Nach fast 10 Jahren...

  • Hallo zusammen!


    Nach fast 10 Jahren Abstinenz der Glasquälerei, ist mir mein damals schon auspolierter 10"er beim aufräumen in die Hände gefallen. Mehr muss ich glaub ich nicht sagen zu dem was jetzt kommt ;)))


    Also, fix nen Foucault Tester gebaut, Werktisch fürs Schleifen hingestellt, Keller aufgeräumt und ab die Post.


    Mir ist dann aufgefallen, dass der Spiegel am äußersten Rand Reste einer angeschliffenen Luftblase gezeigt hat (ca. 1mm im Durchmesser). Eigentlich nicht tragisch, bin aber dann auf 400er Korn zurück und habe nochmals geschliffen. Blase ist weg - 800er Feinschliff im Gange.
    Ich werde bei Gelegenheit mal ein paar bilder vom Schliff und dem Equipment posten.


    Dann habe ich bei Michael Koch die PDI platte und Diode bestellt um mir ein PD Interferometer aufzubauen, zus. zum Foucault Tester.


    Und hier habe ich ein paar Fragen - evtl. kann mir ja jemand kurz antworten (Ich weiß - zum PDI gibts seitenweise FREDS..)


    1. Die Signatur der Laserdiode is ja balkenförmig, ist es egal in welcher Orientierung der Laser auf Spiegel trifft?


    2. Muss der Lichtbalken des Lasers den ganzen Spiegel ausleuchten? Oder macht man, gerade weil der Balken nicht den ganzen Spiegel ausleuchtet, die I-gramme um 90° versetzt um Asti zu sehen?


    3. Auf der Platte von M. Koch ist ja auch ein Fenster für den Lyot Test. Da ich Diesen ja mit Messerschneide (Spaltabbildung) machen muss, gehe ich davon aus, dass Schneide und PDI Platte eine bestimmte Orientierung zueinander haben müssen. Welche ist das?


    4. Da Figure XP bei mir nicht installiert werden kann (hängt mit den Admin rechten zusammen), frage ich mich, ob es eine andere SW gibt um Foucault auszuwerten. Ich weiß, das Stathis mal ein Excel sheet hatte...


    Ach so, ich habe in der Vergangenheit bereits zwei Spiegel geschliffen und poliert. Einen 6" f7 und einen 8" f6. Der jetzige wird ein 10" f5,5. Beide Spiegel haben hervorragend funktioniert, die Prüfung hatte ich damals lediglich mit Foucault gemacht.


    Beste Grüße und vielen Dank schon mal vorab - Bilder folgen, versprochen.


    Marcus

  • Hallo Marcus,


    1. egal
    2. ja, er sollte den ganzen Spiegel ausleuchten
    3. Das Fenster für den Lyot Test ist meiner Meinung nach nutzlos, weil es zu klein ist. Wir haben es damals reingemacht ohne genau zu wissen ob es funktioniert.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    Danke für Deine schnelle Antwort - das macht die Sache deutlich einfacher :)


    Noch eine weitere Frage:
    Die Höhenverstellung für das Interferometer brauch ich doch nur, damit ich den reflektierten Spot brav auf eines der Löcher der Platte bekomme, richtig?!


    gruß


    Marcus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Starmak</i>
    Die Höhenverstellung für das Interferometer brauch ich doch nur, damit ich den reflektierten Spot brav auf eines der Löcher der Platte bekomme, richtig?!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, am besten geht es wenn man an allen drei Achsen Mikrometerschrauben hat.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Marcus,


    das ist ja schön, dass Du von Deinem neuen, alten Spiegel berichtest [:)]
    Mikrometerschrauben in allen 3 Achsen wäre wohl tatsächlich optimal.
    Ich hatte nur eine Mikrometerschraube für den Abstand zum Spiegel und eine M6 Schraube für die seitliche Verstellung.
    Eine Höhenverstellung wollte ich immer machen, aber aus Bequemlichkeit nie umgesetzt. [:I] Stattdessen geht für den Zweck auch einfach die Höhenverkippung am Spiegelteststand, da muss man aber öfters hin- und herlaufen.
    Wenn du es ordentlicher machen willst, wäre die einfachste Art der Höhenverstellung ein Brett, auf dem das Interferometer steht. 3 Kontaktpunkte zum Untergrund, einer davon eine Schraube oder Gewindestange, sollte schon reichen. Kurt hatte das beschrieben, im ersten Foto heißen die Teile "Grundplatte", "Vertikalrad/Spindel" und "Auflager":
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=143437


    Hast Du einen erschütterungsfreien Untergrund und Tisch ? Dieses scheinbar banale Thema sollte man auch nicht unterschätzen...


