OdM August 2017 - M22 & friends

  • <b>OdM August 2017 - M22 & friends</b>


    Auf zur Jagd nach den Kugelsternhaufen! Diesen Monat geht es in den Schützen - im angelsächsischen Raum ist der zentrale Teil davon auch als "Teapot" bekannt, wie man in diesem Bild schön erkennen kann:



    Oberhalb des Teekannendeckels mit dem Stern Lambda Sagittarii (Kaus Borealis, 2.8 mag) an der Spitze finden sich hier in einem Feld von 3° Durchmesser vier Kugelsternhaufen, die im direkten Vergleich beobachtet werden können. Hier ist für jeden Himmel und jedes Teleskop etwas dabei.


    Freiäugige Beobachter können sich an <b>Messier 22</b> versuchen - mit einer Helligkeit von 5.1 mag sollte er bei guter Horizontsicht leicht zu finden sein. Als hellster von Europa aus sichtbarer Kugelsternhaufen (und der dritthellste überhaupt) ist M22 auch der erste, für den eine Beobachtung dokumentiert ist, und zwar durch Johann Abraham Ihle mit einem 2"-Refraktor im Jahr 1665. Den Vergleich mit dem viel bekannteren Kugelsternhaufen M13 braucht M22 übrigens nicht zu scheuen - das zeigt ein Blick auf die nackten Zahlen, wie auch die Bilder aus dem Palomar Optical Sky Survey.


    M22 (5.1 mag, 32' scheinbarer Durchmesser)


    Mit einer Entfernung von ca. 11000 Lichtjahren steht M22 von uns aus gesehen vor dem galaktischen Zentrum. Der tatsächliche Durchmesser ist ca. 100 Lichtjahre.


    M13 zum Vergleich (5.8 mag, 20' scheinbarer Durchmesser)


    M13 ist deutlich sternreicher (doppelte Masse) und größer (ca. 150 LJ) als M22, aber auch weiter weg (ca. 25000 LJ), so dass er nicht ganz so leicht aufzulösen ist. Die weitaus südlichere Stellung am Himmel führt dazu, dass M22 oft weniger eindrucksvoll erscheint als M13. Trotzdem ist M22 auch mit kleinen Teleskopen und/oder für Stadtbeobachter ein lohnendes Ziel. Meine Beobachtung mit dem 6"-Newton unter gutem Schwarzwaldhimmel zeigt deutlich die Begeisterung:

    <i>"Riesig, zerfällt bereits bei Aufsuchvergrößerung in Einzelsterne. Leicht elliptisch, helle und dunkle Arme am Rand. Sehr eindrucksvoll, im direkten Vergleich deutlich besser als M13."</i>


    Die Bilder hier zeigen übrigens nur die zentralen 15'x15' - schwache Bereiche von Sternhaufen sind erfahrungsgemäß visuell deutlich auffälliger als fotografisch, wo sie oft nicht so recht rauskommen.


    Widefieldbeobachter können alle vier Kugelsternhaufen auf einmal ins Visier nehmen. Im 120/600-Refraktor mit dem 31mm Nagler sollte sich folgender Anblick bieten:



    Gern hätte ich eine Zeichnung davon hier eingestellt. Ich lag die letzten drei Monate auf der Lauer, aber es hatten Wetter, Arbeit und Familie abwechselnd etwas dagegen. Auch im Netz konnte ich nichts finden - deshalb hier der Aufruf an die Richfield-Besitzer, das mal zu probieren! Inwieweit die schwachen Vertreter auch mit dem Fernglas sichtbar sind, hängt vermutlich stark von den Bedingungen ab (und von der Größe des Fernglases...). Hier die Übersicht der Sternhaufen:


    M28 (7.7 mag, 11' scheinbarer Durchmesser)


    M28 ist im 6"-Newton auch gut auflösbar - mit einer Entfernung von ca. 18000 LJ liegt er zwischen M22 und M13. Obwohl er eine ähnliche Masse hat wie M13 (ca. 600.000 Sonnenmassen), ist die scheinbare Helligkeit fast zwei Größenklassen geringer. Hier macht sich die Absorption in der galaktischen Ebene deutlich bemerkbar (wie übrigens auch bei M22, der sonst noch eindrucksvoller wäre).


