EQ Plattform für Dobson als "Zwischenlösung"?

  • Hallo Astrotreff-Gemeinde,


    mit meinem 10" Dobson habe ich inzwischen schon viel geschubst und möchte nun kleine Schritte in Richtung Astrofotografie machen.
    Da ich mit meinem Dobson "portabel" bleiben möchte, fällt eine EQ6 aktuell aus und ich suche nach Alternativen.
    Habe mich mal hier im Forum umgesehen und bin über EQ Plattformen für Dobson gestolpert.
    Jetzt frage ich mich, ob so eine Plattform eine gute Zwischenlösung ist um ersteinmal mit der Fotografie anzufangen.
    Habe gelesen, dass Belichtungszeiten von größer 10 Sekunden auf so einer Plattform durchaus zu machen sind. Damit sollte man doch die gängigsten Objekte (Jupiter, Saturn, vielleicht Mars, Orionnebel,...) ganz gut einfangen können. Hat jemand von euch Erfahrungen in der Richtung gemacht?


    Eine weitere Alternative wäre vielleicht auch ein portables Foto-Teleskop (z.B. ein 6" APO)... das auf eine EQ5 passt?


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Martin,


    ich habe mir eine EQ-Plattform für meinen 12 Zoll Dobson gebaut. Das ist schon eine tolle Sache fürs Visuelle. Planetenvideos gehen auch noch leidlich gut. Von einem Komfort einer parallaktischen Montierung was die Nachfürgenauigkeit angeht, bist du aber weit entfernt. Für Fotografie im Deep Sky Bereich ist so eine Plattform nicht zu gebrauchen. Denke auch mal an die Brennweite deines 10 Zöllers und was auf "richtigen" Montierungen ein Aufwand für solche Brennweiten betrieben werden muss (angefangen mit Autoguiding) um eine saubere Nachführung hinzubekommen.


    Wenn du Fotografieren möchtest, rate ich dir zu einem kleinen Zweitgerät, z.B. einen 6 Zoll Newton auf einer HEQ5 oder vergleichbar. Das ist bezahlbar, oft gebraucht angeboten und für den Start eine tolle Kombi.


    Guck dir mal auf meiner Homepage die Rubrik "Equipment" an. Da findest du auch Bilder und weitere Links zum Thema EQ-Plattform.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: yme24</i>
    <br />...


    Eine weitere Alternative wäre vielleicht auch ein portables Foto-Teleskop (z.B. ein 6" APO)... das auf eine EQ5 passt?


    Viele Grüße,
    Martin


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Martin,
    6" APO (ggf. zzgl. Flattener/Reducer, Kamera ...) wird auf EQ5 zu schwer.
    Auf meiner ist ein 4,75" (120/900 mm) visuell ganz OK. Werde das auch mal fotografisch ausprobieren.


    Fotografisch ist man m.E. gewichtsmäßig auf der EQ5 "Nummer sicher" eher mit 3-4" APO / ED APO.


    P.S.: Und eine Plattform für einen "Foto-Dobson" würde ich auch sein lassen.

  • Vielen Dank für eure Antworten Frank und Peter.


    Bei der Astrofotografie habe ich immer das Gefühl man öffnet die Büchse der Pandora.


    Die EQ Plattform war eine Idee, da ich davon ausgehe dass mir 10 Sek. Belichtungszeit durchaus (erstmal) reichen. Habe mit meiner 1200d (ohne Astroumbau) ganz passable Bilder von Jupiter hinbekommen und der Orionnebel im Winter war auch kein Problem. Selbst Saturn habe ich hinbekommen, wenn auch nicht wirklich "qualitativ ansprechend". Da ich bisher mit max 0,3 Sek. belichtet habe um den Strichspuren zu entgehen dachte ich bei 10 Sekunden sollte das doch Qualitativ ein Stück nach vorn gehen.
    Für den Anfang würde mir reichen wenn ich das, was ich visuell sehe irgendwie auf ein Bild projeziert bekomme.


    Aber ich bin ja nicht unbelehrbar und habe mal nach einem Fototeleskop geschaut. Natürlich bin ich da sofort in die Zwickmühle zwischen Apo und Netwon geraten und nun vollends verunsichert ob ich das Thema erstmal wieder begraben sollte.


    Ein 6 oder einen kurzen 8" Netwon bekomme ich auf eine EQ5 (Tubusgewicht bis 6kg, da sollte meine Canon noch nicht stören) und ist eine preislich attraktive Lösung. Die Beruhigungszeit und die notwendige Komakorrektur schrecken mich hier schon etwas ab.


    Ein 4-5" APO auf EQ5 ist natürlich preislich in einer anderen Liga und mir macht das Thema Farbfehler ziemlich zu schaffen. Dafür ist das Kontrastverhältnis wiederum besser als beim Newton.


    Nicht ganz unwesentlich ist bei der Nummer, dass ich für beide Varianten auch im Bereich einer EQ6 bin, auf die mein 10" draufpasst.
    Da ist aber das Thema Portabilität zurück auf dem Schirm...