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel,
    so wie es momentan aussieht gibt es zwei unterschiedliche Ideen bei mir zur Umsetzung.
    1. Ich nehme meinen Slitless Foucault Tester und setze auf die rechte Seite eine Schnittstelle für das PDI / bzw. baue es direkt dran. Vorteil: alle Achsen sind bereits vorhanden. In der axialen Richtung zum Spiegel habe ich eine M6 Gewindespindel, seitlich einen Feintrieb aus einem Mikroskop. In der Höhe würde ich den Tester dann auf drei Punkten lagern von denen einer die Höhenverstellung macht. Nachteil: Ich reisse meinen Tester wieder auseinander nachdem er jetzt so schön funktioniert.


    2. Ich besorge mir einen Kreuztisch mit drei Achsen und baue das Ding komplett neu auf. Vorteil: optimale kompakte Bauform, Kamera evtl. direkt mit der PDI Einheit gekoppelt, wodurch das lästige hin und her justieren der Kamera entfallen könnte. . Nachteil: Kreuztisch schweineteuer....


    Grundsätzlich überlege ich derzeit noch wie ich die PDI Platte von Michael am besten fassen soll. Ich favorisiere das Einkleben in eine geschlitzte Fassung (geschlitztes Stück Alu um genau zu sein). Desweiteren frage ich mich welche Kamera ich am besten nehme. Meine DSLR mit Tischstativ wäre sicher super wegen ISO und Sensor, allerdings wiederspricht das etwas der Lösung 2.


    Fragen über Fragen... ist wohl wie in der Kindererziehung - dort gibt es kein richtig oder falsch... es gibt nur falsch ;)


    Marcus

  • Hallo Marcus,


    Ich denke, es kommt drauf an, ob Du Spaß an schicker Messtechnik hast, oder diese einfach als notwendiges Mittel zur Fertigstellung Deines Spiegels siehst. Es ist beides legitim, würde ich sagen.
    Für ein schnelles Erfolgserlebnis könntest Du erstmal eine Alu Platte/Winkel mit 2 mm Dicke an Deinen vorhandenen Tester bauen. Bei mir hat die Alu Platte einfach einen Ausschnitt, in dem das PDI Plättchen steht. Damit es nicht rausfällt, auf beide Seiten ein Rahmen aus Karton, welcher etwas kleiner ist als das PDI Plättchen. Die 2mm Dicke sind genau richtig, damit es nicht herumwackelt. Die Bohrung für die Laserdiode möglichst dicht daneben. Wenn es damit nicht klappen will, kannst Du immer noch alles neu aufbauen.
    Die Kamera fest am PDI montiert spart sicher viel Fummelei bei den Fotos. Die feste Montage geht natürlich einfacher mit einer Kompakten statt mit DSLR. Viele Kompakte sind anscheinend wegen ihrer kleinen Blendenöffnung und/oder zu kleinem Chip ungeeignet. Ich konnte meine Igramme aber mit der kleinen Sony RX100-3 mit 1-Zoll Sensor mit Blende 2.8 und ISO320 sowie 1/50 Sek. problemlos fotografieren. Am besten mal mit Deiner Kompakten probieren.


    Gruß
    Daniel

  • So... ich hatte ja bereits damit gedroht ein paar Bilder zu posten.


    Ich fange mal ganz spartanisch an: Das ist mein Spiegel nach ca 40 min Politur.


    Nach der ersten "groben Messung" handelt es sich um einen 10" f 5,77 ;)
    eigentlich wollte ich auf f6.0 - allerdings denke ich, dass die Rückkehr zum Feinschliff anch den 10 Jahren im Keller den Radius verkürzt hat.