    NGC6638 (ca. 9.5 mag, scheinbarer Durchmesser ca. 2')


    NGC 6638 liegt mit einer Entfernung von ca. 30.000 Lichtjahren bereits schräg hinter dem galaktischen Zentrum und erscheint bei kleinen Vergrößerungen sternförmig. Ähnliches gilt für


    NGC6642 (ca. 10.2 mag, scheinbarer Durchmesser ca. 1')


    Insbesondere für die schwachen Kugelsternhaufen lohnt sich auch der Einsatz von größeren Öffnungen. Die im Netz zu findenden Angaben zu Helligkeit und Größe streuen hier recht stark.


    Jetzt ran an die Teleskope - ich wünsche klaren Himmel und gute Beobachtungen!


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    ein schönes Gebiet was du uns ihr vorstellst, gesprenkelt von einigen Kugelsternhaufen, von denen ich
    M22 und M28 schon bewusst beobachten konnte. Speziell den helleren der beiden, M22, konnte ich auf der
    Südhalbkugel schon öfters sichten, wo der Bereich bis zum Zenit steigt. Beeindruckend mit 14 Zoll und
    schon in unzählige Einzelsterne auflösbar.
    Beim nächsten mal hab ich mir eine genaue Zeichnung fest vorgenommen.


    Nur am Rande, in der Nähe fand ich durch Zufall einen hellen deutlich rötlich wirkenden Stern, in einer
    Gruppe aus ähnlich hellen Sternen. Er wirkte Bei direkten Blick Rot und bei indirek fast weiß.
    Das war wohl ein Kohlenstoffstern, den "Blink-Effekt" beider Farben fand ich echt ungewöhnlich.


    Von DE aus kann ich Beobachtungen von M 22 und M 28 beisteuern, von 2013/14 mit einem 10 Zoll Teleskop.


    <b>M 22</b>
    Unförmig - helle Einzelsterne gleichmäßig verteilt - Sternketten zeigen "strahlenförmig" nach außen -
    wirkt deutlich ausgefranst - auffälliger Sternklumpen nahe des Zentrums


    <i>Zeichnung 10 Zoll, Hohe Geba (Rhön)</i>


    <b>M 28</b>
    Zentrum wirkt dezentriert - Haufen granuliert - helle Einzelsterne - Sternketten nach außen -
    zwei hellere Klumpen im Zentralbereich


    <i>Zeichnung 10 Zoll, Zimmritz (bei Jena)</i>


    Die kleineren Haufen hab ich noch nicht beobachtet, danke aber für die Anregung.


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hallo Mathias,


    Südhalbkugel ist natürlich unschlagbar - ich werd es im Sommerurlaub mal auf 46° Breite versuchen, nördliche allerdings...


    Bezüglich des rötlichen Sterns: in der Liste der Kohlenstoffsterne hier konnte ich da keinen in der Nähe finden. Wenn Du schreibst "heller Stern" war es evtl. 24 Sgr mit 5.5 mag und einem B-V Farbindex von 1.79. Ansonsten gibt es im Umkreis von &lt; 1° auch noch deutlich rötere und schwächere.


    Danke noch für die gelungenen Zeichnungen - bei M22 sieht man schön die "Arme"!


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    schöne Objekte, insbesondere M22 ist einer meiner Lieblingskugelsternhaufen. Auf La Palma ist er ohne Probleme freiäugig sichtbar. Die Gegend ist ja ohnehin sehr reich an Kugelsternhaufen. Zwei Sternfreunde von mir haben 2014 in der Gegend innerhalb von 2h 28 Kugelsternhaufen mit dem 18"er abgegrast! Die beiden Kugelsternhaufen NGC6642 und NGC6638 hatte ich zusammen mit M22 und M28 im Feldstecher auch schon gemeinsam im Feld.


    Anbei mal meine Auszüge zu M22 und M28 aus meinem Beobachtungsbuch:


    <b>M 22:</b>


    Emberger Alm A, 29./30.08.08, 21-1:30 MESZ, D=1-2/5, U=3-4/5, fst &gt;6m,5 HRD 8" f/4
    Großer Kugelsternhaufen mit wenig dichtem Zentrum, schon im 24 mm Widefield sind viele Einzelsterne wahrnehmbar. Im 9 mm Nagler (89x) komplett aufgelöst, mit einer Vielzahl von Einzelsternen.


    Roque de los Muchachos, 30.08.13, 22:00 MESZ, D=1/5, U=1/5, fst &gt;6,5, 4" Doppelrefraktor f/6,5
    Schon bei 30x groß, viele Einzelsterne, dichter, als M4, Einzelsterne besser bei 60x oder 95x.


