betroffen ist.
    Dazu kannst Du auch abwechselnd mit dem linken und rechten Auge durch das linke Fernglasokular und dann durch das rechte Fernglasokular schauen und aufschreiben, wie das Verhalten ist.
    Das würde mich interessieren.
    Anschließend kannst Du auch mal durch die Objektivlinse schauen und schauen, ob Du Fussel, Fettflecken ... auf einer der optischen Flächen erkennen kannst.
    Diese Information ist auch für Händler beim Umtausch interessant.
    Meine Vermutung ist, dass mindestens eine optische Fläche "verdreckt" ist und Du das Fernglas umtauschen musst.


    Servus,
    Roland

  • Hallo Andreas,


    Ich bin jetzt auch kein Experte, aber meiner einer denkt nicht das es sich um verschmutzte, fehlerhafte optische Flächen o. Dejustage handelt, denn du schreibst folgendes:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">speziell am unteren Rand deutlich Trübungen/weißliche Einblendungen,....Ich probierte ein wenig herum und es scheint mir, dass veränderndes Auflageverhalten am Auge/Gesicht, das minimiert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">...meiner Meinung nach entsteht dieses Problem (der Randaufhellung) durch Okularseitig und/oder Objektivseitig direkt o. indirekt einfallendes Licht aufgrund unzureichender Abschirmung von Okular-/Objektivlinsen.


    Durch nicht optimale Schwärzung/Innenblenden entstehen dann in den Prismen u. Linsen interne Reflexionen, die sich dann in dem von dir beschriebenen Phänomen, vor allem bei Tage, zeigen.
    So was ist in den unteren Preisklassen nicht ungewöhnlich, aber auch in den oberen Preisklassen nicht unmöglich...[:o)]


    In der Dämmerung dürfte diese Erscheinung dann verschwinden, vorausgesetzt es ist keine helle Lichtquelle in Form von Straßenlaternen etc. in der Nähe!?


    Wenn dein Glas es her gibt bei -4 Dioptrien auf Unendlich scharf zu stellen, dann versuche es mal ohne Brille.
    Vielleicht bringt´s ja was...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Weiterhin war auffällig dass bei nur minimaler Abweichung von einem Optimum des eingestellten Augenabstandes das Blickfeld (tags) fast Schwarz war.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">...Blackouts sind bei nicht optimal eingestelltem Augenabstand (und zu kleinem Abstand Auge-Okular) nichts ungewöhnliches, besonders tagsüber.


    Aber nicht jedes Fernglas/Typ zeigt diese Auffälligkeiten.


    Bei größer werdender Pupillenöffnung, also in der Dämmerung/Dunkelheit, sollte dieser Effekt sich minimieren/verschwinden.



    Edit: Rechtschreibung korrigiert.

  • Hallo Andreas,


    Du solltest zuerst mal Deinen Augenabstand ermitteln und klären, ob Du den Augenabstand mechanisch erreichst. Jeder Mensch beurteilt das Einblickverhalten bei Ferngläsern, Binos und auch bei Okularen anders. Wenn Dein Augenabstand im Einstellbereich liegt, Du aber nicht mit dem Einblick zurecht kommst, solltest Du das Glas zurückgeben. Ich rate bei Ferngläsern immer, erst testen dann kaufen.


    Viele Grüße


    Armin


    http://www.noctutec.com

  • Hi Alfons und Roland,
    danke für Eure EInschätzungen!


    Flecken: Ja, ein Glas hat deutlich sichtbar innen eine Verschmutzung, mittig, rund, 2mm. Ich habe das eigentlich erstmal unter 'auch nicht schlimmer als das Zeug auf meinen Okularen' abgeheftet. Die Eintrübungen kommen nicht davon.


    Seiten: Die Eintrübungen sind beidseits. DIe Einschätzung von Alfons deckt sich mit meiner. Der Nachttest steht noch aus (die letzten Klaren Nächte war ich zu sehr mit PHD beschäftigt, siehe anderer Thread...), ist heute aber fällig. Allerdings ware es schon schön gewesen wenn es auch tags richtig funktioniert. Laternen - ohje, reichlich....Definitiv hatte ich das GEfühl, dass dieser Effekt nicht beim ursprünglichen (NIcht 'Triplett') vorkam. Obwohl der deutlich günstiger war.


    Brille: Ich schaue immer 'blank/oben ohne' - ohne Brille, ich komme damit auch ins Unendliche.


    Muss mir den überlegen, ob ich das einfach akzeptiere und behalte und das mit dem Großfernglas stecke (für 500+ bin ich nicht bereit, habe dieses Jahr bereits 'astronomische Summen' ausgegeben...