    Die Messerschneide steht so, dass ich quasi den best fit für die äußerste Zone eingestellt habe. Ich verwende einen Slitless Tester, die Schneide kommt von rechts.
    Wenn ich das Bild richtig interpretiere, dann:
    - hängt die kante bei der Politur zurück, die Schnittweite ist größer als beim Rest (bis auf die Mitte)
    - die 70% Zone ist bereits am stärkesten gekrümmt und hat die kürzeste Schnittweite
    - die Mitte ist ein Berg (also längere Schnittweite


    Ich habe die ersten 40 min zentriert poliert, ToT und nur 1/4 bis 1/3 Striche gemacht. Die Pechhaut ist etwas kleiner als der Spiegel selbst (ca. 1cm).


    Kann mir jemand sagen ob meine Interpretation des Foucault Bildes richtig ist?


    Ah ja, noch ne Frage - eigentlich nen Haufen Fragen...


    _ Wie heißt denn die Software mit der man die Foucault BIlder auswerten kann?
    _ Wie wichtig ist es, dass die Messerschneide sich genau entlang der opt. Achse bewegt? Tut Sie das nicht, bekomme ich doch Fehler in den Schnittweitenmessungen oder?
    _ Wie stellt ihr sicher, dass die Messerschneide sich genau auf der opt. Achse bewegt? Kann man davon ausgehen, dass, wenn ich z.B. auf die mittlere Zone eingestellt habe und mich entlang der opt. Achse bewege, das Foucault Bild intra / extrafokal immer gleich aussehen muss (spiegelverkehrt natürlich) sofern ich in beide Richtungen den gleichen Betrag verstelle?
    ... naja und noch mehr aber jetzt ist erstmal Feierabend.


    Gruß und Gute Nacht


    Marcus

  • Nachtrag:
    Ich wollte gerade mein PDI fertig aufbauen, da ist mir aufgefallen, dass die Laserdiode selbst schon ein tierisches Interferenzbild erzeugt wenn ich sie bestrome und z.B. auf eine Wand oder ein weißes Blatt Papier halte. Die letzte Diode, die ich leider geschrottet hatte, zeigte dieses Verhalten nicht. Bevor jemand fragt, die Vorsatzlinse ist runter...


    Kann man die Diode trotzdem verwenden?


    gruß


    Marcus

  • Hallo Marcus,


    40 Min. Politur sind noch nicht viel, aber für die weiteren Poliersessions musst Du Deine Strichführung ändern. Mit den zentralen Strichen bleibt der Rand quasi unbearbeitet. Ohne Variation der Striche werden dann auch nur die gleichen Stellen poliert (Zonen). Ich denk jetzt wären W-Striche mit 1/3 bis 1/2 Überhang angebracht, dabei aber nicht zu sehr Druck auf die Überhängende Toolseite ausüben (Nicht vergessen Tool und Spiegel gegeneinander zu verdrehen).


    Zu dem Foucaultbild:
    Rand hast Du auf Null gesetzt.
    der Bereich mit dem dunklen Schatten (Nierenform) hat dann einen größeren Krümmungsradius.
    Bei dem Bereich dazwischen bin ich mir jetzt auch nicht ganz sicher. Wenn der einen kürzeren Krümmungsradius als der Rand haben soll, dann müsste doch auf der Linken Seite in diesem Bereich ein Schatten sichtbar sein.
    Du kannst (hast Du auch sicher schon) Dir auch die Foucaultbilder bei verschiedenen Längspositionen der Messerschneide anschauen, dann wird das selbsterklärend.


    Zur optischen Achse.
    Wenn Du den Lichtreflex und die Schattenbilder siehst bist Du mit dem Auge auf der Optischen Achse. Jetzt geht es noch darum das die Längsachse des Foucaulttesters auch auf der Optischen Achse (OA) (bzw. parallel zur OA) verläuft. Das ist im Prinzip nicht ganz so tragisch, da sich bei leichter Schrägstellung des Testers zur OA bei der Schnittweitenmessung nur sehr geringe Fehler einschleichen.
    Bei z.B. 5mm Schnittweitendifferrenz und 5° SChrägstellung zur OA ==&gt; Abgelesene Schnittweitendifferrenz= 5mm/Cos5°=5,01mm.