    Puntagorda/La Palma, 23./24.09.14, 22:00-04:00, D=2/5, U=2/5, fst &gt;6m,8 Dobson 8" f/4 und 18" f/4,2
    Im 8"er bei 50x unzählige Sterne, im 18"er voll aufgelöst, sehr sternreich und groß.


    <b>M 28:</b>


    Puntagorda, 31.08./01.09.13, 21:00-3:00 MESZ, D=2/5, U=2/5, fst &gt;6,5, 4" Doppelrefraktor f/6,5
    Kugelsternhaufen mit etwa 1/3 des Durchmessers von M22, bei 140x asymmetrisches Zentrum mit Randbereich, in dem bei indirektem Sehen manchmal Einzelsterne aufblitzen.

  • Hallo Holger, hallo zusammen,


    gleich 4 Kugelsternhaufen auf einmal! Haste gut gemacht Holger [:)]


    Ich habe die Region letztes Jahr im Sommer durchmustert von 52° nördlicher Breite aus, aber bei sehr guten Horizontbedingungen für Flachlandbeobachter.


    Verwendete Teleskopöffnung 12,5"


    <b>M 22</b>
    70-fach - was für ein Riesenflatsch - zur Mitte hin heller werdend mit großem flächigem Zentrum - viele Sterne bereits aufgelöst und ein halbes Dutzend hellere Sterne stechen hervor
    160-fach - nun sind jede Menge Sterne sichtbar und um den Haufen herum zeigen sich einige Sternketten, Strukturen und dunkle Abschnitte - gut 10 Sterne bilden einen auffälligen Sternenkranz um M 22 - im Zentrum sind viele Sterne aufgelöst - richtig rund wirkt der KS nicht, gerade nach Westen gibt es eine größere sternarme Stelle, die von zwei Sternketten flankiert wird


    <b>M 28</b>
    70-fach - ein völlig anderes Bild als beim nahe stehenden M 22 - ein kompakter Haufen mit deutlicher Helligkeitszunahme zur Mitte hin - stark granuliert
    160-fach - die Außengrenzen wirken granular und indirekt blitzen einzelne Sterne hervor - im helleren Zentrum sind keine Sterne auflösbar


    <b>NGC 6638</b>
    70-fach - der KS wirkt wie eine schwache diffuse Galaxie - leichte Helligkeitszunahme zur Mitte hin
    160-fach - der Haufen ist immer noch neblig und und nun gleichmäßig hell


    <b>NGC 6642</b>
    70-fach - schwach sichtbar - kompakt mit leichter Helligkeitszunahme zur Mitte hin
    160-fach - nun werden indirekt erste Sterne sichtbar - der Haufen bleibt kompakt


    Viele Grüße


    Rene

  • Ort: Güimar, 300m NN, Teneriffa
    Zeit: 30.07.2017 22:20UT - 30.07.07.2017 23:35UT
    Nelm: 5,84 mag
    Transparenz: Gute Transparenz. Leichter Hochnebel.


    Die Beobachtungen machte ich aus der Stadt heraus. Durch eine umlaufende Mauer, Palmen und Finca war ich recht gut vor direktem Straßen- und Mondlicht geschützt. Die Milchstraße erkannte ich relativ gut, im Süden überblickte ich das ganze(!) Sternbild Skorpion.


    Und weil ich gerade in der Ferien bin: Aufgebaut direkt am Pool ;)


    Mit der Kombination eines William Optics Megrez 80 II Refraktor mit einem Widescan III 30mm Okular (20x) übersehe ich am Himmel ein recht ansehnliches Sichtfeld von 4,2°. Durch geschicktes Plazieren von 22 Sgr etwas südwestlich vom Zentrum des Sichtfelds überblicke ich so die drei Kugelsternhaufen NGC 6638, M28 und M22 auf einmal.


    NGC 6638 erkenne ich mit dem William Optics Megrez 80 II Refraktor und einem Widescan III 16m Okular (46x) recht mühsam. Es gelingt mir nicht den Kugelsternhaufen in Einzelsterne aufzulösen, er ist lediglich als strukturloser und gleichförmiger Hauch eines Nebel ohne bemerkbare Konzentration sichtbar. Der Durchmesser des KS beträgt etwa 5 arcmin.


