Mars; Vulkanismus und hydrothermale Minerale

  • Eine der auffallendsten Landschaftsformen auf dem Mars ist der riesige Schildvulkan Olympus Mons, der sich bis zu 26 Kilometer über die ihn umgebenden Ebenen erhebt. Er ist Bestandteil der Tharsis-Aufwölbung, einer Vulkanprovinz, die so groß wie ganz Europa ist. Vulkanismus ist ein weit verbreitetes Phänomen auf dem Mars. Am Ostrand von Tharsis nimmt eine zweite geologische Struktur mit gewaltigen Dimensionen ihren Ausgang: Das Talsystem der Valles Marineris, das sich fast 4000 Kilometer entlang des Äquators erstreckt und dessen tektonischen Grabenbrüche bis zu zehn Kilometer tief sind. Seit Jahrzehnten rätseln die Wissenschaftler, ob Vulkanismus auch im Inneren der Valles Marineris tätig war. Nun haben vier Wissenschaftler, darunter Ernst Hauber vom DLR-Institut für Planetenforschung, ein Gebiet mit 130 kleinen Vulkanen auf dem Grund der Valles Marineris entdeckt.


    In ihrer Studie, die in der Publikation "Earth and Planetary Science Letters" erschien, zeigen die Marsforscher um Petr Brož von der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, dass sich in der Schlucht Coprates Chasma, einer der tiefsten Stellen der Valles Marineris, eine große Anzahl Vulkankegel und erstarrter Lavaströme existiert. Ihr Befund basiert auf der Auswertung von hoch aufgelösten Bildern der NASA-Raumsonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO), auf denen die Tuff- und Aschekegel zu sehen sind. Diese Art von Vulkane sind auch auf den Kontinenten der Erde die häufigsten Förderzentren von Lava. Allerdings waren sich die Autoren der Studie bei ihrer Interpretation der Natur der Vulkane zunächst nicht ganz sicher. Petr Brož, der Erstautor der Studie, sagt dazu: "Die bis zu 400 Meter hohen Kegel wurden auch schon als Schlammvulkane interpretiert. Wir beobachten aber morphologische Details wie das Aufwölben erstarrter Lava durch die Injektion jüngerer Lava unter der erkalteten Kruste oder charakteristische Oberflächenmuster, die denen von Lavafeldern auf der Erde gleichen. Das bestärkt uns in der Annahme, dass es sich hier in der Tat um magmatischen Gesteinsvulkanismus handelt, und nicht um flüssigen Schlamm."



    Weiteres:


    http://www.dlr.de/dlr/desktopd…ead-23217/#/gallery/27506


    Gruß


    Michael

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