    Software:
    Figure XP zur Auswertung
    Foucault XL zur Auswertung der Schattenbilder.



    Aber wie oben erwähnt, 40 Min. sind noch nicht viel. Da kann das Foucaultbild auch schon vom unterschiedlichen Polierfortschritt beeinflusst werden.


    Gruß Rudi

  • Hallo Rudi,
    Danke für Dein Feedback.
    40 min ist in der Tat weing, allerdings ging es mir darum einfach früh zu sehen, ob die Messverfahren funktionieren und was bei welcher Strichführung passiert, damit ich, wenns mal ans Polieren geht, weiß, wie der Spiegel reagiert.
    So habe ich z.B. meinen Tester nochmals überarbeitet und vor allem den Spiegelständer angepasst - das Suchen der Reflexion zur Positionierung des Testers war ein Krampf. Jetzt gehts fix ;)


    Hast Du evtl. einen Downloadlink für Foucault XL - ich finde da keinen funktionierenden Link im Web.


    Ich polier mal gerade noch ne halbe Stunde mit Deinem Vorschlag und schaue mal was passiert...


    Gruß


    Marcus

  • Hallo Marcus,


    ich würde mich erstmal ums PDI kümmern, das hatte mir schnellere Antworten auf die Auswirkung der Strichführung gegeben, als Foucault.
    Also bei mir waren Interferenzringe nur am Rand der beleuchteten Fläche zu sehen. Der Bereich, der den Spiegel ausleuchtet, sollte sicher einigermaßen gleichmäßig hell sein, bei mir gab es einen kleinen Helligkeitsabfall von rechts nach links, der dann auch in den Igrammen zu sehen war.
    Liegen die Interferenzmuster der Diode auch auf dem Spiegel oder nur am Rand der beleuchteten Fläche ?


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel,
    die Diode zeigt leider über den kompletten Bereich Interferenzmuster; sicher 5-6 an der Zahl. Hab's leider nicht fotografiert, da ich mir glücklicherweise gleich ne zweite mitbestellt und direkt eingebaut habe. Evtl. verdrahte ich die Diode morgen nochmals schnell und schieße ein Bild.
    Ich persönlich mag Foucault weil ich meine beiden ersten Spiegel damit gemacht habe - auch wenn ich eingerostet bin komme ich glaub ich schnell wieder rein... und das PDI stellt halt doch hohe Anforderungen an die Positioniergenauigkeit des Aufbaus - und da muss ich noch nachbessern glaube ich.


    Ansonsten gehts vorwärts - wenn die Bilder freigeschaltet sind gibts auch wieder ein wenig was zu sehen.


    Gruß


    Marcus

  • Hallo Marcus,


    ich nerve Dich jetzt mal ein wenig, am PDI weiterzuarbeiten. Die Mühe lohnt sich wirklich für alle weiteren Schritte.
    Welche Positioniergenauigkeit macht Dir denn Probleme ?
    Eigentlich ist alles halb so wild, nur Spiel in den Achsen sollte so gering wie möglich sein. Je nach betroffener Achse hilft die Schwerkraft, eine Feder oder auch ein Gummiband bei der Minimierung von Spiel. Vielleicht magst Du ein Foto deines PDI zeigen mit Nennung der "Problemzone" ?


    (Sorry nochmal fürs Nachbohren)
    Gruß
    Daniel


    [:)]

  • Hallo Daniel,
    PDi funktioniert ;)


    Ich hab das Spiel in der Tat mit zwei Gummibändern rausgenommen ;)
    Was mir jetzt Probleme bereitet:
    1. Treffen / finden eines passenden Loches.
    Ich schraube halt irgendwie an der Verstellung bis sich ein paar halbwegs brauchbare Streifen zeigen. Axial stelle ich dann die Anzahl der Ringe ein wenn ich mal ein Loch gefunden habe. Mir erscheint die Laserquelle, selbst wenn ich Sie and den Rand des Interferogrammes schiebe immer relativ hell, die Streifen auf der gegenüberliegenden Seite dann relativ blass. Ich habe eben mal mit DFT Fringe gespielt - die Zonen kann ich grundsätzlich nachvollziehen aber... (siehe Punkt 2)
    2. Interpretation / Auswertung und Abgleich mit den Foucault Bildern.
    ... bei Foucault sieht meine Interpretation der Daten genau umgekehrt / anders aus. So hat mir DFT Fringe beispielsweise gesagt in der Mitte ein Berg, und am Rand ein Berg. Bei Foucault sehe ich aber, nach nun gut 4 Std polieren, ein Loch in der Mitte und einen hängenden Rand.