    Zwischenfazit: Vielleicht mögen die Farbfehler auch im Rand schön minimiert sein durch die dritte LInse, dafür warden sie aber trefflich durch Reflexe überdeckt. Not amused.


    Ansonsten will ich nochmal die Zugabe von 'UHC' testen, ich habe an anderer STelle einen sehr interessanten Erfahrungsbericht über dieses FG und UHC Filter - in die Augenmuscheln geklemmt - gelesen....


    CS
    Andreas

  • Hallo Alfons,
    eine Refelxion könnte sein. Die hab ich aber nie als Nebel wahrgenommen. Ich hab ja auch das besagt Triplettfernglas und durch Reflexionen tagsüber keinen Randnebel gesehen. Ich muss es tagsüber nochmal ausprobieren.


    Hallo Andreas,
    bei welchen Objekten tritt dieser Nebel tagsüber auf?
    Reflexionen hab ich sicher auch schon gesehen, aber bisher nie als nebelartig empfunden. Könnte aber natürlich sein. Ich werde es mit meinem 20x80 Triplett Fernglas versuchen/testen. Bei mir sind noch UHC Filter einklappbar aber ansonsten ist es die selbe Baureihe mit 3 Objektivlinsen.
    Servus,
    Roland

  • Hi,
    Reflexion beschreibt das was ich sehe sicher besser!
    Am unteren RAnd ein Scheibchen mit starker Aufhellung, relative klar umgrenzt, in sich homogen, beidseits, würde mal sagen bis 1/4 oder 1/5 des Durchmessers. So wie '20% Moon' :D
    CS
    Andreas

  • Hallo Roland,


    Es ist eher ein sichtbarer Lichtschleier, bei den Fernglasprofis als ,,veiling glare" bekannt.


    Dieser Effekt tritt (bei dafür anfälligen Ferngläsern) besonders gerne auf wenn man unter sehr hellem (auch bewölktem) Himmel ein dunkles Objekt (z.B. dunkles Dach o. Landschaft) beobachtet....


    ...verursacht durch Falsch/Streulicht im Fernglas, welches bewirkt das sich ein (mehr oder weniger) sichtbarer Lichtschleier über das ganze oder (in Andreas´ Fall) nur einen Teil des Bildfeldes legt u. somit den Kontrast u. Detailerkennung z.T. erheblich mindert.


    Bei zunehmender Dunkelheit nimmt dieser Effekt natürlich durch das schwindende Licht ab.

  • Sehr interessant...
    Das erklärt wieso bei technischen Daten kein Häkchen bei "Naturbeobachtung" war...
    (Allerdings lautet die Artikelbeschreibung " Damit steht der Naturbeobachtung auf sehr hohem Niveau nichts mehr im Wege...."). Haha.


    Ich gebe dem Ding heute Abend eine Chance und wenn passt, bleibt es im Schrank. M27, 31, 57, ich komme. Und probiere es tags mal mit Blendschutz.


    Nächste Woche bin ich evtl damit auf Dienstreise in Südostasien, vielleicht erhasche ich hiermit + UHC ein paar Südhimmelobjekte!


    CS
    Andreas

  • Grüß Dich Alfons,
    danke, das mit dem "veiling glare" scheint es zu sein. Mir ist es bei meinem Glas noch nicht aufgefallen, aber ich hab damit nur selten tagsüber mit Brille beobachtet. Meist beobachte ich eh ohne Brille.
    Ich werde es aber ausprobieren.
    Beim Zeiss Dekarem 10x50 mit Multivergütung hab ich oft tagsüber geschaut. Da hab ich nichts bemerkt.


    Hallo Andreas,
    ja, berichte wie Deine Erfahrung am Sternhimmel ist. Hast Du das Glas mit einschwenkbaren UHC Filter? Wie ist der Anblick mit und ohne Filter?
    Servus,
    Roland

  • Servus Roland,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mir ist es bei meinem Glas noch nicht aufgefallen,aber ich hab damit nur selten tagsüber mit Brille beobachtet. Meist beobachte ich eh ohne Brille.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">..da hast du mich wohl falsch verstanden, denn..das hat überhaupt nichts damit zu tun ob du mit oder ohne Brille beobachtest....

  • Hallo Roland,


    hier noch mein 'Erfahrungsbericht'.
    Gestern Abend war hier für Vorstadtverhältnisse prima Sicht, sogar das Band der Milchstrasse war zu erhaschen..