    M28 erkenne ich leicht bei 46x. Es gelingt mir auch in diesem Fall nicht den Kugelsternhaufen in Einzelsterne aufzulösen, er ist lediglich als Nebel sichtbar, wobei er in Richtung Zentrum etwas heller wird. Der Durchmesser des KS beträgt etwa 10 arcmin.


    M22 erkenne ich bei 46x sehr leicht. Zwar gelingt es mir nicht den Kugelsternhaufen in Einzelsterne aufzulösen, er ist lediglich als Nebel sichtbar, aber immerhin wird der Nebel Richtung Zentrum deutlich heller. Zusätzlich bemerke ich bei direktem Sehen eine leicht grießlige Struktur im Nebel und bei indirektem Sehen zeigt sich dann eine deutlich körnige Textur sowohl im Nebelzentrum als auch am dann strukturierten Rand. Der Durchmesser des KS beträgt etwa 15 arcmin.
    Bei dem von mir überblicktem Sichtfeld von 1,8° ist der Kugelsternhaufen im Westen von 4 Sternen (ca +7 mag) in Form eines Dreiecks und im Nordosten von 4 Sternen (ca +8 mag) in Form eines Rechtecks eingerahmt. Die Kombination der rigiden und klaren Dreieck- und Rechteckstruktur gebildet von den hellen Sternen mit einem nebligen und bei indirektem Sehen dynamischen Kugelsternhaufen bildet zusammen IMHO einen besonders interessanten Kontrast.


    Grüße Ralph

  • (==&gt;)Holger


    24Sgr könnte evtl. passen,der steht zumindest in einer Gruppe mit anderen
    helleren Sternen, danke für die Hilfestellung, Dir einen schönen Urlaub. [:)]


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Übrigens, in M22 gibt es einen PN mit dem Namen GJJC1 (IRAS 18333-2357)
    mit 15mag, ich denke mal selbst mit genauer Karte eine Herausforderung.


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hallo Freunde,


    zum Juli-Neumond war ich bei Hottie in Südafrika und konnte den Schützen nah am Zenith beobachten.
    M22 und seine Freunde sind auch meine Freunde! [:p]


    Die hellen Kugelhaufen kennt eigentlich jeder, aber die drei schönen Pärchen von Kugelhaufen werden selten erwähnt.
    Allen voran das schönste Pärchen: NGC6522 und der etwas schwächere NGC6528 sind beim Stern Gamma (Alnasi) sehr leicht zu finden.
    Beide stehen im 20-Zöller mit dem 13mm Ethos gemeinsam im Bildfeld. Abstand gerade mal 15 Bogenminuten. Genial! [8D]


    Etwas weiter auseinander das zweite Pärchen: NGC6558 und NGC6569.
    Sie stehen mit 42 Bogenminuten etwas weiter auseinander, sind aber im 17er Ethos gut im Bildfeld.


    Das wird beim dritten Pärchen schon etwas knapp, aber mit etwas Augenverbiegen geht es gerade noch: M22 und NGC6642.
    Der riesige M22 und sein winziger Bruder.
    Sie sind nämlich knapp über ein Grad voneinander entfernt. Im 26er Nagler stehen beide am Bildfeldrand, wobei die Zentralregionen schon außerhalb liegen.


    Alle Kugelhaufen sind im 20-Zöller bei höherer Vergrößerung problemlos aufzulösen.
    Die Pärchen habe ich auch aus Deutschland gut sehen können.
    Da solltet ihr auch mal draufhalten!


    cs
    Timm

  • (==&gt;)Timm


    Das enge KSH Paar NGC 6528/6522 kenne ich gut. 2015 konnte ich sie mit 12 Zoll
    und von der Südhalbkugel aus beobachten. Dort war auch der Dunkelnebel Barnard 298 als
    relativ auffällige "dreiteilige Höhle" direkt neben NGC 6528 sichtbar, die beiden Haufen
    standen vor dem hellen Hintergrund der Milchstraße. Toller Anblick, da gebe ich dir recht.


    Garnicht gewusst das die von DE aus noch über dem Horizont stehen, zwar nur 12 Grad, aber naja,
    deshalb erlaube mir einfach mal meine Zeichnung dazu hier abzubilden.