    Wenn ich mein Ladegerät der Kamera finde mache ich gleich nochmal Bilder und stelle sie rein. Bleib mal dran am Thread bitte - ich hab das Hefühl ich werde da kurzfristig Hilfe brauchen ;))


    Gruß


    Marcus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Starmak</i>
    ... bei Foucault sieht meine Interpretation der Daten genau umgekehrt / anders aus. So hat mir DFT Fringe beispielsweise gesagt in der Mitte ein Berg, und am Rand ein Berg.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Marcus,


    bei der Auswertung eines einzelnen Interferogramms ist immer die Unsicherheit enthalten, dass man das Vorzeichen nicht kennt. Man muss das Ergebnis bei Bedarf invertieren. Das liegt einfach daran, dass beide Oberflächenformen (Berg oder Tal) das gleiche Streifenmuster zeigen würden. Ohne zusätzliche Informationen kann die Software nicht zwischen den beiden Fällen unterscheiden.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Marcus,


    super Sache mit den Gummibändern [:D]
    Ja, invertierte Wavefronts kommen öfters vor. Irgendwie hat mich aber DFTFringe mit dem Hinweis "This wavefront seems to be inverted" mit einer recht guten Trefferquote gewarnt.
    Das ist auch einer der Gründe, immer mehrere Igramme aufzunehmen und auszuwerten, da fallen solche Ausreißer eher auf. (Und Foucault kann immer als unabhängiger Test Zweifel über Berg oder Tal ausräumen)


    Zum passenden PDI-Loch: Wenn dir die Laserquelle zu hell erscheint, ist das gewählte Loch zu groß. Bei mir war das 6µm Loch am besten, das kann bei Deiner Laserdiode aber anders sein. Zur Orientierung, welches Loch Du grade hast, dienen die Linien am Rand des PDI Plättchens.
    Das mittlere Loch hat 10µm, siehe auch hier:
    http://www.astro-electronic.de/pdi.htm


    Wenn die Ringe auf der gegenüberliegenden Seite dann immer noch zu blass oder verwaschen sind, hast Du wahrscheinlich noch zu viele Ringe eingestellt. Zwischen 10 und 20 Ringe sind wohl machbar, wobei sie bei zu vielen Ringen auf der anderen Seiten eben verwaschen und dünn werden. Mach lieber ein paar Ringe weniger und die dann schön deutlich.


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel,
    ich habe weiter mit dem PDI experimentiert - der Erfolg hält sich leider in Grenzen....
    Ich habe einige I-Gramme aufgenommen, allerdings kommt da nix brauchbares raus.
    Die Streifenzahl liegt meist bei ca. 6-8 Streifen, da habe ich guten Kontrast, bei mehr Streifen wirds flau.
    Eines der Hauptprobleme die ich habe, ist die Tatsache, dass in der Bildmitte / Spiegelmitte, immer ein extrem helles Abbild der Diode auftaucht. Das macht die komplette Auswertung kaputt. In diesem Bereich ist Null Kontrast und die maximale Helligkeit.
    Ich habe ehrlicherweise keine Ahnung wie ich diesen Spot wegbekommen soll.


    Dann ist es leider so, dass ich den höchsten Kontrast bei denjenigen Löchern der PDI Platte habe, die horizontal am weitesten von der Diode entfernt sind. Dies erzeugt Astigmatismus wenn ich nicht ganz falsch liege.
    Darüber hinaus scheint Verkippung der PDI Platte in der Vertikalen einen wesentlichen Einfluss auf den Kontrast der Bilder zu haben.