    Getestet habe ich das TS O. 20x80, nicht in der Astroversion. Bei mir ließ sich auch leider (im ggs. zu einem anderem Bericht) nicht der UHC (Omegon) in die Augenmuschel einsetzen. Also klassisch beobachten.
    Wie eigentlich fast immer, bin ich auch bei 20x80 ohne Stativ unterwegs, lediglich mit Liegestuhl und Bizeps ;)


    M31 läßt sich schnell finden und zeichnet sich als milchiges kleines Oval ohne Strukturen ab. M110 oder gar 32 sind nicht (für mich) zu erkennen. Megatiefenadaptiert war ich sicher noch nicht.


    M57 ließ sich nicht ausmachen. Epsilon Lyrae deutlich als zwei (nicht vier) zu erkennen.


    M27 als kleine neblige Aufhellung, durchscheinend, keine Struktur.


    M13 als heller Fleck ohne Strukturen, lediglich nochmal Aufhellung in der Mitte.


    Während der Beobachtung fiel mir auf: Zuerst meinte ich einen Satelliten durchs Blickfeld huschen zu sehen, ein LIcht geht rasch durchs Blickfeld. Aber nachdem das kurz danach wieder und wieder passiert, verdichtet sich der Eindruck: Das sind Spiegelungen, die Erscheinung ist direkt gekoppelt an die Bewegung des Glases.


    Mein Fazit: Fällt mir noch etwas schwer, da ich nicht wirklich sagen kann, ob das jetzt 'das Standardglas' dieser Baureihe, oder fehlerhaft/MOntagsgerät ist. Für mich kann ich sagen, dass ich DIESES wohl nicht behalten werde. Die angesprochene Randaufhellung tags und die störenden Reflexe in der Nacht geben den Ausschlag.
    Ich gehe jetzt nochmal in mich, wie ich weiter mache. Ein fettes Fernglasstativ habe ich ja. Allerdings beobachte ich eh fast immer frei (Deswegen auch 20x80 und nicht x100 mit 5kg...). Vielleicht stecke ich das Geld lieber in etwas kleineres. Vermutlich werde ich aber warten bis zum nächsten Teleskoptreffen mit Händlerstand, mir scheint, ein Fernglas kauft man nicht unbesehen online (mein Urteil für mich).


    Ich danke Euch nochmal für Eure vielen Hinweise.
    CS
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    ich hab heute in der Früh einen kurzen Test gemacht und bei trüben Wetter eine Birke angeschaut. Ich hab diesmal mit Brille geschaut und mich abgestützt. Ich konnte keinen Randnebel oder Randaufhellung entdecken. Vielleicht war der Himmel zu trüb und nicht hell genug. Nur wenn ich mich vo der optischen Achse mit dem Auge wegbewegt habe, hab ich etwas Reflexe oder eine Spiegelung sehen können. Das war aber keine Aufhellung im Gesichtsfeld sondern außerhalb des Gesichtsfeldes.
    Wenn man außerhalb der optischen Achse schaut, wird es auch dunkel. In dem dunklen Bereich gab es manchmal diese aufgehellte Spiegelung.
    Da Dir diese Randaufhellung nur bei der Tripletversion aufgefallen ist und nicht beim alten Fernglas und ich sie bei meinen Bebachtungen im Triplettglas auch nicht feststellen konnte, gehe ich nach wie vor davo aus, dass etwas mit dem Fernglas nicht in Ordnung ist. Mein Fernglas ist innen im Tubus gut geschwärzt, die Multivergütung am Objektiv ist gut. Die Prismen sind auch vergütet. Komisch ...
    Zur Detailarmut der Objekte: 20x freihändig geht nur mit Abstrichen!
    Selbst abgestützt gehen meiner Meinung nach mehr Details verloren wie man denkt. Bei M13 wirst Du freihändig keine Sternchen erkennen können. Das wär schon ein Wunder wenn Du das könntest. Der Ringnebel M57 ist bei 20x noch ziemlich klein. Freihändig als kleiner fast sternförmiger Fleck möglich. Epsilon Lyrae wird bei 20x höchst wahrscheinlich nie/nicht als 4fach System zu sehen sein. Da braucht es eine höhere Vergrößerung. Freihändig ist es jedenfalls unmöglich.
    Bei M31 braucht es gute Dunkeladaption und einen guten Himmel um da Staubbänder zu erkennen. Vermutlich ist auch hier ein Binomount hilfreich oder notwendig...
    Für freihändiges Beobachten würd ich maximal mit 10x beobachten. Also ein gutes 10x50 ist da sicher besser. Im Zenit mag es noch im Liegestuhl mit 20x80 gehen. Zu viel würd ich da aber auch nicht erwarten.
    Es ist sicher gut ein Fernglas oder Teleskop vor dem Kauf zu testen.
    Servus,
    Roland

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