Streifenzahl reduzieren im I Meter

  • Hallo Optiker,


    die Idee ist den Parabolspiegel nicht im Krümmungsradius zu vermessen z.B. mit PDI sondern den künstlichen Stern z.B. in der 5 oder 10 fachen Entfernung der Brennweite aufzustellen (so groß wie die Werkstatt/Kegelbahn eben ist). Jetzt steht der künstliche Stern also noch lange nicht im unendlichen, aber die Streifenzahl wäre doch reduziert (oder doch nicht?). Könnte man jetzt diesen Fehler durch eine andere, passende konische Konstante in Open-Fringe kompensieren? Da wäre die Frage welche müsste man eingeben. zB. 10 Zoll, F5 und der künstliche Stern wäre 10 Meter von Spiegel entfernt. - Vielen Dank


    Viele Grüße
    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    das ist im Prinzip schon richtig dass dann die Streifenzahl geringer wäre. Aber was für ein Interferometer soll das sein, bei dem sich die Lichtquelle nicht am gleichen Ort wie die Kamera befindet? Oder anders gefragt: Auf welchem Weg kommt die Referenzwelle von der Lichtquelle zur Kamera?


    Gruß
    Michael


    P.S. Mit PDI geht das theoretisch. Aber die große Weglänge wird den Aufbau sehr anfällig für Luftströmungen machen.

  • Hallo Michael


    die Idee waere ein Newton Setup. Strahlauslenkung mit gutem Planspiegel. Evevtuell auch jenem den man spaeter verwenden moechte. In den OAZ kommt dann das PDI. Kamera dahinter. Durch dejustage kann Koma da sein. Aber ich glaube diese wird wohl idR in Open Fringe deaktiviert. Luftturbulenzen mag sein aber vielleicht bekommt man das in den Griff zb in einem Keller. Genau auf das PDI ziehlt die Frage da man hier wohl bei groesseren Spiegeln mit schneller F Zahl an Grenzen stossen kann.


    Viele Gruesse
    Gerhard

  • Der Fangspiegel würde doch nur zusätzliche Wellenfront-Fehler und eine unnötige Abschattung erzeugen. Die Abschattung wäre größer als später im Teleskop, weil der Strahlengang beim Test konvergent ist. Ich würde die Laserdiode ein Stück weit vor den Brennpunkt des Spiegels setzten, und zwar direkt auf die optische Achse. Das PDI mit der Kamera steht dann in ein paar Metern Entfernung, ebenfalls auf der optischen Achse.


    Soweit die Theorie. Ob das auch in der Praxis funktioniert, müsste man mal ausprobieren.

    Gruß
    Michael

  • Hallo Gerhard,


    gefragt war ja auch nach der Berechnung. Das geht so:


    cc = - (s - 2f)^2 / s^2


    cc ist die konische Konstante, die der Spiegel haben müsste wenn die sphärische Aberration verschwinden soll.
    s ist der Abstand der punktförmigen Lichtquelle vom Spiegel.
    f ist die Brennweite des Spiegels.


    Gegenprobe:
    Für s = 2f ergibt sich cc = 0, also ein Kugelspiegel.
    Für s = f ergibt sich cc = -1, also ein Parabolspiegel.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Gerhard, hallo Michael,



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Soweit die Theorie. Ob das auch in der Praxis funktioniert, müsste man mal ausprobieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...klar funktioniert das! Hab ich schon mehrfach ausprobiert. Siehe z.B.:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=136002


    "Freiland" - PDI funktioniert am besten bei bedecktem Himmel über Grasboden.


    Bei meinen Versuchen betrug der Abstand einige 10m. Ich sehe keinen ernsthaften Grund warum es bei kürzeren Abständen nicht funktionieren sollte.


    Vielen Dank, lieber Michael dass du noch mal die Berechnung der richtigen CC erläutert hast.


    Gruß Kurt

  • Hallo Michael und Kurt,


    vielen Dank für Eure Antworten. Das hilft mir sehr. Spiele mit dem Gedanken mir einen größeren Spiegel einmal zu machen. Da bin ich froh zu wissen, mit dem PDI auch in diesem Fall zumindest eine Not-Lösung zu haben, wenn es mit dem Bath je nich so funktioniert.


    Vielen Dank nochmal


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    mit OpenFring und einem Bath oder Michelson kommt man <i>sehr</i> weit.


    Die Aufstellung eines großen Spiegels im Freiland ist nicht praktikabel. Der ganze Messaufbau muss thermisch ins Gleichgewicht
    kommen, andernfalls wird das nur eine grobe Schätz- und Notlösung. Vermutlich bekommt man gar kein konsistentes Ergebnis[xx(]


    Das Problem der Streifenreduktion stellt sich erst bei Sachen wie 1,20m f/2,7.
    Theoretisch kann OpenFringe das auch noch packen, praktisch wird aber ein Offner-Korrektor dafür gebaut werden müssen.
    Allemal einfacher als eine Freilandmessung[;)]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai, hallo Gerhard, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Die Aufstellung eines großen Spiegels im Freiland ist nicht praktikabel...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das sehe ich auch so. Aber mit kleineren <b>Teleskopen</b> aller Art so bis ca. 10" Öffnung läuft diese Art von Interferometrie nach meiner Erfahrung ganz brauchbar wenn man nur ein PDI und keinen Planspiegel verfügbar hat. Selbstverständlich muss man hier die Luftunruhe durch Mittelung mehrerer Messungen austrixen. Wenn das Ergebnis besonders genau werden soll dann muss die CC bei der Auswertung abstandsbedingt korrigiert werden.

    Zur Prüfung eines <b>einzelnen Parabolspiegels</b> zB. 10 Zoll, F5 sehe ich beim konventionellen ROC-Setup mit auch mit dem PDI kein Problem. Aber wenn man 10m Messstrecke in einem „Bunker“ verfügbar hat verfügbar hat warum nicht ausprobieren?


    PDI in ROC hab ich sogar schon problemlos mit einem 12" f/4 Parabolspiegel praktiziert und das Ergebnis mit Bath sowie Twyman- Green verglichen. Details siehe ab dem Beitrag erstellt am: 02.12.2012 : 01:56:10 Uhr in
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=143437


    Gruß Kurt

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