Dominik,
meine alte Rockerbox vom 8"-Galaxy-Dobson (baugleich mit GSO) hat 11 Jahre gehalten. Vor allem auf Teleskoptreffen hat sie auch den einen oder anderen Regenguss erlebt, gerade mal mit einem Müllbeutel als Abdeckung und i.d.R. im Grass gestanden. Unten war sie deshalb beim Einpacken immer klatschnass. Zuerst gaben die Kantenumleimer ihren Geist auf, die mehr gesteckt als geklebt sind. Als dann die ersten Schraubverbindungen nachließen, hab ich mir (letztes Jahr) einfach eine neue Rockerbox gebaut. Meine Grundüberlegung in dieser Hinsicht: Ich plane auf einen Horizont von 5 Jahren, was danach kommt, weiß eh keine Sau.
Das Wasser dringt ja nicht durch die Kunstoffoberfläche des beschichteten Pressspan ein, sondern an den Übergängen zu den Kanten und Schraublöchern. Auf Dauer kriegst Du das nicht 'dicht', da wirken Kapillarkräfte, die das Wasser dort einziehen lassen, einerseits und unterschiedliche Ausdehnungen unter Erwärmung, die die Ritzen immer wieder öffnen werden.
Hallo Dominik,
es ist in der Regel so wie Kalle es schon angedeutet hatte.
Die China Geräte sind so ziemlich ausgelegt, dass sie den Mindestanforderungen der Astronomen genügen, um es mal mit eigenen Worten zu formulieren. In der Regel sind dies temporäre Feuchtigkeit und Kälte mit anschließender "geeigneter trockener Lagerung", was gerne ignoriert wird (Luftzirkulation). Wer seine Gerätschaften dann dauerhaft auf dem Balkon, Terasse, feuchte Hütte, oder Keller lässt, wird wohl sehr viel schneller Rost und aufgeplatzte "Pressspanplatten", Pollendreck und Co sein Eigen nennen dürfen. Hier muss er folglich ganz andere Anforderungen an die verwendeten Materialen stellen (rostfrei und Co).
Diese Geräte sind hierfür nicht ausgelegt (preiswerte Chinagerätschaften). Bei sachgemäßer Pflege hält die Rockerbox und Co dann "trotzdem" entsprechend lange (mehrere Jahre). Aus Marketing-Sicht (wie bei Auto und Co) darf nix ewig halten, sonst verdient man ja nicht daran.
Hier muss man also Massenfertigung von Handwerksqualität (Selbstbauten, kommerzielle Reisedobson etc.) unterscheiden, die entsprechend ihr Geld wert ist. Entscheidend hierfür ist aber Dein Nutzerverhalten und Deine Ansprüche. Auch entsprechende "Edelschmieden" für Montierungen, Okulare und Co sind am Markt vertreten.
Auf jeden Fall kann man mit den gängigen Mitteln seine Gerätschaften oft noch nachbessern / modifizieren und so besser vor Witterung schützen. Im Fall der Rockerbox wäre das das mehrschichtige Auftragen eines Schutzlackes. Den Kosten/Nutzenfaktor für diverse Modifikationen musst Du allerdings immer selbst abwiegen. Lack und Schleifpapier zum Anrauen sollten da jetzt theoretisch nicht die Welt kosten bei Bedarf.
Zusätzliche Kanten würde ich nicht anbringen, hier wäre für mich zusätzlich die Gefahr einer Angriffsfläche, wenn sich Feuchtigkeit irgendwo ansammelt und so z.B. die Zirkulation (beim Trocknen) beeinträchtigen kann. Mehrfach lackieren, mechanische Teile wie Schrauben und Co schmieren, etc. haben sich eigentlich immer bewährt 
Für meine "Chinaböller" liegt immer Hammerite Rostumwandler, LM47 Langzeitfett und ein Lackstift in Griffweite - Spaß.
Hi,
danke für die umfangreiche Antwort. Ich werde dann mal die Methode mit mehrschichtigem Lack nutzen 
Ist wasserfester Klarlack zum Sprühen "minderwertiger" als der zum Streichen?
Lagern werde ich das Teleskop sowieso im trockenen Haus.
Soweit ich weiß, sollte die Lasur besser lösemittelhaltig sein, weil das Wassergebinde dazu führt, daß die Holzfasern aufquellen und daher nicht so viel der Lasur aufsaugen können. Der Schutz sieht deshalb deckender aus, weil vor allem die Oberfläche beschichtet wird, und die Farbe weniger in die Tiefe dringt. Aber das ist halt eine oberflächliche Lösung, und wenn die Schicht oben einreißt oder durch Belastung beschädigt wird, hat das Wasser wieder freien Zutritt. Wenn ich das richtig verstanden habe- kein Maler halt...
Letzteres- würde ich meinen! Solange die Beschichtung i.O. ist. Ich frag´mich, ob es nicht auch Leinölfirnis sein dürfte..? Ich muß noch dazu sagen, daß mein Gerät niemals im Wohnhaus steht, sondern im unbeheizten Stall. Es genießt also keine trockene Heizungsluft. Deswegen vielleicht wird meine Box vermutlich keine 11 Jahre alt werden. Dafür keine Probleme mit dem Auskühlen..
Hallo,
ich würde den Aufwand mit der Lackiererei nicht betreiben.
Selbst, wenn lackiert ist, setzt Nässe einer nicht wasserfesten Spanplatte trotzdem zu.
Es würde evtl. etwas bringen die Fugen zwischen Kantenumleimer und Fläche zu lackieren.
Das ist der wunde Punkt bezüglich Nässe.
Ich weiß nicht, ob die aktuell mitgelieferten Rockerboxen aus Melaminharz beschichteten
Spanplatten bestehen oder nur aus Folienbeschichteten Spanplatten?
Ich würde mir eher gleich eine Rockerbox aus wasserfester Film/Film Platte bauen (lasssen).
Solange die Einzelteile noch unversehrt sind,
kann man Neuteile leicht an einer Tischfräse,
oder mit einer sehr guten Handoberfräse,
jeweils mit einem Anlaufring nachbauen.
Die Schnittkanten/Fräskanten müssten dann lackiert werden.
Gruß Eric
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