    Da scheint noch einiges im Argen zu liegen - ich weiß noch nicht ganz genau welche Stellschraube ich wie betätigen muss.


    Bilder der I-Gramme sind gemacht und hochgeladen - sobald sie freigegeben sind poste ich mal.


    Gruß


    Marcus

  • So, hier mal das beste Bild das ich aufnehmen konnte.



    Man kann deutlich den hellen Spot der Laserdiode in der Mitte erkennen - der macht mir echt zu schaffen. Irgendeine Idee wie der weggehen könnte?
    Bei mehr Linien ist mit Kontrast dann Ende - habe jetzt schon das 2. kleinste Loch auf der PDI Platte benutzt bei diesem Bild hier. Ebenfalls deutlich zu sehen ist der Knick an der Kante, die immer noch zurückhängt - ich werde mir mal ein subdiameter tool machen und versuchen diesen Bereich gezielt zu bearbeiten.


    Ich habe zwischenzeitlich mal mit DFT Fringe herumgespielt und aus zwei I-Grammen etwas Aussagekräftiges herausbekommen. Das simulierte Foucault Bild sah so aus, wie das, was ich am Tester sehe. Einzig die topografische Karte passt dazu irgendwie nicht. Die zeigt einen hochgezogenen Rand und eine erhabene Mitte während ich davon ausgehe, dass die Kante flacher ist und die Mitte topfeben.


    Wobei… die Topografie zeigt mir doch die Abweichung von der Parabelform sofern bei den Spiegelparametern -1 angegeben ist?! Dann würde das ganze wieder Sinn machen – da ich, annähernd an der Sphäre bin, müsste die Mitte tiefer werden (ergo: Topografie derzeit zu hoch) und der Rand ebenfalls flacher werden (derzeit auch zu hoch auf der topo Karte)


    Kann ich irgendwo definieren, dass ich nicht -1 als conic constant haben will sondern die Sphäre mit „0“?


    Wäre evtl. jemand bereit dieses Bild (ich mach gerne auch mal ne Bilderserie) zu nehmen und in DFT Fringe auswerten, damit ich sehen kann ob das wenigstens irgendwie mit meinen Ergebnissen passt?! Ich weiß z.B. mit den ganzen Fehlerkorrekturen (Coma XY / Asti etc...) nicht genau was ich da einstellen muss.


    Beste Grüße


    Marcus

  • Hallo Marcus,


    okay, wie so oft sagen Bilder mehr als tausend Worte - es liegt nicht an zu großem PDI-Loch. (Da wäre die helle Stelle in Deinem Bild auf ca. 9:30.)


    Hast Du einen Streulichtschirm wie von Kurt hier beschrieben ?
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=143437


    Und hier hatte Henri mit einer Blende am Laser ein ähnliches Problem gelöst, kannst auch mal eine kleinere Objektivblende an der Kamera probieren:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=203568


    Dann kannst du auch wieder auf ein mittelgroßes Loch gehen; das 1.6µm Loch scheint mir arg klein. Über Astigmatismus bei den weiter entfernten Löchern würde ich mir keine Sorgen machen, es sollten alle Löcher nutzbar sein. (Sofern das Plättchen als ganzes nicht zu weit weg vom Laser ist)


    Die gewünschte CC kannst Du bei DFT Fringe im Menüpunkt "Configuration" -&gt; "Mirror" -&gt; "Conic Constant" einstellen, aber versuch doch erst mal mehrere Igramme mit 10-20 Ringen zu machen, bevor wir uns auf die Auswertung stürzen.


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Marcus,


    aus meiner Sicht läuft da noch einiges schief.


    Zunächst einmal: Ist die Schleifsucht plötzlich so groß, dass du einen bereits auspolierten Spiegel wegen einer lächerlichen 1 mm Luftblase noch mal mit K400 überschleifen musst?.


    Bevor ich das hier wiederhole, schau mal unter meinen Tipps vor allem unter Politur, "Strichführung" und "Die ersten 30 Minuten"
    http://www.stathis-firstlight.de/spiegelschleifen/tipps.htm


    Du musst etwas längere Striche machen und mit seitlichem Überhang polieren, vor allem bei kleinerem Tool! Siehe auch Tipp von Rudi.