    <i>Zeichnung 12 Zoll, Namibia</i>


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hallo Mathias,


    ja, die Dunkelnebel kenne ich gut von Südafrika aus.
    Wenn der Schütze im Zenith steht, sieht man sie prächtig vor dem dichten Sterngewimmel.
    Von Süddeutschland aus sind sie wohl zu sehr im Horizont-Modder... jedenfalls habe ich sie nicht sehen können.
    Die Kugelhaufen sind aber erkennbar.


    cs
    Tmm

  • Hallo Holger,


    obwohl M28 zu meinen kugligen Lieblingen (außer vielleicht Pal 15 [:o)]) gehört, habe ich zu den 4 Haufen nur kryptische und kaum vorzeigbare Aufzeichnungen. Die Idee mehrere Kugelsternhaufen zu präsentieren, finde ich aber klasse, weil man so überhaupt einmal eine Vorstellung bekommt, wie unterschiedlich groß und konzentriert die Objekte sind.


    Ich möchte die den von Mathias erwähnten GJJC1 aufgreifen. Diese in M22 positionierte Planetarische Nebel gehört zu den lediglich 4 bekannten Objekten, die innerhalb von Kugelsternhaufen zu finden sind. Während der Zentralstern relativ einfach zugänglich ist, scheint die Hülle visuell extrem schwer zugänglich zu sein. Ein Foto davon findet ihr in meinem Projekt Deep-Sky Herausforderungen. Ich kopiere mal die Beobachtungen hier mit rein.


    <b>16", 600x, Seeing II, fst 7m+ (Österreichische Hochalpen)</b>
    <i>Stelle des PN zügig gefunden; an der Position ist ein auffälliger 15mag Doppelstern, dessen eine Komponente den Zentralstern des PN darstellt; keine Nebelhülle zu sehen</i>


    <b>18", 515x, Seeing II, fst 7m+ (Österreichische Hochalpen)</b>
    <i>Doppelstern wieder einfach und gut zu trennen; trotz Nachführung, gutem Seeing und Filtereinsatz keine Nebelhülle zu sehen</i>


    <b>24", 400x, Seeing III, fst 7m+ (Namibia)</b>
    <i>Mit Messier 22 im Zenit und Filterrad ausgestattet ist wieder keine Spur von der Nebelhülle des PN zu sehen, trotz 600mm Öffnung</i>


    Viele Grüße, uwe

  • Hallo Holger


    Habe mal den Versuch mit dem Größenvergleich gewagt. Alle 4 in einer Vergrößerung zu zeichnen
    ist nicht mehr ratsam. Deshalb habe ich M22 und M28 mit 140fach und die NGC6638 und NGC6642
    mit 400fach gestaltet.


    <font color="gold">Messier 22</font id="gold">
    Bei M22 könnte man einige Nächte zeichnen. Hab natürlich nicht alle 80 000 Sterne erfassen können.
    Aber die dunkleren Bereiche duch den Kugelhaufen lassen sich sehr schön erkennen.




    <font color="gold">Messier 28</font id="gold">
    Von der Abmessung gleich 3x kleiner. Kern kommt zuerst etwas länglich rüber




    <font color="gold">NGC 6638</font id="gold">
    Jetzt die kleinen mit 400fach. Dabei musste ich schon auf 730fach vergrößern, um
    Einzelsterne positionieren zu können.




    <font color="gold">NGC 6642</font id="gold">
    Auch hier braucht es Vergrößerung, um Einzelsterne zu positionieren. Sternhaufen macht
    am Anfang einen länglichen Eindruck. Bedingungen waren bei dieser Zeichnung etwas schlechter.




    Vielen Dank fürs Einstellen. Hat Spaß gemacht.

  • Servus Werner


    Großartige Beobachtungen und hammermäßige Geduld bei diesen Objekten!
    Ich hatte mir mal M 3 und M 13 vorgenommen. Danach schwor jedem Kugelsternhaufen ab!Beobachten immer gerne, aber zeichnen? Da geht mir zu viel Beobachtungszeit flöten!
    Also nochmals Supi Werner!!


    Viele Grüße Hajü
    http://www.astromerk.de

  • Hallo Hajü


    Freut mich natürlich, wenn es Dir gefällt.
    GC zu zeichnen ist natürlich eine ganz andere Nummer. Ständig ins Rotlicht und Okular zu schauen ist eine besondere Herausforderung.
    Nicht optimal für Augenadaption. Dann tauchen unterm kurzen schauen immer neue Sterne auf und Navigation am Okular
    und Zeichenbrett geht des öfteren verloren. Aber trotzdem immer wieder eine gute Übung für mich, mit den Sternabstände zu üben.