    Es ist zum verzweifeln... [:(]

  • Hallo Martin, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eine weitere Alternative wäre vielleicht auch ein portables Foto-Teleskop (z.B. ein 6" APO)... das auf eine EQ5 passt?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hm, wenn du dir einen 6" <b>APO</b> leisten kannst sollte das Geld auch noch für eine gute Montierung reichen. [:)] <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die EQ Plattform war eine Idee, da ich davon ausgehe dass mir 10 Sek. Belichtungszeit durchaus (erstmal) reichen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Für ein Bild mit 10s vielleicht schon noch, aber um bei Deepsky halbwegs vernünftige Bilder zu erstellen müsstest du ja möglichst viele 10s Bilder vom Objekt machen und diese stacken. Und dafür ist die Nachführgenauigkeit dann nicht gegeben. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein 6 oder einen kurzen 8" Netwon bekomme ich auf eine EQ5 (Tubusgewicht bis 6kg, da sollte meine Canon noch nicht stören) <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Für einen 150/750 reicht das, aber bei einem 200/800 ist nicht allein das Gewicht das Problem. Der dicke Tubus verlagert den wirkenden Hebel weiter vom Montierungskopf nach außen und auch das GG muss weiter raus- und das erhöht die Schwingneigung erheblich. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein 4-5" APO auf EQ5 ist natürlich preislich in einer anderen Liga und mir macht das Thema Farbfehler ziemlich zu schaffen. Dafür ist das Kontrastverhältnis wiederum besser als beim Newton.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Der "echte" APO in der Größe ist sehr teuer, der ED-APO in der Größe ist noch bezahlbar, zeigt aber je nach Optik noch einen Restfarbfehler. Und bezüglich Kontrastübertragung- das ist fotografisch nicht so schlimm, der 6" Newton wird dir fotografisch dank der höheren Auflösung bessere Bilder liefern als der 4-5" ED-APO.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: yme24</i>
    <br />Vielen Dank für eure Antworten Frank und Peter.


    Bei der Astrofotografie habe ich immer das Gefühl man öffnet die Büchse der Pandora.


    ...


    Nicht ganz unwesentlich ist bei der Nummer, dass ich für beide Varianten auch im Bereich einer EQ6 bin, auf die mein 10" draufpasst.
    Da ist aber das Thema Portabilität zurück auf dem Schirm...


    Es ist zum verzweifeln... [:(]



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zum Weiterverzweifeln [;)] :


    Das mit der Büchse siehst Du richtig. Vermutlich ist es aber noch schlimmer: Bist Du finanziell noch vor oder schon hinter dem Ereignishorizont?


    Da passt auch, dass ich fotografisch einen 10" Newton mindestens auf einer EQ8 sehe.
    Sieh' Dir mal das Equipment vom user corcaroli an:
    http://www.corcaroli.de/
    Er ist damit noch beeindruckend mobil.


    Aber... das muß man wirklich wollen, sich für das excessiv ausgelebte Hobby Zeit nehmen UND es sich leisten können bzw. Geduld beim Ansparen haben.

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sieh' Dir mal das Equipment vom user corcaroli an:
    http://www.corcaroli.de/
    Er ist damit noch beeindruckend mobil.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das gibt es heute live anzusehen auf der Starparty am Segelflugplatz Lauf-Lillinghof... [;)]


    Viele Grüße
    Gerd

  • Martin,
    zum Thema Astrofotografie mit günstigem Equipment wäre vielleicht das Buch von
    "Katja Seidel - Astrofotografie" (siehe auch http://nacht-lichter.de/) nicht falsch.
    Der Schwerpunkt liegt hier allerdings weniger bei Deep-Sky- oder Planetenfotografie, sondern "Nachtfotografie Outdoor". Also Nachtszenen in der Natur, Milchstraßenpanorama, Polarlichter, Star-Trails und ähnliches. Sie zeigt im Buch, wie man ohne teures Teleskop und ohne teure Montierung gute Aufnahmen machen kann.


    Deepsky ist dagegen letztlich eine reine Materialschlacht. Die teuerste Kamera der Welt fliegt dazu im Weltraum und nennt sich Hubble Space Telescope.

  • Vielen Dank Stefan, Peter, Gerd und Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hm, wenn du dir einen 6" APO leisten kannst sollte das Geld auch noch für eine gute Montierung reichen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bist Du finanziell noch vor oder schon hinter dem Ereignishorizont?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Geld ist hier nicht wirklich das Problem Stefan und Peter, vielmehr Portabilität.


    Eine EQ6 (oder gar EQ8 [:0] ) ist halt wirklich auch mal etwas das man erstmal transportieren muss. Da ist man wirklich verwöhnt von Rockerbox und Dobson.
    Aber auch wenn die Finanzen einiges zulassen, muss ich als Astrofoto-Beginner nicht tausende Euro in Equipment investieren mit dem ich nicht umgehen kann. Deshalb hatte ich ja eben den Gedanken klein anzufangen (siehe EQ Plattform)


    bzgl. des 200/800 Newton... und der Schwingneigung...kann ich da nicht einfach eine 5kg Scheibe dranhängen um die Montierung zu beschweren?


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Martin,


    für den 8 Zoll f/4 brauchst du für einen sinnhaften Betrieb schon eine EQ6. Vergiss eine kleine Monti und Experimente mit noch mehr Gewichten. [;)] Als Beginner würde ich dir außerdem zu einem f/5 Newton raten. Dieser ist bei weitem nicht so kritisch, was die Justage angeht. Denk nochmal über einen 6 Zoll f/5 nach - der klappt dann auch mit der kleinen Monti und ist noch keine "Materialschlacht"!

  • Vielen Dank Frank,


    Ja ich denke es wird wohl ein 6" Newton auf EQ5 werden. GoTo versteht sich ja von selbst, aber wie schaut das mit dem Guiding aus. Muss ich da gleich ne ASI290 samt Leitrohr einplanen oder geht es am Anfang auch ohne?


    Martin

  • Hallo Martin,


    gerade erst deine Frage bzgl. Guiding gesehen. Das macht auch bei dem 6 Zöller Sinn! Sind ja immerhin schon 750mm Brennweite. Würde das direkt mit angehen - früher oder später kommst du eh nicht drumherum.

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