    Das Foucaultbild nach 40 Minuten zeigt, dass der Randbereich links UND rechts dunkler ist, also reflektiert der Spiegel am Rand weniger. Das ist ein eindeutiges Zeichen, dass der Rand viel weniger poliert als der Rest. Schau dir den Lampen- Reflex an und verfolge die Pits mit einer Lupe/ Okular.


    Es ist wenig hilfreich, zu diesem frühen Zeitpunkt mit SubSub- und Minitools rum zu korrigieren. Du musst doch erst mal "Meter machen", sprich weiter auspolieren.


    Zur DFT Auswertung: Ja, Conic Constant =-1 heißt Parabel. Unter Configuration, Data, kannst du die Spiegeldaten und auch die Conic Constant frei wählen. Wenn du alle Fehler anzeigen lassen möchtest, musst du alle Häckchen außer den ersten 4 aktiviert lassen.


    p.s.
    Bei den nächsten Bildern die Kamera so fokusieren, dass der Spiegelrand scharf wird.


    p.p.s.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    <br />Hallo Marcus,


    könnte der helle Punkt vielleicht die Reflektion von der (polierten) Rückseite des Spiegels sein?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Jetzt, wo Michael das schreibt, sehe ich im Foucaultbild auch einen Mittenreflex. Kann es sein, dass du vergessen hast, die Rückseite plan zu schleifen?


    Bin gespannt wie es wird...

  • Hallo - und WOW, Danke für die vielen Rückmeldungen!


    Ich beginne mal mit Daniel:
    Ich habe weder Streulichtblende noch Blende am Laser, das wären dann die nächsten kleinen Verbesserungen die ich mal ausprobieren werde.
    Die Distanz zwischen Diode und Lochblende des PDI Plättchens liegt bei ca. 8-10mm - sollte also noch gehen oder?
    Zur Conic Constant - Einstellung habe ich gefunden - "0" wäre dann die Abweichung zur Sphäre, richtig?


    (==&gt;) Michael
    Es handelt sich um einen Borofloat Rohling, die Rückseite ist nicht geschliffen sondern "blank" - so wie bei Floatglas eben üblich. Ob der Reflex von dort kommt vermag ich nicht zu sagen, werde aber mal die Rückseite feinschleifen und berichten.


    (==&gt;) Stathis
    Ich habe nicht wirklich wegen des Lufteinschlusses den Feinschliff wieder aufgenommen. Es war mehr die Tatsache, dass ich einfach wieder reinkommen wollte und der Spiegel seit 10 Jahren auspoliert im Keller lag....
    Ich habe mittlerweile ca. 6 Stunden poliert, das I-Gram repräsentiert den letzten Stand. Der Spiegel ist nun sehr dicht an der Sphäre (lt. Foucault), die Kante hängt immer noch etwas hinterher, aber nicht mehr so viel.
    Die Strichführung war zuletzt 1/3 seitl. Überhang und 1/3 Strichlänge. ToT!
    Zur Spiegelrückseite: vergessen nicht - einfach nicht gemacht, weil das Floatglas ja schön plan ist. Wie würdest Du die Rückseite Schleifen? 400er Carbo? Strichführung?


    Vielen Dank für die Beteiligung soweit - Daumen hoch!


    Marcus

  • Hallo Marcus,


    Die Flächen sind bei Borofloat bereits schön plan, das reicht aber nur bei den kleinen (und damit im Verhältnis recht dicken) Rohlingen aus. Ab 255x25 mm sollte man die Rückseite planschleifen, sonst droht Astigmatismus. Wenn du dir Ärger mit Asti ersparen willst, musst du das jetzt machen, bevor du weiter polierst.


    Ich sehe schon, du hast meine oben verlinkten Tipps immer noch nicht gelesen. Siehe dort unter Feinschliff, "Spiegelrückseite planschleifen" sowie hier
    http://www.stathis-firstlight.…gelschleifen/material.htm
    unter der Tabelle...


    Ansonsten klingt das mit der geänderten Strichführung ja schon vielversprechend. Ein leichter Randabfall ist nicht schlimm, das kann man gut in die Parabel integrieren.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!