    Dein <font color="yellow">Messier 3</font id="yellow"> ist aber ein ganz anderer Standart. Du hast eindrucksvoll die Gesamthelligkeit des Clusters mit Einzelsternen erreicht.
    Auch die von Matthias eingestellten Zeichnungen gehen in diese Richtung und sind von mir anerkennend zu schätzen.


    Die M22 von mir wäre kleiner gezeichnet bestimmt optisch besser gekommen. Denke da auch schon in die Richtung, die Objekte
    nicht größer als 1/3 oder 1/4 vom Gesamtbereich des Blattes zu zeichnen. Da kommt die Brillanz einfach besser rüber.
    Jedenfalls ist Zeichnen auch so ein Thema, wo man nie auslernt. Aber die beste Form, gesehenes festzuhalten
    und vor allem Astro-Unwissenden die Objekte eindrucksvoll rüberzubringen.
    Bin da jetzt schon Stolz auf meine kleine Sammlung.


    Grüße an alle

  • Hallo zusammen,


    diese Objektgruppe habe ich leider viel zu spät im Jahr erst Mitte Oktober angeschaut, als sie schon sehr nah am Horizont waren.
    Bis auf einen planetarischen Nebel habe ich alle Objekte angeschaut, die auf dem Ausdruck von Cleo verzeichnet sind.


    Beobachtet habe ich von dunklen Platz im Hochschwarzwald aus. Später war M 33 mit bloßen Augen erkennbar, allerdings auch höher über dem Horizont. Aber für die hellen Kugelsternhaufen ist das nicht so schlimm.


    Habe auch versucht, zu zeichnen. Aber Kugelhaufen mit allen gesehenen Sternen zu zeichnen, finde ich extrem schwierig. Daher habe ich nur eine Auswahl an Sternen eingezeichnet oder sie sogar nur grob angedeutet.



    NGC 6638


    Im 12“ Dobson bei 49x Vergrößerung sah ich einen diffusen Fleck mit hellem Zentralbereich. Bei 275x Vergrößerung sah das Zentrum ein bisschen krisselig aus. Zum Rand hin diffus auslaufend. Das Zentrum fand ich sehr schwierig zu zeichnen.
    Das Krisselige habe ich in der Zeichnung durch Sterne angedeutet, die aber nicht zwangsläufig an der Position tatsächlicher Sterne stehen.





    NGC 6644


    Im 12“ Dobson bei 275x Vergrößerung mit O-III-Filter heller stellarer Fleck. Es handelt sich dabei aber nicht um den 16 mag Zentralstern, sondern um den Planetarischen Nebel selbst.




    Messier 28


    Im 12“ Dobson schon bei 49x Vergrößerung einzelne Sterne erkennbar. Großer, schöner Kugelsternhaufen. Aufgrund der vielen aufgelösten Sterne sehr schwierig zu zeichnen. Das Zentrum empfand ich als nicht ganz rund. Viele einzelne Sterne überall.
    In der Zeichnung habe ich einige Sterne im Zentrum des Kugelsternhaufens untergebracht. Diese stehen nicht zwangsläufig an den Positionen tatsächlicher Sterne. Das zu Zeichnen empfinde ich als viel zu schwierig. Großer Respekt vor denjenigen, die das schaffen.





    Messier 22


    Im 12“ Dobson schon bei 49x Vergrößerung sehr viele einzelne Sterne auflösbar. Erscheint fast wie ein sehr sternreicher offener Sternhaufen. Alle gesehenen Sterne einzuzeichnen würde Stunden dauern. Sehr beeindruckend bei 275x Vergrößerung. Mir fielen auf der Westseite und Ostseite des Kugelsternhaufens zwei sternarme längliche Bereiche auf.
    Ich habe nur eine kleine Auswahl der gesehenen Sterne eingezeichnet.






    NGC 6642


    Im 12“ Dobson bei 49x Vergrößerung ein sehr diffuser heller Fleck mit einem kleinen krisseligen Zentrum. Nicht sehr ergiebig bei 275x Vergrößerung.
    Zum Beobachtungszeitpunkt war der Kugelsternhaufen nur 11° über dem theoretischen Horizont.





    Ich hatte ursprünglich vor, auch den Planetarischen Nebel NGC 6629 zu beobachten. Aufgrund der geringen Höhe über dem Horizont zu dem Zeitpunkt beschloss ich aber, das nachzuholen, wenn er mal höher über dem Horizont steht.



    Clear skies


    Robin

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